Dead Souls Burning (Dead Souls 1) (eBook)
351 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61075-8 (ISBN)
Izzy Maxen ist Autorin, Lektorin, Mama, Ehefrau, Freundin, Leseratte, Fastnachter, Shoppingqueen und ganz klar schokoladensüchtig. Sie wohnt mit ihren fünf Männern im hektischen Rhein-Main-Gebiet und freut sich über jede Minute, die sie Zeit für ihre Bücher findet. Darin spielt sie gern mit Klischees und gibt direkt zu, dass sie den Bad Boys echt verfallen ist.
Izzy Maxen ist Autorin, Lektorin, Mama, Ehefrau, Freundin, Leseratte, Fastnachter, Shoppingqueen und ganz klar schokoladensüchtig. Sie wohnt mit ihren fünf Männern im hektischen Rhein-Main-Gebiet und freut sich über jede Minute, die sie Zeit für ihre Bücher findet. Darin spielt sie gern mit Klischees und gibt direkt zu, dass sie den Bad Boys echt verfallen ist.
Prolog
Zwei Monate zuvor
Juniper
Als ich meine Schwester zum letzten Mal sah, war ich betrunken.
Es war gegen halb eins nachts und ich kam von einer Party aus dem Starfucker Club nach Hause. Zugedröhnt von Unmengen Gin, traf ich das Schlüsselloch nicht. Das verflixte Ding gab es plötzlich doppelt. Ich schrammte mit dem Schlüssel über das Metall, bis die Haustür auf einmal nachgab und ich der Länge nach auf die Marmorfliesen im Flur knallte. Meine Clutch und die kurze Lederjacke rutschten mir aus der Hand. Nur einen Moment später schoben sich blank polierte schwarze Schuhspitzen in mein Sichtfeld.
Fuck!
Irgendwo in meinem vernebelten Hirn fragte ich mich, warum mein Vater selbst um diese Uhrzeit polierte Schuhe trug. Aber der Gedanke erstarb, sobald ich den Kopf anhob und mich der Blick aus seinen graublauen Augen traf. Verachtung stand darin, Schande. Als würde er einen stinkenden Kadaver betrachten und nicht seine Tochter. Gut, so weit war ich davon nicht entfernt.
Übelkeit stieg in mir auf. Ekel. Doch das hielt mich nicht davon ab, trotzig das Kinn zu recken.
»Steh auf!«
Ich grinste ihn an, drehte mich auf den Rücken, mir mehr als bewusst, dass mein ohnehin schon knappes Kleid dabei bis zu den Hüften hochrutschte und ihm eine ungehinderte Sicht auf meinen Spitzentanga gewährte.
Eine Zornesfalte bildete sich zwischen den Brauen meines Vaters. Sein Blick glitt zu meinen nackten Beinen, zu dem schwarzen Rosentattoo, das seit etwa einer Woche die Innenseite des rechten Oberschenkels zierte.
»Deine Mutter würde sich für dich schämen!«
Ich zuckte die Schultern. Mum war tot, sie sah mich nicht mehr. Er schon.
»Eine Woche Hausarrest.«
Als ob ich mich daran halten würde.
Mein Vater ging in die Hocke, dabei streifte mich die schwarze Krawatte, die er passend zu seinem dunklen Anzug trug. Mit einer schnellen Bewegung packte er mich am Kinn und zwang mich, ihn anzublicken. Die Berührung tat weh und das war genau seine Absicht, da war ich mir sicher.
»Du bist eine Schande für diese Familie, Juniper.« Angewidert ließ er mich los.
»Nicht mehr als du«, fauchte ich.
Der Schlag kam aus dem Nichts. Mein Kopf flog zur Seite, die Wange brannte. Tränen schossen mir in die Augen, ich blinzelte sie jedoch verzweifelt fort.
»Geh! Bis morgen Abend bleibst du in deinem Zimmer.«
Aus dem Augenwinkel registrierte ich, wie mein Vater erneut die Hand hob, aber bevor er mich wieder schlagen konnte, schloss sich blitzschnell eine Hand um seinen Arm.
»Nicht, Dad«, flüsterte Summer. Meine Schwester war wie mein Vater vollständig angezogen und zurechtgemacht, als kämen sie beide von irgendeiner Veranstaltung. »Sie ist betrunken, sie weiß nicht, was sie sagt.«
O doch, das wusste ich ganz genau. Besonders in diesem Zustand, in dem mein gesamter Hass auf ihn ungefiltert durch meine Adern rauschte. Ich wollte ihn provozieren, ihm zeigen, was ich von ihm hielt, aber Summers Blick ließ mich die Lippen zusammenpressen.
Stumm bat meine Schwester mich, den Mund zu halten und nachzugeben. Und ich tat es. Nicht für mich – ein Schlag mehr oder weniger machte keinen Unterschied mehr –, aber ich wollte sie nicht in den permanent vor sich hin brodelnden Streit zwischen mir und unserem Vater reinziehen. Meine Geschwister waren alles, was mir geblieben war. Summer, meine zwei Jahre ältere Schwester, und James, mein Zwillingsbruder. Ich wollte nicht, dass Dad sie ebenso hasste wie mich.
Mit einem wütenden Knurren erhob er sich. »Morgen Abend bist du nüchtern. Ich will, dass wir einen guten Eindruck machen.«
Ach ja, die Charity-Gala des Royal-Sydney-Yacht-Squadron, des größten und renommiertesten Jachtclubs Australiens.
Fick dich, Dad, dachte ich, schwieg aber. Ein guter Eindruck war alles, was ihm wichtig war. Hauptsache, wir Kinder funktionierten und halfen, sein sauberes Image zu bewahren. Nur dass ich kein Bock mehr darauf hatte.
Seit Mums Tod vor fünf Jahren konnte ich das nicht mehr. All die Lügen, diese ganze beschissene glänzende Hülle, die mein Vater um uns herum errichtet hatte, waren nichts als schöner Schein. In dieser Familie zählte nur, was für einen Nutzen man hatte. Und ich besaß keinen, das hatte mir mein Vater mehr als einmal deutlich gemacht. Also rebellierte ich. Vielleicht auch, damit er mich sah. Mich, June, und nicht nur die Tochter, die aus der Reihe tanzte.
Mit zusammengebissenen Zähnen griff ich nach Summers ausgestreckter Hand, rappelte mich auf und zog mein Kleid wieder herunter.
»Geh ins Bett«, murmelte meine Schwester mir zu und strich mir einmal über die Wange.
»Danke.«
Sie nickte bloß.
Schwankend griff ich nach der Clutch und der Jacke und ging auf meinen hohen Sandalen den Flur entlang zur Treppe, die nach oben zu unseren Zimmern führte. Doch statt auf die erste Stufe zu treten, warf ich mein Zeug darauf und bog nach rechts in die Küche ab. Ich brauchte wenigstens ein paar Schlucke Wasser, bevor mein Hirn morgen kompletter Matsch sein würde.
Gähnend zog ich die Kühlschranktür auf und fröstelte bei der Kälte, die mir entgegenschlug. Schnell nahm ich eine Flasche heraus. Wasserperlen liefen über meine Finger, weil ich zu hastig trank. Ich war müde und um mich herum drehte sich alles. Warum musste mein Vater ausgerechnet jetzt zurückkommen? Warum war er noch wach und dann sogar nicht in seinem Büro? Die Worte, die wir am Tag wechselten, konnte ich an einer Hand abzählen. Und dann musste er mich mitten in der Nacht erwischen. Verfluchte Scheiße.
Ich hasste ihn! Hasste den Blick, mit dem er mich ansah. Als hätte er versagt, als wäre ich nichts anderes als eine Belastung. Mit zu viel Schwung donnerte ich die Flasche zurück in den Kühlschrank und stieß die Tür zu. Es klirrte.
»Vorsicht!«
Überrascht drehte ich mich um. Hinter mir tauchte Kieran auf, der Freund meines Vaters. Was zur Hölle tat der hier?
»Ist alles okay?« Graue Locken fielen ihm in die Stirn, als er nähertrat und sich vorbeugte. Zu nah. Er überschritt eine Grenze.
»Klar«, nuschelte ich.
Sein Blick glitt über mich hinweg, blieb an dem kurzen Kleid hängen. In seine Augen trat ein Ausdruck, den ich schon öfter in ihnen gesehen hatte. Der Wichser war scharf auf mich.
In meinem Kopf legt sich ein Schalter um. Kieran war mit meinem Dad zur Uni gegangen. Ich wusste, dass sie oft telefonierten und sich sehr nahestanden. Offenbar war er wieder einmal über das Wochenende bei uns. Dad vertraute ihm, er war sein Freund. Sein Fehler, denn genau das würde ich ausnutzen. Er würde Kieran das, was gleich passierte, nie verzeihen.
Ohne weiter nachzudenken, griff ich nach dem Saum meines Kleides und zog es mir über den Kopf. Eine Gänsehaut lief über meine nackte Haut.
Kieran runzelte die Stirn. Er war mindestens doppelt so alt wie ich und verheiratet. Aber seine Frau war in Cairns, über tausend Meilen weit weg.
Ich fasste nach seinem hellblauen Hemd und zog ihn zu mir heran. »Fick mich!«, raunte ich in sein Ohr.
Er zog die Augenbrauen hoch, doch sein schneller Atem verriet ihn. Und seine harte Erektion, die gegen seine Hose drückte. Mit der rechten Hand fuhr ich langsam darüber.
Kieran keuchte gepresst auf, sein Blick wanderte zur offenen Tür. In der Küche war es dunkel, aber aus dem Flur drang Licht herein.
Ein saures Gefühl stieg in mir hoch, der Schwindel wurde stärker. Und als Kieran mit fahrigen Bewegungen meine Brüste umschloss und seine Lippen auf meine presste, explodierte die Übelkeit in meinem Magen. Ich fühlte Ekel und Hass, vor allem auf mich selbst. Was ich hier tat, war ein Fehler. Ich nutzte ihn für meine Zwecke aus, zerstörte damit eine Ehe, obwohl ich wusste, dass es falsch war. Doch als mein Vater zur Tür hereintrat und erstarrte, musste ich lächeln.
Ja, Dad, so fühlt es sich an, verarscht zu werden. Vorgeführt zu werden und machtlos zuzusehen, wie eine Freundschaft zerbricht. Du willst mir wehtun? Bitte schön. Ich habe von dem Besten gelernt.
Kieran fluchte und zog sich schnell zurück. Sinnlose Entschuldigungen stammelnd flüchtete er regelrecht aus der Küche. Ich hingegen neigte den Kopf zur Seite und grinste.
Die Augen meines Vaters wurden dunkel vor Zorn. Ich rechnete damit, dass er zu mir kommen würde, um mich erneut zu schlagen, er drehte sich jedoch um und verschwand. Ohne ein einziges Wort.
Erschöpft lehnte ich mich gegen den geschlossenen Kühlschrank. Ein Frösteln lief über meine nackte Haut. Keine drei Herzschläge später war meine Schwester bei mir. Sie sagte kein Wort, griff nur nach meinem Arm und zog mich hinter sich her bis in mein Zimmer. Der Vorwurf stand ihr klar ins Gesicht geschrieben; ich war zu weit gegangen.
Am nächsten Morgen war Summer weg. Ohne eine Nachricht, ohne ihre Klamotten...
Erscheint lt. Verlag | 21.3.2024 |
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Reihe/Serie | Dead Souls | Dead Souls |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Buch Liebesroman • Düstere Fantasy • Fantasy Liebesromane • Fantasy Liebesromane Erwachsene • fantasy romance deutsch • impress ebooks • new adult bücher • Rockstar Bücher • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • vampir romance deutsch |
ISBN-10 | 3-646-61075-1 / 3646610751 |
ISBN-13 | 978-3-646-61075-8 / 9783646610758 |
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Größe: 2,8 MB
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