Die Pferde aus Galdur - Die silberne Spur -  Sabine Giebken

Die Pferde aus Galdur - Die silberne Spur (eBook)

Die mystische Pferdebuchreihe geht weiter!
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
224 Seiten
Magellan Verlag
978-3-7348-0219-5 (ISBN)
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Ein magisches Abenteuer über mystische Islandponys und eine alte Geschichte Der Sage nach wird mit ihrem Tod ein neues Pferd des Feuers und ein neues Pferd des Eises geboren. Diese Pferde gilt es zu schützen wie die Natur, in der man lebt. Sie bilden das Herz der Insel, die heute Island heißt. Niemand darf diese Pferde von der Insel fortbringen oder gar töten. Sonst wird das Land zerspringen und in den Tiefen des Nordmeers untergehen. Seit ihrem letzten Abenteuer mit Fenja hat Elva immer wieder Visionen von einer Stute, die in großer Gefahr schwebt und nach ihr ruft. Wer ist dieses Pferd? Handelt es sich etwa um das sagenumwobene 'Pferd des Eises'? Die Mädchen begeben sich auf einen abenteuerlichen Ritt quer durchs Hochland, um seiner silbernen Spur zu folgen - und machen dabei einige mysteriöse Begegnungen. Sie müssen das Pferd des Eises um jeden Preis beschützen! Aber werden sie die Stute überhaupt rechtzeitig finden? Mit exklusivem Farbschnitt in der ersten Auflage!

Sabine Giebken, geboren 1979 in München, tauschte mit acht Jahren Ballettunterricht gegen Reitstunden und träumte fortan vom eigenen Pferd. Schon als Kind schrieb sie Geschichten in Schulhefte, die später zu ihren ersten Pferdebüchern wurden. Nach einem Diplom in Betriebswirtschaft und einigen beruflichen Irrwegen entschied sie sich, ihr Hobby vom Schreiben endlich zum Beruf zu machen. Sabine Giebken lebt in Bayern und ist Mama von zwei wilden Kindern, einem anhänglichen Hund und einer ziemlich selbstbewussten Islandstute.

SCHWEDISCHES STEINGEBLUBBER


»Der Sage nach wird mit ihrem Tod ein neues Pferd des Feuers und ein neues Pferd des Eises geboren. Diese Pferde gilt es, zu schützen wie die Natur, in der man lebt. Sie bilden das Herz der Insel, die heute Island heißt. Niemand darf diese Pferde von der Insel fortbringen oder gar töten. Sonst wird das Land zerspringen und in den Tiefen des Nordmeers untergehen.«

Ich klappte das Buch zu und lehnte mich zurück. Es war schon irre. Da hatte ich mir die Finger wund geblättert, um eine Geschichte über den Mitternachtsreiter zu finden – und dabei stand die wahre Geschichte die ganze Zeit in einem Regal in Pabbis Bücherschrank herum! Aber so war es doch oft. Man suchte und suchte, und dabei vergaß man, auf das zu achten, was direkt vor seinen Füßen lag.

»Bloß gut, dass Amma die ganzen alten Geschichten gesammelt hat«, sagte ich zu Baldur, der neben mir auf der Hügelweide lag und träge ein Auge aufklappte. Trotz des Windes, der hier oben immer blies, war es beinahe unerträglich warm geworden. Sogar die Elfenkuhle war heute ein angenehm kühler Ort. Baldur schnaubte, dann ließ er sich seitlich umfallen und streckte sich lang auf der Weide aus.

»Eigentlich hast du voll recht.« Ich strich ihm das lange Schopfhaar aus den Augen und musste grinsen, als ich ihn anschaute. Unmagischer und unschicksalhafter als Baldur im Moment konnte ein Pferd nicht aussehen! Nein, ich machte mir keine Sorgen. Niemand wusste von seiner seltsamen Bestimmung, niemand außer Elva und mir. Und da Elva eine Finnandi und damit die Einzige unter den Huldu war, die das Pferd des Feuers bei den Menschen finden konnte, würde ihn auch niemand erkennen!

Außerdem wachte ich mit Argusaugen über ihn. Er war hier fünf Jahre lang sicher gewesen. Warum sollte sich das plötzlich ändern?

Nun, außer die Wölfe kamen. Die Wölfe konnten uns immer gefährlich werden und dafür musste ich einen Plan haben, einen guten Plan.

Aber nicht heute. Heute waren endlich alle abgereist, und es würden drei Tage vergehen, bis Mamma nach Húsavík fuhr und die neuen Gäste einsammelte. Drei Tage herrlichste Ruhe!

Ich musste lächeln. Baldur sah aus wie ein riesiges Plüschtier mit seiner dicken, weichen Puschelmähne. Da konnte ja niemand widerstehen!

Mit einem wohligen Seufzer ließ ich mich zur Seite fallen und kuschelte mich tief in Baldurs Halskuhle. Kurz, ganz kurz nur glaubte ich, ein Wispern zu hören. Heimliche, verborgene Stimmen, die mir etwas zuflüsterten. Doch heute wollte ich sie nicht hören. Heute wollte ich nur mit Baldur in der Sonne liegen und die Ruhe …

»Fenja? Feeeeeenjaaaaa!«

Baldur zuckte unwillig. Und meine friedliche Stimmung zerplatzte wie eine Seifenblase.

»Wir rühren uns einfach nicht«, murmelte ich in Baldurs Mähne. »Vielleicht haut er einfach wieder ab.«

»Oh Mann, komm schon. Ich hab euch längst gesehen.«

»Ich will dich aber nicht sehen«, knurrte ich, ohne mich zu bewegen. »Ist das so schwer zu kapieren?«

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich die Schritte hörte. Und das Keuchen. Es war anstrengend, die Hügelwiese hinaufzulaufen. Deshalb machte ein normaler Mensch das auch nicht. Ein normaler Mensch schwang sich entweder ohne Sattel auf ein Pferd und ritt hier rauf – so wie ich – oder pfiff laut und wartete, bis die Pferde zum Stall gelaufen kamen – so wie Pabbi. Aber natürlich ging es nicht um die Pferde. Der Störenfried wollte zu mir.

»Hej, Fenja!«

»Hi, Björn.« Ich versuchte, ganz ruhig zu atmen. Mein Kopf lag immer noch auf Baldurs Hals und seine Mähne gab einen prima Sonnenschutzvorhang ab. Es war höchst unhöflich, einfach liegen zu bleiben. Deshalb machte ich genau das.

»Echt schön hier!« Björn ließ sich auf die Knie fallen und streckte sich doch tatsächlich neben mir aus! Er wagte es nicht, Baldur als Kopfkissen zu benutzen, sondern suchte sich einen Wiesenhubbel als Unterlage. Trotzdem hätte ich ihm am liebsten gegen sein Schienbein gekickt für diese Unverschämtheit.

»Was machst du überhaupt noch hier?«, fragte ich, nachdem ich eine Weile seinen überlauten Atemseufzern zuhören musste. »Verpasst du nicht gerade deinen Flieger?«

»Der ist gecancelt«, berichtete er vergnügt. »Streik des Bodenpersonals oder so. Jetzt müssen wir noch drei Tage hierbleiben.«

»Oh. Tut mir voll leid«, brummte ich und biss mir auf die Lippe. Es tat mir leid – aber nur für mich! Jetzt hatte ich die Nervbacke noch drei Tage länger am Hals. Danke, Bodenpersonal.

»Nicht so schlimm!« Björn grinste. Ich konnte es hören, ohne ihn anzugucken. »Es soll hier in der Nähe ein magisches Steinmännchen geben. Hat der Typ am Flughafen erzählt. Kennst du ihn?«

»Den Typ am Flughafen? Nein.«

Björn kicherte, dabei war der Witz total schlecht gewesen. »Das magische Steinmännchen natürlich.«

»Du solltest dich von isländischen Steinmännern fernhalten. Und komm bloß nicht auf die Idee, ihnen einen ihrer Steine zu klauen! Da verstehen die keinen Spaß.«

»Jaja, schon klar.« Björn kippte auf die Seite und stützte sich auf einem Ellbogen ab, damit er mich angucken konnte. »Also weißt du, von welchem Männchen die Rede ist, oder?«

»Klar. Aber du brauchst nicht zu fragen. Ich führe dich ganz bestimmt nicht dorthin.«

»Was ist das denn für eine … Steinmagie?«

Baldur begann, leise zu schnarchen, und ich beneidete ihn für seine Ruhe. Meine Ruhe hatte sich leider in schwedisches Steingeblubber verwandelt.

»Keine Magie. Sie zeigen dir den Weg. Den richtigen Weg. Außer du verärgerst sie. Dann kann es sein, dass du dich verirrst und niemals wieder zurückfindest.«

»Wow«, meinte Björn. »Das ist cool! Ich muss ihn sehen, Fenja. Bitte, bringt mich hin!«

»Niemals«, antwortete ich und breitete noch mehr Mähnenhaare über meinem Gesicht aus. »Die Pferde haben drei Tage Pause. Da gibt es keine Ritte für Wöl… äh, für Touristen!«

»Dann laufen wir halt!«

»Zu weit.« Du machst ja schon schlapp, wenn du nur die Wiese hochlaufen musst, dachte ich und musste plötzlich kichern.

Björn schwieg eine Weile. Dann setzte er sich auf und verschränkte die Arme vor dem Bauch. »Okay. Erinnerst du dich, was ich dir in Ásbyrgi erzählt habe? Ich weiß auch ein Geheimnis. Es ist eine … Entdeckung.«

»Schön«, murmelte ich und blinzelte zu ihm hoch. »Dann freu dich darüber.«

»Ich verrate sie dir! Wenn du mich zu dem Steinmännchen bringst.«

Fast verschluckte ich mich, so sehr musste ich lachen. Das hatte er in Ásbyrgi auch schon versucht! Aber erpressen ließ ich mich nicht. Schon gar nicht von …

Baldur rührte sich unter mir, und dann richtete er sich so plötzlich auf, dass mein Kopf auf den Boden plumpste. Bevor ich mich aufrappeln konnte, sprang er auf die Beine, stellte sich vor mich und prustete.

»Siehst du!« Björn lachte. »Er will auch, dass du mit mir …«

»Psst«, zischte ich, stand auf und klopfte mir die Graskrümel von der Hose. Baldur lauschte in die Richtung des Vulkanhügels. Seine Ohren waren steil aufgerichtet, sein Hals gespannt und all seine Sinne auf etwas konzentriert, was den Hügel herunterkam.

Etwas?

Nein. Jemand!

Mein Herz begann, wie wild zu klopfen. Ich sah zu Björn, und einen Moment lang verstand ich nicht, warum er noch immer mich anstarrte, so als wäre ich verrückt geworden – aber Björn konnte nichts dafür.

Björn konnte sie nicht sehen, weil er ein Fremder war.

Nur einem isländischen Mädchen zeigten sie sich.

Die Unsichtbaren.

Ich trat dicht an Baldur heran. »Du siehst sie auch, stimmt’s?«, flüsterte ich ihm ins Ohr.

Baldur schnaubte. Dann schüttelte er seine Mähne, und ich wusste, er würde loslaufen, zu ihr. Und noch etwas wusste ich. Es war nur ein Gefühl, aber plötzlich wollte ich ihn auf keinen Fall mit Elva allein lassen!

»Fenja?« Verwirrt schaute Björn mich an. »Was will er denn?«

»Seinem Schicksal entkommen«, murmelte ich.

Und dann tat ich wieder etwas sehr Unhöfliches. Ich streckte meine Hand aus, griff nach Baldurs Mähne und sprang auf seinen Rücken. Fast im selben Augenblick schoss Baldur los und wir jagten in gestrecktem Galopp über die Weide! Björn rief mir etwas...

Erscheint lt. Verlag 8.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-7348-0219-9 / 3734802199
ISBN-13 978-3-7348-0219-5 / 9783734802195
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