Iron Empire – Gekrönt vom Feuer der Nacht (eBook)

Das atemberaubende Finale der Romantasy-Dilogie

(Autor)

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2024
416 Seiten
cbt (Verlag)
978-3-641-30983-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Iron Empire – Gekrönt vom Feuer der Nacht - Emily Bähr
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Eine Seherin ohne Magie, ein Kaiser ohne Krone,
und eine Liebe, die Rettung oder Untergang bedeuten könnte.

Seit ihrer Flucht aus dem Palast ist das ganze Kaiserreich hinter Kae und Hunter her. Während Hunter entscheiden muss, ob er sich weiter zurückzieht oder für sein Geburtsrecht kämpft und den sinnlosen Krieg beendet, stellt Kae fest, dass sie ihre Lichtmagie verloren hat.
Als das Eiserne Imperium beschließt, die Wispernden Wälder dem Erdboden gleichzumachen, reisen die beiden in Kaes Heimat, um die Eijn zu warnen. Allerdings hat sie als Lichtlose ihren Platz im Volk verwirkt und ihre Worte bleiben ungehört.
Den bevorstehenden Kampf kann sie nur verhindern, indem sie ihre Magie wiedererlangt und sich ihren Platz als Seherin zurückverdient. Doch dafür muss sie tiefer in die Wälder reisen, um einer alten Legende auf die Spur zu kommen. Unterdessen kehrt Hunter ins Imperium zurück, obwohl dieser Schritt die beiden unwiderruflich zu Feinden machen könnte ...

Der Abschluss der packenden Romantasy-Dilogie.

Zwischen Narnia und Westeros lebt Emily Bähr im magischen Nordirland, wo sie als Grafikdesignerin den Lebensunterhalt für sich und ihre Katzen verdient. Als bekennender Nerd liebt sie Science-Fiction, Kinobesuche und Pokémon und würde bei der ersten Gelegenheit auf den Mars auswandern. Da dies allerdings unwahrscheinlich ist, flüchtet sie sich in die fantastischen Welten in ihrem Kopf, während sie im Schutz der Nacht Wikipedia nach unnützem Wissen durchforstet.

I


Hunter

Die aufgehende Sonne färbte den Himmel und die vereinzelten Wolken rot, sodass es sich anfühlte, als flögen wir durch ein Meer aus Blut. Unter uns zog das ruhige Wasser der Weißen Bucht dahin, während hinter uns die Berge der Wispernden Wälder im Horizont versanken. Nicht mehr lange und sie wären ganz verschwunden. Wie auch die Hauptstadt, mein Zuhause und mein altes Leben.

Mittlerweile hatte sich Nyota zu uns ins Cockpit gesellt, ohne etwas zu sagen. Still saß sie da wie Kae und ich. Denn es gab keine Worte, um das, was wir in der letzten Nacht erlebt hatten, zu beschreiben.

Ich versuchte, all meine Gedanken auf den Flug zu konzentrieren, auf die Instrumente und das Kribbeln in meinen Beinen, um zumindest einen Hauch der Sorglosigkeit zu spüren, die mich sonst beim Fliegen überkam. Aber nichts half. Wenn ich auch nur blinzelte, kehrten die Bilder sofort in meinen Kopf zurück. Der Verlust meiner Mutter ließ sich noch viel schwerer verdrängen als der meines Bruders. Es war zu viel geschehen. Und ich hatte keine Ahnung, wie es jetzt weiterging.

Nach dem Start hatte ich die Maschine in Richtung Osten gelenkt, weg vom Palast, ohne ein festes Ziel vor Augen. Ein Kurs, den ich am liebsten beibehalten hätte, bis ich nicht nur die Hauptstadt, sondern auch das ganze Eiserne Imperium hinter mir gelassen hätte. Weiter über den Ozean, bis hin zu den sagenumwobenen Fernländern, die noch kein Mensch entdeckt hatte. Wenn ich den Instrumenten allerdings trauen durfte, würden wir es am Ende kaum über die Weiße Bucht schaffen, die meine Heimat Chreste vom Fürstentum Ero trennte. Wir würden landen müssen und uns dann überlegen, wie wir weitermachen sollten.

Besorgt warf ich einen weiteren Blick auf die Tankanzeige. Die Nadel schwebte gefährlich nah über dem roten Bereich. Zwar war ich nicht mit dem Flugzeug vertraut, aber ich vermutete, dass wir keine hundert Kilometer mehr schafften, bevor wir zum Landen gezwungen waren. Und auch wenn ich das Schweigen gern noch eine Weile in die Länge gezogen hätte, wusste ich, dass es Zeit war, die anderen über unseren Status zu informieren.

»Wir müssen bald landen«, verkündete ich, wobei meine Stimme so rau und schwach klang, dass sie beinahe mit dem Brummen der Triebwerke verschmolz.

Hinter mir löste sich Nyota aus ihrer Starre und straffte die Schultern. Ich konnte förmlich sehen, wie die Militärausbildung einsetzte und sie sich dazu zwang, weiterzumachen, während dieser Effekt bei mir auf sich warten ließ. »Wie bald?«

»Fünfzehn, vielleicht dreißig Minuten.«

»Hast du nicht getankt?«

»Nicht genug.« Wir hatten zu schnell Gesellschaft bekommen. Und auch nachdem Kae sich um sie gekümmert hatte, war das Risiko zu hoch gewesen, weiter am Boden zu bleiben.

»Okay. Schaffen wir es an Land oder soll ich die Schwimmwesten rausholen?«

Ich blinzelte durchs Cockpitfenster in die aufgehende Sonne. Wegen der Helligkeit konnte ich nur schwer ausmachen, was vor uns lag, aber wenn ich unseren Kurs richtig einschätzte, dürften wir kurz vor der Küste Eros sein.

»Wir schaffen es an Land. Der nächste Flughafen ist in Tarhos, dort könnten wir landen.«

»Spricht etwas dagegen?«

Ich presste die Lippen zusammen. Nyota kannte mich gut genug, um selbst den kleinsten Hauch Unsicherheit in meiner Stimme zu hören.

»Ich weiß es nicht.« Nach gestern Nacht wusste ich gar nichts mehr.

»Hunter«, sagte sie streng. »Rede mit mir. Was geht dir durch den Kopf?«

»Ich kann es nicht genau beschreiben. Objektiv ist es die beste Möglichkeit, die wir haben, aber ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache. Keine Ahnung, wem wir noch trauen dürfen. Und wie es überhaupt weitergehen soll.«

Nyota nickte. »Können wir nicht abseits der Stadt landen?«

»Zu gefährlich.«

»Dann der Flughafen in Tarhos«, beschloss sie. »Wir landen. Tanken. Und dann fliegen wir weiter nach Zazwa.«

»Zazwa?«

»Bei meiner Familie sind wir in Sicherheit und können in Ruhe unser weiteres Vorgehen besprechen.«

Ich starrte eisern geradeaus. Vermutlich war das die vernünftigste Option, aber das mulmige Gefühl in meinem Magen ließ sich nicht ablegen. Schwer zu sagen, ob es Paranoia war oder die Angst davor, mich mit der Realität auseinanderzusetzen, aber allein der Gedanke über das Geschehene zu sprechen, war zu viel.

»Es sei denn, du willst lieber umkehren und deinen Onkel zur Rede stellen.«

»Nein.«

Alles, bloß das nicht.

Während ich unsere Höhe langsam verringerte, fiel mein Blick immer wieder zu Kae, die bislang keinen einzigen Ton von sich gegeben hatte. Sie hatte die Hand um ihren Qo’ai geschlossen und ich meinte zu erkennen, dass sie leicht zitterte.

»Alles in Ordnung?«, frage ich leise, nachdem Nyota in die Kabine verschwunden war, um eine Bestandsaufnahme zu machen.

Kae schüttelte den Kopf und hielt den Blick starr geradeaus gerichtet. Sofort machte sich das schlechte Gewissen in mir breit. Der Gedanke, dass ich sie in all das hineingezogen hatte, sie nicht nur aus ihrer Heimat, sondern auch mitten in diese Krise gezerrt hatte, war unerträglich. Sie hatte das nicht verdient.

Fieberhaft überlegte ich, was ich sagen oder tun konnte, aber mir wollten die richtigen Worte nicht einfallen. Es tut mir leid käme mir lächerlich vor in Anbetracht dessen, was gerade in ihr vorgehen musste. Ich wagte es nicht einmal, meine Hand auf ihre zu legen, obwohl sich alles in mir nach ihrer tröstlichen Nähe sehnte. Aus Angst, ich könnte etwas kaputtmachen. Aus Angst, sie könnte mich dafür hassen, dass ich sie in diese Welt gebracht hatte.

Ich seufzte. Ihr Volk. Ihr Wald. Ihre Heimat. Alles nur weitere Punkte auf meiner Liste an Problemen.

Ich suchte Kaes Blick, doch sie sah mich nicht an, blieb weiter starr sitzen. Lediglich Qatou lugte kurz aus ihrer Jackentasche hervor und wirkte mit den angelegten Ohren ebenso ängstlich, wie ich mich fühlte. Am liebsten hätte ich mich wie er irgendwo verkrochen, aber zuerst musste ich dieses Flugzeug landen und uns in Sicherheit bringen. Wenigstens das war ich Kae schuldig. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, welcher Ort überhaupt noch sicher war.

Unter uns kam die Küste in Sichtweite. Die hohen Kreidefelsen, von deren Farbe die Weiße Bucht ihren Namen hatte. Von hier oben wirkten sie nur wie weiße Streifen, doch ich erinnerte mich lebhaft an meinen ersten Besuch in Tarhos, das eingebettet zwischen den Klippen an den Ufern des Ibevy lag, und wie winzig klein ich mich gefühlt hatte. Ich verringerte unsere Höhe weiter und lenkte das Flugzeug nach rechts. Feiner Nebel umwaberte die Gipfel der Klippen, der sich in der Morgensonne allmählich auflöste und die Sicht freigab.

Ich orientierte mich an der Form der Küste und dem dichter werdenden Schienennetzwerk, bis der Flughafen in Sicht kam. Ein einziges riesiges Gebäude aus Stahl, das auf den ersten Blick verloren wirkte. Erst auf den zweiten erkannte man die breite Schlucht daneben, in der Tarhos erbaut worden war.

Gerade rechtzeitig kehrte Nyota ins Cockpit zurück und ließ sich seufzend in ihren Sitz fallen. »Ich hoffe, deine kaiserlichen Privilegien reichen als Währung für Treibstoff – es gibt nämlich absolut nichts an Bord.«

Unsicher verzog ich die Lippen. Allein der Gedanke, das Wort kaiserlich mit mir in Verbindung zu bringen, war mir zuwider. Aber wenn es hart auf hart kam, hatten wir vermutlich keine Wahl.

»Wir sind im Landeanflug«, informierte ich die anderen und hatte Mühe, meine zunehmende Unruhe zu verbergen. »Ihr solltet euch anschnallen.«

»Du bist doch nicht etwa nervös?«, stichelte Nyota und ich bewunderte sie dafür, dass sie die Kraft fand, mich aufzuziehen.

»Ich doch nicht.«

Ein Rucken ging durch die Maschine, als ich die Klappen ausfuhr, um uns weiter auf Sinkflug zu bringen und unser Tempo zu reduzieren. Erneut wanderte mein Blick zur Tankanzeige, deren Zeiger inzwischen auf Rot stand. Das würde eine absolute Punktlandung werden.

Mittlerweile waren wir tief genug, dass ich die Landschaft genauer betrachten konnte. Weite Wiesen, die vor langer Zeit einmal Acker und Weiden gewesen waren und jetzt vollkommen unberührt dalagen. Eine Straße, auf der ein einziges Automobil entlangfuhr. Und eine ganze Reihe Schienen. Mit seiner zentralen Lage und dem Zugang zum Meer war Tarhos einmal eine blühende Handelsstadt gewesen. Doch das war Vergangenheit. Die Sporen hatten nicht nur den Tourismus, sondern auch den Großteil der Landwirtschaft zum Erliegen gebracht und das einst pulsierende Herz an der Grenze zwischen Ero und Helvend war mittlerweile nur noch ein dunkler Fleck auf der Karte. Einer, den die Menschen aufgrund der hohen Kriminalitätsrate um jeden Preis mieden.

Meine Hände waren schwitzig, als ich den Hebel fürs Fahrwerk betätigte und die Landebahn ins Visier nahm. Die gleiche Angst, die mich bereits beim Start erfüllt hatte, war zurück, doch dieses Mal war kein Adrenalin in meinem Blut, um mich von der Nervosität abzulenken. Was, wenn ich versagte? Eine einzige Fehleinschätzung könnte uns das Leben kosten. Ich zitterte am ganzen Körper. Entsprechend war unsere Landung so hart, dass ich kurz das Gefühl hatte, mich übergeben zu müssen. Das Fahrwerk ächzte unter dem Aufprall, kurz hoben wir wieder ab, um Sekunden später erneut auf dem Boden aufzukommen. Als ich die Luftbremsen ausfuhr, rutschte ich auf dem Sitz nach vorne, bis der Gurt schmerzhaft gegen meinen Brustkorb drückte. Zwar wurden wir laut...

Erscheint lt. Verlag 15.5.2024
Reihe/Serie Die "Iron Empire"-Reihe
Die "Iron Empire"-Reihe
Die Iron-Empire-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2024 • ab 14 • Avatar • catching stardust • eBooks • Fantasy-Dilogie • Forbidden Love • Imperium • Intrigen • Jennifer Benkau • Jugendbuch • Jugendbücher • Klimaschutz • Königshof • Naomi Novik • Neuerscheinung • Prinz • Romance • Romantasy • romantasy neuerscheinung 2024 • Sarah J. Maas • Seherin • Selbstwert • selection • the lost crown • Umweltschutz • Waldfantasy • Young Adult
ISBN-10 3-641-30983-2 / 3641309832
ISBN-13 978-3-641-30983-1 / 9783641309831
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