Pferdeflüsterer-Academy, Band 13: Taminos Entführung (berührende Pferde-Reihe im wilden Kanada ab 10 Jahren) (eBook)

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2024 | 1. Auflage
224 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51217-1 (ISBN)

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Pferdeflüsterer-Academy, Band 13: Taminos Entführung (berührende Pferde-Reihe im wilden Kanada ab 10 Jahren) -  Gina Mayer
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Im wilden Kanada steht ein weißes Schloss: Snowfields. Auf dem Internat werden die weltbesten Reiter ausgebildet und verletzte Pferdeseelen geheilt. Zoes neue Mitschülerin Mika ist allen ein Rätsel. Sie lässt niemanden an sich heran und verstummt bei Fragen über ihre Vergangenheit. Als eines Nachts das wertvolle Jungpferd Tamino aus dem Stall verschwindet, gerät sie sofort in den Kreis der Verdächtigen. Doch Zoe will ihr eine Chance geben und findet schnell heraus, dass Mika nicht die Einzige in Snowfields ist, die etwas zu verbergen hat ... Entdecke alle Abenteuer an der 'Pferdeflüsterer-Academy': Band 1: Reise nach Snowfields Band 2: Ein geheimes Versprechen Band 3: Eine gefährliche Schönheit Band 4: Verletztes Vertrauen Band 5: Zerbrechliche Träume Band 6: Calypsos Fohlen Band 7: Flammendes Herz Band 8: Zoes größter Sieg Band 9: Cyprians Rückkehr Band 10: Die dunkle Wahrheit Band 11: Verborgene Gefühle Band 12: Wild und Verwundbar Band 13: Taminos Entführung Band 14:

Gina Mayer, geb. 1965, studierte Grafik-Design und arbeitete danach als freie Werbetexterin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit 2006 hat sie eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche sowie einige Erwachsenenromane veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf.

Gina Mayer studierte Grafik-Design und arbeitete als Werbetexterin, bevor sie mit dem Bücherschreiben begann. Inzwischen hat sie viele Romanen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene veröffentlicht. Ihre Werke wurden u. a. für den Deutsch-Französischen-Jugendliteraturpreis und den Hansjörg-Martin-Preis nominiert und mit dem Leipziger Lesekompass ausgezeichnet. Gina Mayer lebt in Düsseldorf.

Die mächtigen Buchen und Ahornbäume am Waldrand hatten schon vor Wochen ihr Laub abgeworfen. Durch die kahlen Zweige schien der Mond und so war es relativ hell auf den Wegen.

Cyprian, der die Gruppe auf seinem Appaloosa-Hengst Eclipse anführte, setzte gerade über einen dicken Baumstamm hinweg, der quer über dem Weg lag. Isaac sprang mit Nadir hinterher und Chenoa folgte dem Hengst, ohne zu zögern.

Als Letzter stieß Shaman sich von der Erde ab und wie immer, wenn der Mustang lossprang, hatte Zoe das Gefühl, dass er sich gleich in die Lüfte erheben und nie mehr auf dem Boden aufkommen würde. Sie lehnte sich weit nach vorn, sodass ihr Oberkörper ganz dicht an dem nachtschwarzen Pferdehals lag. Und hatte das Gefühl, dass in ihrer Brust ein Feuerwerk explodierte – vor lauter Glück.

Die Freunde trabten jetzt hintereinander auf einem schmalen Waldpfad, der über und über mit raschelndem Laub bedeckt war. Der Sonnenaufgang hatte eingesetzt und der Himmel über dem Wald leuchtete rot und violett.

Zoe sah, wie Isabelle ihr Handy aus der Tasche zog und einen schnellen Blick auf das Display warf.

„Cathy und Aoife sind wach!“, rief sie. „Cath ist sauer, dass wir ohne sie losgeritten sind.“

„Die hat sie ja wohl nicht alle.“ Cyprian, der immer noch vorn ritt, drehte sich um und zog eine Braue hoch. „Es ist fast halb neun und wir waren für sieben verabredet.“

„Was – schon halb neun?“, fragte Isaac. „Kein Wunder, dass ich tierischen Hunger habe. Wir sollten mal langsam zurück.“

„Dann müssen wir da vorne nach rechts“, sagte Zoe. „Das ist der kürzeste Weg zum Schloss.“

Sie hatte die Wildnis, die die Snowfields Academy umgab, von Anfang an geliebt. Sobald sie in das Zwielicht unter den hohen Baumkronen eintauchte, hatte sie das Gefühl, nach Hause zu kommen.

Ihrem Freund Isaac, der aus Neuseeland kam, ging es genauso und auch Cyprian und Isabelle liebten den Wald. Aber keiner von ihnen kannte sich so gut darin aus wie Zoe. In ihrem ersten Sommer in Snowfields war sie mit Shaman aus dem Schloss geflüchtet und hatte mehrere Tage mit ihm in der Wildnis verbracht. Das Abenteuer hätte Zoe fast das Leben gekostet, dennoch hatte sie sich nie mehr so frei gefühlt wie damals.

Der Pfad, den sie jetzt einschlugen, war breiter, nun konnten zwei Pferde nebeneinander traben.

Zoe lenkte Shaman neben Chenoa. Der kraftvolle schwarze Hengst und die feingliedrige Schimmelstute hätten unterschiedlicher nicht sein können, aber Gegensätze zogen sich bekanntlich an – Shaman hatte von Anfang an Chenoas Nähe gesucht.

„Hast du schon was für das Politikreferat gemacht?“, fragte Zoe Isabelle.

„Bin noch nicht dazu gekommen.“ Ihre Freundin zog eine Schnute. „Du?“

„Ich auch nicht. Aber wir sollten mal langsam anfangen. Wir haben nur noch eine Woche.“

Zoe und Isabelle sollten gemeinsam einen Vortrag über den Klimawandel halten – besonders im Hinblick auf seine Auswirkungen auf die Wälder in Kanada. Das Thema war total interessant, wenn sie nur mehr Zeit gehabt hätten, sich damit zu beschäftigen.

Neben den normalen Fächern und dem Unterricht in Natural Horsemanship standen für die Pferdeflüsterer schließlich auch zahlreiche Reitstunden auf dem Stundenplan. Genau wie die Schüler der anderen Klassen mussten auch sie Springreiten, Dressur und Geländereiten lernen. Als Pferdetrainer und -therapeuten wären sie schließlich ihr Leben lang mit dem professionellen Reitsport verbunden. Je mehr sie darüber wussten, desto besser.

Und für Zoe gab es neuerdings noch eine zusätzliche Herausforderung. Seit Kurzem war sie eine der Schülerinnen in der frisch gegründeten Eventing-Klasse von Kiano Zwane. Eventing – die Kombination aus Springreiten, Dressur und Geländeritt – war ein neuer Schwerpunkt im Ausbildungsspektrum der Snowfields Academy. In den letzten Monaten war dafür am Rand des Schulgeländes eine professionelle, große Military-Anlage errichtet worden.

Kiano Zwane, der extra für den Eventing-Unterricht eingestellt worden war, hatte als Military-Reiter schon viele internationale Pokale und Auszeichnungen gewonnen und trat auch heute noch bei Eventing-Turnieren an.

Als Mr. Zwane Zoe vorgeschlagen hatte, in seine Klasse zu kommen und parallel dazu als Pferdeflüsterin weiterzumachen, war sie überzeugt gewesen, dass Caleb das niemals akzeptieren würde. Aber zu ihrer Überraschung hatte der Pferdeflüsterer eingewilligt.

Seitdem hatte Zoe fünf Stunden Eventing-Unterricht in der Woche, dafür fielen zwei Theoriestunden bei Caleb weg, die sie allerdings allein nachholen musste. Ihr Stundenplan war also wirklich bis zum Bersten gefüllt. Jede zusätzliche Aufgabe – wie zum Beispiel das Politikreferat – wurde zur Feuerprobe.

„Wie sieht’s bei dir morgen Nachmittag um halb vier aus?“, fragte Zoe jetzt. „Ich hätte nach Eventing eine Stunde Zeit. Kannst du da auch?“

Isabelle schob eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht und stopfte sie unter den Reithelm. „Ich hab Caleb versprochen, ihm nachmittags im Round-Pen zu helfen.“

Zoe spürte sofort wieder einen vertrauten Stich in der Brust. Es war eine unangenehme Mischung aus Eifersucht und Neid – und dem Gefühl der Unterlegenheit.

Caleb Cole hatte nur eine halbe Stelle als Lehrer in der Snowfields Academy. In der übrigen Zeit therapierte er Pferde, die von ihren verzweifelten Besitzern aus der ganzen Welt in den Nordwesten Kanadas gebracht wurden, damit Caleb sie von ihren Macken und Zwängen befreite. Seine Erfolge waren so groß, dass die Pferdebesitzer die weite Anreise gerne in Kauf nahmen und Calebs Warteliste immer länger wurde.

Wenn er mit einem Pferd im Round-Pen arbeitete, ließ er sich meist von einem der Schüler assistieren. Cyprian und Isabelle hatten ihn von Anfang an unterstützt, beide waren mit Pferden aufgewachsen und hatten ein unglaubliches Gespür für verstörte und traumatisierte Tiere. Auch Isaac ging Caleb oft zur Hand und manchmal fragte Caleb sogar Cathy, die im Umgang mit Pferden ebenfalls super war, aber leider auch chaotisch und unzuverlässig.

Nur Zoe hatte Caleb noch kein einziges Mal um Hilfe gebeten. Und das hatte seine Gründe.

Bevor Zoe nach Snowfields gekommen war, war sie Musikerin gewesen. Als Wunderkind an der Querflöte war sie schon als Zehnjährige weltberühmt gewesen und hatte Konzerte in ausverkauften Opernhäusern und Konzertsälen auf allen Kontinenten gegeben. Mit dreizehn hatte sie dann einen Burn-out erlitten, von einem Tag auf den anderen war plötzlich nichts mehr gegangen.

Damals war sie durch Zufall Shaman begegnet, der genauso durcheinander gewesen war wie sie selbst. Zoe hatte zu der Zeit keine Ahnung von Pferden gehabt und von Natural Horsemanship – wie das Pferdeflüstern offiziell genannt wurde – noch weniger. Dennoch hatte Shaman ihr von Anfang an vertraut. Der Mustang und sie hatten sich gegenseitig zurück ins Leben gebracht.

Caleb Cole, dem Shaman eigentlich gehörte, war Zoe so dankbar dafür, dass er ihr den Hengst danach überlassen hatte. Er selbst ging manchmal mit dem Rappen spazieren, doch obwohl Shaman ihn inzwischen wieder auf seinem Rücken akzeptierte, ritt er ihn so gut wie nie.

Zoe war nun schon seit über zwei Jahren in der Pferdeflüsterer-Klasse, aber sie verstand nach wie vor viel weniger von Pferden als ihre Klassenkameraden, die allesamt mit vier oder fünf Jahren mit dem Reiten begonnen hatten. Und diesen Vorsprung würde sie niemals aufholen – zumindest in Calebs Augen nicht.

Es war ungerecht, fand Zoe. Sie hatte doch schon so viel gelernt. Es kränkte sie, dass Caleb das einfach nicht anerkannte. Vielleicht war das der eigentliche Grund, warum sie Kianos Angebot akzeptiert hatte, in seine Klasse zu kommen.

Der Vielseitigkeitsreiter war neu an der Schule, er hatte Zoes holprigen Einstieg nicht mitbekommen und sah nur das, was sie heute konnte. Und davon war er begeistert.

„Ich hätte morgen nach dem Abendessen Zeit“, sagte Isabelle.

„Das geht auch“, sagte Zoe. „Vielleicht schaff ich es ja vorher schon, ein bisschen was vorzubereiten.“

„Das wäre super“, erwiderte Isabelle. „Caleb hat übrigens eine neue Schülerin in unsere Klasse aufgenommen“, wechselte sie dann das Thema.

„Echt?“, fragte Zoe. „Wann kommt sie?“

„Ach, guck mal da!“, rief im selben Moment Isaac, der neben Cyprian vor ihnen trabte. „Die Murmeltiere haben ausgeschlafen.“

Am Ende des Weges waren nämlich Cathy und Aoife aufgetaucht. Die beiden Freundinnen galoppierten auf ihren Pferden auf sie zu. Im Wald war es inzwischen so hell, dass das gefahrlos möglich war.

„Warum habt ihr nicht auf uns gewartet?“, zischte Cathy, während sie ihren Wallach Summer zügelte. Ihre Haare flackerten in einem wütenden Orangerot. Cathy hatte sie erst vor Kurzem gefärbt – sie wechselte die Haarfarbe wie andere Leute ihre Unterwäsche. Ihre Freundin Aoife verzichtete dagegen ganz auf eine Frisur. Sie hatte ihr Haar neulich raspelkurz rasiert. Wenn sie nicht gerade einen Reithelm trug, konnte man ihre helle Kopfhaut sehen. „Ihr seid echt rücksichtslos!“

Zoe und Isabelle wechselten einen amüsierten Blick. Cathys Vorwurf war einfach zu absurd. Cathy selbst machte immer genau das, was sie wollte. Dabei trampelte sie oft auf den Gefühlen der anderen herum, ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Regeln und Vorschriften im Internat spielten für sie ebenfalls keine Rolle. Deshalb war sie schon mehrmals fast von der Schule...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Reihe/Serie Pferdeflüsterer-Academy
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Buch • Bücher • Freundschaft • Geschenk • Geschenkidee • Internat • Kanada • Lesen • Literatur • Natural Horsemanship • Reiten • Winter
ISBN-10 3-473-51217-6 / 3473512176
ISBN-13 978-3-473-51217-1 / 9783473512171
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