Nordic Clans 1: Mein Herz, so verloren und stolz (eBook)

Knisternde Enemies to Lovers-Fantasy für alle »Vikings«-Fans
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60983-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nordic Clans 1: Mein Herz, so verloren und stolz -  Asuka Lionera
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»Sie wird dein Untergang sein. Auf die ein oder andere Weise.« »Ich weiß.«  Im eisigen Norden stellt sich die junge Clanführerin Yrsa einer ungewöhnlichen Herausforderung. Um das Oberhaupt aller Clans zu werden und ihre Familie vor der Armut zu retten, muss sie einen harten Wettkampf gewinnen und ihr Wissen, ihren Mut und ihr Geschick unter Beweis stellen. Im Weg steht ihr dabei vor allem der Anführer eines verfeindeten Clans: Kier ist nicht nur ihr stärkster Konkurrent und wie Yrsa mit einer magischen Gabe gesegnet, sondern auch der Sohn des Mannes, der ihren Vater getötet hat. Doch neben Rache beginnt noch etwas anderes in Yrsas Herz zu brennen, als sie Kier während der Prüfungen ungeahnt nahe kommt ...  Persönliche Leseempfehlungen: »Asuka ist wirklich eine Queen of Romantasy. Romantisch, spannend und eine Prise Humor. Ich liebe dieses Buch!« SPIEGEL-Bestseller-Autorin Stella Tack »Ein beeindruckendes Worldbuilding, starke Charaktere, ungeahnte Gefahren und überraschende Wendungen haben mein Leserherz höherschlagen lassen. Magisch, fesselnd, prickelnd, bildgewaltig und von der ersten bis zur letzten Seite episch!« Yvonne von @book_lovely29 »Nordic Clans - der bildgewaltige Auftakt einer mitreißenden Story rund um nordische Traditionen, mystische Wesen und zwei Clanführer, auf der Suche nach ihrer eigenen Legende.« Sophie von @so_leviosa Heiße Enemies to Lovers Romantasy von Bestseller-Autorin Asuka Lionera!  //Dies ist der erste Band der romantischen Slow-Burn Fantasy-Dilogie »Nordic Clans«. Alle Romane der fesselnden Romantasy:  -- Band 1: Mein Herz, so verloren und stolz  -- Band 2: Dein Kuss, so wild und verflucht - erscheint im Herbst 24//

Asuka Lionera wurde 1987 in einer thüringischen Kleinstadt geboren und begann als Jugendliche nicht nur Fan-Fiction zu ihren Lieblingsserien zu schreiben, sondern entwickelte auch kleine RPG-Spiele für den PC. Ihre Leidenschaft machte sie nach ein paar Umwegen zu ihrem Beruf und ist heute eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrem Mann und ihren Fellnasenkindern in einem kleinen Dorf in Hessen wohnt, das mehr Kühe als Einwohner hat.  

Asuka Lionera wurde 1987 in einer thüringischen Kleinstadt geboren und begann als Jugendliche nicht nur Fan-Fiction zu ihren Lieblingsserien zu schreiben, sondern entwickelte auch kleine RPG-Spiele für den PC. Ihre Leidenschaft machte sie nach ein paar Umwegen zu ihrem Beruf und ist heute eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrem Mann und ihren Fellnasenkindern in einem kleinen Dorf in Hessen wohnt, das mehr Kühe als Einwohner hat.  

Es heißt, dass die Schicksalsgöttinnen unsere wichtigsten Erinnerungen verwahren – die guten, aber auch die schlechten. Sie holen sie immer dann hervor, wenn wir uns ihrer besinnen müssen.

Oder wenn sie uns quälen wollen.

Dass die Götter grausam sind, ist mir nicht neu. Dass es ihnen Freude bereitet, uns Sterbliche zu quälen, ebenso wenig.

Was ich jedoch nicht verstanden habe, ist, warum sie ständig meine Familie für ihre Spielchen auswählen.

Während ich einen Arm fest um meine schluchzende Mutter schlinge, um sie aufrecht zu halten, stelle ich mir wieder und wieder die Frage, was wir getan haben, um in der Gunst der Götter zu sinken. Nur schwach übertönen die rituellen Gesänge meiner Zwillingsschwester Elvi das Wehklagen unserer Mutter.

Als der Sichelmond langsam über dem Rand des Meeres aufsteigt, enden Elvis Gesänge abrupt. Sterbend verbleibt der letzte Ton für einen Moment, ehe auch er sich auflöst und in der beginnenden Nacht verschwindet.

Das Rauschen und Brechen der Wellen ist nun das einzige Geräusch neben Mutters Schluchzen. Das ganze Dorf ist anwesend und beobachtet uns. Ein nicht geringer Teil von mir will ihr zuzischen, dass sie sich zusammenreißen soll, doch das wäre nicht richtig.

Sie darf die Liebe ihres Lebens und den Mann, den sie fast zehn Jahre lang gepflegt hat, betrauern. Auch öffentlich.

Die Schicksalsgöttinnen wählen genau diesen Moment, um mir meine früheste Erinnerung an meinen Vater zu schicken. Elvi und ich sitzen auf seinen Knien, während er uns am prasselnden Kamin Göttersagas erzählt – angepasst an unsere Kinderohren. Er hat immer gelacht, wenn er mit uns zusammen war, und hat uns nie auf diese abwartende Weise angesehen wie Mutter. Er war nicht bloß ein liebevoller Vater, sondern auch ein gerechter und angesehener Clanführer. Schon als kleines Kind wusste ich, dass ich so werden will wie er. Da ich die Älteste bin, sollte ich seine Nachfolgerin werden, und ich freute mich darauf, alles von ihm zu lernen und eines Tages in seine Fußstapfen zu treten.

Doch mein Traum von dieser Zukunft endete, als Elvi und ich sechs Jahre alt waren.

Die Schicksalsgöttinnen rauben mir die schönen Erinnerungen und ersetzen sie mit jener vom Tag, an dem mein Vater von den Prüfungen zurückkehrte: auf einer Trage, die auf den Schultern von vier Männern ruhte und der Männer und Frauen folgten, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Auch ein paar Kinder waren unter den Ankömmlingen, doch ich hatte bloß Augen für meinen Vater.

Ich wollte auf ihn zurennen, ihn begrüßen und fragen, warum er denn so müde sei, doch irgendjemand hielt mich zurück. Ich weiß nicht mehr, wer es war. Erst als Mutter mit wankendem Schritt auf die Prozession zuging, spürte ich, dass etwas nicht in Ordnung war. Als ich ihre bebenden Schultern sah, tastete ich nach der Hand meiner Zwillingsschwester, die sich stets so nah bei mir aufhielt, dass sie sie sofort ergriff. Stumm spendeten wir uns Trost und sahen genauso stumm dabei zu, wie die Trage ins Langhaus und anschließend ins Schlafzimmer unserer Eltern getragen wurde. Hinter Mutter schloss sich die Tür.

Elvi und ich blieben zurück. Übersehen und vergessen. Und obwohl wir nicht verstanden, was vor sich ging, spürten wir dennoch, dass etwas Schreckliches mit Vater geschehen sein musste.

Während sich andere Frauen um die Verköstigung der Ankömmlinge kümmerten, hörten wir Mutters Weinen gedämpft durch die Tür, ebenso wie fremde Stimmen, die ruhig auf sie einredeten.

Es dauerte lange, bis sich die Tür zum Schlafzimmer wieder öffnete. Mutters Gesicht war weiß wie Schnee und ihre Augen rot vom Weinen, als sie heraustrat und dabei krampfhaft Haltung bewahrte. Langsamen Schrittes ging sie hinüber zu dem Podest, auf dem vier Stühle standen. Die beiden mittleren waren reich verziert und mit Fellen bestückt. Die kleineren an den Seiten gehörten Elvi und mir.

Ich weiß noch, wie ich die Stirn darüber runzelte, dass Mutter sich auf Vaters Stuhl setzte.

Daraufhin ging ein Raunen durch das Langhaus, ehe die Anwesenden ihre Krüge erhoben und auf Mutters Wohl tranken.

Erst später durften wir das Schlafzimmer betreten. Vater lag in seinem Bett, begraben unter viel zu vielen Fellen. Er musste furchtbar schwitzen. Außerdem war es bereits helllichter Tag.

Ich ging zu ihm und rüttelte an seiner Schulter, um ihn zu wecken. »Du musst aufstehen, Papa«, sagte ich, als er sich nicht rührte. »Du hast mir doch versprochen, mit mir auf die Jagd zu gehen.«

»Euer Vater«, murmelte Mutter mit vom Weinen rauer Stimme, »wird erst aufwachen, wenn die Götter es wollen.«

Damals verstand ich nicht, was sie meinte. Verwirrt sah ich jeden Tag dabei zu, wie sie ihm Wasser, Met und vorgekaute Nahrung einflößte. Vaters unerklärlicher Zustand forderte Mutters gesamte Aufmerksamkeit. Elvi und ich wurden von anderen Clanmitgliedern erzogen.

Ich musste älter werden, um zu erfahren, dass es während der Prüfungen der Clanoberhäupter, die alle fünfzehn Jahre stattfinden, einen Zwischenfall gegeben hatte. Ein rivalisierender Clan – der Schwingenclan – soll dafür gesorgt haben, dass Vater während einer Prüfung stürzte und sich so schwer am Kopf verletzte, dass er nicht mehr aufwachte.

Trotz Mutters hingebungsvoller Pflege über so viele Jahre hinweg öffnete er die Augen kein einziges Mal mehr und zeigte auch sonst keine Regung.

Die folgenden Jahre waren schwer für uns; die Götter legten uns weitere Prüfungen auf, an denen andere Familien wahrscheinlich zerbrochen wären. Aber nicht wir. Vielleicht war auch das der Wille der Götter – uns zu prüfen und uns stärker zu machen. Zumindest klammere ich mich an den Gedanken, um nicht vollends zusammenzusinken, so wie Mutter in diesem Moment.

Denn in der vorletzten Nacht waren die Götter der Meinung, dass sie den Geist meines Vaters genug gequält hätten, und befahlen ihn zu sich. Er starb, ohne uns eine weitere Saga zu erzählen oder die jungen Frauen zu sehen, zu denen seine beiden Töchter herangewachsen waren.

Er starb nicht ehrenvoll im Kampf, wie es seine Bestimmung hätte sein müssen, sondern bettlägerig und ständig auf Hilfe angewiesen. Ein ehrenloser Tod, wie ich ihn nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünschen würde, geschweige denn dem Mann, der meine Kindheit geprägt hat und dem ich nacheifere, seit ich denken kann.

Wäre er nicht einst der Clanführer gewesen, hätte ihm keine rituelle Beerdigung zugestanden. Sie ist allein den Mutigen und Tapferen vorbehalten. Ich bin froh, dass meine Schwester Elvi, die spirituelle Valkra unseres Clans, die Sache in die Hand genommen hat. Noch während Mutter schluchzend neben Vaters totem Körper kniete und ich die übrigen Clanmitglieder von seinem Tod unterrichten musste, traf sie Vorbereitungen.

Ich wünschte nur, sie könnte mit eigenen Augen sehen, welch ehrenvolle Bestattung sie für unseren Vater ausgerichtet hat. Doch seit ihrer Kindheit sieht Elvi bloß noch Visionen.

Nachdem sie ihren Gesang beendet hat, stellt sie sich an meine andere Seite und tastet nach meiner Hand. Ich drücke sie, während ich mit der anderen Hand Mutter aufrecht halte.

»Sie schieben nun das Boot hinaus aufs Meer«, flüstere ich Elvi zu.

Sie nickt, als würde meine dürftige Beschreibung Bilder in ihr wecken. Vielleicht tut sie das. Obwohl sie blind ist, sieht sie mehr als die meisten. Mehr als ich.

»Er hätte nicht auf diese Weise sterben dürfen«, flüstert sie zurück.

Ich teile ihre Meinung. Das Ansehen unseres Clans hat in den letzten Jahren stark gelitten. Da Vater nicht wirklich tot war, konnte offiziell kein neuer Clanführer gewählt werden. Also übernahm Mutter seinen Posten, für den ich vorgesehen war. Ich war noch zu jung und es mangelte mir an Ausbildung, deshalb war ich froh, noch ein wenig Aufschub zu bekommen. Nun wird es jedoch keinen weiteren Aufschub geben.

Eine Frau als Anführerin ist nicht ungewöhnlich, solange sie die richtigen Eigenschaften mitbringt. Ich liebe meine Mutter; sie ist eine gütige und rücksichtsvolle Person, aber genau diese Wesenszüge machten sie als Anführerin ungeeignet. Sie ließ sich zu oft von weinenden Kinderaugen oder dem Wimmern anderer Mütter blenden und verteilte unsere wenige Nahrung nicht gerecht. Die Starken starben, während die Schwachen irgendwie überlebten. Es kam zu Zwistigkeiten innerhalb unserer Gemeinschaft, die teilweise zu Fehden ausarteten; Elvi und mir gelang es nicht immer, die Streitereien zu schlichten.

Die meisten jungen Männer und Frauen verließen unseren Clan und suchten ihr Glück in der Fremde. Zurück blieben nur jene, die meinem Vater treu ergeben waren, oder jene, die zu alt oder zu gebrechlich waren, um von einem anderen Clan aufgenommen zu werden.

Die anderen Clans lachten über uns und fielen über uns her wie die Heuschrecken, um uns auch den letzten Rest unserer Vorräte zu stehlen. Und unsere Würde. Ich tat mein Bestes, um uns zu verteidigen, doch die wenigen Kämpfer, die mir zur Seite standen, waren zu alt oder zu geschwächt, um etwas ausrichten zu können. Also gaben wir es irgendwann auf und ließen die anderen plündern, um nicht noch mehr Einwohner zu verlieren.

Unser einst glorreicher Küstenclan steht kurz davor auseinanderzubrechen und in Vergessenheit zu geraten. Und all das nur, weil ein anderer Clan dafür gesorgt hat, dass mein Vater über Jahre dahinsiechte. Mit ihm an der Spitze wäre es nie und nimmer so weit gekommen. Er hätte gewusst, was zu tun gewesen wäre. Obwohl er als Vater sanftmütig war, hätte er sich als Anführer...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2024
Reihe/Serie Nordic Clans
Nordic Clans
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Drachen Buch • enemies to lovers fantasy • Fantasy Highlight • Fantasy Liebesromane Erwachsene • fantasy romance deutsch • High Fantasy • impress ebooks • impressfantasy • New Adult Fantasy • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • Vikings • Wikinger Fantasy
ISBN-10 3-646-60983-4 / 3646609834
ISBN-13 978-3-646-60983-7 / 9783646609837
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