This Book Kills (eBook)

Mörderjagd an einem Elite-Internat - packender Dark-Academia-Thriller voller Geheimnisse, cleverer Unterhaltung und unerwarteten Twists

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
448 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93841-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

This Book Kills -  Ravena Guron
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Dark Academia trifft auf Murder Mystery - intelligent, witzig und völlig unvorhersehbar!  »Ich will gleich zu Beginn klarstellen: Ich habe Hugh Henry Van Boren nicht getötet.  Ich habe nicht mal dabei geholfen.  Na ja, zumindest nicht mit Absicht.«  Die 16-jährige Jess passt als mittellose Stipendiatin nicht besonders gut in ihr Elite-Internat. Nur in ihrem Lieblingsfach blüht sie auf:  Kreatives Schreiben. Aber dann wird Hugh Henry Van Boren getötet, eines der reichsten Kinder der Schule - und zwar auf genau dieselbe Art wie eine Figur in Jess' neuester Geschichte. Und damit nicht genug: Jess erhält eine SMS, in der ihr für die Inspiration gedankt wird. Auf die Botschaft folgen weitere ... Um herauszufinden, von wem die Nachrichten stammen, braucht Jess Verbündete. Doch fast alle in ihrem Umfeld hatten einen Grund, Hugh tot sehen zu wollen, und Jess hat keine Ahnung, wem sie noch vertrauen kann. Bald wird ihr klar: Wenn sie dieses Rätsel nicht löst, wird sie die nächste sein ... »Für alle Fans von Karen McManus.«   The Observer    »Eine beglückende Lektüre, mit jeder Menge völlig unerwarteter Plot-Twists.«  The Bookseller   ***Ein temporeicher Young-Adult-Thriller, der fesselt, Spaß macht und so clever geschrieben ist, dass es einem den Atem verschlägt.***  Amazon Best Books of the Year 2023!

Ravena Guron hat in ihrer Heimatstadt London Biochemie studiert, dann aber das Labor gegen den Schreibtisch getauscht. Als Autorin liebt sie es, komplexe Welten und Geschichten mit unerwarteten Twists zu erschaffen. Ravena Guron lebt und arbeitet in London; This Book Kills ist ihr erster Roman. 

Ravena Guron hat in ihrer Heimatstadt London Biochemie studiert, dann aber das Labor gegen den Schreibtisch getauscht. Als Autorin liebt sie es, komplexe Welten und Geschichten mit unerwarteten Twists zu erschaffen. Ravena Guron lebt und arbeitet in London; This Book Kills ist ihr erster Roman.  Katja Hildebrandt, geboren in Berlin, arbeitete viele Jahre als Lektorin in München, bevor es sie in die Heimat zurückzog, wo sie als freie Lektorin und Übersetzerin tätig ist. Wenn sie neben Familie und Arbeit Zeit findet, geht sie gerne joggen und Rad fahren oder faulenzt mit einem guten Buch und leckerem Kaffee, am liebsten in der Sonne am Meer.  

1


Nur, damit das von vornherein klar ist: Ich habe Hugh Henry Van Boren nicht umgebracht.

Ich habe nicht mal dabei geholfen. Jedenfalls nicht mit Absicht.

Mum glaubt, dass ich in so einer Art Trauma gefangen bin. Sie ist keine Psychologin oder so was – aber sie schaut sich ständig irgendwelche Dokus an und ist deshalb der Meinung, bei allem Möglichen den totalen Durchblick zu haben. Angeblich soll es mir beim Verarbeitungsprozess helfen, alles aufzuschreiben, was passiert ist. Kompletter Bullshit, wenn ihr mich fragt, aber als ich das auf nette Art laut ausgesprochen habe, setzte Mum ihren eiskalten Blick auf, der so viel bedeutet wie: Tu lieber, was ich dir sage, Jess Choudhary, oder du bekommst diesen Pantoffel zu spüren.

Geschlagen hat mich Mum aber noch nie. Sie droht immer nur damit.

Egal, ob das nun was bringt oder nicht – ich schreibe jetzt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit in dieses Notizbuch, auch wenn ich die ganze Sache lieber vergessen würde.

Also los, hier kommt meine Geschichte, die ganze Misere.

Die ersten Anzeichen dafür, dass sich etwas Ungutes zusammenbraute, bemerkte ich schon in der Woche, bevor Hugh umgebracht wurde.

Ich saß am Ende eines der langen, auf Hochglanz polierten Holztische im Speisesaal. Meine beste und einzige Freundin, Clementine-Tangerine Briggs, ließ an dem Tag das Abendessen ausfallen – weshalb ich allein saß –, um sich ihrem neuen Projekt zu widmen: einem sehr ausführlichen Podcast über die prekäre Situation des Titicaca-Riesenfroschs. Diese Froschart mit dem Spitznamen »Skrotum-Frosch« war anscheinend vom Aussterben bedroht (Clem beharrte darauf, dass auch hässliche Kreaturen es verdienten, geschützt zu werden). Und ja, Clementine-Tangerine ist ihr echter Name. Ihre Eltern betreiben eine Bio-Supermarktkette und haben sie nach einem ihrer Kassenschlager benannt, denn die bringen das meiste Geld ein und Clems Eltern lieben Geld.

Vor mir, an die Kristallkaraffe mit Orangensaft gelehnt, stand ein aufgeschlagenes Buch. Ich tat allerdings nur so, als würde ich lesen, damit die anderen dachten, ich würde mit Absicht alleine am Tisch sitzen und wolle nicht gestört werden. Total geheimnisvoll und viel zu cool, um Freunde zu haben. Ganz bestimmt ließen sich alle davon täuschen. Nicht.

Niemand saß auch nur ansatzweise in meiner Nähe, so als wäre ich die falsche Seite eines Magneten und würde alle abstoßen. Am anderen Ende der langen Bank lästerte meine Zimmergenossin lautstark mit ihren Freundinnen über irgendwen, ihr schrilles Lachen dröhnte in meinen Ohren, und trotzdem wünschte ich mir, ich könnte mich einfach zu ihnen setzen.

Was ich aber natürlich nie tun würde. Im Gegensatz zu den anderen Schülerinnen und Schülern der Heybuckle School passte ich nicht ins Bild. Was ich auch tat und egal, wie sehr ich mich bemühte, nett zu sein – die anderen würden in mir immer nur das arme Mädchen sehen. Den Sozialfall.

Um meine Rolle der mysteriösen Einzelgängerin glaubhafter zu machen, blätterte ich in regelmäßigen Abständen eine Seite um.

Als ich ungefähr die Hälfte von meinen Fish and Chips gegessen hatte, legte Millicent Cordelia Calthrope-Newton-Rose (so unglaublich es auch ist, auch sie heißt wirklich so) einen ihrer großen Auftritte hin, indem sie die Flügeltüren zum Speisesaal dramatisch aufstieß und damit alle Blicke auf sich zog.

Dann stolzierte sie den Gang zwischen den Tischen entlang und schwang ihre Hüften, als wäre sie auf dem Catwalk. Ihre blonden Locken hüpften auf den Schultern auf und ab, während sie mit zusammengekniffenen Augen und Laserblick die Anwesenden scannte. Den grauen Rock der Schuluniform hatte sie an den Hüften hochgekrempelt, um ihre langen Beine zur Geltung zu bringen, und die Krawatte baumelte um ihren Hals, als wäre sie ein modisches Accessoire. Millie lief immer so herum – nicht mal die Lehrer wagten es, sie deswegen zu ermahnen.

»Wo ist Hugh?«, verlangte sie zu wissen.

Sie sprach laut genug, um von allen im Saal gehört zu werden, aber niemand antwortete. Ich saß am weitesten von ihr entfernt, sackte aber trotzdem sicherheitshalber noch ein Stück in mich zusammen. Hugh hatte umringt von seinen Freunden ganz in Millies Nähe gesessen und richtete sich nun zu seiner vollen Größe von gut 1,80 Metern auf. Genau wie sie sah er unfassbar gut aus: blonde Locken umrahmten seine rosigen Wangen, auf seinem wie aus Stein gemeißelten Gesicht sah man nur selten ein Lächeln, die breiten Schultern waren gut trainiert. Die beiden hätten ohne Probleme eines dieser berühmten Modelpaare werden können. Also, ihr wisst schon – wenn er sie nicht betrogen und ihn dann nicht jemand umgebracht hätte.

»Ich bin hier, Baby«, sagte Hugh gelangweilt und steckte die Hände in die Hosentaschen. »Was ist los?«

»Was los ist?«, presste Millie hervor. »Du verlogenes, hinterlistiges Stück …«

»Ach, du hast es also herausgefunden.« Hugh zog die Hände aus den Taschen und strich seine rot-goldene Schulkrawatte glatt. Seine Miene war teilnahmslos, fast gleichgültig, als hätte er damit gerechnet, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. »Vielleicht sollten wir nicht hier darüber sprechen …«

»Du hast mich BETROGEN!«, schrie Millie. »Du Abschaum, du verlogener Dreckskerl. DRECKSKERL.« Sie beugte sich über den Tisch und schrie ihm das Wort immer wieder direkt ins Gesicht, als wäre sie eine Schallplatte, die einen Sprung hatte.

Hugh zuckte nur mit den Schultern und schien völlig unbeeindruckt. »Ich habe einfach das Gefühl, dass wir uns auseinandergelebt haben.«

Das klang total vernünftig, und noch dazu blieb er so gelassen, dass bestimmt die Hälfte der Anwesenden zustimmend nickte, obwohl Hugh der Betrüger war und Millie im Recht. Sie schien zu merken, wie sich die Leute auf Hughs Seite schlugen, denn im nächsten Moment stieß sie einen spitzen Schrei aus, schnappte sich eine Karaffe vom Tisch und schüttete ihm den Orangensaft ins Gesicht. Das klebrige Zeug durchnässte auch sein Hemd.

»Was zur Hölle!« Panisch rieb Hugh sich die Augen. »Wasser, schnell … sie hat meine Augen erwischt … es brennt wie verrückt …«

Hughs Freund Eddy langte nach einem Wasserkrug, aber Millie war schneller. Kurzerhand schleuderte sie Hugh auch das Wasser ins Gesicht.

»Wer von euch will wissen, mit wem mich dieser Abschaum betrogen hat?« Aufgebracht fuchtelte sie mit dem leeren Krug herum.

Hugh versuchte vergeblich, mit einer feuchten Serviette die gelben Flecken auf seinem zuvor schneeweißen Hemd abzutupfen. »Die gehen nie wieder raus«, sagte er mit geröteten Wangen. »Widerlich. Das muss ich wegschmeißen.« Das versaute Hemd schien ihn mehr zu treffen als die Tatsache, dass seine Freundin ihre dreijährige Beziehung beendete.

Die anwesenden Lehrer saßen wie erstarrt an ihrem Tisch in der vordersten Reihe, einige mit in der Luft schwebenden Gabeln und halb geöffnetem Mund. Das Küchenpersonal lehnte auf dem Tresen in der Durchreiche und starrte verwundert in den Speisesaal, um zu sehen, was hier los war. Alle warteten darauf, dass Millie weiterredete und den Namen ausspuckte, vorher würde keiner der Erwachsenen sie aufhalten. Mir war vollkommen klar, was als Nächstes passieren würde, und es gab absolut nichts, was ich dagegen tun konnte.

Als Millie erneut mit den Augen den Saal absuchte, wünschte ich mir noch mehr als sonst Freunde, mit denen ich zusammensitzen könnte. So ganz allein war ich ihr schutzlos ausgeliefert – ich die Gazelle, sie die Gepardin, bereit zum Angriff. Ich versuchte, mich noch kleiner zu machen, aber Millie fixierte mich bereits.

»Du«, stieß sie aus und stürmte auf mich zu.

Jetzt drehten sich alle zu mir um. Hitze schoss mir in die Wangen. Hier und da hörte man jemanden flüstern und bald war der gesamte Saal von einem Summen erfüllt wie von einem Bienenvolk.

Shit.

Nie zuvor war mir meine Zunge dermaßen bewusst gewesen. Drückte sie sich immer so gegen meine Zähne?

»Wo ist sie?« Millie hatte sich direkt vor mir aufgebaut, ihr Rosenparfüm – das garantiert von einem bekannten Modedesigner und natürlich unfassbar teuer war – benebelte mir die Sinne. »Wo ist diese kleine Schlampe, die mir meinen Freund ausgespannt hat?«

Ich hatte einen völligen Blackout. In meinem Kopf war nichts als Watte und meine Kehle war wie zugeschnürt. Selbst wenn ich gewollt hätte, wäre kein Laut über meine Lippen gekommen.

Hugh sah von seinem ruinierten Hemd auf. »Jade hat damit nichts zu tun«, sagte er seufzend und ließ die durchtränkte Serviette auf den Tisch fallen. »Lass deine Wut an mir aus, schließlich bin ich der Grund dafür.«

Wenn er nicht von verdünntem Orangensaft durchnässt gewesen wäre, hätte das sicher heroischer gewirkt. Und außerdem – ich würde ihn natürlich nie vor all den Leuten auf seinen Fehler hinweisen, aber ernsthaft? Der Typ hatte fast jedes Unterrichtsfach mit mir zusammen, seit wir dreizehn waren, und er wusste immer noch nicht, wie ich heiße? Jess ist ja nicht gerade ein Name, den man sich nur schwer merken kann.

Millie warf den Kopf in den Nacken und stieß einen gurgelnden Schrei aus. Sie schüttelte ihre Mähne wie eine Löwin, während sie wild in alle Richtungen blickte. »Abschaum!«, kreischte sie. »Abschaum!«

Keine Ahnung, warum sie dieses eine Wort so besonders toll fand oder warum sie bis jetzt noch kein einziges...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2024
Übersetzer Katja Hildebrandt
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte bestseller jugendbücher ab 14 • geschenke für teenager mädchen • jugendbuch mädchen ab 14 • Jugendkrimis ab 14 • Jugendthriller • Krimi Jugendliche ab 14 • Krimi Thriller • mystery thriller bücher • spannendes Jugendbuch • Thriller ab 14
ISBN-10 3-646-93841-2 / 3646938412
ISBN-13 978-3-646-93841-8 / 9783646938418
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