The Chosen One (eBook)

Ein Young-Adult-Fantasyroman voller Magie, Geheimnisse und großer Gefühle. Beide Romane in einem eBook

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
528 Seiten
ONE (Verlag)
978-3-7517-4870-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Chosen One - Isabell May
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Eine zerrüttete Welt, eine allmächtige Regentin und ein rebellisches junges Mädchen.

Die 17-jährige Skadi lebt in einem goldenen Käfig. Sie ist eine Ausersehene - dazu bestimmt, dem Königreich Kinder zu schenken. Als eine Seuche vor vielen Jahren um sich griff, ließ Regentin Maella die Frauen in eine luxuriöse aber stark bewachte Burg bringen, um den Fortbestand des Reiches zu sichern.
Doch Skadi sehnt sich nach Freiheit und will mehr vom Leben. Ihr gelingt die Flucht in eine ihr vollkommen unbekannte Welt. Als sie sich der Gruppe um den freundlichen Finn und den geheimnisvollen Jaro anschließt, merkt sie schnell, dass es dort draußen viel mehr gibt, als sie jemals für möglich gehalten hat. Während Jaro in Skadi ganz neue Gefühle weckt und ihr Herz höherschlagen lässt, entdeckt sie auch, dass in ihr ungeahnte magische Kräfte schlummern. Und die sind im aufkommenden Konflikt von großer Bedeutung ...

Tauche ein in die fesselnde Welt von »The Chosen One« und begleite Skadi auf ihrem gefährlichen Weg, um die Mächte des Bösen zu besiegen. Eine Geschichte voller Spannung, Magie und einer rebellischen Heldin, die bereit ist, alles zu riskieren, um ihre Welt und ihre große Liebe zu retten.

ONE. Wir lieben Young Adult. Auch im eBook!



<p>Isabell May, geboren 1985 in Österreich, studierte Germanistik, Bibliothekswesen und Journalismus, bevor sie sich 2014 als Autorin selbstständig machte. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Katzen und einem Hund in der Nähe von Aachen, wo sie sich ihrer großen Leidenschaft, dem Schreiben von Fantasy- und Liebesromanen, widmet.</p>

Prolog: Das Mädchen


Sie wusste, dass sie noch hinter ihr her waren, obwohl sie sie nicht sehen konnte. Die Straße hinter ihr war leer, doch sie fühlte, dass die Männer nicht weit entfernt sein konnten. Trotzdem musste sie stehen bleiben – nur ganz kurz, um zu verschnaufen. Keuchend stolperte sie gegen die Tür eines Hauses und stützte sich am Türrahmen ab.

Sie machte sich nicht die Mühe anzuklopfen. Niemand würde ihr öffnen. Niemand in diesem Teil der Stadt wollte Ärger – und ein Mädchen, das von Gardisten durch die Straßen gejagt wurde, bedeutete definitiv Ärger.

Ihre Beine zitterten. Sie hätte alles dafür gegeben, sich kurz setzen zu können, doch sie konnte sich keine Rast erlauben. Sie würden gleich da sein.

Sie biss die Zähne zusammen und rannte weiter.

»Bleib lieber stehen, Mädchen«, knurrte eine tiefe Stimme hinter ihr.

Sie warf einen schnellen Blick über die Schulter. Der Mann, der gerade um die Ecke kam, war der, der die Tür ihres Elternhauses aufgetreten hatte, nachdem ihre Eltern sich aus Angst geweigert hatten zu öffnen. Auch den Mann, der hinter ihm war, erkannte sie: Der hatte ihrer Mutter ein Schwert an die Kehle gehalten, während er nach ihr gefragt hatte.

»Was hat sie denn getan? Was hat sie angestellt?«, hatte ihre Mutter immer wieder gerufen.

Sie hatte nichts angestellt – diesmal nicht. Sie hatte dem Bäcker kein Brot aus dem Ofen geklaut, nicht mit ihren Freunden im Lagerhaus gespielt und war nicht bei der alten Witwe im Reichenviertel eingebrochen, um sie zu erschrecken. Nichts, das erklärte, warum Gardisten in ihr Haus kamen und nach ihr verlangten.

Wenn es denn überhaupt Gardisten waren: Sie waren ähnlich gekleidet wie die Männer, die vor der Burg patrouillierten, aber dunkler und irgendwie zweckmäßiger – als verbrächten sie mehr Zeit draußen in den Wäldern als in der Stadt. An der Brust trug jeder von ihnen ein zweites Wappen zusätzlich zu dem der Regentin: Es war aus Silber gearbeitet und zeigte Pfeil und Bogen.

Sie wunderte sich, auf was für unwichtige Details sie in einer solchen Situation geachtet hatte. Als spielte es irgendeine Rolle, was für ein Wappen die Männer trugen. Alles, was nun zählte, war, zu entkommen.

Sie hatte die Szene an der Haustür von ihrem Dachbodenzimmer aus beobachtet – aber nur bis die Männer begonnen hatten, die Leiter hinaufzuklettern. Dann war sie durch eine Luke geschlüpft und gerannt, was das Zeug hielt.

Die Straßen waren gespenstisch leer. Der Selbsterhaltungstrieb brachte die Leute dazu, in ihren Häusern zu verschwinden und die Fensterläden zu verschließen, sobald etwas Ungewöhnliches geschah.

Sie musste irgendwohin, wo mehr Menschen waren: auf den großen Markt.

Die schweren Schritte hinter ihr kamen näher und näher. Sie musste schneller rennen, noch schneller. Ihre Füße schienen kaum mehr den Boden zu berühren. Jeden anderen hätte sie im Labyrinth der Gassen längst abgehängt, doch nicht diese Verfolger.

Ihr Atem ging rau und pfeifend. Sie zwang sich, durch die Nase zu atmen statt durch den Mund. Sie durfte kein Seitenstechen bekommen.

Die Tränen, die nicht aufhören wollten zu fließen, vernebelten ihr die Sicht. Wütend wischte sie sich mit der Hand über die Augen. Tränen würden sie nicht retten. Aber die Menschen am Markt konnten das vielleicht tun.

Nicht weit entfernt wurde die Straße, durch die sie hetzte, breiter. Sonnenlicht fiel zwischen den Gebäuden hindurch. Die Häuser wurden größer, sauberer und schöner.

Es war nicht mehr weit. Sie verstärkte ihre Anstrengungen noch. Dann hatte sie es geschafft: Mit einem erleichterten Schrei stolperte sie auf den Marktplatz.

Doch sofort erkannte sie ihren Fehler: Die Menschen wichen erschrocken vor ihr zurück.

Ein Mädchen in schmuddeliger Jungenkleidung mit nackten Füßen, verfolgt von den Männern der Regentin: Sie mussten sie für eine Verbrecherin halten, die zu Recht gejagt wurde. Wieder schrie sie auf, diesmal frustriert. Niemand hier würde ihr helfen. Sie sah es an den verschlossenen Mienen der Leute.

Ein paar Männer, vielleicht Händler, machten Anstalten, sich ihr in den Weg zu stellen. Sie waren unsicher, ihr Versuch war halbherzig. Es war ein Leichtes, ihnen auszuweichen.

Sie stieß sich vom Boden ab und sprang über einen Stand mit Früchten hinweg. Er war hoch, und trotzdem hätte sie es geschafft – unter normalen Umständen. Doch nicht nachdem sie verzweifelt durch die halbe Stadt gesprintet war. Der Sprung fiel eine Winzigkeit zu kurz aus, und sie streifte die obersten Früchte. Polternd rollten Äpfel und Nektarinen auf die Steinplatten, die den Boden bedeckten.

Sie strauchelte nur kurz, dann hetzte sie weiter, um die nächste Ecke – und prallte fast gegen Gardisten. Einen entsetzlichen Moment lang dachte sie, es wären ihre Verfolger, die irgendwie an ihr vorbeigekommen waren. Sie warf sich auf den Boden, schlitterte zwischen ihnen hindurch – und fand sich in himmelblauer Seide wieder.

Überrascht schnappte sie nach Luft, überwältigt von der kühlen Glätte des luxuriösen Gewebes. Gemeinsam mit der jungen Frau, in deren Seidenkleid sie gelandet war, stürzte sie zu Boden.

Eine Ausersehene. Sie erkannte es auf den ersten Blick: blaue Seide, so kostbar, dass die meisten Menschen ein Leben lang auf ein solches Kleid sparen müssten; langes Haar, fast bis zum Boden; filigraner Goldschmuck um Arme und Hals. Diese Frau lebte in einer völlig anderen Welt.

Die Blaugewandete war jung, fast noch ein Mädchen – kaum älter als sie selbst. Gebannt starrten sie einander an, einen Herzschlag lang.

Dann wurden aus den überraschten Rufen der Leute ringsumher Schmerzensschreie: Ihre Verfolger bahnten sich rücksichtslos einen Weg durch die Menge.

Sofort war sie auf den Beinen und schnellte los. Die Leibgarde der Ausersehenen war zu beschäftigt damit, ihrer Schutzbefohlenen hochzuhelfen, um das zerzauste Mädchen aufzuhalten, das quer über den Marktplatz rannte und dann wieder ins Gewirr aus Straßen und Gassen eintauchte.

Als sie weiterlief, brannten ihre Wangen vor Scham. Sie hatte vor kaum etwas Respekt, doch eine Ausersehene umzurennen – das war schlimm. Wenn ihre Mutter davon erfuhr, würde sie entsetzlich wütend sein. Auf Ausersehene musste man gut achtgeben – sie waren das höchste Gut der Gesellschaft, das wusste jeder.

Sie verdrängte den Gedanken. Wenn sie ihre Mutter je wiedersah, würde sie die Standpauke gerne in Kauf nehmen, doch dazu musste sie erst entkommen.

Die Männer ließen sich nicht abschütteln. Unaufhaltsam kamen sie näher. Sie merkte, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. Ihre Lunge brannte bei jedem Atemzug wie Feuer, und sie hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Ihre Beine gaben immer wieder nach, sodass sie stolperte und fast hinfiel. Sie brauchte ein Versteck.

Der alte Speicher kam ihr in den Sinn. Die Tür war nie abgesperrt, weil es dort nichts zu holen gab. Die Verschläge und großen Holzkisten darin waren seit vielen Jahren leer. Das Haus sollte abgerissen werden, doch noch stand es – und es war nicht weit entfernt. Mit letzter Kraft schleppte sie sich weiter.

Als sie den Speicher erreichte, gelang es ihr kaum, die Tür aufzuschieben. Sie stieß einen kraftlosen Fluch aus, warf sich dagegen und taumelte in das schattige Innere des Gebäudes.

Gehetzt sah sie sich nach einem Versteck um. Ein gutes Stück über ihrem Kopf verliefen breite, massive Querbalken. Wenn sie dort hinaufgelangen könnte …

Sie konnte.

Sie wusste nicht, wie ihr geschundener Körper es fertigbrachte, doch sie kletterte über Kisten und Balken empor, bis sie unter dem Dach kauerte. Wie eine Katze spähte sie nach unten.

Es dauerte nicht lange, bis die Tür wieder aufschwang. Die Männer betraten den Speicher. Sie entdeckten sie sofort. Sie verschwendeten gar keine Zeit damit, am Boden nach ihr zu suchen. Sobald sie im Gebäude waren, sahen sie hoch und blickten ihr direkt in die Augen. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie verloren hatte: Sie konnte ihnen nicht entkommen.

Einer von ihnen, der ganz eindeutig der Anführer war, obwohl seine Kleidung sich nicht von der der anderen unterschied, kam näher. Er musste nicht wie sie mühsam klettern: Er sprang einfach aus dem Stand nach oben und zog sich mit Leichtigkeit auf den Balken hoch, auf dem sie saß.

Wimmernd huschte sie auf allen vieren weiter. Am Ende des Balkens war eine Lücke zwischen den Holzbrettern der Wand, gerade breit genug für sie. Sie presste sich hindurch, ohne darauf zu achten, dass das raue Holz ihr die Haut aufschürfte, und zog sich aufs Dach.

Die grelle Sonne blendete sie. Kaum eine Armlänge von ihr entfernt ging es tief hinab, viel zu tief. Sie hatte nicht geahnt, dass das Haus so hoch war. Zitternd kauerte sie am abschüssigen Dach und hielt sich mit schweißnassen Händen fest.

Sie hörte nicht, wie er über den Balken näher kam – aber sie fühlte seine Anwesenheit. Der Spalt zwischen den Brettern war nicht breit genug für ihn, doch er steckte den Kopf hindurch.

Sie schnappte nach Luft.

Er war jung – und schön, so wunderschön. Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen. Seine Gesichtszüge waren ebenmäßiger als die jedes anderen Menschen, den sie je gesehen hatte. Goldene Locken fielen seidig bis auf seine Schultern. Die großen, sanften Augen blickten ihr freundlich entgegen.

»Lauf nicht weg«, sagte er und streckte die Hand nach ihr aus. »Komm zu mir.«

Einen Augenblick lang wollte sie genau das tun. Konnte ein Mensch, der so aussah, zu Bösem fähig sein? Ihre Lippen erwiderten sein Lächeln,...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte All Age • Aufstand • Bücher ab 14 Jahre • Bundle • Dilogie • Dystopie • eBook • Epic Fantasy • Fantasy • Fantasy Bücher • Geheimnisse • goldener Käfig • Liebe • Love Triangle • Magie • Menschheit • Rebellen • Regentin • Sammelband • Seuche • YA • Zwei Bücher in einem
ISBN-10 3-7517-4870-9 / 3751748709
ISBN-13 978-3-7517-4870-4 / 9783751748704
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