Seppls Strizzi Geschichten

MICHAEL PAUZENBERGER Michael Pauzenberger wurde am 27.09.1989 in Grieskirchen geboren. Von Klein auf liebte er es, zu Zeichnen und verblümte Geschichten zu erzählen. Damals hieß es schon, der Junge hat aber Fantasie. Mit 23 gründete er seine Kaffeerösterei Emmas Kaffee. Diese ist benannt nach seiner ältesten Tochter Emma. Emma und sein Sohn Leo, sind seine Inspiration nun auch Kinderbücher zu schreiben. Mit der Buchreihe Floris und Lauris Abenteuer, schrieb er sein erstes Kinderbuch im Paramon Verlag. Weitere Bücher sind Gisi und Lisi knallhart. Die beiden Mädels zeigen so richtig, was sie können und lösen spannende Rätsel zusammen. Seppls Strizzi Geschichten sind Lausbubentaten einer Freunde Gang. Da geht es schon mal rund, egal ob in der Schule oder zu Hause. Seppl lässt nichts anbrennen.

Zeit, alles in die Tat, um zu setzen! Alles war perfekt geplant. Jeder von uns wusste, was er oder sie zu tun hatte. Man merkte Paul die Anspannung richtig an. Wie schon erwähnt, ist er ein ganz korrekter Schüler. Er half lediglich mit, weil ich einer seiner allerbesten Freunde bin und er nicht zusehen kann, wie ich das in der Schule verbocke. Er hat einfach ein richtig großes Herz. Während sich Susi, Paul und ich uns in Stellung brachten, damit Paul und mich niemand sieht, schlichen Egon und Marcel in die Küche. Als die beiden dort ankamen, blieben sie vor der Tür stehen. „Was machen wir denn jetzt? Chefkoch Stelze ist bereits da und kramt hier schon rum. Wie kommen wir jetzt an den Essig?“, fragte Marcel Egon etwas zaghaft. Egon war nicht zu helfen. Mit einem Satz sprang er wagemutig in die Küche und versteckte sich hinter einer Küchenzeile. Marcel blieb in der Tür stehen und wartete ab was Egon vorhatte. Am Boden kauernd blickte Egon nach oben und sah sämtliche Pfannen von der Abzughaube hängen. Das war die Idee! Egon würde so viel Lärm machen, wie er nur könnte, um Herrn Stelze abzulenken. Das musste einfach funktionieren. Egon sprang in die Luft und klatschte mit einer Hand so fest er konnte auf die hängenden Pfannen. Klatssssssccccccccccchhhhh! Es klirrte und schepperte so laut, dass Egon selbst erschrak und sich gleich wieder hinter der Küchenzeile versteckte. „Ja, Jesus, Maria und ne Makrele! Potz Blitz, was‘n hier los!“, brüllte Herr Stelze durch die Küche leicht zitternd. Er war abgelenkt. Marcel schlich sich zum Schrank, in dem verschiedenen Flaschen standen. Welche sollte er nur nehmen? So viele verschiedene Sachen, die darin standen. Rapsöl, Himbeeressig, Olivenöl, Sonnenblumenöl, … Sein Blick schweifte über all die Flaschen. Irgendwie war Marcel etwas verzweifelt. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn nur eine Flasche in dem Schrank gestanden wäre. „Also nochmal von vorne!“, sagte er sich selbst. Sein Blick begann im Regal oben von rechts nach links und ging in das nächste Abstellfach eines darunter. Er sah eine Flasche, die mit Sauerkrautsaft beschriftet war. Daneben stand der Apfelessig. Er packte beide und rannte zur Tür raus und schrie: „Gur, Gur!“ Egon schlich am Boden hinterher. Als Egon zur Tür raus war hörte man es noch einmal krachen. Herrn Stelze waren die Pfannen runtergefallen und offensichtlich auf seinen Fuß. In der Küche tobte es wie wild. Immer wieder hörte man: „Aua, Aua, Sackl Dinkel, Makrele und Schweinshaxe, saublödes Gulasch, …!“ Herr Stelze tobte sich so richtig am Fluchen aus. Besser konnte unsere Flucht nicht verlaufen. Er war abgelenkt und wir hatten sogar zwei Flaschen. „Was machst du denn mit dem Sauerkrautsaft?“ fragte Egon Marcel. Egon erklärte ihm, dass er Probleme habe, wenn er zu viel Sauerkraut am Rummel essen würde und danach immer mega Bauchschmerzen habe und auch Durchfall. Deswegen habe er die Flasche auch mitgenommen. Das alles erzählte Egon Marcel, während sie zu den anderen liefen. Sie durften nur nicht von einem Lehrer erwischt werden. Es waren nur noch zwei Minuten bis Unterrichtsbeginn. Es war alles schon etwas knapp. „Hoffentlich geht sich das alles aus“, kreischte Egon während er immer schneller lief. Es war geschafft! Die beiden hatten die anderen erreicht. Schnell rollte Egon beide Flaschen zu mir unter den Tisch. „Seppl, hau drauf, du packst das!“, flüsterte Marcel noch etwas angestrengt rüber. Marcel und Egon gingen zum Klassenzimmer, um dort Stellung zu beziehen. Jetzt lag alles an Susi. Sie musste Herrn Wurzelpie perfekt ablenken.