Darkest Sunlight (eBook)

Second Chance Romance zwischen Dozent und Studentin an einer deutschen Elite-Universität
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
434 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61031-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Darkest Sunlight -  Leandra Seyfried
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NIEDRIGER AKTIONSPREIS NUR FÜR KURZE ZEIT! **Eine Begegnung, die alte Wunden aufreißt. Eine zweite Chance, die sie heilen lässt.** Seit ihrer Kindheit sind Mona und die Nachbarsbrüder Ben und Lennart unzertrennlich. Doch kurz vor dem Start des Studiums, das sie mit Ben an der elitären Hohenfels-Universität beginnen wollte, stirbt dieser bei einem Autounfall. Von Trauer überwältigt flieht Mona aus München, ohne sich von Lennart zu verabschieden oder an der Beerdigung teilzunehmen. Als sie ein Jahr später zurückkommt und das Studium antritt, ist ausgerechnet Lennart ihr neuer Dozent. Er hat ihr nicht verziehen und möchte sich von ihr fernhalten - aber vergeblich. Denn zwischen Wortgefechten und Streitereien kommen verdrängte Gefühle von damals wieder zum Vorschein - und plötzlich stehen sie vor einem Rätsel, das sogar für die zwei Wissenschaftler eine Nummer zu groß ist. Lass dich von Mona & Lennart in einen Strudel der Gefühle mitreißen! //»Darkest Sunlight« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.// 

Leandra Seyfried wurde 1999 geboren und lebt gemeinsam mit ihrer Familie und Golden Retriever Anton in München, wo sie Medien- und Kommunikationsmanagement studierte. Sie ist eine Optimistin mit einer Schwäche für fiktive Welten aller Art: ob in Büchern, Filmen, Serien oder der Musik. Mit ihren Geschichten möchte sie Leserinnen und Lesern einen Zufluchtsort bieten - weit weg von der Realität.

Leandra Seyfried wurde 1999 geboren und lebt gemeinsam mit ihrer Familie und Golden Retriever Anton in München, wo sie Medien- und Kommunikationsmanagement studierte. Sie ist eine Optimistin mit einer Schwäche für fiktive Welten aller Art: ob in Büchern, Filmen, Serien oder der Musik. Mit ihren Geschichten möchte sie Leserinnen und Lesern einen Zufluchtsort bieten – weit weg von der Realität.

1. Kapitel


Mona


1 Jahr später


Mit quietschenden Bremsen kam das Taxi vor dem Vorstadthaus zum Stehen. Ich atmete zittrig aus und ließ den Blick über die vertrauten weißen Fensterläden, den überwachsenen Vorgarten und den Apfelbaum schweifen, unter dem ein orange-roter Laubhaufen zusammengekehrt worden war. Rauch stieg aus dem Kamin empor und Efeu rankte sich am weißen Zaun entlang.

Es war verrückt. Das Haus von Valentina und Aarón sah mit all seinen Details genauso aus wie an dem Tag, an dem ich München verlassen hatte. Sogar die Körbe voller Äpfel auf den Stufen, die zur Eingangstür führten, und die filigrane Lichterkette, die das Sprossenfenster in der Küche schmückte, waren gleich. Ich hatte den Winter, Frühling und Sommer in München verpasst und war nun zur selben Zeit wie damals wieder hier. Einerseits fühlte es sich dadurch seltsamerweise an, als wäre keine Zeit vergangen. Andererseits wusste ich, dass sich alles verändert hatte.

Unwillkürlich glitt mein Blick zu dem Grundstück rechts daneben und dem Haus mit der dunkelroten norwegischen Holzfassade, in dem ich mindestens genau so viel Zeit verbracht hatte. Inzwischen war Lennart ohne Zweifel ausgezogen und promovierte an der Technischen Universität München. Im letzten Jahr war kein Tag vergangen, an dem ich mich nicht gefragt hatte, wo er war und was er tat. Es war seltsam, wie sich zwei Menschen Tag für Tag sehen, alles über den Alltag des anderen wissen und dann schlagartig zu Fremden werden konnten. Mittlerweile konnte ich nur grobe Vermutungen über sein Leben anstellen – Social-Media-Kanäle hatte er nämlich keine. Das wusste ich, da ich das stets aufs Neue überprüfte.

Inzwischen schrieb er garantiert bereits an seiner Doktorarbeit. Es war bizarr, wenn man bedachte, dass er nur drei Jahre älter war als ich. Dabei durfte man allerdings nicht außer Acht lassen, dass er hochbegabt war. Abitur mit sechzehn, Bachelor der Mathematik mit neunzehn und Master mit einundzwanzig – Lennarts Lebenslauf las sich wie der Wikipedia-Eintrag eines berühmten Wissenschaftlers.

Wenn ich an den chaotischen Jungen mit den braunen Locken dachte, wurde mir schwer ums Herz. Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hatte, hatte sich für immer in meinen Kopf eingebrannt. Manche Erinnerungen ließen einen wohl niemals los – sie waren wie eingerahmte Bilder in den Fluren unserer Köpfe, die wir bei Gedankengängen immer wieder durchschritten. Wir hatten in meinem Zimmer vor dem Fenster gestanden, er hatte sich zu mir hinuntergebeugt und mir einen Kuss auf die Stirn gegeben. »Ich wünschte, ich könnte mit euch gehen. Aber ich kann nicht.« Damals war mein größtes Problem gewesen, dass er nicht wie seit Jahren geplant mit Ben und mir an die Hohenfels-Universität hatte gehen wollen, um dort zu promovieren. Wir hätten nicht ahnen können, dass sich kurz darauf alles verändern würde. Dass ein Lastwagenfahrer Ben auf dem Fahrrad übersehen und eine einzige Sekunde ausreichen würde, um alles zunichtezumachen.

Inzwischen war es zehn Jahre her, dass ich Lennart und Ben kennengelernt hatte. Zu dem Zeitpunkt hatten sich die beiden selbst erst zwei Jahre gekannt: Lennarts Vater hatte Bens Mutter geheiratet und war dann in das Haus nebenan eingezogen. Verstanden hatten sich die beiden auf Anhieb – genau wie ich mich mit ihnen. Zu Beginn der Sommerferien hatte mich mein Vater in Stuttgart ins Auto gesetzt und schließlich hier abgeladen. »Deine Tante Valentina freut sich, wenn du sie über die Sommerferien besuchst. Bis in sechs Wochen, Schatz«, hatte er gesagt, ehe er mit seiner Freundin nach Polen gezogen war und ich ihn nie wiedergesehen hatte. Im Nachhinein war das der zugleich schlimmste und schönste Tag meines Lebens gewesen. Seltsam, wie nah solch gegenteilige Emotionen beieinanderliegen konnten. Denn an diesem Tag hatte ich zwar meinen Vater zum letzten Mal gesehen, dafür aber Lennart und Ben kennengelernt. Die Sommerferien waren wunderschön gewesen. Wir hatten Limonade gemacht und sie am Straßenrand verkauft, waren mit verkratzten Knien und Stöcken in der Hand durch Wälder gerannt und mit Valentina ins Freibad gefahren.

Damals hatte ich noch nicht gewusst, dass mein Vater mich am Ende der Ferien nicht wie ausgemacht wieder abholen würde. Gegen Ende der sechs Wochen war ich sogar traurig gewesen, dass ich mich von Lennart und Ben wieder verabschieden musste. Tja, man sollte aufpassen, was man sich wünscht. Im Nachhinein war es wohl das Beste gewesen, was mir hätte passieren können. Als uns bewusst geworden war, dass mein Vater nicht zurückkommen würde, hatten Valentina und Aarón alles getan, um ihr Zuhause auch zu meinem zu machen. Meine Mutter war gestorben, bevor ich Erinnerungen an sie hätte sammeln können, und mein Vater hatte mich zurückgelassen und seine Telefonnummer gewechselt – keine besonders gute Bilanz für eine Zehnjährige.

Valentina hatte mir ein Zimmer im ersten Stock eingerichtet und mich an einer Schule in der Nähe angemeldet, aber eine Weile hatte es nichts gegeben, was mich hätte aufmuntern können. Lennart und Ben hatten natürlich mitbekommen, was passiert war, und es sich von da an zur Aufgabe gemacht, es wenigstens zu versuchen. Ich wusste nicht, weshalb sie dem traurigen, einsamen Nachbarskind unbedingt hatten helfen wollen. Vielleicht aus Mitleid oder Anstand. Jedenfalls waren sie mir ab diesem Zeitpunkt nicht mehr von der Seite gewichen. Sie hatten auf mich aufgepasst, mich zum Abendessen bei ihren Eltern eingeladen, mir geheime Orte in der Nachbarschaft gezeigt. Von diesem Moment an hatte es uns nur im Dreierpack gegeben. Beste Freunde, die alles teilten – über Jahre hinweg.

Bis sich die Dinge zwischen uns … verkompliziert hatten. Man könnte meinen, dass meine Gefühle für Lennart der Auslöser dafür gewesen waren, doch da ich mich bereits mit elf in ihn verliebt hatte, konnte das nicht der Grund gewesen sein.

Ich konnte mich nicht an den genauen Moment erinnern, in dem ich mir dieser Empfindungen für ihn bewusst geworden war. Vielleicht, als ich herausgefunden hatte, dass wir die Leidenschaft für Mathematik teilten. Während ich allerdings beim Lösen von Gleichungen strukturiert und analytisch vorging, war er mehr der durchgeknallte Professor-Typ, der seine Unterlagen verlegte, sich die Haare raufte und unterschiedliche Herangehensweisen ausprobierte. Wenn ich es mir genau überlegte, waren wir nicht nur an Gleichungen, sondern an das ganze Leben so rangegangen.

»Ist es das falsche Haus oder warum steigen Sie nicht aus?«, fuhr mich der Taxifahrer mit bayerischem Dialekt an.

Ich zuckte zusammen und wurde abrupt in die Realität katapultiert. »Sorry, nein, es ist das richtige. Ich war nur in Gedanken«, erklärte ich und sah in den Rückspiegel, aus dem mir die müden Augen des Mannes entgegenblickten.

»Aha. Das macht dreiundachtzig Euro.«

Dafür, dass man vom Flughafen bis nach Obermenzing eine halbe Stunde brauchte, war das eine Menge Geld, doch ich verkniff mir den Kommentar. Ich bezahlte, lehnte seine Hilfe ab und hievte meinen Koffer selbst aus dem Wagen. Ich sah dem eierschalenfarbenen Taxi hinterher, ehe es um die Ecke bog und aus meinem Sichtfeld verschwand.

Mein Mund war wie ausgetrocknet, als ich meinen Koffer auf den Gehweg hob und an das Gartentor herantrat. Ich drückte probehalber dagegen und stellte fest, dass Valentina es nach wie vor nicht repariert hatte – es schwang direkt nach innen auf. Ich ging zur Eingangstür und blickte auf meine Armbanduhr mit den filigranen goldenen Verzierungen und dem abgewetzten Lederband. Ich war drei Stunden und vierzehn Minuten zu früh. Valentina und Aarón erwarteten mich nicht vor zwanzig Uhr, doch nach einem ganzen Jahr machten drei Stunden wohl auch keinen Unterschied mehr.

Ich suchte in meiner Tasche nach einer Haarspange und klemmte mir meine hellbraunen Locken damit aus dem Gesicht, ehe ich die Klingel drückte. Der klare Ton sickerte durch den Türrahmen und durchschnitt die Stille der Vorstadt. Würden sie mich wie vor zehn Jahren mit offenen Armen empfangen? Oder war der Schaden, den ich angerichtet hatte, zu groß?

Zuerst ertönten Schritte auf dem Parkett, dann wurde die Tür schwungartig aufgerissen. Vor mir stand Valentina, ihre blonden Haare zu einem unordentlichen Knoten aufgetürmt. »Mona!« Ihre Augen füllten sich auf der Stelle mit Tränen, als sie mich ins warme Licht des Hauses und gleichzeitig in ihre Arme zog. Ich ließ meine Zweifel vor der Haustür, nahm einen tiefen Atemzug und atmete den Duft nach Zuhause, Sicherheit und Kartoffelsuppe ein.

»Ich habe dich unendlich vermisst«, flüsterte sie in meine Haare, woraufhin ich sie noch fester umarmte.

»Ich dich auch«, antwortete ich wahrheitsgemäß und spürte die Schuldgefühle tonnenschwer auf meinen Schultern lasten.

Sie löste sich aus meinem Griff und musterte...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2023
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte College Romance Elite Uni deutsch • Dark Academia Herbst • Dozent Studentin Slow Burn Romance • impress ebooks • Mental Health Roman • New Adult Bücher junge Erwachsene • Second Chance Lovestory • Zeitgenössische Liebesromane
ISBN-10 3-646-61031-X / 364661031X
ISBN-13 978-3-646-61031-4 / 9783646610314
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