Die Erben der Animox 5. Die Rache des Tigers (eBook)

Spiegel-Bestseller
Mitreißendes Abenteuer- und Fantasy-Buch für Kinder ab 10 Jahren aus dem Animox- Bestseller-Kosmos
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2024 | 1. Auflage
464 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-96052-349-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Erben der Animox 5. Die Rache des Tigers -  Aimée Carter
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Wieder zurück in der Welt der Tierwandler, bei den Erben der Animox! Das große Abenteuer, das Simon Thorn bestehen muss, nähert sich seinem Ende. Auf vier Kontinente hat es ihn und seine Freund*innen bereits geführt. Und es waren zweifellos schwierige Aufgaben zu lösen in Europa, Australien, Afrika und Südamerika. Im fünften und letzten Band 'Die Rache des Tigers' verschlägt es sie ins geheimnisvolle Asien. Wird es Simon Thorn gelingen, die Welt der Animox und ihrer Erben zu retten? Und kann er den gefürchteten Krieg zwischen dem Imperium und den Erben der Animox verhindern? Das grandiose Ende der zweiten Reihe aus dieser einzigartigen Fantasywelt der Gestaltwandler ist ein unvergleichlich spannendes Leseabenteuer. Die Erben der Animox Band 5: Die Rache des Tigers - actionreich und hochspannend. - Der fünfte und letzte Band ist das fulminante Finale der zweiten Reihe aus dem Animox-Kosmos. - Mitreißende Tierwandler-Fantasy, die dich ins faszinierende Asien entführt, wo diesmal der Tiger im Fokus steht. - Atmosphärisch dicht und superspannend erzählter Roman für Kinder ab 10 Jahren.In der zweiten Anomix-Reihe 'Die Erben der Animox' sind bisher erschienen: - 'Die Beute des Fuchses' (Band 1) - 'Das Gift des Oktopus' (Band 2) - 'Der Kampf des Elefanten' (Band 3) - 'Der Verrat des Kaimans' (Band 4)Entdecke auch die fünf Bände der ersten Animox-Reihe von Aimée Carter: - 'Das Heulen der Wölfe' (Band 1) - 'Das Auge der Schlange' (Band 2) - 'Die Stadt der Haie' (Band 3) - 'Der Biss der Schwarzen Witwe' (Band 4) - 'Der Flug des Adlers' (Band 5)

Aimée Carter schreibt leidenschaftlich gern Bücher für Kinder und Jugendliche. Animox war ihre erste Reihe für Kinder, an die Die Erben der Animox nahtlos anknüpft.

Aimée Carter schreibt leidenschaftlich gern Bücher für Kinder und Jugendliche. Animox war ihre erste Reihe für Kinder, an die Die Erben der Animox nahtlos anknüpft.

Prolog


Ariana Webster hasste Vögel.

Bis vor drei Tagen, als ihre Freunde und sie gezwungenermaßen nach New York zurückgekehrt waren, hatte sie noch kein Problem mit ihnen gehabt. Als Angehörige des Insekten- und Arachnidenreichs – das sie mittlerweile als Schwarze Witwenkönigin regierte – hatte man ihr natürlich beigebracht, sie zu fürchten und ihnen tunlichst aus dem Weg zu gehen. Schließlich gab es genug Vögel, die achtbeinige Zwischenmahlzeiten liebten, und diejenigen mit einem anspruchsvolleren Gaumen machten sich gerne einen Spaß daraus, Ariana zu ärgern. Trotzdem hatte sie ihr buntes Gefieder und ihren fröhlichen Gesang immer gemocht – auch wenn sie sich gehütet hatte, sie in ihrer Spinnengestalt zu bewundern.

Jetzt jedoch, als sie durch das Fenster der Bibliothek zwei Falken beobachtete, die in der Luft vor dem Sky Tower patrouillierten, empfand Ariana gegenüber dem gefiederten Königreich weniger distanzierte Vorsicht als vielmehr inbrünstige Feindseligkeit. Natürlich waren die Falken und die zahlreichen anderen Raubvögel – allesamt Soldaten des Vogelreichs und Mitglieder des Schwarms – hauptsächlich da, um einen weiteren Angriff auf den Sky Tower zu verhindern, nachdem vor über einer Woche mehrere seiner Bewohner beinahe getötet worden wären. Sie sorgten jedoch auch dafür, dass Ariana und ihre Freunde den Sky Tower nicht verlassen konnten. Und so langsam begann sie, es ihnen übel zu nehmen.

»Majestät«, sagte eine tiefe, hörbar beherrschte Stimme kaum einen Zentimeter von ihrem Ohr entfernt. »Haben Sie ein Wort von dem gehört, was ich gesagt habe?«

Nur lebenslanges Training hielt Ariana davon ab, sich so schnell umzudrehen, dass sie mit dem gefährlich gewöhnlichen Mann neben ihr zusammenstieß. Sie warf dem Spionagemeister einen Blick zu, der alle anderen ihrer zahlreichen Berater verschreckt hätte. Doch abgesehen davon, dass er sich zu seiner vollen – überaus durchschnittlichen – Größe aufrichtete, reagierte er nicht. Als Leiter des Bienenstocks, der Spionageschule ihres Reichs, und als Drahtzieher fast aller Missionen ihrer riesigen Armee hatte Tiberius Siles schon alles gesehen. Und in den letzten zwei Tagen hatte er deutlich gemacht, dass er nicht vorhatte, sich von einer wütenden Königin aus der Ruhe bringen zu lassen.

»Nein«, sagte Ariana, teils, weil es keinen Sinn hatte zu lügen, aber auch um ihn wissen zu lassen, dass er sie nicht ungestraft hier einsperren konnte. Einsperren wie eine Gefangene, während sich der Rest der Animox-Welt auf den Krieg vorbereitete.

»Schade«, sagte der Spionagemeister trocken. »Es war wichtig.«

»Ach ja?«, entgegnete Ariana. »Meiner Meinung nach sollten wir uns momentan lieber darauf konzentrieren, Simon zu finden und das Imperium zu stoppen.«

Aus dem Augenwinkel sah sie einen weiteren Vogel am Fenster vorbeifliegen, so nah, dass sie seine Federn hätte zählen können. Es war ein Goldadler, und für den Bruchteil einer Sekunde fragte sie sich, ob Simon endlich begriffen hatte, dass er diese Aufgabe nicht ohne sie und ihre Freunde schaffen konnte. Und sie fragte sich, ob er nach New York zurückgekehrt war, um sich zu entschuldigen.

Aber natürlich war er das nicht. Als Simon sich vor ein paar Tagen an der Seite seines Zwillingsbruders Nolan in einen Wanderfalken verwandelt hatte und den Erben vom Amazonas in den Himmel über dem Regenwald gefolgt war, hatte er nicht einmal zurückgeblickt, und sie rechnete nicht damit, dass er seine Meinung jetzt änderte. Sie hatten so viel zusammen durchgemacht, und trotzdem war er einfach davongeflogen. Ariana war sich nicht sicher, ob sie ihm das jemals verzeihen würde.

Aber sie konnte keinen Goldadler sehen, ohne an ihn zu denken. Sie konnte überhaupt keinen Vogel sehen, ohne an ihn zu denken, und ihre Wut gegenüber dem gesamten Reich wuchs mit jedem Tag.

Der Spionagemeister seufzte. Zu ihrer Überraschung kniete er sich neben den Sessel, in dem sie sich zusammengerollt hatte. Hier hatte sie schon den ganzen Vormittag gesessen, seit sie sich in die Bibliothek geschlichen hatte, um sich vor ihren endlosen Pflichten als Königin zu verstecken. Pflichten, die sie in den letzten drei Wochen vernachlässigt hatte, während sie mit Simon und ihren Freunden den Globus umrundet hatte, um den Soldaten des Imperiums und den blutrünstigen Hütern zu entkommen. Aber natürlich hatte der Spionagemeister sie aufgestöbert, und anstatt zu respektieren, dass sie Zeit für sich brauchte, hatte er so getan, als hätten sie sich genau hier zwischen den hohen Bücherregalen verabredet.

»Majestät«, sagte er. »Ariana. Darf ich frei sprechen?«

Sie wusste nicht, was sie mehr beunruhigen sollte – dass er sie beim Vornamen nannte oder dass er sie beinahe mitleidig ansah. Sie hatten nie darüber geredet, dass er ihr Vater war, denn die Königinnen ihres Reichs wurden immer von ihren Müttern aufgezogen. Aber sein sanftes Verständnis kam für sie dem Gefühl ziemlich nahe, tatsächlich einen Vater zu haben.

»Bitte«, antwortete sie und hasste sich für ihre zitternde Stimme. Als der Spionagemeister ihre Hände nahm, war sie dankbar, dass er keine lange Rede von ihr zu erwarten schien.

»Ariana«, wiederholte er, und seine braunen Augen waren so aufrichtig, dass sie am liebsten den Blick gesenkt hätte. »Ihr kommt in vielerlei Hinsicht nach Eurer Mutter, und sie wäre ungeheuer stolz auf alles, was Ihr zum Schutz unserer Welt getan habt. Die Gefahren, die Ihr auf Euch genommen habt, die Prüfungen, die Ihr bestanden habt, die Verluste, die Ihr hinnehmen musstet …«

Endlich wandte er den Blick ab, und Ariana nutzte die Gelegenheit, um die Tränen wegzublinzeln. Leo Thorns Tod war noch quälend frisch – sie hatten Leo noch nicht einmal beerdigt. Ariana war direkt neben ihm in der Höhle im Amazonasregenwald gewesen, als er seinen letzten Atemzug getan hatte. Es war unendlich schmerzhaft gewesen. Aber beinahe noch schmerzhafter war es zu sehen, wie Simon am Tod seines Großvaters zerbrach. Anders als bei der langen Krankheit ihrer Mutter hatte es keine Vorwarnung gegeben – ein Goldener Pfeilgiftfrosch hatte Leos Haut berührt, und von diesem Moment an hatte er gewusst, dass der Tod nur noch Minuten entfernt war. Trotzdem hatte er alles getan, um sie zu retten. Bis zu seinem letzten Atemzug hatte er gegen seinen sterbenden Körper gekämpft, um für sie da zu sein.

Und nun war Ariana hier, gefangen im Sky Tower, und hatte kaum Luft zum Atmen, geschweige denn um zu tun, was getan werden musste. Leo war als Held gestorben. Und sie selbst war nichts weiter als ein Feigling im Glasturm.

»Ich kann nicht so tun, als wüsste ich, was Ihr durchgemacht habt«, sagte der Spionagemeister nach einer Pause, und Ariana hob widerwillig den Blick. »Aber ich kenne das erdrückende Gewicht der Hilflosigkeit, und ich kann mir vorstellen, wie es sich anfühlt, dass Euer Freund in Gefahr ist und alles, was Ihr erreicht habt, auf dem Spiel steht.«

»Toll«, murmelte sie. »Und warum lassen Sie mich dann nicht hier raus?«

Beim Anblick seines geduldigen, kleinen Lächelns hätte sie schreien mögen. »Weil Ihr nicht nur die mutige Tochter Eurer Mutter seid, die der Gefahr entgegenläuft, während die meisten Menschen vor ihr davonlaufen. Sondern auch die Schwarze Witwenkönigin, Herrscherin über das größte Animox-Reich des Planeten. Auf jeden Menschen dieser Welt kommen zweihundert Millionen Eurer Untertanen, und sie – wir – brauchen Euch, gesund und unversehrt.«

»Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ameisen auch ohne mich klarkommen«, brummte sie. »Aber wenn Simon etwas zustößt, oder wenn Wadim die Erben findet …«

»Die Erben scheinen durchaus in der Lage zu sein, auf sich selbst aufzupassen«, entgegnete der Spionagemeister. »Wenn sie wirklich so viel können wie der Bestienkönig …«

»Mehr«, korrigierte Ariana ihn. Es lief zwar ihrer Argumentation zuwider, aber es fühlte sich gut an, ihn zu berichtigen. »Sie können sich in jedes Tier dieser Welt verwandeln. Die Nachfahren des Bestienkönigs konnten sich nur in Tiere verwandeln, deren Kräfte er gestohlen hatte, vor allem also Arten aus Nordamerika.«

Die Lippen des Spionagemeisters wurden schmal. »Und da glaubt Ihr, dass eine einzige Schwarze Witwe etwas bewirken kann?«

»Haben Sie mir nicht genau das seit meinem ersten Tag im Bienenstock beigebracht?« Sie hob herausfordernd das Kinn. »Ein einziger gut gezielter Dolch kann den Verlauf eines Krieges verändern.«

»Aber muss es ausgerechnet Euer Dolch sein?«

Ariana zuckte mit den Schultern. »Kennen Sie einen besseren?«

Der Spionagemeister atmete tief durch, was Ariana als äußerst befriedigend empfand. Er rastete zwar nicht aus, aber sein Geduldsfaden war straff gespannt. »Eure Aufgabe«, sagte er schließlich, »ist nicht, die Welt zu retten. Eure Aufgabe ist es, das Leben Eurer Untertanen zu verbessern. Ihr seid ihre Königin, nicht die Königin der Welt.«

»Die Welt ist mir egal«, sagte sie mit einem Trotz, der sie selbst überraschte. »Mir geht es um Simon.«

Der Spionagemeister seufzte. »Ich verstehe ja, dass Ihr bedrückt seid, weil Mr. Thorn in Gefahr ist …«

»Ich bin nicht bedrückt«, blaffte sie ihn an und riss ihre Hände aus seinen. »Ich bin stinksauer! Wir sind seit zwei Jahren ein Team – wir haben alles füreinander riskiert, wir wären beinahe füreinander gestorben. Und jetzt denkt er, er hätte das Recht, das alles zurückzulassen, als würde es nichts bedeuten? Und wir können ihn nicht mal …«

Sie presste die...

Erscheint lt. Verlag 5.1.2024
Reihe/Serie Die Erben der Animox
Die Erben der Animox
Mitarbeit Cover Design: Frauke Schneider
Übersetzer Maren Illinger
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • Abenteuer • action • Asien • Fantasy • Freundschaft • Geschwister • Gestaltwandler • Internat • Internatsgeschichte • Kinderbuch • Kraft • Mut • Parallelwelt • Seawalkers • Selbstvertrauen • sprechen mit Tieren • Tierfantasy • Zwillinge
ISBN-10 3-96052-349-1 / 3960523491
ISBN-13 978-3-96052-349-9 / 9783960523499
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