Ruby 3: 1 Traumprinz, 100 peinliche Zettel und wie man sich ratzfatz wieder entliebt (eBook)

Lustig, turbulent, bunt und divers: Mädchenbuch ab 10 über das Leben in der Großstadt und ganz große Gefühle.
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2024 | 1. Auflage
272 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93677-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ruby 3: 1 Traumprinz, 100 peinliche Zettel und wie man sich ratzfatz wieder entliebt -  Susanne Fülscher
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Ein neues lustiges und buntes Berlin-Abenteuer mit der liebenswerten Heldin Ruby! In diesem Sommer scheinen besonders viele Schmetterlinge durch die Großstadtluft zu flattern. Oder warum sonst sind plötzlich alle verliebt? Na klar ist auch Ruby verliebt! In ihren Mops Püppi, ihre Katze Honey und natürlich in ihre besten Freundinnen. Nur so richtig verknallt hat sie sich noch nie. Und das ist auch gut so, findet Ruby. Denn die Liebe scheint eine ziemlich komplizierte Angelegenheit zu sein: Alle um Ruby herum schwärmen hoffnungslos für irgendjemanden und sehen die Welt nur noch durch eine rosarote Brille. Aber dann erwischt es Ruby plötzlich selbst, als sie einen süßen Typen in der Schule erspäht: mit fluffigem, windzerzaustem Haar und dem nettesten Grinsemund aller Zeiten. Da hilft nur eins - Ruby muss sich ratzfatz wieder entlieben! Band 3 der quirligen Mädchenreihe mit viel Herz und Humor Mit witzigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Isabelle Metzen Weitere Bände: Band 1: Ruby Band 2: 1 Chaos-Queen und jede Menge Glitzerstaub

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin. Verzauberte Welten, malerische Tierwesen und entzückende Märchen kreiert die Illustratorin Isabelle Metzen. Sie hat schon als Kind leidenschaftlich gern gezeichnet. Heute lebt sie In einer Atelierwohnung hoch über den Dächern Bochums und lässt sich von ihren beiden Katzen zu neuen Bildern inspirieren.

Linh und ich liegen auf meinem Bett in Grün-Berlin und philosophieren über die Liebe. Das heißt, Linh philosophiert, ich höre zu.

„Jungs sind doch die Komplett-Katastrophe“, sagt sie gerade.

„Wie meinst du das?“, frage ich.

„Erst machen sie dir supersüße Komplimente und dann servieren sie dich eiskalt ab.“

„Wer hat dir supersüße Komplimente gemacht und dich danach eiskalt abserviert?“ Ich kann mich nicht erinnern, dass Linh etwas am Laufen hatte, das man auch nur entfernt als Liebe bezeichnen könnte.

„Der süße Eisverkäufer! Er hat voll mit meinen Gefühlen gespielt. Das tut schrecklich weh, Ruby. Liebe ist doch … ist doch …“ Sie seufzt tief.

„Liebe ist was?“

Linh richtet sich auf und stößt hervor: „Magic!“

„Das mit dir und dem Eisverkäufer war magic?“ Soweit ich mich erinnere, waren die Gefühle ziemlich einseitig.

„Pfff“, macht sie und dreht sich auf den Bauch. „Ich will nicht drüber reden.“

Komisch, sie tut doch die ganze Zeit nichts anderes.

Ich kitzele ihren Nacken. „He, er hat dir ein Eis verkauft und dich gefragt, ob du dir das Himbeereis als Kontrast zu deinen dunklen Haaren ausgesucht hast. Mehr war da nicht.“

„Das ist ja das Schlimme“, grunzt sie ins Kissen. „Besser, er hätte das mit dem Himbeereis gar nicht erst gesagt.“

„Linh, du musst jetzt ganz tapfer sein. Eine richtige Liebeserklärung war das nicht.“

„Ja, leider“, tönt es dumpf aus den Kissen. „Sonst hätte er nicht auch Kat und Ella vollgeschleimt.“

Stimmt, da war ja noch was. Der süße Eisverkäufer sagt anscheinend zu vielen Leuten nette Dinge. Ganz abgesehen davon ist er für Linh sowieso viel zu alt.

„Gibt es denn in deiner Klasse keinen Jungen, den du mehr als nur normal magst?“

„Nein.“ Linh richtet sich mit einem Ruck auf und zieht das hochgerutschte Blümchenkleid über ihre Oberschenkel. „In meine Klasse gehen nur Knallis.“

Komisch, in meine auch. Vielleicht muss das so sein. Damit man sich besser auf den Unterricht konzentrieren kann.

Es klopft, Mama schaut herein und fragt Linh, ob sie bei mir übernachten möchte.

„Oh ja!“, ruft sie fröhlich, als hätte sie nicht eben noch Liebeskummer gehabt.

Ich finde das megalieb von Mama. Die letzte Woche war ich bei Papa in Bunt-Berlin, also im Zentrum der Stadt. Und wenn ich zu Mama nach Grün-Berlin wechsele, was etwas außerhalb liegt, haben Linh und ich immer jede Menge zu bereden.

Seit der Scheidung meiner Eltern pendele ich wochenweise zwischen Mama und Papa hin und her. In Grün-Berlin wohnen Mama, mein Mops Püppi und ich in einer kuscheligen Einliegerwohnung im Haus meiner Großeltern. Das ist richtig cool, weil Omimomi und Opa Ritschie für uns da sind, Mama und ich aber auch für uns sein können, wenn wir das möchten. In Bunt-Berlin teilen Papa und ich uns eine große Altbauwohnung mit Karl, dessen Lebensgefährten Enrico, der Katze Honey und einem Mieter oder einer Mieterin auf Zeit. Anders als in Grün-Berlin ist in der Wohngemeinschaft immer mächtig was los. Papa arbeitet als Kochbuchautor und kocht täglich die leckersten Gerichte (wobei er meistens die Küche verwüstet), Karl übt oft stundenlang auf seiner Geige (er ist Orchestermusiker) und Enrico versorgt uns mit Nugat-Eis und Kuchen aus seinem Café Sieben Törtchen unten im Haus.

Linh, die bei mir um die Ecke wohnt, läuft rasch nach Hause, um ihre Übernachtungssachen zu holen. Ich nutze die Zeit und schreibe Charlie, meiner besten Freundin in Bunt-Berlin, eine Nachricht. Seit der Mathearbeit, die sich Herr Schneider in einem Anfall von geistiger Umnachtung ausgedacht haben muss, habe ich den totalen Mathe-Blackout. Nicht mal Omimomi, die früher Lehrerin war, kann mir helfen, und Mama brauche ich gar nicht erst zu fragen. Als freie Journalistin jongliert sie gekonnt mit Wörtern, aber bei Zahlen hakt irgendwas bei ihr aus. Schon früher in der Schule war sie eine Niete in Mathe.

Hi Charlie! Erklärst du mir morgen die drei Mathe-Aufgaben auf Seite 76? Verstehe nur Bahnhof.

Habs auch nicht gerafft.

Muss gleich Schluss machen. Linh schläft bei mir.

Cool!

Ja, das ist cool. Aber noch viel cooler finde ich, dass wir so ein super Freundinnen-Team sind. Linh, Charlie und ich. Und auch mit Azra und Emily aus meiner Klasse verstehen wir uns richtig gut.

Wieder ploppt eine Nachricht in meinem Handy auf:

Morgen kriegen wir bestimmt Mathe zurück. Mir ist jetzt schon schlecht.

Keine Angst. Die Arbeit wird garantiert nicht gewertet.

Bis morgen! Grüß Linh.

❤❤❤

Arme Charlie. Ständig versucht sie, ihrer Mutter zu beweisen, dass sie gut genug ist, um nach der sechsten Klasse aufs Gymnasium zu wechseln. Dabei ist sie ein Ass in Naturwissenschaften.

Kurz darauf kommt Linh mit den Übernachtungssachen zurück. Sie pfeffert nur ihre Tasche auf mein Bett, ich schlüpfe in meine Latzhose, dann gehen wir zum Abendbrot zu Mama, Omimomi und Opa Ritschie in den Garten. Püppi tapert hinter uns her. Wie üblich spekuliert sie darauf, dass sie was vom Essen abbekommt. Klar, es riecht ja auch so lecker nach Veggie- und Fleischwürstchen, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Ich schiele auf den Gartentisch, wo eine riesige Schüssel mit Omimomis weltbestem Nudelsalat steht. Für den würden manche Leute töten.

Mama, die eben noch im Gartenstuhl gearbeitet hat, trägt ihren Laptop wie eine Trophäe in die Wohnung, danach können wir essen.

„Arbeitest du schon an der neuen Kolumne?“, will Omimomi wissen.

Mama schüttelt den Kopf, gleichzeitig geht Omimomis unsicherer Blick zu mir.

„Ihr könnt ruhig darüber reden“, sage ich gechillt. „Das stört mich nicht.“

Seit einiger Zeit schreibt Mama eine Kolumne fürs Berliner Journal. Das ist ein kurzer knackiger Text, in dem es um Ruby Filippi (also mich) und ihre (also meine) Macken geht. Beim ersten Mal fand ich es ziemlich schrecklich, private Dinge in der Zeitung über mich zu lesen, aber seit ich mit einem eigenen Kolumnendings antworten und somit auch was über Mamas Macken rauslassen darf, ist es eigentlich ziemlich cool.

„Bisher habe ich noch nicht mal eine Idee.“ Mama spießt eine Nudel auf. „Wenn Ruby wenigstens verliebt wäre …“

„Was dann?“, fragt Omimomi.

„Dann könnte ich über ihren Mister Right schreiben.“

„Untersteh dich!“, bricht es aus mir raus. „Außerdem gibt es keinen Mister Right. Es gibt nicht mal einen Mister Unright.“

„War doch nur ein Scherz!“, sagt Mama.

Alle lachen und ich lache mit.

„Vielleicht erzählt dir Ruby aber auch nicht alles.“ Omimomi zwinkert mir zu. „Ich habe meinen Eltern jedenfalls nicht alles auf die Nase gebunden. Du doch sicher auch nicht. Oder, Nina?“

Mama grinst mit breitem Lippenstift-Mund in die Runde. „Ganz bestimmt nicht! Ich hab früher Sachen gemacht … die möchtest du gar nicht so genau wissen.“

Nach eigenen Angaben war Mama in ihrer Jugend ein wilder Feger. Puh, zu viel Information.

„Ich versteh überhaupt nicht, wovon ihr redet“, schaltet sich Opa Ritschie ein. „Moni war meine erste große Liebe.“ Er greift nach ihrer Hand. „Und sie ist es bis heute geblieben.“

Omimomi beugt sich zu ihm rüber und drückt ihm einen geräuschvollen Schmatzer auf den Mund.

Linh guckt irritiert weg (das sehe ich aus dem Augenwinkel). Mama guckt ebenfalls weg (mir entgeht nichts). Püppi kläfft und guckt hin. Und dann ist die Knutscherei auch schon wieder vorbei. Keine Ahnung, was die Leute immer mit der Liebe haben. Gibt es keine wichtigeren Themen auf der Welt?

Am nächsten Tag schleppe ich mich nach der großen Pause mit letzter Kraft in den Klassenraum. Es ist so heiß, dass mir die Shorts und das Klima-retten-Shirt am Körper kleben. Charlie, Azra und Emily mussten ihre Pausenbrote unbedingt auf dem Hof futtern. Emily will auf Teufel komm raus braun werden, dabei sind ihre Schultern schon jetzt krebsrot. Azra liebt es, wenn ihr die Sonne aufs Kopftuch knallt. Und Charlie bringt sowieso nichts aus der Fassung. Die würde auch noch neben einem Feuer speienden Vulkan ihre Stulle verdrücken.

Ächzend lasse ich meinen Kopf auf die Tischplatte rumsen. Ich habe nicht mal Lust, irgendetwas Schlaues in mein Listenheft zu schreiben. Gleich haben wir Mathe bei Herrn Schneider. Puh, Mathe ist wie Zähneputzen. Kaum jemand mag das Fach, aber es steht nun mal auf dem Stundenplan. Außerdem haben wir alle ein bisschen Bammel vor der Rückgabe der Arbeit.

Charlies Finger wandern über meinen schwitzigen Nacken. „He, nicht einschlafen.“

Nö, ganz bestimmt nicht. Bei dem Lärm in der Klasse. Die Jungs in der letzten Reihe grölen ein Fußi-Lied, Anouk-Bernadette-Claudine (die wir manchmal ABC nennen) kreischt dagegen an, und Mimi und Chiara lachen so schrill, als wollten sie die Reagenzgläser im Chemieraum ein paar Flure weiter zum Zerspringen bringen. Leute, es ist noch richtig früh! Wir haben dreiunddreißig Grad im Schatten!

Die Tür geht quietschend auf und schlagartig wird es ruhig. Wahrscheinlich ist Herr Schneider in einer rosa Badehose reingekommen. Aber selbst wenn, wäre es mir egal.

„Ruby, die Direx!“, zischt Charlie mir ins Ohr.

Ich rappele mich hoch. Frau Talheim steht vorm Whiteboard. Neben ihr ein braun gebrannter Surfertyp in löchrigen Jeans, meerblauem Shirt und mit...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2024
Reihe/Serie Ruby
Ruby
Illustrationen Isabelle Metzen
Zusatzinfo Schwarz-weiß illustriert
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Berlin Kinderbuch • Buch Berlin Kinder Stadt • buch für teenager mädchen • Buch Mädchen ab 10 erste Liebe • Buch Teenager Mädchen Liebe • Die erste Liebe • Kinderbuch Familienformen • Kinderbuch Familienmodelle • Kinderbuch Freundschaft • Kinderbuch Scheidung Trennung • Kinderbuch Trennung der Eltern • Kinderbuch Vielfalt Diversität • lustige Jugendbücher ab 10 • Patchwork familie buch • Patchwork Familie Kinderbuch • Scheidung Kinderbuch
ISBN-10 3-646-93677-0 / 3646936770
ISBN-13 978-3-646-93677-3 / 9783646936773
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