Rennracker Robbie bei der Tour de France -  Birgit Hasselbusch

Rennracker Robbie bei der Tour de France (eBook)

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2024 | 1. Auflage
208 Seiten
Covadonga Verlag
978-3-95726-086-4 (ISBN)
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Wie ein mutiger Junge durch seine Liebe zum Radsport und seine beherzte Aktion zum Star der Tour de France wird Große Aufregung beim begeisterten kleinen Radfahrer Robbie. Die berühmte Tour de France führt genau durch das Dorf, in dem er mit seiner Familie Urlaub macht. Bereits Stunden vor dem Rennen erwachen die Straßen zum Leben - wilde Fans, Campingwagen, bunte Kostüme. Dann rauscht das Fahrerfeld heran, irrsinnig schnell und farbenprächtig. Robbie jubelt den Profis zu, bewundert das Gelbe Trikot, ein wahres Nationalheiligtum. Doch plötzlich wird er selbst zum Helden, als er sieht, dass der Nachwuchsfahrer Bruno Jöness in Schwierigkeiten gerät. Unerschrocken hilft Robbie ihm, sein Rad wieder in Gang zu bringen, rettet Brunos Rennen und erntet den Applaus der Zuschauer. Das große Abenteuer beginnt, als Robbie sich entschließt, selbst Teil der Tour de France zu werden. Denn Bruno braucht gewiss noch mal seine Hilfe, um sein großes Ziel zu erreichen und am Ende in Paris auf dem Podium zu stehen. Und so schnappt sich Robbie kurzerhand sein Rad und ein gelbes T-Shirt seiner Schwester und jagt den Profis hinterher. In den Straßen und Gassen, die er passiert, sorgt er schon bald für einiges Aufsehen. Doch wie werden seine Eltern auf das Verschwinden ihres »Rennrackers« reagieren? Und wird er es rechtzeitig nach Paris schaffen? Das turbulente Abenteuer von »Rennracker Robbie bei der Tour de France« ist eine inspirierende Geschichte über Mut, Hilfsbereitschaft und die Faszination des Radfahrens. Und zugleich eine Liebeserklärung an die Franzosen und ihr Land. Aus der Feder von Eurosport-Kommentatorin Birgit Hasselbusch und bezaubernd illustriert von Arabell Watzlawik. • Das perfekte Buch für alle Jungs und Mädchen, die gern Rad fahren und witzige Abenteuer mögen. • Eine inspirierende, kindgerecht erzählte Geschichte über die faszinierende Welt des Radsports und der Tour de France. • Wer seine Liebe zum Rennradfahren an Kinder und Enkel, Nichten und Neffen etc. weitergeben möchte, wird kaum ein schöneres Geschenk finden als dieses Buch. • Das neue Kinderbuch aus der Feder von Radio-Moderatorin und TV-Kommentatorin Birgit Hasselbusch, der »Stimme der Kultur« bei den Tour-de-France-Übertragungen auf Eurosport. • Bezaubernd illustriert von Arabell Watzlawik.

Birgit Hasselbusch ist Buchautorin, Radio-Moderatorin und Fernseh-Kommentatorin. Bei Eurosport sitzt sie während der Tour de France mit im Sattel (oder am Mikro) und berichtet über Land, Leute, Leckeres und Lustiges. Die Hamburgerin hat bereits mehrere erfolgreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, für »Hallo, hej und marhaba - Freundschaftsspiel mit Doppelpass« wurde sie mit dem »Lese-Kicker 2022« ausgezeichnet. Birgit hat selbst lange in Frankreich gelebt und gearbeitet - und kennt fast alle Croissants zwischen Nizza, Lyon, Paris und Straßburg. Sie spricht fließend Englisch, Spanisch, Französisch und rückwärts. Rückwärts Fahrrad fahren kann sie allerdings noch nicht...

Auch wenn Robbie mit seinen neun Jahren keine Ahnung hatte, was ihn erwartete, wusste er, dass das hier genau das Richtige war. Dass ER der Richtige für den Job war.

Er lauschte in die Stille des frühen, trägen Morgens. Um die Uhrzeit gab es nicht einmal Grillenrufe.

»Ach, ich liebe Südfrankreich«, hatte Mama noch am Abend auf der Terrasse geschwärmt. »Dieser betörende Duft vom Lavendel, dieses Zirpen der Grillen, einfach herrlich!«

»Klar, Gabi!«, hatte Papa mürrisch geantwortet und sich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel geklatscht. »Vor allem die Mücken sind traumhaft! Was tut man nicht alles für die Tour de France!«

Mama hatte geseufzt. Sie fand ihren Mann null romantisch.

Der legte nach. »Und der Lavendel riecht wie der Kleiderschrank deiner Mutter. Davon krieg’ ich Kopfschmerzen.«

Mama nahm ein Stück von der Tarte aux Pommes, dem Apfelkuchen, stand auf und ging zu Papas Stuhl. »Die wichtigste Frage ist ja wohl mal folgende«, hatte sie langsam gesagt, während sie ihm einen Happen Kuchen in den Mund geschoben hatte. »Woher weißt du, wie es im Kleiderschrank meiner Mutter riecht?«

Beide hatten gelacht. Mama hatte ihren Mann geküsst und mit der bloßen Hand eine Mücke gefangen, die gerade auf der Klingel von Robbies Rennrad landen wollte. Die Klingel hatte »drrrrr« gemacht.

Alles Geräusche, die Robbie jetzt so gar nicht gebrauchen könnte. So lautlos wie möglich griff er nach seiner Fahrrad-Trinkflasche. Er öffnete ganz langsam die Kühlschranktür, nahm eine Karaffe heraus und goss das Wasser daraus wie in Zeitlupe in die Flasche. Ein wenig plätscherte daneben.

Auch dieses Geräusch machte einen Lärm, als hätte er einen Presslufthammer angeschmissen. Er wischte die kleine Pfütze mit dem Ärmel weg.

Seine Eltern waren wirklich meistens nett. Deswegen hatte Robbie auch so ein schlechtes Gewissen wegen seiner Aktion. Sie sollten sich nicht aufregen, aber was sollte er tun? Er hatte keine andere Wahl.

Robbie schnappte sich einen Reiseführer, der auf dem Tisch lag, schlug ihn auf und riss in Zeitlupe einen Fetzen Papier heraus. Mit einem roten Filzstift schrieb er in krakeliger Handschrift:

Das sollte reichen. Das Stück Papier legte er neben ein Glas, in dem in einer Wasserlache eine tote Mücke schwamm.

Durch das Fenster sah Robbie sein weißes Rennrad im Garten stehen. Wie sollte er das über den Kiesweg bringen, ohne Krach zu machen? Robbie merkte, dass sich doch einige Probleme auftaten und der ausgeklügelte Rettungsplan Lücken aufwies.

Er traute sich nicht, die Landkarte auf dem Küchentisch auseinanderzufalten, das Knistern wäre viel zu laut. Auf Papas Handy könnte er auf Google Maps nachschauen, um sich die Strecke von Cavalaire-sur-Mer bis nach Paris einzuprägen. Aber das Handy lag oben im Schlafzimmer seiner Eltern auf dem Nachttisch, direkt neben dem Kopfkissen. Davon würde sein Vater bestimmt sofort aufwachen – oder Mama – und denken, er sei krank, und ihm Wadenwickel und heißen Kamillentee machen, oder so was Ekliges.

»Ich Idiot!«, schimpfte er.

Sein eigenes Handy steckte Robbie in die Hosentasche. Er stellte es aber aus, weil der Akku sonst so schnell runterbrannte, wie sein Vater ihn immer ermahnte – und ins Internet konnte er damit eh nicht.

Gestern am Tag hatte er mit Papa noch über die Strecke gesprochen. Der hatte auch erwähnt, wie viele Kilometer es waren bis Paris. Irgendwas mit 8 und 7 hatte er gesagt, da war sich Robbie sicher, aber so genau wusste er es nicht mehr. Waren es echt 870 Kilometer? Oder doch eher 78? Acht-Komma-Sieben vielleicht? Hm …? Wie sollte man sich das auch alles merken?

Robbie musste eh so viele Zahlen im Kopf behalten. Da waren ja auch noch der Code seines Zahlenschlosses am Rad und die Uhrzeit des Sonnenaufgangs. Um 6 Uhr 19 sollte der sein. Das hatte er unauffällig bei Papa erfragt, der sich ein wenig über den Wissensdurst seines Sohnes während der Ferien gewundert hatte.

Apropos Durst: Die Trinkflasche war gefüllt, fehlte nur noch etwas mehr Proviant. Robbie griff sich einen Müsliriegel vom Tisch und stopfte ihn in seinen kleinen Rucksack.

Noch eine halbe Stunde, bis es hell wurde. Bis dahin musste er auf und davon sein. Robbie öffnete die Eingangstür. Am Abend hatte er dafür gesorgt, dass sie nicht abgeschlossen war, damit sie beim Öffnen mit dem Schlüssel nicht so knarzte. Das fand er einen grandiosen Schachzug, bemerkte in diesem Moment aber, dass ja jede Menge Einbrecher hätten reinspazieren können. Ihm wurde ganz flau im Magen bei dem Gedanken. Seinen Eltern und seiner Schwester durfte auf keinen Fall etwas passieren.

Es war nicht kalt draußen, aber noch nicht ansatzweise so heiß wie tagsüber. Robbie trug eine kurze blaue Hose und ein dünnes Shirt. Der Hochsommer in Südfrankreich war so heiß wie ein Backofen.

»Nächstes Mal Dänemark!«, hatte Mama lapidar gesagt.

»Nächstes Mal wieder Frankreich, aber dann Haus mit Swimmingpool«, hatte Papa lächelnd geantwortet.

Gerade als Robbie aufs Rad steigen wollte, fiel ihm noch was ein.

»Mist!«, zischte er. Dass er daran nicht schon vorher gedacht hatte. Er schlich zurück ins Haus zum Zimmer seiner Schwester. Das war glücklicherweise im Erdgeschoss. Perfekt für die 13-Jährige.

»Ich brauche meine Privatsphäre«, hatte Nora am ersten Ferientag großspurig verkündet, die Tür zugeknallt und den Raum innerhalb kürzester Zeit in ein einziges Chaos verwandelt.

»Ist das ein Forschungsprojekt für den Biologie-Unterricht oder kann das in den Müll?«, fragte Mama oft, wenn sie unter Noras Bett zig leere Tüten und Becher mit schimmligen Keks- und Joghurtresten entdeckte.

Robbie vergewisserte sich, dass seine Schwester schlief. Sie wachte eh nie vor elf Uhr auf.

Auf Zehenspitzen tappte Robbie durchs Zimmer und suchte den Boden ab. Zwischen ihrem zerfledderten, lilafarbenen Tagebuch, dem metallic-grünen iPod und drei Badeanzügen von hellblau bis golden entdeckte er, was er suchte. Es leuchtete ihn gelb aus dem Klamottenberg an. Das Mädchen war so ein Farbenfreak.

Behutsam griff Robbie nach dem gelben Ding und ging rückwärts aus dem Raum, ohne dabei den Blick von seiner Schwester zu wenden. Wenn sie so schlief, nichts Blödes sagte, ihn nicht am Strand nervte oder ihm sein Eis wegaß, sah sie doch eigentlich recht friedlich aus.

»Die Nummer!«, flüsterte Robbie sich selbst zu. Wieder kam der rote Filzer zum Einsatz. Er kniete sich auf den Steinfußboden, breitete das gelbe T-Shirt aus und malte eine große rote »5« auf den Bauch. Fünf war seine Glückszahl.

Endlich hatte er alles beisammen und trat in den Garten. Dort streifte er sich das gelbe T-Shirt über, was etwas schwierig war, weil er es über den Fahrradhelm ziehen musste. Das Shirt reichte Robbie bis fast zu den Knien. Aber egal. Damit hatte er sein Maillot jaune – so hieß das berühmte Gelbe Trikot auf Französisch. Das trug der Gesamtführende bei der Tour de France.

Robbie schwitzte. Vielleicht hätte er in der Küche noch einen ordentlichen Schluck Wasser nehmen sollen. Seine Flasche jetzt schon leer zu trinken, wäre vermutlich keine gute Idee. Dann müsste er auch sofort wieder aufs Klo.

Robbie steckte die Wasserflasche in den Halter am Rad. Den Rucksack schnallte er sich auf den Rücken. Dann hob er sein Kinder-Rennrad hoch, das er zu Weihnachten bekommen hatte, und trug es ächzend über den Kies. Er befürchtete, dass sein Schnaufen noch lauter sein könnte als das von der »Murks-Madame«. So hatte Papa eine ältere Frau mit Locken genannt, die vor ein paar Tagen am Strand einen Handstand versucht hatte und kopfüber in den Sand geknallt und auf dem Rücken gelandet war.

»Die Sonne schmirgelt einem hier echt das Hirn weg! Hoffentlich trainiert die nicht für Olympia«, hatte Papa angemerkt, sich dann aber als Ersthelfer nützlich gemacht.

Seitdem fragte die ältere Frau jeden Tag am Strand, ob sie Papa zum Dank nicht mal auf ein Glas Wein einladen könne. Papa tat dann immer so, als würde er schlafen, und Mama ignorierte die Frau komplett. »Schnapsdrossel!«, zischte sie nur, wenn die Murks-Madame dann wieder weg war.

Möglichst lautlos versuchte Robbie, die Schritte und das Schieben auf den kleinen Steinchen hinter sich zu bringen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte er das Tor zum Weg, der hinunter zum Dorf führte.

Er setzte seinen linken Fuß aufs Pedal. Ein großes Abenteuer lag vor ihm. Er wusste, dass nur er der...

Erscheint lt. Verlag 13.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-95726-086-8 / 3957260868
ISBN-13 978-3-95726-086-4 / 9783957260864
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