Bodyguard Reloaded – Die Entführung (eBook)
Connor Reeves hat ein Angebot vom MI6 bekommen, das man nicht ablehnen kann. Nachdem die Bodyguard-Organisation infolge eines verheerenden Anschlags aufgelöst worden ist, wird er nun als verdeckter jugendlicher Ermittler für den Auslandsgeheimdienst arbeiten. Zusammen mit neuen und vertrauten Kollegen soll er gleich bei seinem ersten Einsatz ein kriminelles Bandennetzwerk infiltrieren. Doch dann meldet sich ein alter Widersacher zurück und erpresst Connor, einen tödlichen Anschlag zu verüben ...
Die heiß ersehnte Fortsetzung der Action-Abenteuer-Bestseller-Serie »Bodyguard«
Die Bodyguard-Reloaded-Reihe:
Bodyguard Reloaded - Die Entführung (Band 1)
Bodyguard Reloaded - Der Überfall (Band 2) erscheint im Frühjahr 2025
Bodyguard Reloaded - Die Geiselnahme (Band 3) erscheint im Frühjahr 2026
Chris Bradford praktiziert als Autor, was er selbst »Method Writing« nennt: Für seine Arbeit an der »Bodyguard«-Serie belegte er einen Kurs als Personenschützer und ließ sich als professioneller Bodyguard ausbilden. Seine Bücher wurden in über 25 Sprachen übersetzt und erhielten mehr als 35 Jugendbuchpreise und -nominierungen. Chris Bradford lebt mit seinen beiden Söhnen in England.
KAPITEL 5
Am nächsten Abend stand Connor in einer schmalen gepflasterten Gasse in Whitechapel vor einem schicken mediterranen Restaurant. Man hätte das Lokal leicht übersehen können, wenn man nicht von einem Insider darauf aufmerksam gemacht wurde. Connor warf einen Blick auf die Nachricht auf seinem Handy und dann auf das schwarz-goldene Schild, das über einem Erkerfenster mit Samtvorhängen hing. Er war am richtigen Ort.
Doch er hätte sich gar nicht zu vergewissern brauchen. Denn vor dem Eingang hatte sich Zef aufgebaut, dessen zickzackförmige Narbe wie ein Blitz auf seiner Stirn prangte.
Ein muskelbepackter Harry Potter mit Tattoos!, dachte Connor amüsiert.
Aber an dem Mann selbst war nichts Lustiges. Sein grimmiger Gesichtsausdruck wirkte ungefähr so einladend wie der eines Pitbulls, der eine Wespe zerkaut. Obwohl ihm offenbar nicht mehr übel war, sah er immer noch blass und mitgenommen aus. Nicht gerade die beste Werbung für ein Restaurant!
Immerhin war der Mann diesmal aufmerksamer. Sobald Connor in die gepflasterte Gasse eingebogen war, hatte Zef ihn bemerkt und jeden seiner Schritte verfolgt. Der Entführungsversuch hatte die Wachsamkeit des Mannes deutlich erhöht.
Connor bemerkte eine Überwachungskamera, die unauffällig über der Tür angebracht war und deren Weitwinkelobjektiv den gesamten Eingangsbereich überblickte. Eine weitere Vorsichtsmaßnahme gegen Angreifer, ebenso wie die solide, verstärkte Tür, die eine zusätzliche Sicherung darstellte. Dies war ein gut geschütztes Restaurant. Connor lächelte in die Kamera und nahm sich einen Moment Zeit, um die Speisekarte im Fenster zu studieren.
Es schien, als hätte Sofi absolut recht gehabt. Dieses Fünf-Sterne-Restaurant bot weit mehr als ein altes Käsesandwich: Lammfleisch in Joghurt, Muscheln in Knoblauch und Weißwein, T-Bone-Steaks mit Trüffelsauce …
Hätte er gewusst, wie nobel es heute Abend zugehen sollte, hätte er statt seiner üblichen Lederjacke ein schickeres Sakko angezogen. Andererseits hatte er nicht viele Jacketts zur Auswahl. Bevor er eintrat, betrachtete Connor sein Spiegelbild im Fenster. Das war eine Angewohnheit aus seiner Zeit als Bodyguard, um sicherzugehen, dass ihm niemand gefolgt war. Während er sich das braune Haar aus den Augen strich und zu Strähnen zerzauste, spähte er unauffällig in die Gasse hinter sich. Dann fokussierte er seinen Blick auf die Glasscheibe, musterte seinen leicht gebräunten Teint und vergewisserte sich, dass nichts zwischen seinen Zähnen hing. Dabei sahen ihm aus dem Spiegel seine grünblauen Augen entgegen, die schmaler waren als üblich und deren Pupillen sich leicht geweitet hatten. Ihm wurde klar, dass er nur Zeit schinden wollte. Warum war er so nervös? Er hatte in seinem Leben schon gefährlichere Dinge getan, als mit einem reichen, schönen Mädchen und ihrem Vater essen zu gehen. Er dachte an den Kampf gegen einen kaltblütigen Auftragskiller in Russland. Und an die Auseinandersetzung mit somalischen Piraten auf einer Luxusjacht im Indischen Ozean. Einmal hatte er sogar mit einem Krokodil in einem afrikanischen Fluss gerungen!
Reiß dich zusammen, Connor. Du schaffst das.
»Okay, mein Hübscher, Mr Murati mag es nicht, wenn man ihn warten lässt.«
Connor beendete sein motivierendes Selbstgespräch und strich sich lässig das Hemd glatt. In der offenen Tür stand Bekim. Er trug einen Rollkragenpullover und darüber einen violetten Anzug, der ziemlich eng saß und seinen muskulösen Körper betonte. Was wohl auch so beabsichtigt war. Seine markante Kieferpartie war durch einen schmalen Bartstreifen definiert, sein schwarzes Haar an den Seiten kurz rasiert und oben zu glatten Wellen gekämmt. Seine dunklen Augen funkelten listig und wachsam. Aus irgendeinem Grund erinnerte Bekim Connor an einen Zitteraal: sehr glitschig und sehr gefährlich.
Connor warf einen Blick auf seine Uhr. Er war ohnehin fünf Minuten zu früh, aber er sparte es sich, Bekim darauf aufmerksam zu machen. Mit einem Nicken zu Zef, das der missmutig dreinblickende Türsteher nicht erwiderte, folgte Connor Bekim ins Restaurant. Der Duft der feinen Küche und Klänge klassischer Musik empfingen Connor. Ein Portier nahm ihm die Jacke ab und Bekim führte ihn durch das schwach beleuchtete Innere. Sie kamen an schweigsamen Kellnern und blütenweiß gedeckten Tischen vorbei, an denen elegant gekleidete Gäste saßen, die sich leise unterhielten. Connor spürte jedoch deutlich, wie ihre Blicke ihm auf seinem Weg durch den Raum folgten. Unterwegs entdeckte er eine weitere Kamera in der Ecke über einem Notausgang und eine dritte, die einen abgesperrten Gang überwachte, durch den Bekim ihn nun führte. Der breitnasige, schwarzäugige Lorik wartete am Ende des Ganges und verdeckte mit seinem massigen tätowierten Körper eine Tür. Als sie näher kamen, trat er zur Seite, öffnete die Tür, und Connor wurde in einen privaten Speisesaal geführt.
Das Hauptrestaurant war bereits sehr luxuriös gewesen, aber das hier war noch mal eine ganz andere Liga. Die Wände waren mit Mahagoni getäfelt, die Stühle mit Samt bezogen und der Kronleuchter aus Kristall. In der Mitte des Raumes stand ein großer ovaler Tisch, dessen dunkles Holz wie polierte Bronze glänzte. Teure moderne Kunstwerke schmückten die Wände, und am hinteren Ende des Raumes hing ein antiker goldgerahmter Spiegel, der die Opulenz des Raumes widerspiegelte und verdoppelte.
»Ich bin so froh, dass du gekommen bist!« Sofi, die ein schlichtes, aber elegantes Cocktailkleid trug, stand auf, um ihn zu begrüßen. Ihr schwarzes Haar fiel ihr in lockeren Wellen über die Schultern. Sie trug eine Halskette mit einem winzigen Silbermedaillon und ein passendes Armband, das im Licht funkelte. Ihr strahlendes Lächeln und ihre warmen braunen Augen hießen Connor willkommen, sodass er sich sofort wohler fühlte. Als sie ihn sanft auf beide Wangen küsste, nahm Connor einen Hauch ihres Parfüms wahr: eine zarte, aber unverwechselbare Mischung aus Rosenblättern, Vanille und Jasmin.
»Willkommen, Connor.« Mr Murati kam auf ihn zu und schüttelte ihm mit gewohnt festem Griff die Hand. »Bitte setz dich.«
Er deutete auf einen Stuhl am Ende des Tisches. Connor nahm Platz, obwohl die Position ihm nicht gefiel. Eine weitere Angewohnheit aus seiner Zeit als Bodyguard: Er saß nicht gerne mit dem Rücken zur Tür. So konnte er nicht sehen, wer hereinkam oder hinausging. Durch den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand hatte er wenigstens einen kleinen Ausschnitt im Blick. Das musste reichen.
Sofi setzte sich zu seiner Rechten und ihr Vater nahm auf dem Stuhl gegenüber von Connor Platz. Bekim setzte sich nicht zu ihnen. Er stand mit verschränkten Händen neben der geschlossenen Tür und beobachtete Connor schweigend. Mit gerunzelter Stirn und zusammengepressten Lippen hatte Bekim einen feindseligen, ja misstrauischen Ausdruck, aber das konnte auch an dem antiken Spiegel liegen, der sein Spiegelbild verzerrte.
Connor wandte den Blick vom Spiegel ab und sah Sofi an. »Wie geht es dir? Hast du dich gut von gestern erholt?«
Sofi nickte, wenn auch zögerlich. Er bemerkte, dass ihre Hände auf ihrem Schoß leicht zitterten. »Gut … dank dir … Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn du nicht da gewesen wärst.«
»Darüber solltest du gar nicht nachdenken«, sagte Mr Murati.
Ein Kellner kam herein, schenkte ihnen Mineralwasser ein und nahm ihre Getränkebestellung auf.
Sofi entschied sich für eine Pfefferminzlimonade und Connor folgte ihrem Beispiel. Als der Kellner gegangen war, wandte er sich an Sofis Vater: »Haben Sie eine Ahnung, wer hinter dem Entführungsversuch steckt?«
»Nein«, sagte Mr Murati, sein Blick wurde plötzlich eiskalt und unbarmherzig. »Aber ich werde es ganz sicher herausfinden.«
Er beugte sich über den Tisch, verschränkte die Finger und sah Connor an. Sein Blick war zwar weiterhin stählern, aber sein Gesichtsausdruck wurde etwas weicher, und seine Lippen kräuselten sich. »Connor, du hast nicht nur die Entführer abgewehrt, sondern auch meiner Tochter geholfen, sich von einer Unterzuckerung zu erholen. Offenbar bist du nicht nur Bodyguard, sondern auch ausgebildeter Rettungssanitäter. Das ist sehr interessant. Erzähl mir mehr über dich.«
Connor rutschte unruhig in seinem Sitz hin und her. »Mr Murati …«
»Nenn mich Armand.«
»Ähm … okay … Armand, ich habe Sofi vielleicht einen falschen Eindruck vermittelt«, räumte Connor verlegen ein. »Im Eifer des Gefechts habe ich möglicherweise ein wenig übertrieben, um sie zu beeindrucken …« Er sah Sofi mit einem gezwungenen Lächeln an.
Sofi lachte auf. »Connor, die Mühe hättest du dir nicht zu machen brauchen. Du hattest mich ohnehin schon beeindruckt, als du meinem Angreifer einen fliegenden Tritt verpasst hast!«
Connor hörte Bekim hinter sich schnauben. Als er in den Spiegel blickte, schaute der Mann sehr finster drein. Bekim war offensichtlich weniger beeindruckt. Vermutlich war der Mann verärgert darüber, dass nicht er oder seine Cousins Mr Muratis Tochter erfolgreich beschützt hatten, sondern Connor.
Mr Murati lehnte sich in seinem Stuhl zurück und musterte Connor. »Übertreibung hin oder her, die Tatsache, dass du deine Heldentaten vor mir – und der Polizei – herunterspielst, spricht Bände.« Er hob einen Finger. »Erstens verrät es mir, dass du verschwiegen bist. Eine Eigenschaft, die ich sehr zu schätzen weiß.« Er hob einen weiteren Finger. »Und zweitens, dass in dir viel mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet! Habe ich recht?«
Betretenes Schweigen machte sich breit, während...
Erscheint lt. Verlag | 11.9.2024 |
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Reihe/Serie | Die Bodyguard-Reloaded-Reihe | Die Bodyguard-Reloaded-Reihe |
Übersetzer | Alexander Wagner |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Bodyguard Reloaded #1 (Bodyguard #7) |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | 2024 • ab 12 • Abenteuerroman • Actionthriller • Agent • Agent 21 • Alex Rider • Bodyguard • Bücher für Jungen • eBooks • James Bond • Jugendbuch • Jugendbücher • Jungen • Kampfsport • Kidnapping • Krimi • London • Martial Arts • MI6 • Muchamore • Neuerscheinung • soul hunters • Spannung • Thriller • Top Secret • Young Adult • Young Samurai |
ISBN-10 | 3-641-30565-9 / 3641305659 |
ISBN-13 | 978-3-641-30565-9 / 9783641305659 |
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