Dangerous Relations (eBook)

Eine unvergessliche Saison für Lady Victoria - Historische Romance zwischen Geheimnissen und Liebe - Für Fans von Jane Austen
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2024 | 1. Auflage
528 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-2150-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dangerous Relations -  Jennieke Cohen
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Zwischen Bällen und Intrigen Lady Victorias Zukunft steht auf dem Spiel: Entweder sie heiratet oder ihre Familie verliert das Anwesen. Daher stürzt sich Vicky in die Ballsaison - bewaffnet mit den Weisheiten ihrer geliebten Jane-Austen-Romane. Allerdings helfen ihr diese wenig mit der Frage, ob der charmante Mr Carmichael wirklich zu ihr passt. Und was hat ihr ehemals bester Freund Tom zu verbergen? Außerdem gerät Vicky ständig in gefährliche Situationen. Die Suche nach einer guten Partie ist daher schon bald ihre geringste Sorge ...  Regency Romance trifft auf Spannung - Herzklopfen garantiert! Jennieke Cohen entführt die Leserinnen in Englands Regency Ära - eine Zeit voller Eleganz und Geflüster hinter vorgehaltener Hand. Dangerous Relations überzeugt in dieser historischen Regency Romance mit einer originellen Mischung aus Liebesroman und Spannung, die Herzen schneller schlagen lässt. Intrigen, opulente Feste in London und eine starke Protagonistin: Dieser Roman ist ein Muss für alle Jane-Austen- und Bridgerton-Fans!

Als Liebhaberin von Geschichte und Literatur studierte Jennieke Cohen Englische Geschichte und Professionelles Schreiben. Cohen hat bereits als Schreibberaterin und Ghostwriterin gearbeitet, diverse Sachbücher verfasst und ist u. a. Mitglied der Jane Austen Society of North America. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, schaut sie Filmklassiker, trinkt Tee, singt oder plant ihre nächste Reise nach England.

Als Liebhaberin von Geschichte und Literatur studierte Jennieke Cohen Englische Geschichte und Professionelles Schreiben. Cohen hat bereits als Schreibberaterin und Ghostwriterin gearbeitet, diverse Sachbücher verfasst und ist u. a. Mitglied der Jane Austen Society of North America. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, schaut sie Filmklassiker, trinkt Tee, singt oder plant ihre nächste Reise nach England.

Erstes Kapitel

Vorerst jedoch ahnte sie so wenig von dieser Gefahr, dass sie darin durchaus kein Unglück sah.
– Jane Austen, Emma

APRIL 1817

GUT OAKBRIDGE, HAMPSHIRE, ENGLAND

Mit einem hohlen Klackern landete der mit Flechten bewachsene Stein auf dem hoch aufgeschichteten Felshaufen. Lady Victoria Aston ließ kurz ihre schmerzenden Hände darauf ruhen. Anschließend wischte sie sich die schmutzigen Handflächen an den Oberschenkeln ab, wobei sie die alte braune Kniehose ihres Vaters mit Schlamm beschmierte – aber wenn es darum ging, das Leben einer rastlosen Schafherde zu schützen, musste eben das eine oder andere Opfer gebracht werden.

Noch zwei große Steine und die Lücke in der Mauer wäre geschlossen. Dann könnte sie die 6.562 Morgen Grund, die zu Gut Oakbridge gehörten, nach dem Schäfer absuchen. Vicky musterte ein zauseliges altes Mutterschaf, eines der vielen Ausreißer, die sie auf der Nachbarweide hatte einsammeln müssen. Für die Tiere war es ein Leichtes gewesen, an der eingebrochenen Stelle über die Steinmauer zu springen, um sich auf der anderen Seite büschelweise unverdaulichen Klee einzuverleiben. Der würde ihre Bäuche schon bald so aufblähen, dass sie ohne die Hilfe des Schäfers ziemlich sicher verenden würden.

Vicky atmete tief die klare Morgenluft ein, in der ein süßlicher Duft von frisch gemähtem Gras hing, und bückte sich dann nach einem weiteren Stein. So etwas wäre einer Emma Woodhouse bestimmt nie passiert. Beziehungsweise hätte Emma Woodhouse nie zugelassen, dass ihr so etwas passierte. Nachdem sie Emma bereits zum dritten Mal seit Erscheinen gelesen hatte, erwischte sich Vicky in letzter Zeit immer wieder dabei, dass sie ihr eigenes Leben auf dem Land mit dem der Romanheldin verglich. Auch wenn Emma gar nicht ihre Lieblingsfigur aus den vier Büchern war, deren Autorin in der Öffentlichkeit nur als »eine Lady« bekannt war (wohingegen die heimischen Gesellschaftskreise von Hampshire wussten, dass es sich dabei um Miss Jane Austen handelte). Nein, diese Ehre ließ Vicky Miss Elizabeth Bennet aus Stolz und Vorurteil zuteilwerden.

Schon schob sich ein Bild vor ihr inneres Auge – Elizabeth, die eine Steinmauer reparierte und sich dabei das Kleid beschmutzte. So weit hergeholt war die Vorstellung gar nicht, schließlich war Elizabeth ganz allein mehrere Meilen geeilt, nachdem ihre Schwester Jane in Netherfield krank geworden war und sie brauchte. Vicky verzog die Lippen zu einem Lächeln – ja, ihre Lieblingsheldin würde durchaus gutheißen, was sie hier tat.

Als Vicky sich wieder aufrichtete, nahm sie in der Ferne eine kleine Bewegung wahr. Sie kniff die Augen zusammen. Auf der anderen Seite der Mauer galoppierte ein Reiter mit rostbrauner Jacke und dunklem Hut an der Hecke entlang über die smaragdgrünen Felder. Sein Gesicht konnte Vicky zwar nicht erkennen, aber seine Haltung kam ihr vertraut vor. Sie blinzelte.

Das konnte doch unmöglich der eine Mensch sein, den sie an diesem Morgen nun wahrlich nicht sehen wollte. So grausam würde das Schicksal gewiss nicht sein, oder?

Vicky blickte an der schlammverschmierten Hose ihres Vaters hinab. Diese betonte ihre Figur zwar nicht sonderlich, schlotterte ihr allerdings auch nicht locker um die Beine. Und sie umschloss ihre Hüften gerade so eng, dass sie ohne Gürtel oder Hosenträger oben blieb, Vicky aber trotzdem noch den Bund eines Musselinhemdes hineinstopfen konnte. Im Bestreben, dennoch halbwegs ordentlich gekleidet zu sein, hatte sie ihr grünes Reitkleid fast bis obenhin zugeknöpft. Nichtsdestotrotz konnte ihr Aufzug auf einen Fremden skandalös wirken.

Sie schielte wieder zu dem Reiter. Seine Körperhaltung wies ihn als Gentleman aus, aber seine Gesichtszüge waren immer noch nicht auszumachen. Er ritt einen eigenartigen, mittelgroßen Fuchs, der an einen Arbeitsgaul erinnerte. Diese Art Pferd hatte Vicky noch nie zuvor gesehen.

Nun denn, sollte der Mann – wer auch immer er sein mochte – von ihrem Aufzug schockiert sein, dann war das ganz allein sein Problem. Eine Kniebundhose bot ihr auf frühmorgendlichen Kontrollgängen über das Anwesen wesentlich mehr Bewegungsfreiheit als ein Kleid und erlaubte ihr zudem, im Herrensitz zu reiten. Dadurch konnte sie ihrem Vater viel besser helfen. Vor allem wenn irgendetwas schiefgegangen war und schnell behoben werden musste, so wie an diesem Tag. Schließlich hing die Existenz von mehr als einhundert Menschen davon ab, wie sie das Gut bewirtschafteten. Wenn Vickys Vater und sein Verwalter es versäumten, auch nur dem kleinsten Teil des komplizierten Puzzles, welches das Anwesen ausmachte, genug Aufmerksamkeit und Mittel zukommen zu lassen, würden schnell Unschuldige darunter leiden. Also half Vicky mit, wo und so viel auch immer sie konnte.

Mit einem unwillkürlichen Ächzen hievte sie den vorletzten Stein auf die Mauer, bevor sie sich wieder dem Reiter zuwandte.

Er hatte inzwischen die Hecke übersprungen und hielt mit zunehmender Geschwindigkeit auf Vicky zu. Was in aller Welt …?

Vicky verspannte sich, als sie sein Gesicht erkannte. Wie befürchtet war es Tom Sherborne. Verdammt! Sie verzog das Gesicht und starrte kurz auf ihre Hose, bevor sie den Blick wieder nach vorn richtete.

Sobald Tom nur noch etwa fünfzehn Meter entfernt war, hob er eine Hand und Vickys Herz machte einen Satz. Aber anders als gedacht hatte er sie nicht grüßen wollen, sondern deutete energisch mit ausgestrecktem Arm auf etwas hinter ihr.

Mit finsterer Miene wirbelte Vicky herum. Plötzlich krachte etwas Hartes voller Wucht gegen ihre Schläfe. Ein grellweißer Schmerz durchschoss sie und ihr Blick verschwamm. Schließlich knickten die Beine unter ihr weg, ihre Knie trafen auf die schwammige Erde – und alles wurde schwarz.

Vickys Kopf dröhnte rhythmisch. War das etwa ihr Puls? Mit jedem Schlag wurde das Grollen lauter. Sie atmete tief ein, und der Geruch nach feuchtem Gras, Schlamm und Schafsköttel drang ihr in die Nase. Stöhnend zwang sie sich, die Augen zu öffnen.

Sie lag seitwärts auf dem Boden, schien aber, den Schmerzen nach zu urteilen, aufs Gesicht gestürzt zu sein. Vorsichtig tastete sie nach ihrer Schläfe. Prompt verzog sie vor Qual das Gesicht und das Pochen in ihrem Kopf wurde noch schlimmer.

Was in aller Welt hatte sie da bloß getroffen? Durch die vor ihr aufragenden Grashalme erhaschte sie eine verschwommene Bewegung. Vicky stemmte sich mit beiden Händen vom feuchten Boden hoch, obwohl ihr jeder Zentimeter höllische Schmerzen bereitete, bis sie schließlich aufrecht saß. Sie blinzelte, um wieder schärfer zu sehen, und starrte der nahenden Gestalt entgegen.

Vicky wurde flau im Magen. Das Pferd und der Reiter, den sie vorhin gesehen hatte – nein, Korrektur, Tom Sherborne und sein Pferd –, sprangen nun mühelos über die Steinmauer und hielten auf sie zu.

Seit Tom nach England zurückgekehrt war, hatte sie noch nie mitbekommen, dass er zu solch einer frühen Stunde ausritt. Überhaupt hatte sie ihn im vergangenen Jahr nur zweimal gesehen, obwohl sein Anwesen direkt an Oakbridge grenzte: einmal im Dorf, wo er sofort in einer Taverne verschwunden war, als er Vicky am anderen Ende der Hauptstraße erblickt hatte, und einmal auf dem Markt, wo er ein Stück Lebkuchen gekauft hatte und dann gleich wieder weggeritten war.

Jeder andere Mensch hätte die Umstände dieser Nicht-Begegnungen für zufällig gehalten, aber Vicky wusste es besser. Sie wusste, dass Tom Sherborne ihr absichtlich aus dem Weg ging. Und zwar zu unrecht. Und das schon seit fünf Jahren. Trotzdem war er jetzt hier, keinen Meter von ihr entfernt, er und sein seltsamer Fuchs.

»Alles in Ordnung?«, rief er aus dem Sattel zu ihr herunter.

In Vickys Kopf drehte sich alles, als sie zu dem Gesicht hochstarrte, das ihr als Kind so vertraut gewesen war. Das Haar fiel ihm in den gleichen mahagonifarbenen Wellen in die Stirn und um die Ohren wie damals und bildete einen leichten Kontrast zu seinen hellbraunen Augen. Er war glatt rasiert und seine Wangenknochen waren nun noch viel markanter als in seiner frühen Jugend. Nase und Stirn hätten der Marmorbüste eines römischen Kaisers entliehen sein können.

Immer noch dröhnte Vickys Herzschlag in ihren Ohren. Sie sog mühevoll die Luft ein. »Nun …«

Tom presste die Lippen aufeinander und sah stirnrunzelnd zu ihr herab.

Wie hatte sie diese düstere Miene nur vermisst! Doch der Junge, den sie einst gekannt hatte, hatte ihre Freundschaft seinerzeit einfach weggeworfen, ohne ihr wenigstens einen Grund dafür zu nennen.

»Mein Kopf …«, murmelte Vicky und tastete nach der Beule, die mit jeder Sekunde anzuschwellen schien. »Was ist passiert?« Sie schluckte trocken und hätte so einiges für ein Glas Wasser gegeben.

»Ein Mann hat dich angegriffen. Ich habe versucht, dich zu warnen.«

»Was meinst du mit ›angegriffen‹? Wer sollte mich denn angreifen wollen?«

Flüchtig sah Tom ihr in die Augen, bevor er den Blick wieder in die Ferne hinter ihr wandern ließ. »Wer auch immer es war, er hatte sein Pferd da am Waldrand angebunden.«

Vicky schüttelte den Kopf. »Aber warum …? Ich verstehe nicht –«

»Ich kann ihn immer noch erwischen«, unterbrach er sie. »Geht es dir gut genug, dass ich dich hier allein lassen kann?«

Vicky holte tief Luft und versuchte, vorsichtig den Kopf zu drehen. Der Schmerz war leicht abgeflaut....

Erscheint lt. Verlag 14.2.2024
Übersetzer Yvonne Hergane
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Bücher wie Bridgerton • Bücher wie Die Kaiserin • Bücher wie Die Lady und der Lord Magier • Englisches Königshaus Jugendbücher • Historische Krimis • Historische Liebesromane • historische Romance • Jane Austen Bücher • Jennieke Cohen Bücher • Jugendbücher ab 14 Jahren • Liebesgeschichten ab 14 Jahren • Liebesromane für Jugendliche • Regency Romance • Royal Family Jugendbücher • spannende Jugendbücher
ISBN-10 3-7320-2150-5 / 3732021505
ISBN-13 978-3-7320-2150-5 / 9783732021505
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