Die Marveller - Magie aus Licht und Dunkelheit - Die Stunde der Erinnerung -  Dhonielle Clayton

Die Marveller - Magie aus Licht und Dunkelheit - Die Stunde der Erinnerung (eBook)

Band 2 der fantastischen Abenteuerreihe ab 10 Jahren
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
496 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-28583-8 (ISBN)
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Fünf Sinne - fünf Paragone. Drei Freunde, zwei Welten und eine Magie so vielfältig wie das Leben.
Die 12-jährige Fabuliererin Ella Durand kehrt für das zweite Jahr ans Arkanum zurück. Doch als in dem fantastischen Marveller-Internat über den Wolken eine mysteriöse Krankheit ausbricht, fällt ein böser Verdacht auf die Fabulierer-Gemeinschaft.
Ella und ihre Freunde Brigit und Jason tauchen daraufhin in die Geschichte des Arkanums ein. Sie suchen Erinnerungen, mit denen sie die Fabulierer entlasten und die Vergangenheit entschlüsseln und die Fabulierer entlasten können. Aber mit der unglaublichen Wahrheit, auf die sie dabei stoßen, hätten sie niemals gerechnet!
Ein packendes Lese-Abenteuer, das Fantasy-Fans atemlos zurücklassen wird.
Alle Bände der Die Marveller-Reihe:
Die Marveller. Magie aus Licht und Dunkelheit - Das gefährliche erste Jahr (Band 1)
Die Marveller. Magie aus Licht und Dunkelheit - Die Stunde der Erinnerung (Band 2)

Dhonielle Clayton ist die New York Times-Bestsellerautorin der Belles-Serie und Co-Autorin der Dilogie Tiny Pretty Things, die auf Netflix verfilmt wurde. Sie stammt aus einem Vorort von Washington, D.C. und ist die COO der Nonprofit-Organisation We Need Diverse Books und Co-Gründerin der CAKE Literary-Agentur.

Kapitel 2
Wiedervereint!


Was machst du denn hier?« Ella drückte Jason so fest an sich, dass er husten musste. Bis zu diesem Moment war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Sie hatten sich zwar jede Woche Sternenpost geschickt, aber nichts konnte ersetzen, ihn endlich wiederzusehen. Ella wollte alles über seine Abenteuer auf den Reisen mit seinem Vater hören: von den Chimären, mit denen er auf den griechischen Inseln gearbeitet hatte, und von dem Adze, der ihm auf ihrer Forschungsreise von Südostghana nach Hause gefolgt war. Eine Geschichte war schließlich immer besser, wenn sie persönlich erzählt wurde. Und außerdem: Wenn jemand diesen Tag noch retten konnte, dann Jason.

»Schulsachen einkaufen, genau wie du vermutlich«, antwortete er.

Nachdem Ella ihn wieder aus ihrer Umarmung entlassen hatte, betrachtete sie ihn von oben bis unten. Er war ein bisschen größer geworden, und auch seine Locs waren gewachsen. Sein breites, strahlendes Grinsen war aber noch immer dasselbe.

»Hab dich auch vermisst.« Er zog an einem ihrer langen Zöpfe. »Mein Dad ist schon mit Beatrice, Allen und Grace in Betelmore. Wes ist mit seinen Freunden losgezogen, um seinen Kram für die Oberschule zu besorgen. Er hasst es, mit der Familie einzukaufen. Also hat es mich erwischt, und ich muss Mom mit den kleinen Plagegeistern helfen.« Er zeigte auf zwei Kleinkinder, Zwillinge, die wie angestochen um seine wunderschöne und furchtbar müde aussehende Mutter herumrannten. Sie war damit beschäftigt, ein zappeliges Baby wieder in die Trage vor ihrer Brust zu stecken. »Aber ganz so schlimm sind sie auch wieder nicht. Das ist Priscilla, und der andere ist Harold. Und die Kleinste, die sich gerade mit Händen und Füßen wehrt, ist Caroline, aber wir nennen sie Cookie.«

Jasons jüngste Schwester gurrte, und aus der Trage lugte eine kleine, an sie geschmiegte Schildkröte hervor. Ella quiekte, als sie das lächelnde Reptiliengesicht sah.

Mrs. Eugene lachte. »Oh, keine Angst vor unserem guten alten Hare. Normalerweise lässt er sich gar nicht blicken. Wahrscheinlich hätte ich ihn zu Hause lassen sollen, aber er führt sich immer auf, als wäre er Cookies Gefährte und nicht meiner. Weicht nicht von ihrer Seite. Wie es scheint, ist sie der neue Liebling des alten Knaben.« Ihr Lächeln fühlte sich an, als würden eine Million Stellar-Lampen auf einmal erstrahlen. Jetzt wusste Ella auch, woher Jason sein Grinsen hatte. Mrs. Eugene hatte ihre mächtige dunkle Haarpracht zu einer kunstvollen Hochsteckfrisur aufgedreht und trug trotz der Mittseptemberhitze ein weites Kleid mit langen Ärmeln. Ella fragte sich, ob sie damit ihre Fabulierzeichnungen verstecken wollte, genau wie Mrs. Landry.

Als sie Mrs. Eugene das letzte Mal gesehen hatte, waren sie alle aus dem Fabulierer-Viertel geflüchtet, nachdem das Kartenspiel des Todes durchbrochen worden war. Damals hatte sie außerdem erfahren, dass Jason teilweise von Fabulierenden abstammte, dies jedoch vor ihr geheim gehalten hatte. Ella hatte so viele Fragen deswegen, auch wenn sie ihr Bestes tat, niemanden dafür zu verurteilen, dass er es zu verstecken versuchte. Dennoch konnte sie Mamas Stimme in ihrem Kopf nicht abstellen, die grummelte: Fabulierende, die die Ihren verlassen, haben einen hohlen Verstand. Doch nachdem sie Mrs. Eugene begegnet war, war Ella sich sicher, dass noch viel mehr hinter ihrer Geschichte steckte.

Jason tätschelte Hares spitze Nase. »Ella, das ist meine Mom«, sagte er schüchtern. »Mom, das ist Ella.«

»Ah, die Ella Durand! Ich habe mich schon gefragt, wann ich dich endlich richtig kennenlernen würde. Das Mädchen, von dem mein Sohn – und der Rest der Welt – die ganze Zeit spricht. Und wegen dem mein Sternenpostkasten beinahe aus allen Nähten platzte.« Sie grinste Ella an.

Pure Verlegenheit breitete sich auf Jasons Gesicht aus. »Mom! Argh!«

»Freut mich auch, Sie kennenzulernen, Mrs. Eugene. Tut mir leid wegen der vielen Post«, erwiderte Ella und hob den Blick, als sich Mama, Papa und Winnie zu ihnen gesellten. Als Mrs. Eugene Mama erkannte, versteifte sie sich sichtlich.

Papa nahm seinen Zylinder ab und nickte Jasons Mom zu. »Fabulieren ist gut.«

Mrs. Eugene nickte, antwortete jedoch nicht mit der unter Fabulierenden üblichen Erwiderung Zu jeder Zeit.

Ella zuckte zusammen.

Mama schürzte die Lippen. »Schön, dich zu sehen, Barbara.«

»Gleichfalls, Aubrielle«, entgegnete Mrs. Eugene, bevor sie sich abwandte, um einen der Zwillinge einzufangen.

Eine Durchsage rief alle nach Betelmore reisenden Passagiere auf, an Bord zu gehen. Papa schnappte sich den anderen Zwilling und warf ihn sich wie einen kleinen Sack Reis über die Schulter. Lautes Kinderlachen und fröhliches Kreischen ertönten.

»Danke, Sebastien. Ich dachte schon, mit den zwei kleinen Rackern schaffe ich es niemals an Bord.« Mrs. Eugene wischte sich über die Stirn.

Winnie nahm Priscilla an der Hand, und dann machten sie sich alle gemeinsam in die Abflughalle für Betelmore und zu Pier vier auf, um an Bord der Himmelsfähre zu gehen. Ella konnte nicht anders, als immer wieder heimlich über ihre Schulter zu blicken, während ihre Eltern und Jasons Mom sich unterhielten.

Sie fragte sich, ob Mrs. Eugene jemals offen zeigen würde, dass sie Fabuliererin war – und ob Mama ihr jemals wirklich eine Chance geben würde, falls nicht.

Zentimeter um Zentimeter näherten sie sich gemeinsam mit den anderen Wartenden der Himmelsfähre. Die Marvellischen ringsum wandten den Blick von den Projektionen der Nachrichtenboxen oder ihrer Lektüre ab, um sie zu beobachten. Ella entdeckte einige andere Lehrlinge aus dem Arkanum, vermutlich waren sie ebenfalls auf dem Weg zum Einkaufen. Viele von ihnen glotzten Gumbo unverhohlen an – was nicht wirklich überraschte, schließlich war ein wohlgenährter Alligator in einer Himmelsfähre ein ziemlich ungewöhnlicher Anblick. Einige winkten Ella zu, andere riefen Hallo, und wieder andere vermieden auf Drängen ihrer Eltern jeglichen Blickkontakt. Ella lehnte sich vor und legte eine Hand um Jasons Ohr. »Ich hab eine seltsame Frage … und eine ziemlich neugierige«, flüsterte sie.

Seine Augen weiteten sich interessiert. »Ja?«

Während es in kleinsten Schritten weiter vorwärts ging, flüsterte Ella in Jasons Ohr: »Ich hätte nicht gedacht, dass deine Mama einen Fabuliergefährten hat.«

»Na ja, sie ist Fabuliererin, und die haben schließlich alle einen, richtig?«

Natürlich, dachte Ella, peinlich berührt. Sie hatte noch nie Fabulierende getroffen, die keinen Gefährten hatten. Selbst wenn sie es versteckt, ist sie trotzdem eine.

»Haben deine Geschwister auch welche? Wirst du einen haben?«

»Die meisten von ihnen schon, aber die Chancen stehen fifty-fifty. Mein Dad ist total neidisch, weil einfach keine Gefährtin für ihn auftauchen will. Er schaut immer noch an jedem Geburtstag aus dem Fenster und wartet, obwohl er gar kein Fabulierer ist.«

»Aber ich hab Wes noch nie mit einem Gefährten gesehen«, erinnerte Ella sich. Vielleicht hatte Jasons älterer Bruder ja keinen? Oder versteckte er ihn in seinem Schlafsaalzimmer? Fabulierende hielten es jedoch ohne die Nähe ihrer Gefährten nicht sehr lange aus. Irgendwann wurden sie davon sogar krank.

»Wes hat eine schwarze Zornnatter namens Panzer. Normalerweise wickelt sie sich um seinen Arm, versteckt sich in seinem Ärmel oder schläft in seiner Mantelkapuze. Er lässt nicht zu, dass jemand sie sieht. Er belegt sie sogar mit Schleierzaubern, um ganz sicherzugehen. Allen hat keinen Gefährten gekriegt. Er behauptet, er wollte auch keinen. Bea hat ihre Hummel, Stich. Sie schläft immer in dem Kamm in ihrem Haar. Falls Grace einen kriegt, hat die ganze Familie eine Wette laufen, dass es eine Fledermaus wird, weil sie immer die ganze Nacht aufbleibt.«

Ella wusste so viel über Jasons Familie – und doch so wenig. Bevor sie ihm begegnet war, hatte sie keine Ahnung gehabt, ob Marvellische und Fabulierende jemals gemeinsam eine Familie gründen würden und ob oder wie sich ihre Gaben dadurch vielleicht veränderten. Nun wusste sie, dass es in solchen Familien keine Garantie auf einen Gefährten gab. Trotzdem hatte sie noch so viel zu lernen.

»Man hat uns gesagt, wir sollten sie verstecken. Sie als marvellische Haustiere ausgeben«, gab Jason zu, als sie sich auf zwei Fensterplätze plumpsen ließen, während Winnie sich beschwerte, weil sie auf der anderen Seite des Gangs neben Mama und den Zwillingen sitzen musste.

»Danke, dass du’s mir gesagt hast«, flüsterte Ella ihm zu.

Seine Augen weiteten sich und wirkten von Sorge erfüllt. »Ich will nicht, dass du dich seltsam fühlst, weil … Du weißt schon … Weil ich es dir eigentlich schon letztes Jahr hätte sagen sollen … und …«

Ella schenkte ihm ihr breitestes, strahlendstes Lächeln, damit er sich nicht noch mehr Sorgen machte. »Schon okay. Jetzt weiß ich es ja. Und dadurch bist du nur umso mehr mein bester Freund.«

Er lächelte zurück.

Die Lautsprecher über ihnen knisterten. »An alle Reisenden: Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein, legen Sie den Sicherheitsgurt an und bereiten Sie sich auf den Start vor. Wir werden in fünf Minuten ablegen.«

Ella und Jason grinsten einander an. Ella schnappte sich einen Betelmore-Reiseführer aus der Seitentasche an ihrem Sitz und breitete ihn zwischen sich und Jason aus. Sie drückte...

Erscheint lt. Verlag 12.6.2024
Reihe/Serie Die Marveller-Reihe
Übersetzer Doris Attwood
Zusatzinfo enthält s/w Illustrationen
Sprache deutsch
Original-Titel The Marvellers #2
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2024 • ab 10 • Ab 10 Jahre Jungen • ab 12 • ab 13 • ab 9 • Abenteuer • Bücher • Buch Junge 10 Jahre • Buecher • Diversität • eBooks • Familie • Freundschaft und Zusammenhalt • Geschenk • Geschenke • Geschenk jungen 10 jahre • Harry Potter • Jugendbuch • Jugendbücher • keeper of the lost cities • Kinderbuch • Kinderbücher • Mädchen Geschenke • mädchen geschenke 11 jahre • Magie • magisches Internat • Neuerscheinung • School for Good and Evil • Schule über den Wolken • Sinne • Tarot • Zaubern • Zauberschüler
ISBN-10 3-641-28583-6 / 3641285836
ISBN-13 978-3-641-28583-8 / 9783641285838
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