The Broken Elf King - Die Chroniken von Avalier 2 (eBook)

Spiegel-Bestseller
Die TikTok-Romantasy-Sensation: Fakedating trifft auf prickelnde Gefühle

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
334 Seiten
ONE (Verlag)
978-3-7517-5991-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Broken Elf King - Die Chroniken von Avalier 2 - Leia Stone
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Die 19-jährige Kailani hat ihr ganzes Leben unter Menschen mitten in Nightfall verbracht. Weil ihre Tante dringend Medikamente benötigt, begibt sie sich in die Hände des Elfenkönigs Raife Lightstone, der sofort durchschaut, dass Kailani in Wahrheit eine Halbelfe ist. Als seine persönliche Assistentin soll sie so fortan ihre Schulden begleichen. Im Auftrag des Elfenrats soll Kailani eine Partnerin für den König finden, was sich als äußerst schwierig gestaltet. Doch die Zeit drängt, denn der Rat will Raife erst im Kampf gegen die Nightfall-Königin unterstützen, wenn die Zukunft des eigenen Reiches gesichert ist. Kurzerhand gehen Kailani und er daher eine Fake-Ehe ein, mit ungeahnten Folgen ...



<p><strong>Leia Stone</strong>ist eine USA-Today-Bestseller-Autorin, die schon zahlreiche Bücher veröffentlicht hat. Wenn sie nicht gerade mit ihren zwei Kindern durchs Haus tobt, schreibt sie neue Geschichten oder vergräbt ihre Nase in einem Buch. Zusammen mit ihrem Mann, den Zwillingen und dem Hund der Familie lebt sie in Arizona. Mit<strong>Die Chroniken von Avalier</strong>erscheint nun eine neue epischen Fantasy-Reihe bei ONE!</p>


1


  

  

  

  

  

  

  

Der überdachte Wagen kam mit einem Ruck zum Stehen. Meine Schulter prallte gegen die Person neben mir. Ich hatte kaum eine Entschuldigung gemurmelt, da wurden die Planen auch schon zurückgeschlagen.

»Raus!«, blaffte der Sklavenhändler. Wir alle standen auf. Da man uns die Hände auf den Rücken gefesselt hatte, war das jedoch ziemlich anstrengend und mühsam.

Ich folgte der Reihe meiner Mitgefangenen. Als ich den Rand des Wagens erreichte, sprang ich hinunter und musste bei dem Schmerz, der mir durch die Fersen fuhr, ein Stöhnen unterdrücken. Rasch sah ich mich um und stellte fest, dass wir uns vor den goldenen Toren von Elf City befanden, der Hauptstadt von Archmere. Ich hatte Nightfall bisher nie verlassen. Und so trostlos meine Lage sein mochte, ich wollte wenigstens noch die Sehenswür‍digkeiten zu Gesicht bekommen, bevor ich in ein Leben der Sklaverei verkauft würde. Mein Vater, ein reinblütiger Elf, sprach stets liebevoll von seinem Heimatland, und ich konnte nachvollziehen, warum. Hohe Bäume mit weißen Blüten säumten die äußeren Festungstore. Sanfte Hügel und Berge umgaben uns auf allen Seiten. Ein schlichtweg atemberaubender Anblick.

»Kopf runter«, herrschte der Händler mich an und versetzte mir einen Klaps auf den Hinterkopf.

Plötzlich verfingen sich meine Füße in meinem langen Mantel, und mit einem spitzen Aufschrei stürzte ich. Durch meine auf den Rücken gefesselten Hände konnte ich nicht viel tun, um mich für den Aufprall zu wappnen. Ich drehte das Gesicht zur Seite und straffte gleichzeitig die Schultern, bevor ich hart auf den Steinboden knallte. Schmerzen wallten über die gesamte Vorderseite meines Körpers. Aber dass ich zumindest eine gebrochene Nase verhindern konnte, wertete ich als Sieg. Die anderen blieben stehen und blickten auf mich herab, als ich mich auf die Seite rollte und finster zum Sklavenhändler hochstarrte. Er war groß und kräftig gebaut – ein Mensch, trotzdem stark genug, um mich zu verletzen, wenn ich ihn verärgerte.

Ich stöhnte. Gleich darauf beugte sich der Händler zu mir herab und hievte mich mit einem Griff unter die Achselhöhle hoch.

»Wenn du nicht mal gerade gehen kannst, werde ich nicht viel für dich kriegen«, spie er hervor.

Am liebsten hätte ich ihm einen Schlag gegen die Kehle verpasst, allerdings war das in meiner derzeitigen Lage unmöglich. Ich hätte mich mit einem Kopfstoß begnügt – würde ich dafür nicht vermutlich mit dem Leben bezahlen. Vorerst konnte ich nur darauf hoffen, dass mein neuer Herr ein anständiger Mensch ... äh, Elf sein würde.

Die Reihe meiner Mitgefangenen setzte sich wieder in Bewegung, und ich wurde mitgeschleift. Die Gedanken an einen befriedigenden Kopfstoß ließ ich hinter mir zurück. Diesmal achtete ich aufmerksamer auf meine Schritte.

Was meine Tante wohl gerade tat? Als man mich mitgenommen hatte, hatte sie gekreischt und geweint. Wahrscheinlich war sie inzwischen krank vor Sorge. Ich hatte alle neunzehn Winter meines Lebens in Nightfall verbracht. Als Mischwesen aus Elf und Mensch war ich mit kurzen Ohren gesegnet, deshalb ahnte weder die Königin noch sonst jemand dort, dass ich nicht rein menschlich war.

»Welche Schuld hast du?«, flüsterte eine junge Frau neben mir.

Damit riss sie mich aus meinen Gedanken. Ich schüttelte den Kopf, weil ich nicht verstand, was sie meinte.

»Bei mir ist es Glücksspiel. Ich schulde Bino zwei Goldmünzen«, verriet sie mir mit verdrossener Miene.

Bino betrieb den Poker-Ring in der Taverne. Erst da verstand ich ihre Frage. Sie wollte wissen, warum ich verkauft wurde.

Ich hätte mir nie das Geld für die Medizin meiner Tante leihen sollen. Immerhin hatte ich gewusst, dass ich es niemals zurückzahlen konnte. Aber ich war verzweifelt gewesen, wollte unbedingt, dass sie nicht mehr länger Anfälle erleiden musste. Mir war nie beigebracht worden, meine elfischen Heilkräfte zu nutzen. Deshalb waren wir auf menschliche Heiler und das angewiesen, was ihnen zur Verfügung stand. Meine Tante war wie meine Mutter menschlich, während mein Vater ein Elf gewesen war. Meine Mama war bei meiner Geburt gestorben. Meinen Vater hatte man auf dem Dorfplatz als Eindringling hingerichtet, um ein Exempel an ihm zu statuieren. Er war gekommen, um mich zu sehen. Jetzt hatte ich nur noch meine Tante. Sie war meine einzige Familie.

»Fünf Goldmünzen. Beim Apotheker«, antwortete ich verspätet.

Der Betrag schien meine Leidensgefährtin zu überraschen. Bestimmt fragte sie sich, ob ich ein Abhängigkeitsproblem hatte. Wenn es nur so wäre – das wäre einleuchtender als die Frage, warum die Königin halsabschneiderische Preise für lebensrettende Arzneien verlangte. Manchmal glaubte ich, es diente dazu, die Erkrankten auszusieben. Wenn die Schwachen und Armen starben, weil sie sich keine Heilmittel leisten konnten, würde sie ein gestärktes, vollkommenes Volk erhalten. Die meisten Untertanen verabscheuten Königin Zaphira. Für ihren wahnwitzigen Plan, das gesamte Reich zu vermenschlichen und jeglichen magischen Einschlag zu beseitigen. Die Nekros, Elfen, Fae, Wölfe und sogar das Drachenvolk sollten restlos aus Avalier verschwinden, wenn es nach der Königin ging.

»Meine Tante ist krank. Sie braucht teure Arznei«, erklärte ich der jungen Frau.

Die Anfälle meiner Tante hatten begonnen, als ich zwölf war, zuerst vereinzelt und kurz. Aber sie waren zunehmend schlimmer geworden, und vom letzten hatte sich ihr Bein nicht richtig erholt. Seither schleifte sie es beim Gehen nach. In einem Mond würde sie weitere Arznei benötigen.

»Genug gequatscht!«, blaffte der Händler. Die junge Frau und ich traten einen Schritt auseinander, schauten nach vorn und ließen den Anblick, der sich uns bot, auf uns wirken.

Die Elfenstadt war wunderschön. Gebaut aus Erlenholz, mit Verzierungen aus Gold und Halbedelsteinen. Die hohen Spitzbögen verschlugen mir die Sprache, und die Sonne ließ das Gold und die Steine funkeln und glitzern. Während wir die Stadt durchquerten, war ich jedoch so tief in meine Gedanken versunken gewesen, dass ich kaum etwas davon mitbekommen hatte. Dann erreichten wir eine Pforte an der Seite des großen weißen Palasts.

»Dienstboteneingang«, sagte ein Wächter. Ich schaute zu der Stimme auf.

Man sollte sich von niemandem einreden lassen, alle Elfen wären groß und schlank. Der Mann, der den Eingang bewachte, entpuppte sich als das Gegenteil. Ein kleiner, gedrungener Kerl mit Hakennase und eisblauen Augen starrte mich finster an. Das golden-weiße Haar trug er als Pferdeschwanz und an den Seiten geflochten. Mein Blick fiel auf das Schwert an seiner Hüfte. Unwillkürlich fragte ich mich, ob er damit überhaupt umgehen konnte.

Dieser Typ konnte auf keinen Fall der Garde des Königs angehören. Die sogenannten Bogner waren bekannt für ihre lautlosen, tödlichen Angriffe aus Baumkronen. Dieser Kerl sah so aus, als könnte er nicht mal einen Baum erklimmen.

Aus dem Nichts tauchte der Händler auf, packte mich am Genick und drückte meinen Kopf so jäh nach unten, dass mir Schmerzen durch den Hals schossen. »Ich reiße dir deine hübschen Augen aus dem Schädel, wenn du das Gesicht nicht unten lässt.«

Zischend ballte ich die Hände hinter mir zu Fäusten. Dieser Rattenarsch ging mir so allmählich wirklich auf die Nerven. Ich mochte in die Sklaverei verkauft worden sein, doch das bedeutete noch lange nicht, dass er mich als Fußabtreter benutzen konnte. Ich wollte ihm schon meine Meinung sagen, da ließ er mich los.

Ich stolperte nach vorn. Mein Gesicht fühlte sich vor lauter Zorn heiß an, doch ich holte scharf Luft und atmete tief durch, um mich zu beruhigen.

Wir wurden zunächst durch eine Halle gescheucht, die genauso kunstvoll verziert war wie die Außenseite des Palasts, und landeten schließlich in einem großen offenen Lagerraum mit einer Decke, die gut und gern zwei Stockwerke hoch war. In einer Ecke türmten sich Säcke mit Mehl und Reis, in der anderen stapelten sich Töpfe und Pfannen. Wir reihten uns an der hinteren Wand auf. Ich schaute nach oben zu den Fenstern im ersten Stock und erblickte Leute, die auf uns herabstarrten.

Unsere neuen Meister?

Über das Dasein als Sklavin wusste ich nicht das Geringste. Ich selbst hatte nie eine Dienerin gehabt. Aber ich wusste, wie man kochte und putzte. Viel schwieriger als das konnte es nicht sein.

Oder?

»Euch werden die Fesseln abgenommen, damit die Obermagd euch auf Krankheiten untersuchen kann. Danach werden euch eure neuen Aufgaben hier im Palast zugewiesen«, verkündete der Händler laut und riss mich damit aus meinen Gedanken. »Wenn ihr versucht zu fliehen, töte ich euch, und die Schuld geht auf eure nächsten Angehörigen über.«

Wir würden im Palast arbeiten? Das fand ich irgendwie aufregend. Als mein Blick auf den Stapel der Säcke mit Mehl und Reis fiel, hoffte ich jedoch, nicht der Küche...

Erscheint lt. Verlag 30.8.2024
Reihe/Serie Chroniken von Avalier
Chroniken von Avalier
Übersetzer Michael Krug
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Aktion Kulturpass • Angst with a Happy Ending • Archmere • Booktok • BookTok Germany • celestial city • Dark Romance • Demons • Die Chroniken von Avalier • Drache • Elfenkönig • Fae • fake dating • Fantasyreich • forced proximity • Fourth Wing • halbelf • hidden identity • High Fantasy • Junge Erwachsene • Königreiche • kulturpass • Magie • marriage of convenience • Pageturner • Redemption Arc • revenge • royalty • Slow Burn • Spannung • Standalone • TikTok • TikTok book • tiktok made me buy it • Wolf
ISBN-10 3-7517-5991-3 / 3751759913
ISBN-13 978-3-7517-5991-5 / 9783751759915
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