Royal Legacy: Die royale Vampir Romance Dilogie in einer E-Box! (Royal Legacy) (eBook)
791 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61105-2 (ISBN)
Alexandra Lehnert, geboren im April 1995 im wunderschönen Franken, entdeckte ihre Leidenschaft fürs Lesen und Schreiben bereits in ihrer Kindheit. Nach dem Abitur hat sie eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten abgeschlossen, merkte jedoch schnell, dass sie in dem Bürojob nicht glücklich werden würde. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem kleinen Dorf in Franken, arbeitet als Erzieherin und taucht in ihrer Freizeit am liebsten in fremde Welten ein. Mit der Fantasy Trilogie »Die letzte Kiya« legte sie den Grundstein für ihr Autorendasein.
Alexandra Lehnert, geboren im April 1995 im wunderschönen Franken, entdeckte ihre Leidenschaft fürs Lesen und Schreiben bereits in ihrer Kindheit. Nach dem Abitur hat sie eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten abgeschlossen, merkte jedoch schnell, dass sie in dem Bürojob nicht glücklich werden würde. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem kleinen Dorf in Franken, arbeitet als Erzieherin und taucht in ihrer Freizeit am liebsten in fremde Welten ein. Mit der Fantasy Trilogie »Die letzte Kiya« legte sie den Grundstein für ihr Autorendasein.
6. Kapitel
Melody
»Wir sollten uns beeilen. Sonst kommt die Trauzeugin noch zu spät.« Ylvie tigerte im Raum auf und ab und warf mir mahnende Blicke zu.
Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. »Das erwartet doch ohnehin jeder von mir. Oder dass ich die Hochzeitstorte explodieren lasse. Kein Wunder, dass sie Fynn die Ringe anvertraut haben und nicht mir.«
Ylvie blieb stehen und lehnte sich gegen die Wand. »Wie wärs, wenn du jedem mal beweist, dass dieser Eindruck von dir falsch ist?«
Lachend schüttelte ich den Kopf. »Ganz bestimmt nicht. Ich mag mein Bad Girl Image. Soll man ruhig möglichst niedrige Erwartungen an mich haben.« Mit der Einstellung konnte man niemanden enttäuschen, zumindest in der Theorie. Natürlich schaffte ich es trotzdem immer wieder.
Ich öffnete den Schrank, in dem mein Diadem auf einem Samtkissen lag und hielt kurz inne. Es hatte schon länger keine Veranstaltung mehr gegeben, bei der ich es aufgesetzt hatte. Dabei trug ich es unfassbar gerne. So sehr ich auch das Leben in dem goldenen Käfig verfluchte, ich konnte nicht leugnen, dass ich meinen Prinzessinnenlook liebte.
Das silberne Diadem der Thronerbin der Kiye bestand aus fein gearbeiteten Lilien und war mit Amethysten verziert. Vorsichtig hob ich das Schmuckstück von dem Kissen und setzte es auf.
»Ist es nicht seltsam, dass deine kleine Schwester das Diadem der Siye trägt?«, fragte ich Ylvie. »Du bist die Erstgeborene. Denkst du nie darüber nach, doch Königin zu werden?«
Ich kannte Ylvies Meinung dazu, dennoch sprachen wir häufiger über dieses Thema. Vor allem, da ich selbst immer wieder darüber nachdachte, den Thron abzulehnen.
»Um Gottes willen, nein. Elenya wird eine super Königin und ich bin froh, dass diese Last nicht auf meinen Schultern liegt.«
»Hm«, machte ich und richtete das Krönchen noch mal. »Ist ziemlich beneidenswert.«
»Vielleicht komme ich in der Hinsicht nach meinem Dad«, meinte sie schulterzuckend. »Laut Mom war ihm seine Stellung nie wichtig.«
»Deiner Mutter doch auch nicht. Soley hätte für deinen Vater alles aufgegeben. Und umgekehrt genauso.«
Ein trauriger Ausdruck trat auf Ylvies Gesicht. »Er hat für sie alles aufgegeben. Für uns.« Seufzend stieß sie sich von der Wand ab und kam auf mich zu. »Ich wünschte, ich hätte ihn gekannt. Er war ein Held. Er hat meiner Mutter und mir das Leben gerettet. Auch wenn mein Vampyrblut dominiert, bin ich trotzdem zur Hälfte ein Mensch. Und das will ich nie vergessen.«
»Ich weiß. Dein Vater wäre heute sicher sehr stolz auf dich.«
Der Krieg mit meinem Onkel hatte viele Opfer gefordert. Liam war eins davon gewesen. Bei einem Angriff hatte er sich vor die schwangere Soley geworfen und so sie und seine ungeborene Tochter gerettet. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie schlimm das gewesen sein muss. Selbst meine Mutter litt heute noch unter dem Verlust ihres wohl besten Freundes.
»Genug deprimierende Themen für heute.« Ylvie umarmte mich von hinten und ich warf unserem Spiegelbild einen letzten prüfenden Blick zu. Ich trug meine langen schwarzen Haare halb hochgesteckt und dazu ein wunderschönes fliederfarbenes Kleid.
»Du siehst so hübsch aus.«
Ich sah Ylvies Lächeln im Spiegel und musste es automatisch erwidern. »Danke, du auch.« Sie hatte ihre langen blonden Haare auf einer Seite geflochten und trug wie die anderen Brautjungfern ein kurzes beiges Kleid.
»Also, können wir los?«
***
Leises Gemurmel drang zu mir, während alle auf die Braut warteten. Ich stand zusammen mit meiner Mutter, Ryan und Fynn vorne. Meine Mutter würde als oberste Königin ihre Pflicht erfüllen und Ryan trauen und schließlich krönen. Sie trug die silberne Krone, die eines Tages mitsamt aller Verpflichtungen an mich übergehen würde. Bei dem Gedanken daran fühlte sich das Diadem auf meinem Kopf deutlich schwerer an.
Mein Bruder trug die goldene, mit Rosenblättern und Rubinen verzierte Krone des Kronprinzen der Djiye. Zu seinem schwarzen Anzug, dessen Muster golden schimmerte, hatte er ein für seine Rasse typisches rotes Hemd gewählt.
Nervosität überfiel mich. Dies war nicht die erste Hochzeit, die ich miterlebte. Aber wohl die emotionalste. Schließlich heiratete mein Bruder meine beste Freundin.
Dass die beiden wegziehen würden, schmerzte unglaublich.
Ryan und Darja gingen gemeinsam ihre Zukunft an, während ich mich vor meiner eigenen fürchtete.
»Alles okay?«, raunte mir Fynn zu.
In seinen blauen Augen zeichnete sich Besorgnis ab. Na großartig.
Ich nickte schnell und hoffte, dass er es auf sich beruhen ließ. Eine Diskussion vor versammelter Mannschaft konnte ich echt nicht gebrauchen.
Dabei fand ich es schön, dass er direkt bemerkte, dass mich etwas beschäftigte. Wir hatten uns immer blind verstanden und nun stand dieser Kuss zwischen uns. Warum musste er mich auch küssen? Seitdem fühlte es sich anders an zwischen uns … distanziert, verkrampft. Ich wünschte mir unsere alte, lockere Freundschaft zurück und nicht diesen komischen Zustand. Genau deshalb hatte ich nie gewollt, dass irgendetwas zwischen uns passierte. Tja, leider lief in meinem Leben nichts nach Plan.
Fynn öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, als leise Musik einsetzte. Jegliches Gemurmel erstarb und alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf die andere Seite. Die Zeremonie fand im Freien statt. Darja erschien mit Sascha, ihrem Vater, zwischen den Bäumen und schritt den Gang entlang.
Auch wenn ich ihr Kleid bereits kannte, verschlug es mir bei ihrem Anblick die Sprache. Das enge Meerjungfrauenkleid passte ihr wie angegossen und in ihren Händen hielt sie einen Blumenstrauß aus roten Rosen.
Ich wandte meinen Blick von ihr ab, um die Reaktion meines Bruders zu sehen. Er starrte seine Braut mit großen Augen an und ich konnte schwören, dass Tränen in ihnen glitzerten.
Er liebte sie so sehr. Ich gönnte den beiden ihr Glück von ganzem Herzen, auch wenn das hieß, dass ich sie ziehen lassen musste.
Ob ich selbst jemals ein Brautkleid tragen würde?
Kurz blieb mein Blick an Fynn hängen, der mich nicht aus den Augen zu lassen schien, obwohl er seine Aufmerksamkeit besser wie alle anderen auf das Brautpaar richten sollte. Was ging ihm wohl durch den Kopf?
Sascha überreichte Ryan Darjas Hand und jegliche meiner anderen Gedanken verpufften.
Es war ein berührender Moment. Ich mochte Darjas Eltern unheimlich gerne. Sascha war meist als Aufpasser bei unseren Unternehmungen dabei gewesen und seine Frau Ana trainierte mich bereits seit meiner frühesten Kindheit. Nun gehörten sie auch offiziell zur Familie.
Ich verfolgte die Trauung gebannt und musste mehrfach die Tränen unterdrücken. Besonders als das Brautpaar gegenseitig das Ehegelübde aufsagte, packten einige Taschentücher aus. Doch ich schmolz nur innerlich dahin. Generell weinte ich niemals vor anderen. Weder vor Rührung noch vor Trauer. Meine Freunde hatten mich deshalb schon oft als Eisprinzessin bezeichnet, doch das war mir egal.
Mein Blick fiel auf ein Kamerateam, das sich soweit es ging im Hintergrund hielt, aber natürlich jeden Moment festhielt. Vor laufender Kamera würde ich erst recht keine Tränen vergießen.
Allen anderen schien das egal zu sein. Der Kuss besiegelte die Vermählung und nun fiel selbst meine Mutter aus ihrer Rolle. Fest schloss sie ihren Sohn in die Arme und verlor den Kampf gegen die Tränen.
Ob es eine gute Entscheidung war, erst die Trauung und nicht die Krönung durchzuführen? Ryan hatte allerdings darauf bestanden, damit Darja bei der Zeremonie dabei sein konnte.
Fynn griff nach meiner Hand und zog mich zu freien Plätzen in der ersten Reihe. Wir hatten unseren Job erledigt. Mein Bruder war unter der Haube. Was für ein unwirklicher Gedanke.
Dimitri und Soley erhoben sich und stellten sich für die Krönungszeremonie auf unsere Plätze.
Die Miene meines Vaters blieb unergründlich. Er war lediglich fünfundzwanzig Jahre König der Djiye gewesen – keine lange Zeitspanne für Vampyre, die tausend Jahre lebten.
Es war sicher nicht einfach für meinen Vater, den Posten abzugeben, nachdem er so lange um ihn gekämpft hatte. Doch er ließ sich diesbezüglich nichts anmerken. Was das Offenbaren von Gefühlen anging, kam ich eindeutig nach ihm.
Meine Mutter begann überraschend gefasst die Krönungszeremonie. Ryan und mein Vater knieten vor ihr nieder und Darja wartete am Rand.
Unsere Mutter wandte sich zunächst an unseren Vater.
»König Dimitri, Ihr wart in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren für alle Vampyre das Schwert und der Schild. Ihr wart ein gütiger Herrscher und habt für Euer Volk nur Gutes getan. Im Namen aller Vampyre danke ich Euch für Eure Treue. Seid Ihr bereit, Euer Amt als König der Djiye an Euren erstgeborenen Sohn weiterzugeben und ihm bei seinem Posten zu unterstützen?«
Voller Liebe sahen sich unsere Eltern in die Augen und es dauerte einen Moment, bis mein Vater nickte. »Das bin ich, Eure Hoheit.«
Mit einem leichten Lächeln wandte unsere Mutter den Blick zu ihrem Sohn. »Prinz Ryan, gelobt Ihr, ein gerechter Herrscher zu sein und die Schwachen mit Eurem Schwert zu beschützen? Gelobt Ihr, die Regierung zu schützen und alles zu tun, was nötig ist, um den Frieden auf der Welt zu bewahren?«
»Ich gelobe es.« Ryan legte damit sein zweites Gelübde ab, das dieses Mal der Verantwortung gegenüber seiner gesamten Rasse galt.
Keine leichte Aufgabe, schließlich galten die Djiye als am schwersten zu kontrollieren von allen Vampyren. Die Impulsivität und das Streben nach Macht lag ihnen im Blut.
Ich war aber zuversichtlich, dass...
Erscheint lt. Verlag | 15.2.2024 |
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Reihe/Serie | Royal Legacy | Royal Legacy |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Bundle • fantasy romance deutsch • Forbidden Love Lovestory • impressbundle • impress ebooks • new adult bücher • Romantische Fantasy Erwachsene • urban fantasy liebesroman • Vampire Buch Romantasy • Vampir Royals Prinzessin • Zeitgenössische Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-61105-7 / 3646611057 |
ISBN-13 | 978-3-646-61105-2 / 9783646611052 |
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