Know Us. Band 1-3 (eBook)

(Autor)

Moon Notes (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
1184 Seiten
Moon Notes (Verlag)
978-3-96981-056-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Know Us. Band 1-3 -  Jette Menger
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Band 1 und 2 eine aufregende Liebesgeschichte aus zwei Perspektiven Nach einer langen Zeit treffen sich die Kindheitsfreunde June und Kian. Beider Leben hat sich unterschiedlich entwickelt und doch spüren beide, dass sie mehr als Freundschaft verbindet. Schaffen Sie es ihre Träume miteinander zu verwirklichen?   Band 3 Was, wenn du dich in zwei Menschen gleichzeitig verliebst? Simon flirtet seit Wochen mit Ella und ist erschüttert, als sie ihm ihren neuen Freund Dilan vorstellt. Er ist traurig über Ellas Ablehnung, aber auch verwirrt, weil Dilan ihm so vertraut scheint. Und warum macht Dilan einen Tag später mit Ella Schluss? Simon fühlt sich hin- und hergerissen und kann seine Gefühle gar nicht mehr einordnen. Dann kommt er hinter Dilans Geschichte - und muss schließlich Liebe ganz neu für sich definieren. Die Gesamtausgabe von Know Us von Jette Menger. Der Sammelband umfasst die drei Einzelbände: Know Us 1. Know me again. June & Kian Know Us 2. Know you again. Kian & June Know Us 3. Know Our Love. Ella & Dilan & Simon

Jette Menger, geb. 2000, hat das Notizbuch immer in der Tasche, um Ideen festzuhalten. Diversität ist ihr genauso ein Anliegen wie ökologisch zu leben. Sie ist immer auf der Suche nach Worten, die das Unbeschreibliche der Welt einfangen.

Jette Menger, geb. 2000, hat das Notizbuch immer in der Tasche, um Ideen festzuhalten. Diversität ist ihr genauso ein Anliegen wie ökologisch zu leben. Sie ist immer auf der Suche nach Worten, die das Unbeschreibliche der Welt einfangen.

Kapitel 1


Ich bin in zehn Minuten da.

Noch vier.

Ich ließ den Bildschirm meines Handys schwarz werden und warf es aufs Sofa, um die Nachricht nicht noch ein weiteres Mal zu lesen. Meine Hände verschränkte ich ineinander, nur um sie im nächsten Moment wieder auszuschütteln. Fahrig strich ich mir durch meine braunen Locken.

Ich hätte Kian vom Flughafen abholen können, aber stattdessen war ich brav zu meinem letzten Kurs gegangen.

Jetzt konnte ich nur warten und von einer heißen Kohle zur nächsten springen.

Ich griff wieder nach meinem Handy.

Noch drei.

Auch das Hypnotisieren der Uhr ließ sie nicht schneller umspringen. Stöhnend warf ich das Telefon zurück aufs Sofa.

Immer noch drei Minuten.

Ruhig bleiben, June.

Ich stand auf und tigerte im Wohnzimmer auf und ab. Mein Atem ging unregelmäßig, und meine Handflächen schwitzten mittlerweile.

Als es an der Tür klingelte, zuckte ich zusammen. Mitten im Wohnzimmer blieb ich stehen und lauschte. Nicht sicher, ob ich mir das Geräusch vielleicht nur eingebildet hatte.

Aber nein, es klingelte erneut.

Langsam setzte ich mich in Bewegung. Ich ballte die Hände zu Fäusten und atmete in den Bauch.

Ich würde einem fremden Menschen die Tür öffnen.

Das waren wir inzwischen. Fremde.

Ich kannte seinen Lieblingsplatz nicht mehr und auch nicht den Ort, an dem er arbeitete.

Ich wusste nichts über sein Leben in Sydney.

Langsam durchquerte ich den Flur.

Meine Hände zitterten, als ich nach der Türklinke griff und ich brauchte mehrere Anläufe, um sie herunterzudrücken.

Das leise Klicken dröhnte laut in meinen Ohren.

Was, wenn wir uns nicht wiedererkannten?

Vielleicht hatten sieben Jahre Trennung bewirkt, dass wir keine Freunde mehr sein konnten.

Was würde ich dann tun?

Die Tür schwang auf.

Ich erstarrte.

Erst nach zwei Sekunden weiteten sich meine Augen, und aus Angst, den Boden unter den Füßen zu verlieren, klammerte ich mich an der Tür fest.

Da war er.

Kian.

Ich musste zweimal hinsehen, um ihn zu erkennen.

Bis auf die funkelnden Augen und das schiefe Lächeln erinnerte mich nichts mehr an den Jungen von damals.

Er hatte Tattoos. Das war das Erste, was mir auffiel. Schwarze Tinte zierte seine Ober- und Unterarme. Einzelne Wörter und Sätze waren für immer unter seiner Haut verewigt, zu klein, um sie von hier lesen zu können. Sein T-Shirt spannte über seinen breiten Schultern.

Ich schnappte nach Luft. Wann hatte mein pummeliger bester Freund Muskeln bekommen?

Er fuhr sich durch die Haare, die ihm nicht mehr bis über die Schultern reichten. Seine braunen Locken bildeten nur noch ein verstrubbeltes Etwas und waren nicht mehr lang genug, um sie zu einem Zopf zusammenzubinden.

Er musterte mich so eingehend, dass mir warm wurde.

Auch ich hatte mich verändert, meine Kleidung war schlichter geworden, ich trug mein Haar etwas länger und benutzte kein Make-up mehr.

Ob er mich wiedererkannte? Was er wohl dachte?

Seine Lippen formten ein tonloses Hey.

»Hey«, flüsterte ich zurück.

Das Lächeln, das er mir schenkte, löste endlich meine Schockstarre.

Es war Kians Lächeln.

Vertraut.

Ich konnte nicht sagen, wer sich zuerst bewegte, ob er zuerst seine Reisetaschen fallen ließ und die Arme ausbreitete, oder ob ich zuerst den Türrahmen losließ.

Mit einem einzigen Satz war ich bei ihm, schlang die Arme um seinen Körper und drückte ihn an mich.

Wie gut das tat.

Wie sehr ich das vermisst hatte.

Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und schloss die Augen.

Vertraut.

Er benutzte noch immer die gleiche, mir so sehr vertraute Seife. Die, deren Geruch sich nach Zuhause anfühlte, weil allein er so lange meine Definition von Heimat gewesen war.

Minze.

Ich entspannte mich.

Ich umarmte Kian. Den Mann, neben dem ich im Sandkasten gespielt hatte.

Einzelne Sätze gingen mir durch den Kopf, doch ich war zu durcheinander, um sie auszusprechen.

Schön, dich wiederzusehen.

Du hast mir gefehlt.

Ich lehnte mich zurück, um ihn anzusehen.

Ich brauchte nichts zu sagen, ich konnte sehen, dass er das Gleiche dachte.

Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

»Du siehst erwachsen aus.«

Ich erstarrte. Seine Worte ließen mich die Umarmung auflösen.

Werd erwachsen, June.

Ich verdrängte den Spruch von damals in den hinteren Teil meines Hirns. Kian war nicht wie diese Menschen.

Ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen. »Du bist jung geblieben.«

Seine Antwort war ein Grinsen, er wusste offenbar, was für eine Wirkung er im Vergleich zu damals hatte, jedoch nicht, was in mir vorgegangen war.

»Bist du es wirklich?« Gespielt schockiert tippte ich gegen seine Brust. »Du siehst nicht aus wie mein Kian.«

Er kräuselte die Stirn, als müsste er erst darüber nachdenken.

»Ich weiß, ich sehe besser aus.«

Ein Augenzwinkern.

Lässig fuhr er sich durchs Haar. Eine Geste, in der ich nichts von dem alten Kian erkannte. Es versetzte mir einen Stich, trotzdem grinste ich.

»Das sehe ich. Ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal nicht mehr wegen deinem nicht vorhandenen Bizeps aufziehen kann.«

Ich boxte gegen seine Schulter. Er lachte und ich stellte fest, wie sehr ich dieses Lachen vermisst hatte.

Langsam ließ er seinen Blick über meinen Körper wandern. Ein Funkeln lag in seinen Augen, als er antwortete. »Und ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal nicht mehr wegen deiner nicht vorhandenen Brüste aufziehen kann.«

Hitze schoss mir in die Wangen, aber diese Seite an ihm kannte ich wenigstens. Kopfschüttelnd griff ich nach einer der beiden Reisetaschen, die er bei sich hatte.

»Komm doch erst mal rein, Bodybuilder.«

Eine einzelne Sekunde lang verdunkelten sich seine Augen. Seine Hand schloss sich um den Gurt der anderen Tasche und klammerte sich daran fest.

Ich trat einen Schritt zur Seite, um ihn durchzulassen.

War es Zufall, oder mied er meinen Blick?

Ich schloss die Tür hinter ihm, während er seine Schuhe von den Füßen trat.

Wir gingen ins Wohnzimmer. Kian lud seine Tasche mitten im Raum ab. Ich zwang mich, nicht auf die Muskeln zu starren, die dabei unter seinem Shirt zu sehen waren, und zog die andere Tasche neben ihn.

Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Über die gemütliche Sofaecke, den Holztisch, den wir zum Essen benutzten, und die große Regalwand, die größtenteils mit Büchern gefüllt war, aber auch meine Querflöte hatte darin Platz gefunden.

Kians Blick blieb an einem Foto hängen, das ich in einem Rahmen zwischen die Bücher gestellt hatte. Die Schwarzweißfotografie zeigte zwei Kinder, die sich in den Armen hielten. Kian küsste meine Stirn, während ich das Gesicht unglücklich verzogen hatte. Ich war an diesem Tag mit dem Fahrrad gestürzt und hatte mir die Knie blutig geschlagen. Kian hatte mir hochgeholfen und mich in den Armen gehalten.

Mein großer Bruder Jake hatte das Foto gemacht. Ich hatte eine Woche lang nicht mit ihm geredet, weil er sich lieber eine Kamera vor die Nase hielt, anstatt mir aufzuhelfen. Aber dann hatte ich das Foto gesehen und ihn geknutscht. Es war eine perfekte Momentaufnahme.

Dieses Bild zeigte, wie nah wir uns standen.

Wie nah wir uns gestanden hatten.

Ich wusste nicht, ob es noch immer so war. Aber Kians Lächeln ließ es mich fast glauben. Mit wenigen Schritten war er bei mir. Mein Blick folgte seinen Händen, die ein Portemonnaie aus seiner Hosentasche zogen. Er holte ein zerknittertes Foto heraus. Ich hielt den Atem an, als er es auseinanderfaltete und mir entgegenhielt. Es war das gleiche wie in meinem Bücherregal.

Für imer. stand in den krakeligen Buchstaben einer Sechsjährigen über unseren Köpfen. Damals hatte ich mich für die größte Poetin aller Zeiten gehalten. Heute brachte es mich zum Lächeln.

»Du hast es behalten«, flüsterte ich tonlos.

Entrüstet runzelte er die Stirn.

»Ich trage es immer bei mir.«

»Imer?«, fragte ich gespielt belustigt. Er verstaute das Foto wieder und sah mich ernst an.

»Für imer.«

Mein Herz machte einen Sprung. Mein Blick fand seinen und ich verlor mich in der Tiefe darin.

Ich trat einen Schritt vor.

Ich berührte ihn.

Meine Hand wanderte in seinen Nacken und sein Haar. Ich fing seine Locken ein, ließ sie durch meine Finger gleiten und zog leicht daran.

»Seit wann sind sie so kurz?«, fragte ich flüsternd, während ich fasziniert zusah, wie das Haar schon nach wenigen Zentimetern wieder meine Hände verließ.

»Erst seit Kurzem.« Er wich meinem Blick aus, als ich ihn ansah. »Ich habe sie geschnitten, bevor ich hergeflogen bin.«

Ich runzelte die Stirn. »Warum?«

Er sah mich wieder an, und für eine einzige Millisekunde war sein Blick offen, zeigte mir all den Schmerz, den er empfand, bis es vorbei war und ich glaubte, mir alles nur eingebildet zu haben.

»Wegen der Arbeit.« Er verschloss sich, als er mir antwortete. Er trat einen Schritt zurück und löste den Körperkontakt zwischen uns.

Ich fragte nicht weiter. Ich fragte nicht, was er gearbeitet hatte, und auch nicht, warum allein der Gedanke daran ihn so fertig machte. Ich kannte diesen Blick, den er aufsetzte, wenn er nicht darüber reden wollte. Und ich akzeptierte es.

Ich akzeptierte es, weil ich genau wusste, wie es sich anfühlte, nicht reden zu wollen.

Er ließ sich aufs Sofa fallen. »Wie geht es Ella?«, fragte er. Seine Lippen umspielte ein...

Erscheint lt. Verlag 3.11.2023
Reihe/Serie Know Us
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 16 • Beginn • Bundle • College • Freunde • Freundschaft • Friends to Lovers • Gefühle • Herzklopfen • Jugendbuch • Leidenschaft • LGTBIQ • Liebe • Queer • Romance • Romantik • Sex
ISBN-10 3-96981-056-6 / 3969810566
ISBN-13 978-3-96981-056-9 / 9783969810569
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