Ruby Redfort - Schneller als Feuer (eBook)

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2024 | 1. Auflage
544 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0813-2 (ISBN)

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Ruby Redfort - Schneller als Feuer -  Lauren Child
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Ruby Redfort ist ein ganz normales Mädchen. Und gleichzeitig die jüngste Geheimagentin der Welt! Die Geheimdienstorganisation Spektrum schickt Ruby zu einem Survivaltraining in die Berge. Wissbegierig saugt Ruby alles in sich auf, was man über Bären, Wölfe und das Überleben in der Wildnis wissen muss. Sie ahnt nicht, dass sie gerade dieses Wissen in Lebensgefahr bringen wird ... Auch im dritten Band überzeugt Lauren Child mit witzigen Dialogen, spannender Handlung und einem originellen Plot - rundum intelligente Unterhaltung für clevere Mädchen! Super-intelligent, super-clever, super-sympathisch ... Super-Ruby löst ihren dritten Fall! Bei Antolin gelistet Alle Abenteuer von Ruby Redfort: Ruby Redfort - Gefährlicher als Gold (Bd. 1) Ruby Redfort - Kälter als das Meer (Bd. 2) Ruby Redfort - Schneller als Feuer (Bd. 3) Ruby Redfort - Dunkler als die Nacht (Bd. 4) Ruby Redfort - Giftiger als Schlangen (Bd. 5) Ruby Redfort - Tödlicher als Verrat (Bd. 6)

Lauren Child, geboren 1967, wuchs in Wiltshire auf, einer Grafschaft im Süden Englands. Sie studierte an der City and Guilds Art School in London. Danach hatte sie verschiedene Jobs, bis sie 1999 ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte. Heute ist Lauren Child eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Englands. Lauren Child wurde im Juni 2017 als die zehnte UK Children´s Laureate gekürt.

Lauren Child, geboren 1967, wuchs in Wiltshire auf, einer Grafschaft im Süden Englands. Sie studierte an der City and Guilds Art School in London. Danach hatte sie verschiedene Jobs, bis sie 1999 ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte. Heute ist Lauren Child eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Englands. Lauren Child wurde im Juni 2017 als die zehnte UK Children´s Laureate gekürt. Anne Braun lebt in Freiburg und übersetzt Literatur und Sachbücher aus dem Französischen, Englischen und Italienischen. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis.

Etliche Jahre später …


1. Kapitel Eine positive Einstellung


»Das einzige Tier, das ihr fürchten müsst, ist der Blaue Alaskawolf, den es im Übrigen gar nicht gibt.«

Diese Worte kamen aus dem Mund von Samuel Colt, einem früheren Geheimagenten, der sich inzwischen dem Umweltschutz verschrieben hatte. Neuerdings hatte er einen Job als Survival-Trainer bei Spektrum. Er war ein großer, muskulöser Mann, nicht mehr der Jüngste, aber immer noch gut in Form. Ein Naturbursche, den man gern an seiner Seite hatte, die Art von Mann, den zu sehen man in einem Notfall froh war, ein Mann, den man gern am Horizont auftauchen sähe, wenn man sich verirrt hat – es sei denn, man wäre vor ihm weggelaufen. In diesem Fall würde einem bei seinem Anblick vermutlich das Herz in die Kniekehlen rutschen.

Colt hatte einen üppigen grauen Schnauzbart und schulterlange Haare. Mit dem breitkrempigen Hut und seiner übrigen Kleidung sah er wie ein Trapper aus – und wenn er eine Zeitreise von hundert Jahren in die Vergangenheit gemacht hätte, hätte sich kein Mensch über seinen Anblick gewundert. Er hatte schon viel erlebt und vieles überlebt, und er wusste, wovon er redete. Sam Colt war ein umgänglicher Mensch, der kein Blatt vor den Mund nahm, aber auch nie grausam war.

»Grausamkeit hat in der Wildnis nichts zu suchen. Natürlich muss man manchmal unbeirrt sein Ziel verfolgen und zäh wie ein altes Lasso sein, aber grausam darf man nicht sein.« Davon war er überzeugt. »Man tötet nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, und wenn, dann muss es schnell gehen.«

»Wegen Blauwölfen braucht ihr euch keine Sorgen zu machen«, fuhr er fort, »aber wie sieht es mit gewöhnlichen Wölfen aus? Mit denen müsst ihr rechnen. Mein Rat: Geht ihnen aus dem Weg. Spürt sie nicht auf, füttert sie nicht, streichelt sie nicht und vermeidet jeden Augenkontakt. Für Bären gilt das gleich doppelt: Bären sind wesentlich gefährlicher als Wölfe, und die sind schon gefährlich genug.«

»Wer wäre schon so dämlich, einen Bären oder einen Wolf füttern zu wollen?«, flüsterte Kursteilnehmer Lowe vor sich hin.

»Ihr würdet euch wundern«, sagte Colt.

Samuel Colt hatte neben all seinen anderen Qualitäten auch noch ausgezeichnete Ohren, wie Lowe verdattert feststellen musste.

»Als Füttern gilt schon, Reste liegenzulassen, nachdem man gegessen hat. Damit lockt ihr wilde Tiere an, und glaubt mir: Das wollt ihr nicht wirklich.«

»Aber was ist, wenn man auf ein ganzes Wolfsrudel stößt?«, fragte Kursteilnehmer Dury. »Was dann?«

An diesem Tag stand die Theorie auf dem Stundenplan, und die Kursteilnehmer saßen in einem Raum, hörten zu, machten sich Notizen und stellten Fragen. Es gab viel zu lernen, obwohl Colts Job hauptsächlich darin bestand, den Kursteilnehmern praktische Fähigkeiten beizubringen. Das war ihm auch lieber. In der freien Natur war er in seinem Element – in einem Gebäude fühlte er sich eingesperrt.

Sam Colt kratzte sich am Kopf und seufzte. »Auch für diese unerfreuliche Lage gibt es ein paar Kniffe.« Prüfend überflog er die Reihen seiner Schüler, um zu sehen, wer das wissen könnte. »Redfort? Hast du den einen oder anderen Tipp für uns?«

Ruby lehnte sich zurück. »Wenn möglich sollte man zusehen, dass man blitzschnell auf den nächstbesten Baum kommt. Man sollte sich aber nicht darauf verlassen, dass die Wölfe einen dort oben sitzen und die schöne Aussicht genießen lassen. Es gibt genügend Beispiele von Wölfen, die unterm Baum sitzen bleiben und warten, bis ihr Opfer wieder herunterkommt. Krokodile verhalten sich ähnlich, doch wenn ein Wolf hinter einem her ist, dann vermutlich nicht gleichzeitig auch ein Krokodil, und somit kann man diesen Punkt von der Liste streichen.« Sie machte eine kurze Pause, ehe sie noch hinzufügte: »Aber man sollte nur losrennen, wenn man ganz sicher weiß, dass man so schnell und längst auf dem Baum ist, bis der Wolf da ist. Sonst ist Weglaufen keine gute Idee – es weckt die Jagdinstinkte des Wolfes.«

Colt nickte. »Korrekt.«

Das alles wusste Ruby aus den vielen Büchern, die sie im Laufe der Jahre schon gelesen hatte. Einige der Ratschläge zum Überleben in der Wildnis – die, die sie besonders nützlich fand – hatte sie sich sogar notiert, in einem erbsengrünen Notizbuch. Die meisten dieser Ratschläge kannte sie in- und auswendig, und während Colt nun die verschiedenen Verhaltensregeln durchging, ertappte sich Ruby dabei, dass sie im Geiste noch einmal wiederholte, was sie schon alles gelernt hatte.

SURVIVAL-RICHTLINIE Nr. 7

Vom Umgang mit gefährlichen Tieren

 

1. WÖLFE

 

TIPP 1:

Lagerplatz sauber halten. Wölfe haben einen unglaublich guten Geruchssinn; sie wittern ihre potentielle Beute aus einer Entfernung von bis zu drei Kilometern.

 

TIPP 2:

Immer ein Feuer machen. Wölfe fürchten sich vor Feuer.

 

TIPP 3:

Nicht weglaufen. Es sei denn, man läuft schneller als fünfzig Stundenkilometer (was bisher kein Mensch geschafft hat).

 

TIPP 4:

Bei der Gruppe bleiben. Eine größere Gruppe wird sehr viel seltener von Wölfen angegriffen. Deshalb besser nicht allein durch die Gegend streifen.

»Es gibt viele Theorien über diese Tiere«, fuhr Colt fort. »Manche Leute sagen, dass Wölfe in Gegenden, in denen sie aggressiv gejagt wurden, eher scheu sind und Menschen aus dem Weg gehen. Andere sagen, der Wolf sei ein erbarmungsloses Raubtier, das sich keine Gelegenheit entgehen lässt, um anzugreifen. Doch wer nun recht hat, kann uns eigentlich egal sein. Mein Rat lautet nach wie vor: Haltet euch von Wölfen fern und tut alles, damit auch sie sich von euch fernhalten.«

Ruby dachte daran zurück, wie sie vor langer Zeit auf dem Wolf Paw Mountain einem Wolf begegnet war. Damals hatte sie keine Ratschläge befolgt, sondern so ungefähr das Schlimmste getan, was man laut Lehrbüchern tun kann. Trotzdem hatte sie diese Begegnung heil überstanden – wie, wusste sie selbst nicht.

Im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern des SurvivalKurses übernachtete Ruby nicht im Mountain Ranch Camp. Und zwar deshalb, weil sie als Einzige noch zur Schule ging und zudem erst in die Mittelstufe. Deshalb war sie in einer etwas schwierigeren Lage als die anderen. Von ihr wurde erwartet, dass sie sich jeden Morgen in der Schule blicken ließ und immer brav ihre Hausaufgaben machte. Erst danach konnte sie zum Survival-Kurs kommen.

Noch komplizierter wurde das Ganze für Ruby, weil niemand, weder die Schule noch ihre Eltern oder Freunde, ahnte, dass sie seit einiger Zeit für eine Geheimdienstorganisation arbeitete, die nur wenigen Insidern (und einer Handvoll cleverer Verbrecher) unter dem Namen Spektrum bekannt war.

Spektrum 8, die Abteilung, für die Ruby arbeitete, wurde von LB geleitet, einer Frau, die ihren Leuten stets das Maximum abverlangte. Bei einem Fehler oder einer Dummheit kannte sie kein Pardon, und jeder Fehler war in ihren Augen eine Riesendummheit. Ruby konnte von Glück sagen, dass sie noch mit dabei war, obwohl ihr im Laufe ihrer kurzen Karriere als Spektrum-Agentin mehr als ein oder zwei Fehler unterlaufen waren. Und leider durfte sie niemandem von ihrer Nebentätigkeit erzählen.

Das war nicht leicht, doch Ruby Redfort beschwerte sich nicht. Für eine Geheimdienstorganisation zu arbeiten war schon immer ihr großer Traum gewesen; nicht nur als Codeknackerin, sondern zudem als Agentin im Einsatz – was ein Leben voller Gefahren bedeutete und manches Abenteuer mit sich brachte. Sie hatte noch etliche Tests zu bestehen, bevor ihr Traum definitiv in Erfüllung gehen und sie eine vollwertige Agentin sein würde, aber sie war fest entschlossen, es zu schaffen.

So kam es, dass Ruby Tag für Tag nach der Schule kurz nach Hause ging, um sich anschließend zu einem geheimen Treffpunkt zu begeben, wo sie von einem Spektrum-Helikopter abgeholt und zu dem Camp in den Bergen geflogen wurde. Und abends wurde sie vom Helikopter wieder nach Hause gebracht.

 

Als sie an diesem Abend nach Hause kam, zog sie wieder ihre normalen Klamotten an, sprich: Jeans und T-Shirt (diesmal eins mit dem Aufdruck: LEUTE, VERTRAUT MIR, ICH BIN ARZT). Dann ging sie nach unten in die Küche, um eine Kleinigkeit zu essen.

Ihre Mutter stutzte, als sie das T-Shirt sah, beschloss dann aber, es durchgehen zu lassen. »Deine Haare sehen hübsch aus, mein Schatz«, sagte sie nur.

»Wie war’s in der Schule?«, fragte Brant, Rubys Vater.

...

Erscheint lt. Verlag 2.6.2024
Reihe/Serie Ruby Redfort
Ruby Redfort
Übersetzer Anne Braun
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Abenteuerbuch ab 10 • Abenteuergeschichten • Buch für Mädchen • Clance • Clancy • Clever • Cyanwolf • Detektivgeschichte • Freundschaft • Freundschaft und Liebe • Geheimagent • Geheimagentin • Hitch • Humor • James Bond • Jugendbücher ab 10 • Kinderbuch • kinderkrimis • Krimi • Krimis für Kinder • Krimis und Detektivgeschichten • London • Mädchen • Mädchenbuch • Mädchenbücher ab 10 • Rätsel • Schule • spannende Bücher für Kinder • Spannung • spectrum • Spektrum • Spion • Survival • Survival-Training • Wildnis • witzig
ISBN-10 3-7336-0813-5 / 3733608135
ISBN-13 978-3-7336-0813-2 / 9783733608132
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