Secret Elements 9: Im Licht göttlicher Mächte (eBook)
508 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60980-6 (ISBN)
Johanna Danninger, geboren 1985, lebt als Krankenschwester mit ihrem Mann, einem Hund und zwei Katzen umringt von Wiesen und Feldern im schönen Niederbayern. Schon als Kind dachte sie sich in ihre eigenen Geschichten hinein. Seit sie 2013 den Schritt in das Autorenleben wagte, kann sie sich ein Dasein ohne Tastatur und Textprogramm gar nicht mehr vorstellen. Und in ihrem Kopf schwirren noch zahlreiche weitere Ideen, die nur darauf warten, endlich aufgeschrieben zu werden!
Johanna Danninger, geboren 1985, lebt als Krankenschwester mit ihrem Mann, einem Hund und zwei Katzen umringt von Wiesen und Feldern im schönen Niederbayern. Schon als Kind dachte sie sich in ihre eigenen Geschichten hinein. Seit sie 2013 den Schritt in das Autorenleben wagte, kann sie sich ein Dasein ohne Tastatur und Textprogramm gar nicht mehr vorstellen. Und in ihrem Kopf schwirren noch zahlreiche weitere Ideen, die nur darauf warten, endlich aufgeschrieben zu werden!
KAPITEL 1
Liebe Danu,
nun habe ich mich unwiderruflich dazu entschieden, Trägerin zu sein, und das Orinion wieder angelegt. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun und den Sarlak besiegen. Das weiß ich ganz genau.
Ich habe dich in letzter Zeit ja öfter mal um Unterstützung gebeten. Geantwortet hast du mir nie. Freier Wille, schon klar. Aber gerade jetzt brauche ich deine Hilfe dringender denn je. Lee ist verschwunden. Entführt vom Sarlak. Wir haben nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo er gefangen sein könnte. Der Portalkristall ist zerstört und kann uns auch nicht zu ihm bringen.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Danu, ich war noch nie so verzweifelt, wie ich es jetzt bin. Darum bitte ich dich, nein, ich flehe dich an, mir zu helfen. Gib mir bloß einen winzig kleinen Hinweis, wo Lee festgehalten wird. Nur den Ort. Ein einziges Wort genügt.
Bitte.
Jay
Zwei Tage.
Zwei Tage waren seit der Schlacht auf Feya vergangen. Achtundvierzig Stunden, seit Lee verschollen war. Und seitdem …
Nichts. Keine Forderung des Entführers. Kein Lebenszeichen von Lee.
Absolut gar nichts.
Mit Lee war auch der Sarlak inklusive Golems und Schattenheer komplett von der Bildfläche verschwunden. Wir hatten nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, wo sich sein Unterschlupf befinden könnte. Ebenso wenig wussten wir, worauf zum Teufel der Sarlak eigentlich wartete.
»Das ergibt keinen Sinn«, sagte ich zum ungefähr hundertsten Mal an diesem Tag.
Die anderen stimmten mir zu. Dann herrschte wieder nachdenkliches Schweigen. Auch zum ungefähr hundertsten Mal.
Ich saß mit Team 8 am Projektionstisch des Mannschaftsraums. Wirklich geschlafen hatte in den letzten beiden Tagen keiner von uns. Dementsprechend erschöpft sahen wir alle aus. Sogar Ivan hatte Augenringe, was ich fellbedingt gar nicht für möglich gehalten hätte.
Meine Finger glitten über die feinen Gravuren des Orinions. Manchmal suchte meine Hand nach dem Amulett, weil ich befürchtete, es könnte sich plötzlich wieder in Luft aufgelöst haben. Die meiste Zeit war es jedoch so, als wäre es nie fort gewesen. Als hätte ich nie aufgehört, Trägerin zu sein.
Die Balkontüren standen offen und wir horchten auf, als man draußen das Geräusch kräftiger Flügelschläge hörte. Die schneeweiße Stute Esira kam hinter der Balkonbrüstung in Sicht. Rytario saß auf ihrem Rücken. Die Metallapplikationen seines Harnischs glänzten im Licht der Nachmittagssonne und sein Cape wehte im Wind.
Rytario war ja grundsätzlich ein Profi in Sachen beeindruckendem Auftreten, aber das war jetzt fast ein wenig zu viel des Guten. Zwischen zwei kräftigen Flügelschlägen schwang er sich von Esira, landete auf der schmalen Brüstung und gelangte mit einem weiteren Schritt auf den Balkon. Selbstverständlich alles in perfekter Balance.
Gelassen schlenderte er zu uns herein. »Hallo zusammen.«
»Starker Auftritt, Mann«, lobte Joe zur Begrüßung.
»Ich wollte mir den Trubel am Außentor ersparen«, antwortete Rytario schulterzuckend. »Solange ich nicht im System erfasst bin, wissen die Wachposten leider immer noch nicht, was sie mit mir anfangen sollen, sobald ich an die Tür klopfe.«
Chiara seufzte mitfühlend. »Das ist natürlich sehr ärgerlich.«
Ich beobachtete sie verstohlen. Ihr Gesicht war ebenfalls von Schlafmangel gezeichnet. Im direkten Vergleich zu mir sah sie allerdings aus wie das blühende Leben. Ihr braunes Haar glänzte und die Frisur saß perfekt, während ich eher daherkam wie ein zerrupfter Reisigbesen. Wie Samira übrigens auch.
Alle machten sich große Sorgen um Lee und wollten ihr Bestmögliches tun, um ihn zurückzuholen. Chiara ebenfalls, doch da begann mein Problem. Ich wollte nicht, dass sie hier war. Mir passte nicht, dass sie zu Team 8 gehörte. Sie hatte an diesem Tisch nichts verloren, diese Chiara Venetura, die seit Wochen nichts anderes getan hatte, als sich an Lee ranzuschmeißen. Hinterrücks und subtil war sie vorgegangen, diese verlogene Schlange. Bis hin zum Masterplan am Pietrón-Sommerball, geschickt ausgeführt von ihrer Mutter, um Jessica Winter vor dem Hochadel der Anderswelt zu denunzieren und ihr die Zukunft mit Leannán Aherra endgültig zu verbauen.
Ja, okay. Letztlich war ich selbst für die Trennung verantwortlich. Lee hatte eine Pause gewollt und ich hatte gleich die Stopp-Taste gedrückt. Nicht nur das. Ich hatte die Stopp-Taste danach hartnäckig gedrückt gehalten, weil ich nicht bereit gewesen war, ihm zu verzeihen, und darüber hinaus hatte ich verfluchte Vollidiotin ihm dann auch noch ein Messer in die Brust gerammt, indem ich mich an Colin ranschmiss.
Nicht Chiara hatte uns auseinandergebracht, sondern ich.
Was wiederum nichts daran änderte, dass sie eine falsche Mistkröte war. Und mit jeder Minute, die ich mit ihr in einem Raum verbrachte, stieg meine Abscheu gegen sie. Schon allein, wie sie gerade eine Strähne durch ihre Finger gleiten ließ und dabei Rytario liebreizend anlächelte, trieb mir die Galle hoch. Jede noch so winzige ihrer Bewegungen war kalkuliert, jeder Wimpernschlag berechnet, das Lächeln saß stets perfekt. Sie verkörperte den Hochadel der Tuatha wahrhaftig par excellence.
Rytario ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen und wischte sich müde über die Augen, bevor er schnell die Dokumente überflog, die auf der Projektionsfläche aufgerufen waren. »Keine neuen Sichtungen oder Augenzeugenhinweise?«
»Zumindest nicht auf Golems oder Dämonen«, antwortete Samira. »Aber eine Frau aus Maleska behauptet felsenfest, dich heute Morgen gleich nach dem Aufwachen neben ihrem Bett gesehen zu haben, bevor du dich in Luft aufgelöst hast.«
»Hm.« Er wiegte den Kopf. »Wäre fast interessant, was genau sie zuvor geträumt hat. Da sie es der Agency gemeldet hat, wahrscheinlich nichts Gutes. Allerdings dachte ich, es sei schon vor Wochen eine Pressemeldung rausgegangen, dass von mir keine Gefahr ausgeht und die Fahndung nach mir eingestellt wurde?«
Ich schnaubte unwirsch. »Ist doch scheißegal, was man den Leuten sagt. Die machen sowieso ihr eigenes Ding draus. Laut Öffentlichkeit bin ich ja auch eine Amokläuferin und Tochter zweier gemeingefährlicher Schwerstverbrecher, die umgehend hinter Schloss und Riegel gehört.«
Er musterte mich vorsichtig. »Die Masse an Leuten am Haupteingang scheint noch größer geworden zu sein. Ich habe es vorhin aus der Luft gesehen. Tut mir wirklich leid, Jay.«
»Ja, mir auch«, murmelte ich.
Damit meinte ich gar nicht mich selbst, sondern hauptsächlich die Ungerechtigkeit, die meinen Eltern widerfuhr. Dass General Stanson nicht mehr auf seinem Posten saß und Admiral Tegress die Leitung über die avalonischen Special Forces übernommen hatte, würde der Öffentlichkeit früher oder später auffallen, darum hatte die Agency sich für eine Pressemitteilung entschieden. Aus Respekt dem General gegenüber war von einer vorübergehenden Beurlaubung aus privaten Gründen die Rede. Kein Wort darüber, dass er im Zuge interner Ermittlungen der ominösen Mission 5-8-Alpha unter Arrest stand.
Früher war ich der Meinung gewesen, man sollte der Bevölkerung einfach die Wahrheit sagen. Inzwischen wurde ich eines Besseren belehrt. Man brauchte sich ja bloß anzusehen, was die Öffentlichkeit aus der Wahrheit über meine Mum gemacht hatte. Ihre Geschichte war nun komplett offengelegt und was taten die Leute? Spannen sich erst recht irgendwelche Verschwörungstheorien zusammen.
Da passte die Beurlaubung meines Dads aktuell ganz wunderbar dazu. Weil sie ja bereits geahnt hatten, dass die Dunkelheit nach wie vor in meiner Mutter steckte und General Stanson seit jeher ihr Konsorte war. Die Agency vertuschte bloß, dass sich die beiden in Wirklichkeit auf der Flucht befanden.
Es war komplett verrückt. Die Leute brüllten nach der Wahrheit, doch wenn man sie ihnen gab, glaubten sie es nicht. Sie beschimpften die Agency trotzdem als Lügenbehörde und hielten sich lieber an irgendwelche verqueren Theorien im Internet, verfasst von einem Unbekannten. Denn der musste es ja wissen.
Was würde geschehen, wenn die Agency absolut alle Fakten über die derzeitige Bedrohung namens Sarlak preisgeben würde? Wenn die Leute wüssten, dass der Weltenfresser sich unserer Dunkelheit bemächtigt hatte, nun das Schattenheer befehligte und sich bereits zwei Naturgeister in seinen Fängen befanden? Wenn man ihnen erzählte, dass der Sarlak Captain Aherra entführt hatte, um an das Buch der Worte ranzukommen, mit dem er endgültig unbesiegbar wäre?
Der gesamte Planet befand sich in akuter Gefahr. Das war die Wahrheit. Und würde man diese offenlegen, dürfte ein Teil der Bevölkerung nichts davon glauben, während der andere Teil in blinde Panik verfallen...
Erscheint lt. Verlag | 7.3.2024 |
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Reihe/Serie | Secret Elements | Secret Elements |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Buch Liebesroman • Fantasy Liebesromane • Fantasy Liebesromane Erwachsene • fantasy romance deutsch • impress ebooks • Magische Elemente • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • Young Adult Bücher • Zeitgenössische Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-60980-X / 364660980X |
ISBN-13 | 978-3-646-60980-6 / 9783646609806 |
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