Das geheime Leben der Tiere (Dschungel) - Die schwarze Tigerin (eBook)

Erlebe die Tierwelt und die Geheimnisse des Dschungels wie noch nie zuvor - Kinderbuch ab 8 Jahren

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
208 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-2099-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das geheime Leben der Tiere (Dschungel) - Die schwarze Tigerin -  Peer Martin
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Die schwarze Tigerin und ein Waran Der Dschungel ist wunderschön und voller Geheimnisse. Doch das Leben der Tiere dort ist auch gefährlich. Komm mit auf eine Reise in die grüne Wildnis! Die schwarze Tigerin Lakshmi befreit sich aus der Gefangenschaft und flieht in das geheimnisvolle grüne Dickicht. Das Leben in Freiheit und die Gesetze des Dschungels muss Lakshmi aber erst lernen und tapst dabei in einige Fettnäpfchen. Gefahr geht nicht nur von dem gefürchteten König des Dschungels aus, der sein Revier verteidigt. Auch die Menschen kommen der Tigerin gefährlich nahe ... Die Wunder des Regenwalds Aufregende Abenteuer, erstaunliche Wunder der Natur und das spannende Leben der Tiere - diese Kinderbuchreihe entführt Mädchen und Jungen ab 8 Jahren in die verschiedenen Lebensräume der Erde. Ob im tiefen Meer, im dichten Wald oder in der Savanne: In diesen Geschichten erleben Tiere schöne und zugleich bewegende Abenteuer. Mit berührenden und coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen. Lehrreich wie ein Sachbuch und berührend wie ein Disney-Klassiker! Für Fans von Peter Wohlleben und Karsten Brensing. Alle Bände dieser Reihe: Das geheime Leben der Tiere (Dschungel) - Freundschaft im Regenwald Das geheime Leben der Tiere (Dschungel) - Die schwarze Tigerin Das geheime Leben der Tiere (Dschungel) - folgt Die Titel sind auf Antolin gelistet.

Peer Martin wurde in Hannover geboren und ging im Anschluss an sein Studium als Sozialarbeiter nach Berlin. Dort lernte er seine Frau Catherine aus Kanada kennen, die dort studierte. Peer arbeitete in zahlreichen Projekten mit Jugendlichen in Berlin und an der Ostsee. 2013 zog er mit Catherine nach Kanada, wo es eine Menge Wälder gibt, die eigentlich auch Urwälder sind. Er lebt in Québec, hat drei Kinder und durchstreift gern mit ihnen und seiner betagten Hundedame Lola die Natur. Sein erster Roman, Sommer unter Schwarzen Flügeln, wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2016 ausgezeichnet. Beim Schreiben für jüngere Kinder hilft ihm seine wunderbare Tochter Hannah-Marie.

Peer Martin wurde in Hannover geboren und ging im Anschluss an sein Studium als Sozialarbeiter nach Berlin. Dort lernte er seine Frau Catherine aus Kanada kennen, die dort studierte. Peer arbeitete in zahlreichen Projekten mit Jugendlichen in Berlin und an der Ostsee. 2013 zog er mit Catherine nach Kanada, wo es eine Menge Wälder gibt, die eigentlich auch Urwälder sind. Er lebt in Québec, hat drei Kinder und durchstreift gern mit ihnen und seiner betagten Hundedame Lola die Natur. Sein erster Roman, Sommer unter Schwarzen Flügeln, wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2016 ausgezeichnet. Beim Schreiben für jüngere Kinder hilft ihm seine wunderbare Tochter Hannah-Marie.

1

Es geschah an dem Tag, an dem die Elefanten kamen. Alles änderte sich.

Die Welt.

Bisher hatte die Welt aus nur sehr wenig bestanden: fressen, schlafen, die scheuernde Leine um den Hals spüren, die Stimmen der Menschen.

Lakshmi konnte sich an nichts anderes erinnern.

Manchmal, wenn das Sonnenlicht durch die Ritzen in der Bretterwand in ihren Verschlag fiel, lag sie da und betrachtete ihre Pfoten: die schwarz getigerten Pfoten mit den schmalen silberweißen Streifen. Und sie fragte sich, ob diese Pfoten nicht noch zu etwas anderem da waren. Zu etwas anderem als dazu, im Kreis oder über einen Platz aus festgetretener Erde zu laufen, während eine Horde Menschen klatschte und johlte.

„Bhuli, bhuli! Tiger, Tiger!“

Neben ihr, in dem anderen Verschlag, war der Tanzbär.

Er trug auch eine Leine.

Und draußen in dem Korb schlief die Schlange. Ein altes Python-Männchen. Es war nicht gut, ihn zu wecken, denn dann kam er mit einem Zischen heraus und tat, als sei er böse.

„Lakshmi, meine Schöne!“, sagte der Mann. Er stand draußen vor dem Verschlag und sie setzte sich hin und lauschte. „Lakshmi, meine Beste! Hör zu, ich werde ins Dorf gehen, ich werde unsere Vorstellung ankündigen, für morgen. Du wirst durch den Reifen springen und Madhu wird tanzen und die Schlange wird sich wiegen … Alle aus dem Dorf werden kommen und zusehen. Du bist Lakshmi, die Göttin des Wohlstandes, du wirst mich reich machen, reich! Wir werden Fleisch haben und Reis, für mich und dich und Neengal, den Gott aller Schlangen. Und für Madhu, den Clown.“

Madhu war der Tanzbär. Er war ein bisschen dumm. Aber Fleisch klang gut, dachte Lakshmi, die Tigerin. Fleisch für alle. Der Hunger lag seit Tagen auf ihrer Seele. Sie waren lange gewandert und im letzten Dorf hatten sie kaum etwas verdient. Die Menschen wollten alle die schwarze Tigerin sehen, wie sie auf zwei Pfoten stand oder durch den brennenden Reifen sprang. Aber die Menschen dort hatten kein Geld. Die Zeiten waren hart, erklärte der Mann, sehr hart.

Seine Schritte entfernten sich auf dem Pfad.

Lakshmi setzte sich vor eine Ritze zwischen den Brettern und sah hinaus. Da draußen, gleich hinter dem Dorf, den Weg hinunter, begann der Dschungel. Ein grüner und geheimnisvoller Ort. Sie roch ihn. Lange waren sie in Dörfern gewesen, um die es nur Reisfelder gab, oder in Städten, voller Gestank. Aber hier war der Dschungel.

Die hohen Kronen seiner Bäume sahen zu ihr hinab. Sie schienen zu winken. „Komm, komm!“, lockten sie. „Dies ist der Ort, an dem Tiger leben sollten! Nicht an einer Kette! Nicht in einem Holzverschlag! Nicht mit einem Menschen, für den sie auf den Hinterpfoten laufen, damit die Kinder lachen und die Erwachsenen Geld bezahlen!“

Ja, Lakshmi wusste, was Geld war. Doch sie wusste nichts über den Dschungel.

Nie hatte sie ihre schwarzen Pfoten zwischen die grünen Bäume gesetzt, nie die Geheimnisse von Nahem gesehen, nie den Duft seiner Blüten gerochen.

Sie war in Gefangenschaft geboren.

„Eines Tages“, sagte sie. „Eines Tages vielleicht … werde ich hindurchgehen. Durch den Dschungel.“

Aber dann bebte die Erde.

Es geschah ganz plötzlich. Sie spürte das Zittern in den weichen Ballen ihrer schwarzen Pfoten, es lief durch ihren ganzen Körper und ihre Tasthaare standen wie elektrisiert. Da war etwas in der Luft. Eine Spannung. Etwas kam, etwas Großes.

Das Beben wurde stärker. Und da war ein Geräusch, als schlüge jemand mit einem sehr dicken Stock auf die Erde. Einer oder mehrere Jemande. Es kam näher.

Da waren Rufe, Rufe von Menschen aus dem Dorf. Lakshmi verstand nicht, was sie riefen, aber sie klangen panisch. Voller Angst. Das Geräusch war nicht mehr nur ein Geräusch, es war ein Donnern. Es kam von vielen, sie spürte es: von vielen Tieren.

Und jetzt tröteten sie. Sie rannten auf ihren Verschlag zu, eindeutig, und sie tröteten.

Lakshmi saß nicht länger still, lief auf ihren schwarz-silbern getigerten Pfoten auf und ab, nervös. Das Erdbeben und die trötenden Tiere kamen näher und näher und näher … Sie rief. Ein lang gezogenes, klägliches Miau. „Madhu! Madhu, Tanzbär, was geschieht mit uns?“

Sie hörte Madhus Antwort, von drüben, hinter den anderen Brettern. „Ich weiß nicht! Es müssen die Götter sein! Sie kommen angeritten und holen uns, mit ihren vielen Armen! Neengal muss sie aufhalten. Er muss aufwachen, aus seinem Korb kommen und sich wiegen! Er ist auch ein Gott!“

„Unsinn, dummer Bär!“, rief Lakshmi. „Es ist nur sein Name! Es ist nur das, was der Mann den Kindern erzählt! Der Python ist eine alte Brillenschlange, mehr nicht!“ Die Erde bebte jetzt so stark, dass die Bretter wackelten.

Und dann waren sie da: die Tröter, die Trampler, die Panischen. Die Wände des Verschlags zerbrachen und stürzten in einem Chaos aus Splittern ein. Lakshmi sah die trötenden Tiere – es waren Elefanten. Sie sprang, wie sie sonst durch den brennenden Reifen sprang: Sie stieß sich mit ihren Hinterpfoten ab, schnellte in die Luft, drehte sich dabei – ein eleganter schwarzer Blitz mit Silberstreifen. Sie sprang mitten hinaus aus dem Durcheinander, aus der Masse der panischen grauen Leiber, sprang über einen Elefanten, ein Kalb noch, und landete auf hart getretenem Boden.

Die Elefanten rannten weiter, sie hatten die Hütte einfach zertrampelt, es kaum bemerkt. Sie waren wie eigene Götter, Götter der Stärke und der Zerstörung. Dabei war Ganesha, der Elefantengott, friedlich. Lakshmi hatte Statuen von ihm gesehen, die die Menschen mit Blumenketten schmückten.

Die Tigerin stand mit bebenden Flanken und sah den Elefanten nach. Es war eine ganze Herde, die jetzt durch das Unterholz brach und im Dschungel verschwand. War fort, verschluckt vom Geheimnis der Schatten, aus denen sie auch gekommen war. Der Dschungel, dachte Lakshmi, spuckt Dinge aus und lässt Dinge verschwinden, er ist selbst ein Gott.

Sie drehte den Kopf.

Die Elefantenherde hatte eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In der Ferne standen die Menschen aus dem Dorf zusammen und schauten ihnen nach. Lakshmi sah die Frauen in ihren bunten Saris, wie schlanke, zu groß geratene Papageien. Die Kinder mit ihren blanken, erschrockenen Augen. Die Männer mit ihren blau oder grau karierten Dhotis, den knielangen Tüchern. Sie redeten alle durcheinander.

Jetzt zeigten sie auf Lakshmi. „Bhuli!“, schrien die Kinder. „Tiger! Tiger!“

Kreischend verschwanden sie zwischen den Hütten.

Da entdeckte Lakshmi zwischen den Trümmern Madhu, den Tanzbären. Er saß da und fuhr sich mit den Pfoten durchs pelzige Gesicht, verwundert.

„Wir sind frei“, sagte er. „Frei!“

Neengals Schlangenkorb war umgefallen und der Python stieß zischend mit dem Kopf hervor, blinzelte geblendet ins Licht, schnappte in die Luft.

Madhu stellte sich auf die Hinterbeine und drehte sich im Kreis. Tanzte, wie er es gewohnt war. „Was sollen wir tun? Was? Wir könnten einfach weglaufen. Aber dann wird uns morgen niemand füttern.“

Lakshmi lief einmal im Kreis über den harten Boden. Auch aus Gewohnheit.

Dann blieb sie stehen und lauschte auf das Knurren ihres Magens.

Ein kleiner bunter Vogel schoss durch die Luft und sie stellte etwas Seltsames fest. Sie sah ihn genau an. Jedes Detail. Viel genauer, als sie die Dinge sah, die sich nicht bewegten. Sie sah ihn und etwas in ihr schrie danach, ihm nachzusetzen. Ihr Maul war feucht vor Speichel.

„Ich werde jagen“, sagte sie.

Es war ein Wort, das sie nur als Wort kannte, von den Menschen. Sie hatte nur einmal gejagt: eine Ratte, die sich in die Hütte verirrt hatte, in der Lakshmi eingesperrt war. Lange her.

Am Rand des Dschungels wiegten sich die grünen Bäume und Büsche in einem Windhauch. Gelbe Blüten kräuselten dort ihre duftenden Blätter und winzige Wesen raschelten im Unterholz. Lakshmi stellte ihre Ohren auf und lauschte.

„Jetzt“, sagte sie dann.

Sie schoss davon, ihre schwarz-silbern getigerten Pfoten flogen über die Bretter, die Trümmer ihres Gefängnisses. Die Leine um ihren Hals war noch da, doch der Mann würde keine Kette mehr daran befestigen. Nie wieder.

Sie war ein schwarzer Streifen aus Geschwindigkeit, spürte jeden ihrer Muskeln. Nie war sie so gerannt, nie hatte sie so viel Platz gehabt.

Sie hörte Madhu hinter sich etwas brummen, sie hörte das Zischen des alten Neengal. Vielleicht folgten sie ihr. Sie konnte nicht auf sie warten. Die Masse der Blätter da hinter dem Pfad rief sie mit aller Macht. Dort, dort war die Herde der wilden Elefanten verschwunden, Lakshmi sah die geknickten Äste deutlich.

Ich komme, dachte sie, ich komme. Ich bin eine Tigerin, ein Teil des Dschungels. Alles andere war falsch.

Und dann tauchte sie hinein. In das grüne Zwielicht unter den Blättern, in all die neuen Gerüche und Geräusche. Der Boden war ungewohnt unter ihren Pfoten: keine trockene, platt getretene rote Erde mehr, sondern ein Teppich aus herabgefallenen Blättern. Weich, nachgiebig. Ihre Augen mussten sich erst an das Dämmerlicht unter den Ästen gewöhnen. Es war auf andere Weise dunkel als ein Verschlag oder eine Hütte. Es war ein lebendiges Dunkel.

Sie war jetzt nicht mehr auf der breiten Spur der Elefantenherde unterwegs, sie duckte sich und glitt durchs Unterholz. Kleine Blätter und Blüten rieselten auf sie herab.

Der Dschungel war tief wie der Himmel bei Nacht, den sie manchmal nach einer Abendvorstellung gesehen hatte. Niemand wusste, was sich hinter den Sternen verbarg. Und niemand wusste, was in diesen Schatten im Wald war.

Sie blieb stehen.

Auf einmal kam sie sich...

Erscheint lt. Verlag 13.3.2024
Reihe/Serie Das geheime Leben der Tiere - Dschungel
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuerbücher für Kinder ab 8 Jahren • Abenteuergeschichten für Kinder • Bücher für Kinder ab 8 Jahren • Bücher wie das Dschungelbuch • Bücher zum ersten Selberlesen • Das geheime Leben der Tiere Reihe • Dschungelabenteuer ab 8 Jahren • Dschungelgeschichten für Kinder • Geschenkbücher für Kinder ab 8 • Illustrierte Kinderbücher • Kinderbücher ab 8 Jahren • Realistische Kinderbücher über Tiere • Regenwaldbücher für Kinder • Schullektüre eBook • Tierabenteuer ab 8 Jahren • Tiger Kinderbücher
ISBN-10 3-7320-2099-1 / 3732020991
ISBN-13 978-3-7320-2099-7 / 9783732020997
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