Percy Jackson 6: Der Kelch der Götter (eBook)
320 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93885-2 (ISBN)
Action, Witz und verrückte Monster - neue Serie über Percy Jackson auf Disney+ im Stream! Percy Jackson musste schon mehrmals die Welt retten, nun hat er die Nase voll! Er hofft auf einen normalen Start am College zusammen mit seiner Freundin Annabeth. Doch leider sind die Götter noch nicht ganz fertig mit ihm. Angeblich braucht er für seine Zulassung drei Empfehlungsschreiben vom Olymp ... Natürlich lassen sich die Götter da erst mal ordentlich bitten. Für sein erstes Schreiben muss er zusammen mit Annabeth und Grover in ein neues Abenteuer ziehen und den gestohlenen Kelch des Ganymed, des Mundschenks der Götter, wiederbeschaffen. Und die Aufgabe hat es in sich! Die Jugendbuch-Bestsellerserie mit nachtragenden Ungeheuern und schrulligen Göttern
Als Percy Jackson erfährt, dass er ein Halbgott ist und es die Kreaturen aus der griechischen Mythologie wirklich gibt, verändert das alles. Von nun an stehen ihm und seinen Freunden allerlei Monster, göttliche Streitigkeiten und epische Quests bevor.
Gespickt mit Heldentum, Chaos und Freundschaft ist die sechsteilige Fantasy-Reihe rund um den Halbgott Percy Jackson inzwischen millionenfach verkauft. Der Mix aus Spannung, Witz und Mythologie begeistert Jung und Alt aus mehr als 40 Ländern und ist die bekannteste Serie von Rick Riordan.
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (November/2024) — Platz 7
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (Oktober/2024) — Platz 5
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (September/2024) — Platz 3
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (August/2024) — Platz 2
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (Juli/2024) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (Juni/2024) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Jugendbuch (Mai/2024) — Platz 1
Rick Riordan war viele Jahre lang Lehrer für Englisch und Geschichte. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Boston und widmet sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben. Seine Percy-Jackson-Serie hat den Buchmarkt im Sturm erobert und ist in 40 Ländern erschienen. Auch seine nachfolgenden Serien, »Die Kane-Chroniken«, »Helden des Olymp«, »Percy Jackson erzählt«, »Magnus Chase« und »Die Abenteuer des Apollo«, schafften auf Anhieb den Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten.
Ich werde weggespült
Echt, ich wollte die Schule eigentlich gar nicht fertig machen.
Ich hatte gehofft, mein Dad würde mir eine Entschuldigung schreiben:
Liebe Leute,
bitte entschuldigen Sie Percy Jackson für alle Zeiten vom Unterricht und geben Sie ihm einfach das Abschlusszeugnis.
Danke.
Poseidon
Ich hatte gedacht, das hätte ich verdient, schließlich hatte ich gegen Götter und Monster gekämpft, seit ich zwölf Jahre alt war. Wie oft hatte ich die Welt gerettet – dreimal? Vier? Ich habe den Überblick verloren. Die Einzelheiten brauchen euch nicht zu interessieren. Ich bin nicht mal sicher, dass ich mich noch daran erinnern kann.
Vielleicht denkt ihr jetzt: Hey! Du bist der Sohn eines griechischen Gottes! Das ist doch bestimmt super!
Aber ganz ehrlich? Meistens ist es einfach nur nervig, ein Halbgott zu sein. Und wer euch was anderes erzählt, will euch bloß auf einen Einsatz mitschleifen.
Aber hier war ich nun, nachdem ich aufgrund von magischem Gedächtnisverlust ein ganzes Schuljahr verloren hatte (fragt nicht!). Ich stolperte am ersten Unterrichtstag an einer neuen Schule – mal wieder eine – durch den Gang, hatte die Arme voller Schulbücher und keine Ahnung, wie ich den Raum für den Englischunterricht in der dritten Stunde finden sollte. Mein Gehirn war bereits während Mathe und Bio geschmolzen. Ich wusste nicht, wie ich diesen Schultag überleben sollte.
Und dann ertönte eine Stimme aus dem knisternden Lautsprecher: Percy Jackson bitte ins Büro der Studienberaterin.
Wenigstens kannten mich die anderen, die hier zur Schule gingen, noch nicht. Niemand glotzte mich an und lachte. Ich machte einfach kehrt, total lässig, und mäanderte zurück in den Verwaltungsflügel.
Die Alternative High ist in einer ehemaligen Grundschule in Queens untergebracht. Das bedeutet Tische in Kindergröße und keine Schließfächer, deshalb müssen alle ihren ganzen Kram von einem Raum zum anderen schleppen. In jedem Gang waren fröhliche Erinnerungen an die Kindertage der Schule zu finden – Fingerfarben an der Wand, Einhorn-Aufkleber, die von den Feuerlöschern abblätterten, hier und da ein gespenstischer Hauch von Obstsaft und Vollkornkeksen.
Die AHS nimmt alle, die irgendwie die Highschool beenden müssen. Es ist egal, ob du aus dem Jugendknast kommst oder heftige Lernschwierigkeiten hast oder zufällig ein vom Pech verfolgter Halbgott bist. Die AHS war außerdem die einzige Schule im Großraum New York, die mich für das letzte Jahr aufnehmen und mir ermöglichen wollte, alles aufzuholen, was ich im vorigen Jahr verpasst hatte.
Immerhin hat die AHS ein Schwimmteam und einen Pool von Olympiagröße (keine Ahnung, wieso), und mein Stiefdad, Paul Blofis, dachte, deswegen könnte ich gut hierher passen. Ich hatte ihm versprochen, es ernsthaft zu versuchen.
Das hatte ich auch meiner Freundin Annabeth versprochen. Wir hatten abgemacht, dass ich rechtzeitig die Schule beenden würde, um mit ihr zusammen aufs College zu gehen. Ich wollte sie nicht enttäuschen. Die Vorstellung, dass sie ohne mich nach Kalifornien verschwinden könnte, bereitete mir schlaflose Nächte.
Das Büro der Studienberaterin war in dem Raum, in dem früher wohl die Schulschwester gesessen hatte. Ich schloss das daraus, dass ein trauriger lila Frosch mit einem Fieberthermometer im Mund an die Wand gemalt war.
»Mr Jackson! Hereinspaziert!«
Sie kam hinter dem Schreibtisch hervor und wollte mir die Hand schütteln. Dann sah sie, dass ich sechstausend Kilo Schulbücher in den Armen hatte.
»Leg sie irgendwo hin«, sagte sie. »Bitte, nimm Platz.«
Sie wies auf einen blauen Plastikstuhl, der an die dreißig Zentimeter zu niedrig für mich war. Als ich saß, befand ich mich auf Augenhöhe mit einem Glas Fruchtbonbons auf dem Schreibtisch.
»Also!« Die Studienberaterin strahlte mich aus ihrem offenbar bequemen Stuhl in Erwachsenengröße an. Ihre flaschenbodendicken Brillengläser ließen ihre Augen verschwimmen und die grauen Haare waren zu regelmäßigen Wellen gelegt, die mich an Austernbänke erinnerten. »Hast du dich schon eingewöhnt?«
»Der Stuhl ist ein bisschen zu niedrig.«
»Ich meine, in der Schule.«
»Na ja, ich hatte ja erst zwei Stunden …«
»Hast du dich schon um deine College-Bewerbungen gekümmert?«
»Ich hab doch gerade erst hier angefangen.«
»Eben! Wir sind bereits im Rückstand!«
Ich warf einen Blick zu dem lila Frosch hinüber, der so elend aussah, wie ich mich fühlte. »Hören Sie, Ms. …«
»Nenn mich Eudora«, sagte sie fröhlich. »Na, dann wollen wir doch mal sehen, was wir hier für Broschüren haben.«
Sie wühlte in ihrem Schreibtisch herum. »Poly Tech. BU. NYU. ASU. FU. Nein, nein, nein.«
Ich wollte sie aufhalten. Meine Schläfen pochten. Mein ADHS jagte unter meiner Haut hin und her wie Billardkugeln. Ich konnte heute nicht übers College nachdenken.
»Ma’am, ich bin Ihnen wirklich dankbar für Ihre Hilfe«, sagte ich. »Aber wirklich, ich hab schon einen Plan. Wenn ich einfach nur dieses Jahr schaffe …«
»Ja. Die Universität von Neu-Rom«, sagte sie und wühlte noch immer in ihrer Schreibtischschublade. »Aber meine sterbliche Kollegin scheint keine Broschüre dafür zu haben.«
Meine Ohren sausten. Ich spürte ganz hinten in der Kehle Salzwasser. »Ihre sterbliche Kollegin?«
Meine Hand wanderte zur Tasche meiner Jeans, wo meine Lieblingswaffe steckte: ein tödlicher Kugelschreiber. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich mich gegen einen Angriff in der Schule wehren müsste. Ihr würdet staunen, wie viele Lehrer, Schulsekretärinnen und andere Schulangehörige verkleidete Monster sind. Na ja, vielleicht würdet ihr auch nicht staunen.
»Wer sind Sie?«, fragte ich.
Sie setzte sich auf und lächelte. »Das hab ich dir doch gesagt. Ich bin Eudora.«
Ich sah sie mir genauer an. Ihre welligen Haare waren wirklich eine Austernbank. Ihr Kleid schimmerte wie Quallenhaut.
Es ist seltsam, wie der Nebel funktioniert. Selbst als Halbgott, der dauernd übernatürlichen Kram sieht, musst du dich gut konzentrierten, um die Schranke zwischen der menschlichen und der göttlichen Welt zu durchdringen. Sonst verkleistert der Nebel einfach alles, was du siehst, und lässt Oger aussehen wie normale Passanten oder einen Riesendrakon wie die U-Bahn-Linie N. (Und glaubt mir, es ist echt peinlich, in einen Drakon einsteigen zu wollen, der in die Station Astoria Boulevard getrampelt kommt.)
»Was haben Sie mit der eigentlichen Studienberaterin angestellt?«, fragte ich.
Eudora machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, mach dir wegen der keine Sorgen. Die hätte dir mit Neu-Rom ohnehin nicht helfen können. Deshalb bin ich ja hier!«
Etwas an ihrem Tonfall sorgte dafür, dass ich mich zwar nicht gerade beruhigt, aber immerhin nicht bedroht fühlte. Vielleicht fraß sie nur Studienberaterinnen.
Das Gefühl in ihrer Nähe kam mir auch vertraut vor – das salzige Kitzeln in meinen Nasenlöchern und der Druck in meinen Ohren, als ob ich mehr als dreihundert Meter unter Wasser wäre. Mir ging auf, dass ich schon einmal einer wie ihr begegnet war – als ich zwölf Jahre alt war, auf dem Grund des Mississippi.
»Sie sind ein Meeresgeist«, sagte ich. »Eine Nereide.«
Eudora kicherte. »Ja, natürlich, Percy. Hast du mich etwa für eine Dryade gehalten?«
»Und … mein Vater hat Sie geschickt?«
Sie hob eine Augenbraue, als ob sie sich Sorgen machte, ich könnte ein bisschen schwer von Begriff sein. Seltsamerweise passierte mir das ziemlich oft.
»Ja, der liebe Poseidon. Dein Vater? Mein Boss? Also, tut mir leid, ich kann keine Broschüre finden, aber ich weiß, dass du für die Universität von Neu-Rom all die üblichen menschlichen Bedingungen erfüllen musst: Testergebnisse, Zeugnisse und eine aktuelle psychologische Beurteilung. Das ist nicht das Problem.«
»Wirklich nicht?« Nach allem, was ich durchgemacht hatte, war das beim letzten Punkt vielleicht eine etwas voreilige Annahme.
»Aber du musst noch einige, äh, besondere Aufnahmebedingungen erfüllen.«
Der Salzwassergeschmack in meinem Mund wurde stärker. »Was für besondere Bedingungen?«
»Hat schon irgendwer mit dir über die Empfehlungsschreiben gesprochen?« Sie sah aus, als ob sie allen Ernstes auf ein Ja hoffte.
»Nein«, sagte ich.
Sie machte sich an dem Glas mit den Fruchtbonbons zu schaffen. »Okay. Also. Du brauchst drei Empfehlungsschreiben. Von drei verschiedenen Gottheiten. Aber ich bin sicher, für einen Halbgott von deiner Begabung …«
»Was?«
Eudora zuckte zusammen. »Oder wir könnten uns sicherheitshalber einige andere Colleges anschauen. Das Ho-Ho-Kus Community College ist wirklich nett.«
»Soll das ein Witz sein?«
Das Gesicht der Nereide fing an zu glitzern. Salzwasserbächlein sickerten aus ihrer Austernbankfrisur.
Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich so wütend wurde. Das hier war ja nicht ihre Schuld. Sie versuchte nur, mir zu helfen, weil mein Dad es ihr befohlen hatte. Aber das war nicht die Art von Nachricht, die ich an einem Montagmorgen gebrauchen konnte. Oder irgendwann sonst.
Ich versuchte, ruhig zu atmen. »Tut mir leid. Es ist bloß … ich muss einfach nach Neu-Rom. Ich hab im Laufe der Jahre ganz schön viel für die Gottheiten getan. Kann ich...
Erscheint lt. Verlag | 25.3.2024 |
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Reihe/Serie | Percy Jackson |
Übersetzer | Gabriele Haefs |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | action bücher ab 12 • fantasy bücher erwachsene bestseller • Fantasy Buchreihe • griechische mythologie romane • Lustiges taschenbuch fantasy • Rick Riordan Bücher • Spiegel bestseller jugendbuch • young adult bücher fantasy |
ISBN-10 | 3-646-93885-4 / 3646938854 |
ISBN-13 | 978-3-646-93885-2 / 9783646938852 |
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