Of Dreams and Gods (eBook)

Mitreißende Romantic Fantasy über die Kraft der Träume, eine gefährliche Mission und einen unverschämt attraktiven Gott

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
342 Seiten
ONE (Verlag)
978-3-7517-5545-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Of Dreams and Gods - Sarah Whitefall
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Die 17-jährige Malie ist eine Klarträumerin und kann im Schlaf tun, was sie will - sogar ihren verstorbenen Vater wiedersehen. Doch plötzlich taucht ein nervtötender Gott in ihren Träumen auf. Phynn braucht ausgerechnet Malies Hilfe, denn der Traumsand, der den Menschen ihre Träume beschert, ist verschwunden. Und das könnte verheerende Folgen haben.

Notgedrungen reist Malie mit Phynn in die Unterwelt. Um den Traumsand zu finden, müssen sich die beiden mit den Göttern anlegen. Und wenn Malie es sich recht überlegt, ist Phynn gar nicht so nervig wie gedacht, sondern eigentlich ziemlich lustig und charmant. Doch kann sie ihm vertrauen? Schließlich ist er ein Gott, und die verfolgen eigene Interessen ...

ONE. Wir lieben Young Adult. Auch im eBook!



<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12.0pt; line-height: 107%;"><strong>Sarah Whitefall</strong> ist eine deutsche Autorin, die mit ihrer Familie im Westen Deutschlands lebt. Aufgewachsen mit den Kindern von Bullerbü, der unendlichen Geschichte und nicht zuletzt Harry Potter, waren Geschichten immer schon Teil ihres Lebens. Seit ihrer Kindheit entwickelt sie selber eigene Welten und füllt unzählige Notizbücher mit Ideen.</span></p>

Kapitel 1


Lächelnd streife ich durch das kniehohe malvenfarbene Gras. Der Duft des nahen Kiefernwaldes kitzelt mich in der Nase und eine tiefe Zufriedenheit überkommt mich. An mir galoppieren mehrere pinke Einhörner vorbei, deren Mähnen wallend durch den lauen Wind fliegen. Eines von ihnen stoppt kurz, reckt seinen Hals und schaut sich mit aufgestellten Ohren um. Dann höre auch ich eine zauberhafte Melodie, die über allem zu schweben scheint.

Plötzlich erscheint vor mir ein Holztisch mit vier Stühlen. Auf diesen sitzen meine Eltern und meine Schwester. Sie essen und unterhalten sich, nehmen mich nicht wahr. Sehnsucht und Trauer steigen ziehend in mir auf. Ich möchte zu ihnen und an ihrem fröhlichen Gespräch teilhaben. Doch etwas hält mich ab. Es ist, als ob eine unsichtbare Barriere zwischen uns besteht.

Ein tiefer Glockenschlag ertönt und erfüllt mich sogleich mit einem heimeligen Gefühl. Ich schaue zu der großen Standuhr, die neben einem der Einhörner steht. Verwirrt blinzle ich. Auf dem Ziffernblatt sind weder Zahlen noch Zeiger zu sehen. Alles ist verschwommen. Gestern sind doch noch Zahlen drauf gewesen, oder nicht?

Warum kann ich die Zeit nicht lesen? Verwundert schaue ich mich um und blicke in den wunderschönen Sonnenuntergang, der ein Farbenspiel aus Grün- und Blautönen an den Himmel malt. Warum leuchtet die Sonne eigentlich grün?

Noch während ich den Gedanken zu fassen versuche, dass sie eigentlich gelb sein sollte, begreife ich: Ich träume! Ich befinde mich in einem Traum. Ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht. Es ist einfach unbeschreiblich, wenn mir klar wird, dass ich träume. Jedes Mal wieder.

Nur ein Gedanke, und sofort verschwindet der Tisch und mein Vater taucht alleine auf der Wiese auf. Er grinst mich an, kommt mir mit großen Schritten entgegen und nimmt mich in den Arm. Die trennende Barriere ist verschwunden.

»Hallo, Malie.«

Ich drücke mich an ihn und schließe für einen Moment die Augen. Seine Nähe tröstet mich und überdeckt das klaffende Loch in meinem Herzen. Natürlich weiß ich, dass es nicht real ist. Aber nur so kann ich ihn sehen und meinen Schmerz ein wenig lindern. Er riecht, spricht und lacht wie mein Vater.

Vor uns taucht das imposante Schloss auf, in dem sich meine Schule befindet. Obwohl ich mich hier noch immer nicht wirklich wohlfühle, kann ich dem Charme des viergeschossigen Gebäudes durchaus etwas abgewinnen. Mit seinen Giebeln und Türmchen strahlt es eine ganz besondere Magie aus.

Die schwere Holztür schwingt wie von Zauberhand auf und wir betreten meinen Wohnort. Das Internat. Obwohl ich schon ein Jahr hier bin, fühlt es sich noch immer nicht wie ein Zuhause an. Es war der letzte Wunsch meines Vaters, dass meine Schwester und ich eine richtig gute Bildung erhalten. Seiner Meinung nach würden wir sie hier bekommen. An meiner alten Schule habe ich mich deutlich wohler gefühlt, dennoch wäre es mir nie in den Sinn gekommen, das Internat zu verlassen und somit das Andenken an meinen Vater zu beschmutzen.

Hand in Hand gehen wir zur großen Aula. Hier wird Ende des Schuljahres die Zeugnisverleihung stattfinden. Alles ist bereits geschmückt. Genau so, wie es beim Abschluss meiner Schwester war. Die blauen und gelben Luftballons wiegen sich langsam hin und her, als ob ein leichter Wind weht. Auf der Bühne befindet sich nichts weiter als ein lackschwarzer Flügel.

Mein Herzschlag beschleunigt sich.

Zielstrebig führt mein Vater mich ebendort hin. Wäre er nicht hier bei mir, würde ich niemals so weit gehen. Das weiß ich, weil ich es schon Hunderte Male versucht habe. Seit seinem Tod.

»Du wirst wunderbar spielen, Sprosse.« Seine Stimme ist warm und er lächelt mir zu. Ein kalter Kloß bildet sich in meinem Magen. Er hat sich immer gewünscht, dass ich auf meiner Abschlussfeier spiele. Ich habe immer gelacht und gesagt, dass mich keine zehn Pferde auf eine Bühne bringen würden. Doch jetzt ist alles anders. Ich wünschte, ich hätte ihm seinen Wunsch zusagen können. Ihm sagen können, dass ich es für ihn tun werde.

Sanft drückt mein Vater mich die Treppe hoch und schiebt mich in Richtung des Flügels.

Ich bin mutig. Ich bin mutig. Das hier ist mein Traum, hier kann mir nichts passieren!

Mit zittrigen Fingern öffne ich den Deckel und streiche behutsam über die weißen Tasten, während mein Herz voller Vorfreude flattert. Ein kurzer Blick zurück in den Raum zeigt mir, dass wir nach wie vor alleine sind. Doch allein der Anblick des großen, wunderschön geschmückten Raumes, in den so unfassbar viele Menschen passen, macht mich ganz schwindelig.

Ein tiefer Atemzug, dann setze ich mich.

»Du machst das ganz fabelhaft.«

Seine Worte tun mir gut, auch wenn es nur Floskeln sind. Ich spüre seine Hand auf meiner Schulter, kurz drückt er sie einmal und zieht sich dann zurück. Wie hatte er das nur dauernd machen können? Vor anderen Menschen spielen? Vor Menschen, die auch noch Geld dafür bezahlt haben.

Ich schließe die Augen, und meine Finger beginnen wie von alleine die Tasten anzuschlagen. Sanfte Töne erfüllen den Raum und zaubern mir Schmetterlinge in den Bauch.

Noten brauche ich nicht. Das Lied habe ich selbst geschrieben, direkt nach dem Tod meines Vaters.

Nach den ersten Tönen verschwindet meine Unsicherheit. Es gibt nur noch mich und die Musik. Sie ergreift Besitz von mir, taucht in mich hinein und lässt ein Kribbeln durch meinen ganzen Körper fahren, bis er im Takt jeder einzelnen Note mitschwingt.

Als die letzten Klänge verstummen, öffne ich langsam meine Augen. Und mein Herz setzt kurz aus: Da steht er wieder. Am hinteren Ende der Aula lehnt er gegen einen Türrahmen. Dieser komische Typ, der in letzter Zeit häufig in meinen Träumen auftaucht. Auch in den Klarträumen.

Mit verschränkten Armen steht er da und schaut zu mir herüber. Obwohl ihm ein paar Strähnen seines wuscheligen, weißblonden Haares vor den Augen hängen, kann ich ihr unnatürlich blaues Strahlen bis hierher sehen. Sein Blick bohrt sich in meinen. Doch anders als in der wachen Welt halte ich ihm stand. Schließlich kneife ich die Lippen zusammen und wünsche ihn weg. Wie sonst auch verschwindet er. Das ist mein Traum, und da kann ich ganz alleine bestimmen, wer mitspielt und wer nicht.

»Ich bin sehr stolz auf dich. Das wird toll werden.« Mein Vater lächelt mir zuversichtlich zu. Ich bin da nicht so sicher. Immerhin waren in meinen Träumen bisher keine Zuschauer, also außer dem weißblonden Kerl natürlich. Ich frage mich, warum er in meinem Kopf herumspukt. Sicher ist er kein Schüler. Habe ich ihn schon mal in einem Film gesehen? Oder steht er für etwas anderes? Dafür, dass ich mich schon viel mit Träumen beschäftigt habe, kenne ich mich ziemlich schlecht mit Traumdeutung aus. Eigentlich habe ich mich mehr mit dem praktischen Teil auseinandergesetzt. Wie man es schafft, sich im Traum bewusst zu werden, dass es einer ist. Was das alles bedeutet oder warum das überhaupt geht, hat mich bisher nie interessiert.

»Hast du dich schon angemeldet?«

Mit einem Ruck klappe ich den Deckel wieder zu. »Nein.«

»Vielleicht sollten wir beim nächsten Mal mit Zuschauern üben?«

»Mal sehen.«

»Malie, ich ...«

Das Einsetzen von Elton Johns Stimme, die herzerweichend I’m still standing schmettert, reißt mich abrupt aus meinem Traum. Es dauert einen Moment, bis ich mich zurechtfinde.

Weiße Wände, dunkle Möbel, das Regal mit meinen Büchern. Seufzend schließe ich noch mal die Augen. Ja, ich bin in meinem Zimmer. Im Internat. Auf Schloss Rindolf.

Unter der Decke im Bett auf der anderen Seite des Raumes wackelt es und Paulas Kopf taucht auf. Ihre roten Haare stehen in kurzen Stacheln von ihrem Kopf ab, während sie sich genüsslich streckt. Damit bringt sie mich zum Lächeln, weil sie ganz seltsame Verrenkungen macht, bei denen ich mir vermutlich alles ausrenken würde. Es war wirklich ein glücklicher Zufall, dass ihre ursprüngliche Mitbewohnerin das Internat verlassen hat, kurz bevor ich hierherkam. So durfte ich zu ihr ins Zimmer ziehen und wir haben uns auf Anhieb gemocht.

Paula hat sich bereits aufgesetzt und ein kleines blaues Notizbuch unter dem Kopfkissen hervorgeholt. Hier schreibt sie seit einiger Zeit morgens ihre Träume rein. Gute und schlechte.

»Dein Wecker lügt. Es ist nie und nimmer schon Morgen«, grummle ich.

»Schau mal, es ist bereits hell.«

»Kann gar nicht sein.«

Kichernd steigt sie aus ihrem Bett. »Komm schon, hoch mit dir.«

Murrend bringe ich mich ebenfalls in eine aufrechte Position und strecke den Rücken durch.

»Brav. Heute wird ein großartiger Tag, ich kann es fühlen.«

Paulas positive Einstellung bringt mich zum Grinsen. Ganz bestimmt, so wie alle anderen Tage hier. Nicht.

Aber es nutzt nichts. Ich stehe auf und mache mich fertig. Dann kann ich dem Tag begegnen, was auch immer er bringen wird.

*

Mit müden Augen schaue ich aus dem Fenster und sehe den Blättern der großen Kastanie zu, wie sie sich schwungvoll...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Götter • Jugendbuch • Junge Erwachsene • Liebesgeschichte • Luzides Träumen • Mytholgie • Romantasy • Romantik • Silber • strange the dreamer • YA
ISBN-10 3-7517-5545-4 / 3751755454
ISBN-13 978-3-7517-5545-0 / 9783751755450
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