The Last Dragon King - Die Chroniken von Avalier 1 -  Leia Stone

The Last Dragon King - Die Chroniken von Avalier 1 (eBook)

Spiegel-Bestseller
Die Chroniken von Avalier 1

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
336 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-5575-7 (ISBN)
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Der Auftakt einer neuen fesselnden Dark-Romantasy-Reihe von Erfolgsautorin Leia Stone

Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt, Page-Overlay & Charakterkarte
Willkommen, in der Welt von Avalier!

Die Nachricht, dass der Drachenkönig eine Partnerin sucht, verbreitet sich in ganz Embergate wie ein Lauffeuer. Als seine Garde auch im kleinen Dorf Cinder hält, um nach geeigneten Kandidatinnen Ausschau zu halten, ist die Aufregung groß. Schließlich leben dort nur schwachmagische Wesen, wie die 17-jährige Arwen. Als die Witterer auf sie aufmerksam werden und sie mit ins Schloss nehmen, ist Arwen alles andere als begeistert. Schließlich möchte sie aus Liebe heiraten. Doch dann erfährt sie, was wirklich hinter allem steckt: Aus dem angrenzenden Nightfall droht eine Gefahr, die die Existenz der gesamten magischen Welt bedroht. Kann König Valdren rechtzeitig eine mächtige Partnerin finden, um den Feind zu bezwingen? Und warum klopft Arwens Herz plötzlich schneller, wenn er in ihrer Nähe ist?

Leia Stoneist eine USA-Today-Bestseller-Autorin, die schon zahlreiche Bücher veröffentlicht hat. Wenn sie nicht gerade mit ihren zwei Kindern durchs Haus tobt, schreibt sie neue Geschichten oder vergräbt ihre Nase in einem Buch. Zusammen mit ihrem Mann, den Zwillingen und dem Hund der Familie lebt sie in Arizona. MitTHE LAST DRAGON KINGerscheint nun der Auftakt einer neuen epischen Fantasy bei ONE!


1


Ich hievte mir meine Beute über die Schulter und ächzte unter dem Gewicht. Bei dem Pumaro handelte es sich um ein ausgewachsenes Männchen und das bisher größte von mir erlegte Tier. Das Fleisch würde reichen, um meine Mutter und meine kleine Schwester mindestens zwei Monde lang zu ernähren. Und es würde sogar noch etwas zum Verkaufen auf dem Markt übrigbleiben. Obwohl der Winter erst in einiger Zeit Einzug halten würde, wollte ich frühzeitig neue Felle sowohl für meine Mutter als auch für Adaline besorgen.

Es hatte sich gelohnt, dass ich das Tier die letzte Woche lang verfolgt hatte. Ich konnte mir ein schiefes Grinsen nicht verkneifen, als ich in mein Heimatdorf Cinder Village zurückkehrte, das von allen nur Cinder genannt wurde.

Durch die Lage am Fuß des Cinder Mountain mit seinen Kohleminen bedeckte stets feiner Staub alles im Dorf. Dieser Tag bildete dabei keine Ausnahme. Die Felsen entlang der Straße wiesen ebenso eine Ascheschicht auf wie die Spitzen meiner Jagdstiefel. Ich nahm es kaum noch wahr. Man gewöhnte sich daran, wenn man hier lebte. Der Staub saß in den Ohren, in der Nase, zwischen den Zähnen und an anderen Stellen, über die man nicht sprach.

In Jade City, der Hauptstadt von Embergate, erkannte man einen Bewohner von Cinder aus einer Meile Entfernung. Von uns stob bei jedem Schritt etwas Staub auf, und wir waren verdammt stolz darauf. Die Menschen in Cinder arbeiteten hart. Wir hockten nicht den ganzen Tag auf dem Hintern.

»Schöne Beute, Arwen!«, rief Nathanial von seinem Posten oben am Eingangstor. Er gehörte zu den bestaussehenden Männern im Dorf. Sandblondes Haar, haselnussbraune Augen, eine scharf geschnittene Kieferpartie ... Allein ihn anzusehen, bescherte mir ein warmes Gefühl im Bauch.

Ich grinste ihn an. »Kommst du später zum Essen? Bring deine Eltern mit.«

Er nickte und schürzte die Lippen. »Mit Vergnügen.«

Die Große Hungersnot lag zwar schon zwanzig Winter hinter uns, doch meine Eltern hatten sie immer in Erinnerung behalten. Deshalb brachten sie uns schon früh bei, wie man jagte, Nahrung anbaute und Beutetiere häutete und verarbeitete. In der Regel übernahmen die Männer die Jagd, die Frauen den Anbau. Aber durch den Tod meines Vaters war mir ein solcher Luxus nicht vergönnt. Man brachte uns auch bei, freundlich zu sein und eine Mahlzeit zu teilen, wenn man genug zu essen hatte. Derzeit lebten wir in gesegneten Zeiten, und der Pumaro war wesentlich mehr, als wir brauchten.

Allmählich verursachte das Gewicht des Tiers stechende Schmerzen zwischen meinen Schultern, und das Blut aus seiner Pfeilwunde am Hals tropfte mir vorn aufs Hemd. Ich konnte es kaum erwarten, die Beute bei meiner Mutter abzuladen und mich danach zu waschen.

Auf dem Weg an den Marktständen vorbei nickte ich den dort arbeitenden Männern und Frauen zu und bewunderte die hübschen Blumengirlanden, die man überall im Dorf zum Maitag aufgehängt hatte. Insgeheim hatte ich befürchtet, dass ich nicht vor dem allseits beliebten Fest der Liebe zurück sein würde. Aber ich hatte meine Beute gerade noch rechtzeitig erlegt. Und wenn ich mich mit dem Waschen beeilte, würde ich es vielleicht sogar noch zum Kusszelt schaffen.

Ich beschleunigte die Schritte und bog um die Ecke in die Gasse, in der sich die Hütte meiner Mutter befand. Wir waren einfache Menschen, die ein schlichtes Leben führten. Strohgedeckte Hütten, frisches Flusswasser, Kartoffelfelder und Kohlebergbau – das fasste Cinder zusammen. Die Asche aus der Kohlemine sorgte für fruchtbaren Boden, weshalb wir für große Kartoffeln und süße Knollenfrüchte im ganzen Reich bekannt waren.

Als ich fünfzehn Winter alt war, hatte ich unsere Hauptstadt besucht, Jade City. Damals stand mir während der gesamten dreitägigen Reise der Mund offen. Es war die schönste Stadt in ganz Embergate. Deshalb lebte unser König wie schon alle Herrscher vor ihm ebenfalls dort. Jade City strotzte dermaßen vor Luxus und Wohlstand, ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Mehr Jade, Gold und Rubine, als ich je im Leben zu Gesicht bekommen hatte. Sämtliche Straßen bestanden aus Ziegeln, die Gebäude aus weißem Stein. Nachts schimmerte die Stadt wie ein Juwel. Der Met floss in Strömen, an den Essensständen herrschte Überfluss, und auf den Straßen wimmelte es von Drachenblütern.

Ich war nie zuvor unter so vielen mächtigen Drachenmenschen wie in Jade City gewesen. Sie besaßen eine Verbindung mit ihrem König Drae Valdren. Er verlieh ihnen durch sich selbst Macht, daher leuchtete ein, dass sie in seiner Nähe leben wollten. Drachenmenschen mit genug Magie konnten heilen und Feuer speien, außerdem waren sie unheimlich stark. Aber die vollständige Verwandlung in Drachengestalt blieb allein dem König vorbehalten, dem mächtigsten Drachenmenschen, der je gelebt hatte.

Cinder stellte eine kleine Besonderheit dar. Streng genommen befanden wir uns auf dem Hoheitsgebiet von Embergate und wurden vom Drachenkönig regiert, aber wir waren ein bunt gemischter Haufen. Menschen, Drachenblüter, Elfen, Fae und sogar ein paar verirrte Wölfe waren bei uns gelandet. Mischvolk oder Kreaturen, die nur schwachmagisch waren, wurden in der Regel aus ihrem Gebiet verstoßen und endeten bei uns, wodurch eine Art Kolonie entstanden war. Eine gemischte Gesellschaft. Meine Mutter war durch und durch Mensch. Ihre Eltern waren aus Nightfall City übergelaufen, als sie noch klein war. Und mein Vater hatte ein Zehntel Drachenblut in sich getragen, war aber ansonsten menschlich gewesen. Das hatte nicht für eindrucksvolle Feuerkräfte gereicht, aber er konnte in den Minen große Felsbrocken heben und meiner Mutter und mir ein gutes Leben bieten. Bis zu seinem Tod. Ich war damals erst neun gewesen ...

»Beim seligen Schöpfer, sieh sich einer diese Beute an!«, rief meine Mutter schrill von der Tür unserer Hütte und riss mich damit aus den Gedanken über meinen Vater. Jeder Muskel meines Körpers schmerzte. Ich war müde und voller Blut, und ich stank, doch meine Mutter so glücklich zu sehen, brachte mich dazu, sie anzugrinsen.

»Bis nächste Woche werden wir den Bund meiner Hose verbreitern müssen«, scherzte ich. Meine kleine Schwester Adaline steckte den Kopf zur Tür heraus. Ihre Augen wurden groß wie Untertassen.

»Pumaro-Eintopf zum Abendessen!«, stieß sie freudig quiekend hervor.

Damit entlockte sie mir ein Schmunzeln. Gebackene Kartoffeln und Grünzeug machten zwar satt, aber nichts ging über Mamas Pumaro-Eintopf.

Ich betrat unser Zuhause und schleppte mich mit schlurfenden Schritten über den frisch gekehrten Boden an der Küche vorbei zur hinteren Veranda. Mutter hatte den Fleischertisch und die Messer schon vorbereitet. Sie hatte gewusst, dass ich nicht mit leeren Händen nach Hause kommen würde. Ihr Vertrauen in mich erfüllte mich mit Stolz.

Nachdem ich das Tier auf den Tisch gehievt hatte, stöhnte ich und rollte die Schultern.

»Das hast du gut gemacht, Arwen.« Meine Mutter strich mir das Haar glatt. Dann rümpfte sie die Nase. »Aber du miefst nach Tod.«

Adaline brach in ein schallendes Gelächter aus. Ich sprang los und rannte mit ausgebreiteten Armen hinter ihr her wie eine Blutsaugerin aus Necromere.

Sie stieß ein echt verängstigtes Kreischen aus, und ich lachte herzlich.

»Das reicht jetzt, erschreck deine Schwester nicht so. Geh dich waschen, wir haben den Maitag!«, tadelte mich meine Mutter.

Maitag.

Ich seufzte. Alle alleinstehenden, volljährigen jungen Frauen und Männer würden mit verbundenen Augen auf dem Dorfplatz stehen und aufeinander zugehen. Wen man zuerst erreichte, den küsste man.

Das hatte eine lange Tradition in Cinder, und so furchterregend es klingen mochte, es war auch irgendwie aufregend. Der Legende nach würde man sich mit der Person vermählen, die man am Maitag küsste. Für mich würde es mit achtzehn Wintern der erste Maitag sein. Im vergangenen Jahr hätte ich zwar bereits daran teilnehmen dürfen, allerdings hatte ich mich damals hundeelend gefühlt, weil ich verdorbene Beeren gegessen hatte. Also war ich nicht dabei gewesen.

Ich hob die Hand, berührte meine Lippen und fragte mich, ob Nathanial mich küssen würde – eigentlich sollte man nicht gucken, doch einige der Jungs ließen ihre Augenbinden runterrutschen, damit sie auf das Mädchen zusteuern konnten, das sie wollten.

Und ich wollte Nathanial.

Ich huschte in das Zimmer, das ich mir mit Adaline teilte. Dort griff ich mir einen sauberen Kittel und eine Hose. Meine Mutter hatte längst den Versuch aufgegeben, mich dazu zu bringen, Röcke und Kleider zu tragen. Seit dem Tod meines Vaters vor neun Wintern war ich die Jägerin der Familie geworden, und in einem Kleid zu jagen, wäre regelrecht dumm gewesen.

Adaline versteckte sich unter ihren Bettfellen. Wahrscheinlich fürchtete sie, ich würde sie mit Pumaro-Blut beschmieren. Ich ging auf sie zu, bis ich über ihr aufragte. Nach...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2024
Reihe/Serie Chroniken von Avalier
Übersetzer Michael Krug
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Aktion Kulturpass • Booktok • BookTok Germany • celestial city • Chroniken von Avalier • Das Reich der sieben Höfe • Drachengeschichte • Drachenmagie • dragonborn • Elfen • Embergate • Fae • Fourth Wing • High Fantasy • Jugendbuch • Junge Erwachsene • Kiera Cass • kulturpass • Lesetipp • Liebesgeschichte • Magie • Romantasy • sarah j maas • selection • strangers to lovers • Tetralogie • TikTok books • TikTok Hype • tiktok made me buy it • tiktok sensation • Werwölfe
ISBN-10 3-7517-5575-6 / 3751755756
ISBN-13 978-3-7517-5575-7 / 9783751755757
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