Feuerblüte - Stadt der Wolkentrinker (eBook)

Fantasy-Trilogie ab 12 Jahren von Bestsellerautorin Katja Brandis
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0594-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Feuerblüte - Stadt der Wolkentrinker -  Katja Brandis
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Band 2 der faszinierend-phantastischen Trilogie von Bestsellerautorin Katja Brandis Im Westen Dareshs ist die Grenze, die das Land vor der feindlichen Draußenwelt abschirmt, zusammengebrochen. Die junge Schwertkämpferin Alena ke Tassos ergreift mit ihren Freunden und dem Gildenlosen Jorak die Chance, auf eigene Faust die geheimnisvollen Gebiete jenseits der Grenze zu erkunden. Doch sie ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt - denn jenseits der Sieben Türme lauern unbekannte Kreaturen, und schon bald entdecken die Gefährten eine fremdartige Zivilisation. Was sie dort erwartet, stellt sie vor eine Zerreißprobe für ihre Freundschaft und alles, woran sie glauben. Gibt es eine Chance für die Liebe zwischen Alena und Jorak? Ein weiteres magisches Abenteuer rund um Schwertkämpferin Alena von »Woodwalkers«-Autorin Katja Brandis für alle Fantasy-Fans ab 12Jahren. 

Katja Brandis, geb. 1970, studierte Amerikanistik, Anglistik und Germanistik und arbeitete als Journalistin. Sie schreibt seit ihrer Kindheit und hat zahlreiche Geschichten, Romane und Sachbücher für junge Leser*innen veröffentlicht, darunter die Bestsellerserien »Woodwalkers« und »Seawalkers«. Sie lebt mit Mann, Sohn und zwei Katzen in der Nähe von München.

Katja Brandis, geb. 1970, studierte Amerikanistik, Anglistik und Germanistik und arbeitete als Journalistin. Sie schreibt seit ihrer Kindheit und hat zahlreiche Geschichten, Romane und Sachbücher für junge Leser*innen veröffentlicht, darunter die Bestsellerserien »Woodwalkers« und »Seawalkers«. Sie lebt mit Mann, Sohn und zwei Katzen in der Nähe von München.

Der Lockruf der Gefahr


Auf den ersten Blick sahen Skorpionkatzen fast niedlich aus. Ihr silbrig grauer Pelz schützte sie tagsüber vor der Sonne und nachts vor der Kälte auf den Ebenen von Tassos, der Provinz der Feuergilde. Wie alle Nachtjäger hatten sie große Augen. Ausgewachsen gingen sie einem Menschen gerade mal bis zum Knie. Doch ihre Klauen waren messerscharf, und über ihrem Rücken wölbte sich der Schwanz mit dem Giftstachel, der sie zu tödlichen Gegnern machte.

Der Gedanke, eine von ihnen zu zähmen, ging Alena nicht aus dem Kopf. Es war streng verboten, sich mit den Katzen anzulegen. Noch ein Grund mehr, genau das zu tun. Es durfte nur niemand davon erfahren.

Ihr Vater Tavian war in der Schmiede, er schliff gerade einen Dolch. Er blickte nur kurz auf, als sie ihr Smaragdschwert anlegte und sich den Umhang über die Schultern warf. »Wohin gehst du?«

»Vielleicht zu den Phönixbäumen, mal schauen«, sagte Alena und strich sich das glatte rotbraune Haar aus der Stirn. Tavian nickte und konzentrierte sich wieder auf den Dolch. Alena schnappte sich den Lederbeutel mit Essensresten, den sie vorbereitet hatte, und ließ die metallene Tür der Pyramide hinter sich einrasten. Sie achtete darauf, dass niemand sie sah, als sie vom Pfad abbog und in Richtung der Ebene ging.

Skorpionkatzen sind nicht so bösartig, wie viele glauben, dachte Alena mit klopfendem Herzen. Hatte sie nicht mit eigenen Augen gesehen, wie zwei von ihnen schnurrend um Tjeri, den Gefährten ihrer Tante Rena, herumgestrichen waren? Gut, Tjeri war ein Sonderfall, alle Tiere liebten ihn. Aber dafür kam Alena mit Raubtieren besonders gut klar. Wer war schon wie sie mit einem Iltismenschen befreundet? Cchraskar war gerade unterwegs, sonst wäre er bestimmt mitgekommen zu den Katzen. Er liebte riskante Ausflüge.

Alena blickte zum Himmel, um die Zeit zu schätzen. Sie hatte noch einen Viertel Sonnenumlauf, bis die Nacht hereinbrechen würde. In der Dämmerung gingen Skorpionkatzen auf die Jagd, manchmal im Rudel, manchmal allein. Wer ihnen dann begegnete, war in höchster Gefahr. Tagsüber schliefen sie meist, verkrochen in Felsspalten oder eingegraben in den lockeren schwarzen Sand. Es war wichtig, sie in dieser Zeit, wenn sie nicht so angriffslustig waren, besser kennenzulernen.

Alena kletterte auf einen Felsen, um nach einem Rudel Ausschau zu halten. Sie balancierte auf der Spitze des Gesteinsbrockens und blickte über die zerklüfteten schwarzen Ebenen ihrer Heimat hinweg. Es war ein heißer Frühlingstag, die Luft flimmerte über dem sandigen, mit Steinen übersäten Boden. Hier und da wuchsen kniehohe Romeras-Büsche mit ihren langen spitzen Blättern oder lugte der Keim eines Phönixbaums aus dem Sand. Im Norden, ganz weit in der Ferne, erkannte Alena einen grünen Saum, dort begann die Provinz Alaak.

Sie wandte den Blick wieder ihrer näheren Umgebung zu. Da! Diese kleinen Hügel ein paar Funkenflüge entfernt sahen verdächtig aus. Vorsichtig ging Alena darauf zu.

Im letzten Moment bemerkte sie, dass der Sand vor ihr sich leicht bewegte, sonst wäre sie auf eine der Katzen getreten. Das Tier fuhr auf, und Sand rieselte von seinem gesträubten silbergrauen Fell. Schwarze Ohrenspitzen – es war ein junges Männchen. Alena machte erschrocken ein paar Schritte zurück. Wohl doch kein Rudel, eher ein Einzelgänger. So wie sie …

»Na, Kleiner?«, sagte Alena und wagte nicht mehr, sich zu rühren. Der Skorpionkater beobachtete sie und hielt den Stachel drohend gekrümmt. Wahrscheinlich hatte er genauso eine Höllenangst wie sie selbst? Wahrscheinlich überlegte er gerade, ob er weglaufen oder angreifen sollte …

Doch der Kater konnte sich anscheinend für keins von beiden entscheiden. Ratlos blickte er sie an und stieß einen fragenden Laut aus, der wie ein missglücktes Maunzen klang.

»Gut, dann muss ich wohl den nächsten Schritt tun«, sagte Alena. Nervös ging sie noch etwas zurück. Sie musste das Tier irgendwie beruhigen, es an sich gewöhnen. Langsam, ganz langsam setzte sie sich eineinhalb Menschenlängen von ihm entfernt in den heißen schwarzen Sand, um weiter mit ihm zu reden.

Tatsächlich, der Kater beruhigte sich etwas und witterte neugierig. Doch Alena hatte ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Würde sie schnell genug außer Reichweite kommen können, wenn der Kater angriff?

Aus dem Augenwinkel bemerkte Alena eine Bewegung. Langsam, um den Skorpionkater nicht zu erschrecken, wandte sie den Kopf – und sprang hastig auf. Es war sehr wohl ein Rudel in der Nähe, und Alenas Stimme hatte es aufgeweckt. Überall rieselte der Sand von grauen Körpern, die sich reckten und in ihre Richtung wandten. Es waren zehn, fünfzehn, mehr als zwanzig Tiere!

»Äh, ja, ich glaube, ich gehe jetzt lieber wieder.« Alena machte ein paar Schritte zurück. Die Skorpionkatzen begannen sie einzukreisen, krochen mit glitzernden Augen auf sie zu.

Alena zog ihr Schwert. Glatt lag der vertraute Griff in ihren Handflächen. Mit der blanken Klinge drehte sich Alena um sich selbst, so dass die Katzen zurückwichen. Es sind zu viele, dachte sie, selbst Pa könnte es nicht mit so vielen gleichzeitig aufnehmen. Vielleicht konnte sie eine Flammenwand um sich ziehen … aber die konnte sie höchstens ein paar Atemzüge lang halten …

Nein, es gab nur eine Chance. Alena löste langsam den Lederbeutel mit dem Futter vom Gürtel ihrer Tunika. Sie schleuderte den Beutel weit von sich weg – und tatsächlich, die Katzen witterten, was darin war, rasten dem Beutel nach und balgten sich schrill kreischend um das Futter.

Alena machte, dass sie wegkam. Sie nahm einen Umweg, um sicher zu sein, dass sie keinen weiteren Katzen begegnen würde, und die Nacht war schon hereingebrochen, als sie endlich wieder an den Grenzen des Dorfs und damit in Sicherheit war. Schwer atmend und erleichtert bog Alena auf den Fußpfad nach Gilmor ein.

Weit kam sie nicht. »He, du – Alena!«, sagte die Stimme eines Mädchens, und Alena erschrak. In der Dunkelheit neben dem Weg saß jemand! Die Stimme murmelte eine Formel, und eine kleine Flamme loderte hoch. Sie beleuchtete Jelicas herzförmiges Gesicht mit dem kleinen Grübchen am Kinn. Das Licht der Flamme tanzte in ihren weit auseinanderstehenden Augen und auf ihren dunklen Haaren, die ihr Gesicht wie eine Wolke umgaben.

Angespannt blieb Alena auf dem Pfad stehen. Sie mochte Jelica, sie hatte begonnen, sich mit ihr und ihrem Bruder Kilian anzufreunden. Beide gehörten so wie sie zur Feuergilde. Aber ihr wäre lieber gewesen, niemand hätte sie zurückkommen sehen. Was tat Jelica hier? Um diese Uhrzeit waren die meisten Dorfbewohner daheim oder in der Schänke.

»Ich weiß, was du gemacht hast«, sagte Jelica.

»Ach ja?«, sagte Alena vorsichtig.

»Du warst draußen bei den Skorpionkatzen.«

Alena verließ den Weg und setzte sich neben Jelica in das stachelige Wüstengras. Ihr Inneres war in Aufruhr. Woher wusste Jelica das? Sah aus, als wäre sie nicht vorsichtig genug gewesen!

Jelica lachte übermütig. »Ich beobachte dich schon seit einer Weile. Seit du aus Ekaterin zurück bist. Du machst immer gefährlichere Sachen. Erst hast du an den Phönixbäumen herumgeschnitzt, dann hast du Meisterin Kyria so lange gereizt, bis sie dich fast zum Duell gefordert hätte. Und jetzt die Katzen … was wirst du als Nächstes machen? Mit Kaltem Feuer experimentieren?«

Alena grinste in die Dunkelheit. Alles hatte Jelica also nicht rausbekommen! Alena wusste schon seit letztem Winter, wie man mit Kaltem Feuer umging. »Ich glaube, ich muss raus aus diesem Dorf. Es macht mich noch ganz verrückt, hier festzusitzen. Eigentlich wollte ich ja gar nicht zurückkommen …« Sie atmete tief durch. »Mein Vater geht einfach davon aus, dass ich ihm in der Schmiede helfe und sie mal übernehme, wenn ich mehr Erfahrung habe.«

»Dann sag ihm doch, du willst das nicht.« Jelica löschte die Flamme wieder, so dass sie im Dunkeln saßen. Jetzt war es fast schon gemütlich. Niemand würde sie hier finden. Zumindest, wenn nicht gerade jemand aus der Erdgilde vorbeikam – die konnten gut im Dunkeln sehen.

»Ich weiß selbst nicht so genau, was ich will«, gestand Alena. »Ich habe das Gefühl, ich habe meine Aufgabe noch nicht gefunden. Meinen Weg.«

»Du kannst eine Menge machen. Immerhin bist du die beste Schwertkämpferin der ganzen Gegend. Ich jedenfalls werde reisende Goldschmiedin. Erst mal für ein paar Winter. Könnte lustig werden.«

»Klingt gut«, sagte Alena. Das Lob machte sie verlegen. Ihr Vater Tavian – ein Meister vierten Grades, berühmter Waffenschmied und Kämpfer – hatte sie seit ihrer Kindheit unterrichtet. Jetzt, mit sechzehneinhalb Wintern, war sie sogar den meisten Erwachsenen weit überlegen.

Alena kam nicht dazu, weiterzusprechen. Der Schein von Fackeln näherte sich aus dem Dorf, jemand kam den Weg entlang. Mehrere Menschen. Alena fragte sich, was sie um diese Zeit hier wollten. Sie schienen es eilig zu haben und redeten aufgeregt.

»Gehen...

Erscheint lt. Verlag 13.3.2024
Reihe/Serie Feuerblüte
Feuerblüte
Zusatzinfo 4 s/w Abbildungen
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Dämon • Daresh Band 1 2 3 • Die Jaguargöttin Der Panthergott Reihe • fantasy ab 12 • Fantasy High Fantasy Gestaltwandler Fantasy Romance Deutsch • Feuerblüte Band 1 2 3 • Gestaltwandler Fantasy • Halbwesen • Jugendbuch ab 12 • Jugendbuch Jugendbücher ab 12 zwölf Spiegel Bestseller • Katja Brandis Buch Bücher Jugendbücher neues Buch • Katja Brandis neues Buch • Seawalkers Reihe • spiegel bestseller • Woodwalkers Reihe
ISBN-10 3-7336-0594-2 / 3733605942
ISBN-13 978-3-7336-0594-0 / 9783733605940
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