Kusinenkram und Kunforak (eBook)

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2024 | 1. Auflage
176 Seiten
TULIPAN VERLAG
978-3-86429-643-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kusinenkram und Kunforak -  Nikola Huppertz
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Von Geheimsprachen, Schätzen und Abenteuern Freya und Sofie sind allerbeste Kusinen. Sie haben sogar eine Kusinensprache, die sonst kein Mensch auf der Welt versteht. Da kann Sofies großer Bruder Johannes einpacken, der spricht nämlich nur Latein. Kein Wunder, dass er alles dransetzt, das Kunforak - ihr hochgeheimes Wörterbuch - in die Hände zu bekommen. Freya und Sofie dagegen sind fernen Ländern und echten Abenteuern auf der Spur. Und was die beiden zusammen erleben, kann sich keiner ausdenken. Das ist aller- bester Kusinenkram. Von Nikola Huppertz, der Gewinnerin des Evangelischen Buchpreises 2022 und mit tollen Bildern von Marie Geissler.

Nikola Huppertz, geboren 1976 in Mönchengladbach, studierte Musik und Psychologie. Sie hat mehr als dreißig Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht sowie Lyrik und Prosa in Literaturzeitschriften, Geschichten für den Rundfunk und das Libretto zu einer Kinderoper. Ihre Arbeiten wurden in diverse Sprachen übersetzt, vielfach nominiert und ausgezeichnet, zuletzt mit dem Evangelischen Buchpreis 2022. Sie hat eine Tochter und einen Sohn und lebt als freie Autorin in Hannover. Marie Geissler wurde 1982 in Karl-Marx-Stadt geboren und studierte Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration an der Bauhaus-Universität in Weimar und in Valencia. Sie rattert als Rädchen in der Zeichenwunschmaschine »Illumat«, ist Hausportraitzeichnerin eines kleinen Verlags und illustriert mit Vergnügen Kinder- und Jugendbücher. Marie lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Nikola Huppertz, geboren 1976 in Mönchengladbach, studierte Musik und Psychologie. Sie hat mehr als dreißig Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht sowie Lyrik und Prosa in Literaturzeitschriften, Geschichten für den Rundfunk und das Libretto zu einer Kinderoper. Ihre Arbeiten wurden in diverse Sprachen übersetzt, vielfach nominiert und ausgezeichnet, zuletzt mit dem Evangelischen Buchpreis 2022. Sie hat eine Tochter und einen Sohn und lebt als freie Autorin in Hannover. Marie Geissler wurde 1982 in Karl-Marx-Stadt geboren und studierte Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration an der Bauhaus-Universität in Weimar und in Valencia. Sie rattert als Rädchen in der Zeichenwunschmaschine »Illumat«, ist Hausportraitzeichnerin eines kleinen Verlags und illustriert mit Vergnügen Kinder- und Jugendbücher. Marie lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Kusinenbriefe

Liebe Sofie!

Eben wär ich fast geplatzt. Mindestens in 1000 Fetzen! Weil ich mich schon so schrecklich auf Dänemark freue. Ich weiß gar nicht, wie ich es aushalten soll, bis Pfingsten ist und wir endlich losfahren. In ein echtes anderes Land! Ans echte Meer! Ihr und wir zusammen!

Du musst mir ganz oft schreiben, sonst platze ich WIRKLICH. Und das wird für dich dann kein sehr lustiges Pfingstcampen. Du hättest nur Johannes mit im Zelt und müsstest dir den ganzen Tag sein Gerede anhören. Und mit wem du Abenteuer erleben könntest, wüsstest du auch nicht. Nach Schiffswracks suchen, gegen Meerungeheuer kämpfen und all solche Sachen, die zu Hause nicht gehen.

Also schreib mir lieber!!!

Viele Grüße aus Mönchengladbach.

Deine Freya

PS: Noch 24 Tage!

PPS: Hätten wir eigene Handys, ginge es schneller mit dem Schreiben. Ich hab Mama gefragt, ob ich ihres mitbenutzen darf und du das von Tante Diana, aber das hat sie nicht erlaubt.

Liebe Freya,

bitte nicht platzen, hier kommt schon ein Brief. Auf meinem schönsten Briefpapier! Ein Handy kriege ich erst nächstes Jahr, zum 10. Geburtstag, genau wie Johannes damals. Aber ich muss es dann bestimmt auch die meiste Zeit abgeben, Papa sagt nämlich, Handys sind schlecht für die Bildung und wir sollen froh und dankbar sein, dass wir da so viele Möglichkeiten haben. Dafür hätten Mama und er sich früher auf den Kopf gestellt.

Ich freu mich auch schon so auf Dänemark! Wusstest du, dass man auf dem Campingplatz Minigolf spielen kann? Es soll auch eine Kaninchenburg geben. Ich weiß aber nicht, ob man die Kaninchen streicheln darf oder nur angucken. (Mama weiß es auch nicht.) Johannes will Krabben fangen, dafür gibt es eine Art Becken. Aber ich mach das nicht. Und esse auch keine, wenn er damit ankommt. Ich finde Krabben nämlich eklig.

Noch 22 Tage!

Viele Grüße aus Mülheim.

Deine Sofie

Liebe Sofie!

Wir schmeißen Johannes Krabben einfach zurück ins Wasser. Die eine lenkt ihn ab, die andere klaut ihm den Eimer. Oder wir schubsen ihn selbst ins Becken. Dann fressen die Krabben IHN. Erst das J, dann das O, dann das H usw. Aber er schmeckt ihnen nicht und sie spucken ihn wieder aus, ein Stück nach dem anderen. Und wenn wir ihn wieder zusammensetzen, wird er zu Sennahoj. Sennahoj ist zwei Jahre jünger als du, nicht zwei Jahre älter. Er ist auch nicht so ein Besserwisser wie Johannes, sondern weiß überhaupt nichts. Bei Sennahoj ist alles umgekehrt.

Deine Freya

PS: Gehst du auf dem Campingplatz mit mir zum Klo, wenn ich nachts mal muss? Dann geh ich auch mit dir. Und wir können eine geheime Nachtwanderung am Strand machen. Vielleicht treffen wir unterwegs verlorene Seelen. Ertrunkene Seeleute spuken nämlich immer um Mitternacht.

PPS: Ich war eben bei Oppa oben und soll dir viele Grüße von ihm ausrichten! Er hat mir erzählt, wie ER mal um Schlag zwölf einen Toten gesehen hat. Der war ein Rheinschiffer.

PPPS: Noch 18 Tage. Noch 17 Tage. (Ich konnte den Brief gestern nicht mehr abschicken. Wir hatten keine Briefmarken mehr, Mama musste erst neue kaufen. Jetzt liegen wieder ganze Stapel davon in ihrer Firma, also unten, im Keller. So viele T-Shirts kann sie gar nicht verschicken, um die alle zu verbrauchen. Und Rechnungen erst recht nicht. Da kommen eh nicht so viele zusammen. Also müssen wir uns weiterschreiben!)

PPPPS: Ich kriege auch erst zu meinem 10. Geburtstag ein Handy. Noch 1 Jahr und 2 Monate! Und noch mehrere Tage! Dann hast du deins schon ein VIERTELJAHR!

Liebe Freya,

ich bin froh, dass ich Sofie heiße, nicht Eifos. Sofie heißt »Weisheit«, aber eine Eifos ist höchstens eifosüchtig (eifersüchtig), nicht weise. Bei der wäre auch alles umgekehrt. Und Johannes möchte ich lieber als Bruder behalten, statt einen Sennahoj zu kriegen. Klar ist er manchmal besserwisserisch, also Johannes, aber meistens nur, wenn du dabei bist. Sonst ist er ziemlich nett. Heute hat er mir geholfen, mein Zimmer aufzuräumen, weil ich sonst richtig Ärger mit Papa bekommen hätte. Das hätte Sennahoj bestimmt nicht gemacht. Wie wärst du als Ayerf?

Abgemacht, wir gehen nachts immer zusammen aufs Klo. Dafür müssen wir Taschenlampen einstecken. Nach verlorenen Seelen suche ich aber nicht! Ich hab Kaninchenfutter von meinem Taschengeld gekauft. Besorgst du auch was? Viele Grüße zurück an Oppa, wenn du das nächste Mal zu ihm hochgehst, und an Tante Valerie!

Noch 15 Tage.

Deine Sofie

Liebe Sofie!

Als Ayerf wär ich eingesperrt. Weil eine Freya frei ist. Darum hat Mama mich so genannt. Hat sie mir eben erzählt, als ich sie gefragt hab. Was sie mir noch erzählt hat, sag ich nicht. (PEINLICH!)

Kriegst du echt Ärger, wenn du dein Zimmer nicht aufräumst? Ich nie. Ich kriege nur welchen, wenn Mama schlechte Laune hat. Dann ist es wurscht, ob ich aufräume oder nicht, sie regt sich an solchen Tagen über alles auf. Jetzt hat sie aber supergute Laune (wegen dem Peinlichen), also kann ich machen, was ich will. Allerdings KANN man in Mönchengladbach nichts machen, weil hier bloß der Niederrhein ist und nicht Dänemark und das Meer. Genau genommen ist hier ja nicht mal der Niederrhein, es heißt bei uns nur so, und wenn man zum Fluss will, muss man ewig Auto fahren. Also doppelt öde.

Statt Kaninchenfutter kauf ich lieber Süßigkeiten und anderen Proviant. Also für uns, nicht für die Kaninchen. Oppa geb ich auch was ab, bevor wir losfahren. Der muss schließlich ganz allein zu Hause bleiben mit seinen alten Knochen, und ohne mich und Mama ist es hier bestimmt noch viel langweiliger als sonst. (Das mit den alten Knochen hat er selbst gesagt, als wir heute bei ihm oben waren. Und dass er die um nichts in der Welt in ein ungemütliches Zelt legen will. Mama hat es mitbekommen und nachgefragt, ob er seine Tabletten genommen hat, aber da hat er gerade schlecht gehört und nichts verstanden. Erst später, als sie schon wieder runtergegangen und ich allein bei ihm war, waren seine Ohren wieder gut. Da hat er mir erzählt, dass er früher sogar auf einer NAGELMATTE liegen konnte, so gute Knochen hatte er.)

Deine FREYa!

PS: Noch 13 Tage.

PPS: Ich verrate dir das Peinliche vielleicht doch. Es ist aber wirklich sehr peinlich.

PPPS: Ich finde Zelte gemütlich!

PPPPS: Johannes muss sich eigene Süßigkeiten kaufen. Wie viel Taschengeld bekommt der eigentlich? Und wie viel du? Ich kriege 8 Euro im Monat. Demnächst, wenn ich 9 werde, 9.

Liebe Freya,

Johannes bekommt 20 Euro im Monat. Ich bekomme 3 Euro die Woche. Was hat deine Mutter denn Peinliches erzählt, von dem sie so gute Laune bekommen hat? Mama freut sich schon auf sie. Papa, glaube ich, nicht so. Wenn Mama und Tante Valerie zusammen sind, weiß er nie, was er machen soll. Weil die sich jedes Mal ihre alten Schwesterngeschichten erzählen und von morgens bis abends rumsitzen und sich unterhalten. Er findet sowieso, man könnte die Zeit viel besser nutzen als mit Strand und Camping und Liegestuhl. Zum Beispiel könnte man Städte besichtigen und in Museen gehen. In Dänemark gibt es aber nur ein kleines Heimatmuseum, also, in unserem Ort. Das hat man schnell durch, glaub ich.

Die nächste Stadt ist ziemlich weit weg. Da muss Papa gucken, was er den ganzen Tag macht. Warum nimmt Oppa denn nicht seine Tabletten? Und ist der gar nicht schwerhörig?

Im Ruhrgebiet kann man genauso wenig machen wie am Niederrhein. Obwohl hier die Ruhr ist. Gut, dass wir bald wegfahren!

Noch 11 Tage.

Deine Sofie

Liebe Sofie!

Warum bekommst du viel mehr Taschengeld als ich? Du bist nur EIN Jahr älter und ab August sind wir sogar wieder GLEICH alt! Mama sagt, ich soll mich bei Tante Diana und Onkel Frank beschweren, nicht bei ihr. Weil, dir würde sie auch nur 9 Euro geben, solange du 9 bist, nicht 12 Euro oder sogar noch mehr. Und ich beschwere mich, das kannst du mir glauben!

Die andere Sache mit Mama: Sie ist neuerdings verliebt, in einen, der ein Pixelhuhn-T-Shirt bei ihr bestellt hat. Erst fand ich DAS peinlich, also nicht das Huhn, sondern das Verliebtsein. Jetzt nicht mehr, weil Miro richtig nett ist. Doof ist bloß, dass Mama nur MANCHMAL in ihn verliebt ist. An dem einen Tag ist er ihr Freund, am anderen nicht. Gestern kam er vorbei und sie wollte nichts von ihm wissen. Und heute hat sie ihn angerufen und gefragt, ob er Zeit hat. Ein Manchmalfreund, DAS ist peinlich!

Oppa nimmt immer seine Tabletten. Er mag nur nicht, wenn jemand nachfragt, als wär er ein bisschen blöde im Kopf. Und schwerhörig ist er manchmal ja, manchmal nein. So ähnlich, wie Mama verliebt ist.

Deine Freya

PS: Noch 9 Tage!

PPS: Keine Angst, ich beschwer mich taschengeldmäßig nicht wirklich. Obwohl das eigentlich wichtig wäre, wegen der Gerechtigkeit. Aber nachher kriegst du auch weniger, dann haben wir gar nichts davon. Bestimmt brauchen wir dein Geld noch bei unseren Abenteuern.

Liebe Freya,

uh, das fände ich auch peinlich, wenn Mama verliebt wäre, ganz egal, ob Freund oder Manchmalfreund....

Erscheint lt. Verlag 9.2.2024
Illustrationen Marie Geissler
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuerlust • aufregend • Ausreißen • Briefe • Bruder • Familie • Fernweh • Freunde • Geheimsprache • Kusinen • Mut • Räuber • Schifffahrt • sehnsüchtig • Streiche • Wörter
ISBN-10 3-86429-643-9 / 3864296439
ISBN-13 978-3-86429-643-7 / 9783864296437
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