These Infinite Threads (eBook)
Alizeh, die zukünftige Königin des Dschinn-Volkes, und Kamran, Kronprinz des Reiches, das sie seit Jahrtausenden unterdrückt, sind ihren Gefühlen füreinander erlegen. Und nun muss sich erweisen, ob diese unmögliche Liebe eine Zukunft haben kann und was sie bereit sind, dafür zu opfern ...
Die atemberaubende Fortsetzung der süchtig machenden Bestsellerreihe: voller Magie, großer Gefühle, dramatischer Verwicklungen und mit einer epischen Liebesgeschichte, von der Autorin des TikTok-Sensationserfolg »Shatter Me«.
Die Bände der »This Woven Kingdom«-Reihe:
This Woven Kingdom (Band 1)
These Infinite Threads (Band 2)
All This Twisted Glory (Band 3)
Tahereh Mafi wurde als jüngstes von fünf Kindern in einer Kleinstadt in Connecticut geboren und lebt mittlerweile mit ihrem Mann Ransom Riggs und ihrer gemeinsamen Tochter in Kalifornien, wo sie und ihr Mann beide Bestseller schreiben. Nach ihrem Abschluss an einem kleinen College in Laguna Beach studierte Mafi, die acht verschiedene Sprachen spricht, ein Jahr in Spanien. Danach reiste sie quer durch die Welt und fing nebenbei an zu schreiben. Ihre »Shatter Me«-Reihe eroberte die Romantasy-Gemeinde und Bloggerwelt weltweit im Sturm.
ALIZEH RÜHRTE SICH LANGE NICHT.
Sie war von Angst und Ungläubigkeit wie gelähmt, ihr Denken bestürmt von Ungewissheit. Langsam kehrte Gefühl in ihre Gliedmaßen zurück, in ihre Fingerspitzen. Bald spürte sie den Wind in ihrem Gesicht, sah, dass sich der Nachthimmel um sie her ausbreitete wie ein mitternächtliches, mit Sternen besticktes Laken.
Allmählich begann sie, sich zu entspannen.
Das Untier war schwer und massig und schien zu wissen, wohin es wollte. Alizeh atmete die Luft tief in ihre Lungen ein, versuchte, die Panik ganz loszuwerden, sich zu sagen, dass sie sicher wäre, zumindest solange sie sich an dieser wilden Kreatur festhielt. Sie veränderte ihre Position, als sie plötzlich durch die Überreste ihres dünnen Kleides hindurch weiche Fasern über ihre Haut streichen fühlte. Sie sah prüfend an sich herunter. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass sie auf einem kleinen Teppich saß, der …
Alizeh hätte beinahe wieder geschrien.
Der Drache war verschwunden. Er war noch immer da – sie konnte das Geschöpf unter sich fühlen, die ledrige Beschaffenheit seiner Haut –, aber es war unsichtbar geworden, sodass es aussah, als würde sie auf einem gemusterten Teppich fliegen.
Es war zutiefst verstörend.
Doch da verstand sie, warum der Drache verschwunden war – ohne seinen gewaltigen Leib konnte sie die Welt unter sich sehen, die Welt jenseits.
Alizeh wusste nicht, wohin die Reise ging, aber für den Augenblick zwang sie sich, nicht panisch zu werden. Schließlich war hier ein seltsamer Frieden in der Stille, die sie umgab.
Während sie sich entspannte, schärfte sich ihr Denken. Rasch riss sie sich die Stiefel von den Füßen und schleuderte sie in die Nacht hinaus. Es erfüllte sie mit großer Zufriedenheit zu sehen, wie sie in die Dunkelheit entschwanden.
Erleichterung.
Ein unvermittelter Aufprall auf dem Teppich veränderte dessen Schwerpunkt und ließ sie aufschrecken, sodass sie kerzengerade dasaß. Alizeh fuhr herum, während ihr Herz wieder in der Brust zu hämmern begann. Als sie das Gesicht ihres ungebetenen Reisegefährten sah, dachte sie daran, den Stiefeln in die Nacht nachzuspringen.
»Nein«, flüsterte sie.
»Das ist mein Drache«, sagte der tulanische König. »Es ist dir nicht erlaubt, meinen Drachen zu stehlen.«
»Ich habe ihn nicht gestohlen, das Vieh hat … Warte, wie bist du hierhergekommen? Kannst du fliegen?«
Da lachte er. »Ist das mächtige Reich Ardunia wirklich so arm an Magie, dass dich diese kleinen Zaubertricks beeindrucken?«
»Ja«, erwiderte sie blinzelnd. »Wie heißt du?«
»Was für eine unlogische Frage! Warum willst du meinen Namen wissen?«
»Damit ich dich zwangloser hassen kann.«
»Aha. Nun, in diesem Fall kannst du mich Cyrus nennen.«
»Cyrus«, wiederholte sie. »Du widerwärtiges Ungeheuer. Wohin um Himmels willen fliegen wir?«
Ihre Beleidigungen schienen ihm nichts auszumachen, denn er lächelte immer noch. »Hast du das wirklich noch nicht begriffen?«
»Ich bin zu durcheinander für solche Spielchen. Bitte sag mir einfach, was für ein schreckliches Schicksal mich erwartet.«
»Oh, das allerschlimmste aller Schicksale – tut mir leid, das sagen zu müssen. Wir sind gerade unterwegs nach Tulan.«
Die Nosta brannte heiß auf ihrer Haut, und Alizeh merkte, wie sie starr vor Angst wurde. Sie war verblüfft, ja, und auch erschrocken, aber zu hören, dass ein König so abfällig über sein eigenes Reich sprach …
»Ist Tulan wirklich so ein furchtbarer Ort?«
»Tulan?« Seine Augen wurden groß vor Überraschung. »Keineswegs. Ein einziger Quadratzentimeter von Tulan ist atemberaubender als ganz Ardunia, und das ist eine nachprüfbare Tatsache, keine subjektive Meinung.«
»Aber warum« – sie runzelte die Stirn – »hast du gesagt, dass es das allerschlimmste Schicksal wäre?«
»Ach, das.« Cyrus sah weg, in den Nachthimmel. »Nun. Weißt du noch, dass ich gesagt habe, ich stünde tief in der Schuld unseres gemeinsamen Freundes?«
»Ja.«
»Und wenn ich dir helfen würde, wäre das die einzige Vergeltung, die er akzeptieren würde?«
Sie schluckte. »Ja.«
»Und weißt du noch, dass ich gesagt habe, er will dich herrschen sehen? Als Dschinnkönigin?«
Alizeh nickte.
»Nun. Du hast kein Königreich«, erklärte er. »Kein Land, um es zu regieren. Kein Imperium, um darüber zu herrschen.«
»Nein«, entgegnete sie leise. »Das stimmt.«
»Nun denn«, fuhr Cyrus fort und holte rasch Luft. »Du kommst mit mir nach Tulan, um mich zu heiraten.«
Alizeh schrie auf und fiel vom Drachen.
Sie hörte im Fallen, während der Wind ihre Beine hinaufstrich, wie Cyrus eine Lawine an Kraftausdrücken entfesselte, und entdeckte zu ihrer Überraschung, dass sie, obwohl sie dem höchstwahrscheinlich sicheren Tod entgegenraste, nicht entsprechend reagierte.
Alizeh schrie nicht und sie spürte auch keine Angst.
Diese ungewöhnliche Reaktion auf einen plötzlichen Sturz vom Himmel wurde teilweise ausgelöst von einer Zwiespältigkeit der neuen Richtung gegenüber, die ihr Leben jüngst genommen hatte – denn Alizeh hatte geglaubt, dass sie durch die Flucht auf dem Drachen zumindest Iblees’ Intrigen entkommen würde. Ihr war nicht klar gewesen, dass sie sich durch ihre Handlungen – unabsichtlich oder nicht – seinen diabolischen Plänen direkt ausgeliefert hatte. Alizeh war noch nie eine besonders rührselige Person gewesen, doch nun konnte sie sich nicht einmal dazu durchringen, sich etwas daraus zu machen, ob sie überlebte.
Andererseits war ihre ungewöhnliche Ruhe vielleicht auch das Ergebnis einer viel einfacheren Überlegung:
Alizeh wusste, dass sie gerettet werden würde.
Sie hatte diesen Gedanken kaum gedacht, da hörte sie das gedämpfte Brüllen eines ungebärdigen Drachen und das Schlagen seiner schweren Schwingen, die heftige Windstöße in ihre Richtung fächelten. Zum zweiten Mal binnen einer Stunde fiel Alizeh aus großer Höhe herab, und während die eisige Luft an ihrem Körper zerrte und ihre Haut aufriss, bemerkte sie mit so etwas wie Erheiterung, dass sich sämtliche Haarnadeln aus ihren ellenlangen schwarzen Locken gelöst hatten. Die dunklen Strähnen leckten durch die Luft wie sonderbare Zungen; einige davon schlängelten sich über ihre Augen, ihren Mund, ihren Hals, ihre Schultern. Alizeh wurde von ihrem eigenen Körper mit Blindheit geschlagen, durchgerüttelt vom Wind, gebeutelt und hart gefroren.
Sicher, Alizeh war immer kalt; das Eis in ihren Adern, das sie als Erbin eines alten Königreichs auswies, sorgte dafür, dass ihr selten, wenn überhaupt jemals, warm wurde. Dazu die Brutalität der Winternacht, der erbarmungslose Wind, der sie jetzt durchprügelte, und die Tatsache, dass sie nur noch Fetzen anstelle eines Kleides am Leib trug …
Es überraschte Alizeh, dass sie nicht jetzt schon eine Leiche war.
Dennoch reagierte sie nicht, als der Drache unter ihr auftauchte; ihr entschlüpfte nur ein erstickter Schrei, da Cyrus’ warme Hände sich um ihre Hüften legten und sie aus der Luft pflückten, als wäre sie eine Blume, vom Wind verweht. Er zog sie mit festem Griff auf den Teppich neben sich, wo sie mit einem dumpfen Aufschlag landete, bei dem ihre Zähne klapperten; danach wich der tulanische König mit wenig schmeichelhafter Hast vor ihr zurück. Sie vermerkte all das, als würde sie durch Nebel hindurch zusehen, denn mit einem Mal war Alizeh keines Gefühls mehr fähig. Sie kam sich wie eine Stoffpuppe vor, ohne Leben, ohne Seele.
Alles erschien ihr unwiederbringlich verloren.
Hazan würde hängen. König Zaal war tot. Kamran …
Kamran war in Gefahr.
Die königlichen Wahrsager Ardunias waren ermordet, der Palast war angegriffen worden. Kamran hatte Verletzungen davongetragen – wie sollte er sich einer raschen Behandlung unterziehen, wenn die Wahrsager tot waren? Wie lange würde er so angreifbar bleiben, wann würde man wieder die Mindestanzahl an Priestern und Priesterinnen versammelt haben? Sogar Alizeh, die erst vor wenigen Stunden der Zerstörung ihres eigenen Lebens beigewohnt hatte, konnte deutlich sehen, dass Kamran eine Reihe ähnlicher Nackenschläge erlebt hatte.
Als wären der Tod und die Entlarvung seines Großvaters nicht schon genug für ihn gewesen, konnte sich Alizeh noch immer lebhaft an Kamrans Gesichtsausdruck erinnern, als er begriff, dass Hazan ihn betrogen hatte, so wie er auch sie für eine treulose Verräterin zu halten schien …
Nein – nein, sie konnte es nicht ertragen.
Jede Hoffnung, die sie seit Kurzem insgeheim in ihrem Herzen genährt hatte – jede Anstrengung, die sie in den vergangenen Jahren unternommen hatte, um sich ein stilles, geschütztes Leben aufzubauen –, jede Schinderei, der sie sich in der Hoffnung auf eine ruhige Zukunft unterzogen hatte …
Sie verschloss ihren Geist gegen diese Gedanken.
Ein unbewusster Teil von Alizeh schien zu verstehen, dass sie – wenn sie dem Schmerz in ihrer Brust freien Lauf ließ – es vielleicht nicht überleben würde. Es war viel besser, so dachte sie, wenn sie ihn an der Leine hielt.
In jedem Fall musste es der Teufel sein, der ihr all das angetan hatte – der große Pläne geschmiedet hatte, sie zu foltern –, und hier, hier war der Beweis.
Sein Anhänger saß neben ihr.
»Willst du nicht etwas sagen?«, fragte Cyrus. Seine Stimme klang ungewöhnlich...
Erscheint lt. Verlag | 28.8.2024 |
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Reihe/Serie | Die This-Woven-Kingdom-Reihe | Die This-Woven-Kingdom-Reihe |
Übersetzer | Barbara Imgrund |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | This Woven Kingdom #2 |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | 2024 • ab 14 • Booktok • eBooks • ein kleid aus sternen und seide • elfenkrone • Elisabeth Lim • enemies to lovers • Fantasy • fantasybooktok • fantasy neuerscheinung 2024 • Holly Black • Jugendbuch • Jugendbücher • Leigh Bardugo • Märchenbuch • mit Farbschnitt • mit gestaltetem einband • Nacherzählung • Neuerscheinung • New York Times Bestseller • Once Upon A Broken Heart • Romantasy • Romantische Fantasy • Sarah J. Maas • Shadow & Bone • Shatter Me • star-crossed-lovers • Stephanie garber • these infinite threads deutsch • TikTok • tiktok made me buy it • Young Adult |
ISBN-10 | 3-641-30241-2 / 3641302412 |
ISBN-13 | 978-3-641-30241-2 / 9783641302412 |
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