All This Twisted Glory (eBook)
Alizeh, die Königin der unterdrückten Dschinn, ist die Gefangene von König Cyrus. Ihr geliebter Prinz Kamran ist mit seinen Gefährten im nördlichen Königreich eingetroffen, um Alizeh zurückzuholen. Doch Cyrus, der Mörder und Entführer, hat Alizeh einen besonderen Handel angeboten, der ihr die Macht verschaffen wird, ihr eigenes Volk der Dschinn zu befreien. Doch zwischen ihr und der Herrschaft steht nichts weniger als ein teuflischer Pakt. Und die Entscheidung, wem ihr Herz in Wahrheit gehört ...
Die grandiose Fortsetzung der süchtig machenden Bestsellerreihe: voller Magie, großer Gefühle, dramatischer Verwicklungen und mit einer epischen Liebesgeschichte, von der Autorin des TikTok-Sensationserfolg »Shatter Me«.
Die Bände der »This Woven Kingdom«-Reihe:
This Woven Kingdom (Band 1)
These Infinite Threads (Band 2)
All This Twisted Glory (Band 3)
Tahereh Mafi wurde als jüngstes von fünf Kindern in einer Kleinstadt in Connecticut geboren und lebt mittlerweile mit ihrem Mann Ransom Riggs und ihrer gemeinsamen Tochter in Kalifornien, wo sie und ihr Mann beide Bestseller schreiben. Nach ihrem Abschluss an einem kleinen College in Laguna Beach studierte Mafi, die acht verschiedene Sprachen spricht, ein Jahr in Spanien. Danach reiste sie quer durch die Welt und fing nebenbei an zu schreiben. Ihre »Shatter Me«-Reihe eroberte die Romantasy-Gemeinde und Bloggerwelt weltweit im Sturm.
»WAS MACHT IHR DA? Esst Ihr etwa eine Orange?«
Kamran drehte sich beim Sprechen mit entgeisterter Miene zu der jungen Frau um, die neben ihm flog. Schon seit Stunden schossen sie über den Nachthimmel, und während er vor Unruhe erstarrt war, lag Fräulein Huda halb auf ihrem magischen Vogel, sah zu den Sternen hinauf und aß Obst, als wäre sie die Heldin in irgendeinem Liebesroman.
»Ja, warum?« Sie war gerade dabei gewesen, eine Orangenspalte in ihren Mund zu befördern, und hatte innegehalten. Plötzlich zuckte sie zusammen. »Oh! Verzeiht mir, Eure Hoheit – möchtet Ihr auch?« Sie hielt ihm ihre klebrige Handfläche mit der ebenso klebrigen Orangenspalte hin, und Kamran fuhr zurück.
Sie bot ihm genau das Stück Obst an, das sie sich eben selbst hatte einverleiben wollen. Es war, als hätte das Mädchen keinerlei Manieren.
»Nein«, antwortete er kurz angebunden.
Woher Fräulein Huda die Frucht hatte oder warum sie daran gedacht hatte, sie inmitten von so viel Chaos einzustecken, würde er wohl nie erfahren, denn er hatte nicht die Absicht …
»Ich habe ein paar Orangen von einem Tablett gemopst, bevor wir den Palast verlassen haben«, erklärte sie. Sie verstummte kurz, um zu kauen und zu schlucken. Ein Sternenregen beleuchtete ihre vollkommen ungekünstelten Bewegungen; ihre Augen wirkten glasig, während sie ihn mit kaum verhohlener Bewunderung betrachtete. »Ich hoffe, das ist in Ordnung. Mir wird ein wenig schwindelig, wenn ich zu lange nichts esse.«
Kamran stieß einen unverbindlichen Laut aus und wandte sich ab.
Es war sicher nicht seine Absicht gewesen, eine Unterhaltung in Gang zu bringen. Die ganze Zeit hatte die kleine, bunt zusammengewürfelte Schar wenig Gelegenheit zu Gesprächen gehabt – der fortwährende, lärmende Zug beim Fliegen machte längere Wortwechsel unmöglich. Doch der Gegenwind hatte sich endlich gelegt, und bei den fünf Reisenden war die Erleichterung darüber fast mit Händen zu greifen. Die atemberaubenden geflügelten Kreaturen, die sie auf ihrem Rücken trugen, fanden sich nun eng nebeneinander in Formation zusammen, als sie einen langsamen Sinkflug gegen Tulan einleiteten. Bald schon würden sie landen.
Unterdessen war in Kamrans Kopf nur noch Platz für Angst und Erschöpfung. Obschon er dankbar für die außergewöhnlichen Umstände seiner Flucht war, hatte sich unter der steten Geißel seiner Gedanken der Glanz ihrer Reise doch eingetrübt. Er hatte kein Interesse daran, sich mit jemandem zu unterhalten.
»Oh – kann ich etwas haben?«, drang Omids begieriges Feshtoon an sein Ohr. »Ich habe solchen Hunger.«
Der Junge hatte erst kürzlich beschlossen, nur noch Feshtoon zu sprechen, während die anderen auf Ardanz antworteten. Diese neue Form des Austauschs verlieh ihren Gesprächen seither eine interessante Qualität; sie hatte sich entwickelt, nachdem Omid zu seiner übergroßen Freude entdeckt hatte, dass alle Anwesenden fließend Feshtoon verstanden.
Offenbar sogar Fräulein Huda.
Kamran hatte überrascht festgestellt, dass das uneheliche Fräulein standesgemäß erzogen worden war. Er wusste, dass es kein gutes Licht auf ihn warf, das zu denken, aber er konnte es sich auch nicht verübeln – es war offen gestanden alles andere als alltäglich, dass jemand in ihrer unsicheren Position von einer Gouvernante erzogen wurde. Andererseits war ihr Vater bekanntermaßen etwas exzentrisch.
»Ich hätte auch gern etwas ab, wenn noch genug da ist«, meldete sich Deen, der Apotheker, zu Wort. »Es riecht himmlisch.«
Das stimmte immerhin.
Die Luft um sie her duftete nach Orangenöl, und während Fräulein Huda ihren Vorrat an Früchten mit den anderen teilte, dienten die aufgeregten Stimmen und Gespräche nur dazu, den Prinzen zu reizen. Selbst bestens gelaunt hatte er die meisten Mitglieder dieser merkwürdigen Truppe kaum ertragen, und jetzt war er angeschlagen und verunsichert und mit seiner Geduld am Ende.
»Lass sie in Frieden«, hörte er Hazans vertraute Stimme im Flüsterton schimpfen. »Sie will dich nicht nerven.«
»Wer?«
»Fräulein Huda.«
Kamran vernahm es mit Überraschung und wandte sich seinem alten Freund zu, als hätte er ihn soeben geohrfeigt. »Fräulein Huda? Du glaubst, ich verschwende meine Zeit damit, an Fräulein Huda zu denken?«
Hazan lächelte nicht, auch wenn seine Augen eine gewisse Erheiterung verrieten. »Tust du das denn nicht?«
»Wenn ich überhaupt über sie nachdenke, dann nur, um mich über die vielen uneleganten Wendungen ihres Geistes zu wundern.«
Nun runzelte Hazan die Stirn. »Mir scheint, dass ihr das nicht ganz gerecht wird.«
»Vorhin hat sie versucht, sich durch eine Wolke durchzuessen.« Kamrans Stimme war nur noch ein Zischen. »Ihr Kiefer, kannst du’s dir vorstellen?« Er ahmte mit der Hand eine Beißbewegung nach. »Sie hat den Kopf herumgerissen und mit einer lächerlichen Stimme gesprochen, nur um den Jungen zu unterhalten. Sie scheint keinerlei Sinn für angemessenes Verhalten zu haben.«
»Ich glaube, sie hat es das hungrige Wolkenmonster genannt.« Hazans Gesicht blieb unbewegt, als er das sagte.
»Oh, und du findest das gut, oder?«
»Nicht jeder hier nimmt sich so ernst wie du, Majestät. Sie haben weder die Energie dazu noch ein Interesse daran.«
»Willst du damit andeuten, dass ich eitel bin?«
»Ich will es nicht andeuten, Kamran. Ich sage es dir direkt ins Gesicht.«
»Du bist ein Arsch.«
»Dann ist es eine Gnade, dass ich nicht zu lange in den Spiegel schaue, um mich selbst zu betrachten.«
Ganz gegen seinen Willen entschlüpfte Kamran ein Lächeln.
»Es war dir nie gestattet, die erdrückenden Erwartungen des Reichs an dich abzulegen«, sagte Hazan leise, während er in die Ferne starrte. »Andere sind nicht so belastet wie du. Aber das macht sie nicht minderwertig.«
Kamran schüttelte leicht den Kopf und beobachtete einmal mehr Fräulein Huda. Als er sich zwang, dieses ungeheuerliche Verbrechen von einem Kleid auszublenden, war er in der Lage, die Feinheit ihrer Gesichtszüge zu erkennen. Sie war kein unansehnliches Mädchen; er fand nur, dass ihr eine gewisse Vornehmheit fehlte. Sie war laut und taktlos und kindisch, und wenn er sich in ihrer Nähe aufhielt, flößte ihm dieser Umstand ein Gefühl der Rastlosigkeit ein, als wären ihm seine Kleider zwei Nummern zu klein.
Nun lachte sie, lachte, bis ihr Körper bebte, und er wandte sich abrupt ab, weil diese Fröhlichkeit an seinen Nerven kratzte. »Wenn ich nur das Privileg hätte, so unbelastet zu sein«, murmelte er. »Das wäre ein kalter Tag in der Hölle.«
Hazan warf ihm einen grimmigen, aber verständnisvollen Blick zu. Kamran beschloss, dass er sich eine Erleichterung seiner geistigen Bestrafung verdient hatte, und lümmelte sich ein wenig in seinen Sitz.
Er saß rittlings auf Simorgh – jenem legendären Vogel, der ihm in Kamrans verzweifeltster Stunde eine Fluchtmöglichkeit geboten hatte –, während die anderen sich auf Simorghs vier Kindern niedergelassen hatten. Der ardunische Prinz hatte gewusst, was ihn erwartete, als er auf das prachtvolle, hoch gewachsene Geschöpf geklettert war, dessen Flügelspannweite einen ganzen Raum eingenommen hätte. Er war von Ehrfurcht und Dankbarkeit für dieses Privileg so überwältigt gewesen, dass es ihm gar nicht in den Sinn gekommen war, sich zu fragen, ob die lange Reise von Ardunia nach Tulan leicht werden würde. Es war schlimm genug, dass er mit diesen Seelen – die allesamt in sein Leben getreten waren, weil sie dieselbe rätselhafte junge Frau kannten – zusammengewürfelt worden war, doch als sich Erschöpfung, Hunger, Angst und unverarbeiteter Kummer hinzugesellten, geriet sein Körper an die Grenzen der Strapazierfähigkeit.
Kamran hatte Alizeh gewollt – Alizeh und sonst nichts –, und stattdessen war er gezwungen gewesen, die Waise, den Bastard und den Menschenfeind mitzunehmen; als ob sein Leben ein Abenteuer für Kinder wäre, und als ob er eine andere Wahl hätte, als die Hand voll Karten auszuspielen, die ihm ausgeteilt worden war. In Anbetracht dessen, dass Alizeh selten jemandem einen Einblick in ihr Leben zu gewähren schien, waren diese Personen tatsächlich wertvoll – doch wäre er nicht so verblendet gewesen von der Suche nach dieser jungen Frau, so hätte er das Glück eines Lebens fern dieser Leute zu schätzen gewusst.
Was seine üble Laune noch verschlimmerte: Ihm wollte nicht warm werden. Trotz des erhitzten Vogelkörpers unter ihm waren seine Gliedmaßen taub vor Kälte, der Bogen und der Köcher mit Pfeilen, die er auf dem Rücken trug, schnitten langsam in sein Fleisch ein, und auch wenn er es niemals laut zugegeben hätte, verspürte er seit fast einer Stunde ein sehr dringendes menschliches Bedürfnis.
Dennoch hatte sich Simorgh als unerschütterliches und verblüffend weiches Reittier erwiesen; ihre seidigen, schillernden Federn waren ein willkommenes Kissen für seinen müden Körper. Er hatte seit Tagen kaum geschlafen, so aus den Fugen geraten war sein Leben. Wenn Kamran sich nur hätte sicher sein können, dass er nicht von Simorgh herunterfiel, hätte er vielleicht an ihren Hals gelehnt ein Nickerchen gemacht. Nun, als die regelmäßigen, sanften Bewegungen des Fluges mehr denn je drohten, ihn in den Schlaf zu wiegen, musste er kämpfen, um die Augen offenzuhalten....
Erscheint lt. Verlag | 13.11.2024 |
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Reihe/Serie | Die This-Woven-Kingdom-Reihe | Die This-Woven-Kingdom-Reihe |
Übersetzer | Barbara Imgrund |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | This Woven Kingdom #3 |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | 2024 • ab 14 • all this twisted glory deutsch • Booktok • eBooks • ein kleid aus sternen und seide • elfenkrone • Elisabeth Lim • enemies to lovers • Fantasy • fantasybooktok • fantasy neuerscheinung 2024 • Holly Black • Jugendbuch • Jugendbücher • Leigh Bardugo • Märchenbuch • Nacherzählung • Neuerscheinung • New York Times Bestseller • Once Upon A Broken Heart • Romantasy • Romantische Fantasy • Sarah J. Maas • Shadow & Bone • Shatter Me • star-crossed-lovers • Stephanie garber • TikTok • tiktok made me buy it • Young Adult |
ISBN-10 | 3-641-30242-0 / 3641302420 |
ISBN-13 | 978-3-641-30242-9 / 9783641302429 |
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