Moonlit Nights: Alle drei Bände in einer E-Box! (eBook)
864 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61044-4 (ISBN)
Carina Mueller wurde 1984 im schönen Westerwald geboren, wo sie heute immer noch lebt und arbeitet. Neben ihrem Hund und ihren Pferden zählte das Lesen schon immer zu ihren größten Hobbies, woraus sich dann die Idee entwickelte, eigene Romane zu schreiben. Sie selbst liebt Jugendbücher und auch Fantasy-Romane, vor allem die ganz spannenden, weshalb sie auch in diesen Genres schreibt.
Carina Mueller wurde 1984 im schönen Westerwald geboren, wo sie heute immer noch lebt und arbeitet. Neben ihrem Hund und ihren Pferden zählte das Lesen schon immer zu ihren größten Hobbies, woraus sich dann die Idee entwickelte, eigene Romane zu schreiben. Sie selbst liebt Jugendbücher und auch Fantasy-Romane, vor allem die ganz spannenden, weshalb sie auch in diesen Genres schreibt.
1. Kapitel
»Dad? Brauchst du noch was von hier unten?«
»Was?«
»Was?«, äffte ich ihn nach. Furchtbar! Dad wollte partout nicht einsehen, dass ab einem gewissen Alter Hörgeräte einfach Pflicht waren. Vielleicht sollte es dafür ein Gesetz geben. Am besten eines, das zu den Grundrechten eines jeden Menschen zählt. Paragraf Irgendwas: Jedes Kind sollte das Recht haben, seine Eltern ab dem vierzigsten Lebensjahr mit einem Hörgerät ausstatten zu lassen – auch gegen ihren Willen.
»Ob du noch was von hier unten brauchst!«, brüllte ich so laut ich konnte zurück. Der genervte Unterton in meiner Stimme war nicht zu überhören.
»Nein … nein, ich glaube nicht, Liebes.«
»Sicher?«
»Sicher!«
Ich stapelte die leeren Holzkisten in einer Ecke des Kellers und ging die Treppe zum Laden hinauf. Raus aus unserem furchtbaren Keller – welcher zu allem Überfluss auch noch ein absolut typisches Exemplar war, so wie man es sich vorstellte, oder vielmehr befürchtete: alt, muffig, feucht, mit jeder Menge gruseliger, ekelerregender Spinnen und den dazugehörigen unvermeidlichen Spinnennetzen an den Wänden und in den Ecken. Man war einfach dazu bestimmt, mit dem Kopf voran in eins hineinzulaufen, um sich das Netz dann gleich wieder angewidert aus dem Gesicht zu kratzen. Wobei man natürlich mehrmals nachfassen musste, um auch die feinsten Spinnenfäden zu erwischen.
Ich war ja wirklich ein naturverbundener Typ und liebte für gewöhnlich alles, was dazugehörte. Insbesondere Tiere – bis auf Spinnen natürlich. Miniausgaben von flauschigen Cockerspaniels, die sich kleine Hundebetten in die Zimmerecken bauten, waren doch viel cooler als diese Ekelviecher!
Außerdem fragte ich mich immer, ob die Leute meinem Dad das Obst und Gemüse auch noch abkaufen würden, wenn sie wüssten, wo der ganze Kram gelagert wurde. Er war ja der Meinung, dass es dafür kein besseres als ein kalt-feuchtes Klima geben könnte. Doch in Anbetracht dieser furchteinflößenden Krabbler, die sich davon geradezu magisch angezogen fühlten, war ich mir da nicht so sicher.
Vermutlich war der ganze Gemüseladen sowieso nur ein Vorwand, damit Dad hier unten unbemerkt eine gefährliche Spinnenkolonie züchten konnte, um mit ihr später die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wie bei dem Zeichentrickfilm »Pinky und der Brain«. Nur, dass mein Vater irgendwie Pinky und Brain in einer Person war. Zumindest nach meinem Dafürhalten …
Der Laden von meinem Dad, oder »Fruity-Fred«, wie ihn alle nannten, war bis auf einen überschaubaren Getränkeladen und eine Bar das einzige Geschäft, in dem man hier in Greenwood, einem Städtchen in Mississippi, etwas käuflich erwerben konnte. Aber mehr brauchte unser kleiner, verschlafener Ort auch nicht. Vermutlich hielt uns der Laden deswegen halbwegs über Wasser.
Ich fühlte mich ziemlich wohl hier, eine Großstadtpflanze war ich ohnehin nicht. Mit überfüllten Läden, Lärm und Hektik verbreitenden Großstadtmenschen konnte ich einfach nichts anfangen. Aber die Natur, die mochte ich! Und das dorfähnliche Idyll mit den wunderschönen Wäldern, die unsere kleine Stadt umgaben, würde ich um nichts auf der Welt eintauschen wollen.
Nach gefühlten hundert Stufen war ich wieder im Laden. Dad musterte mich.
»Was ist?!«, blaffte ich ihn missgelaunt an. Er sah so aus, als wenn er jetzt doch noch etwas aus dem Keller benötigen würde.
»Ähm … Emma, Liebes, ich seh grad, die Pink Ladys sind alle. Würdest du deinem alten Herrn noch welche raufholen?«
Oh Mann! Mein Dad war ja so was von berechenbar!
»Mach ich«, knurrte ich und drehte mich auf dem Absatz um, um wieder in das »Grabgewölbe« hinabzusteigen.
War ja klar … Immer, wenn ich aus dem Keller kam, fiel Dad wieder irgendetwas ein, was er noch von unten brauchte. Unser Highscore an Mehrfachgängen lag derzeit bei fünf. Ich wartete jetzt schon auf den Tag, an dem Dad diese Zahl toppen und mich sechsmal - oder noch öfter - hintereinander in den Keller schicken würde. Auch, wenn er es selbst auf seine eigene Schusseligkeit zurückführte, hatte ich das Gefühl, dass er das manchmal absichtlich tat. Zumindest konnte er nicht leugnen, wenigstens ab und zu seinen Spaß daran zu haben.
Ich schnappte mir eine der Apfelkisten und machte mich auf den Weg zurück in den Laden. Ich schnaufte, als ich die Treppe ein zweites Mal hochstieg. Sie war zwar nicht besonders lang (nicht mehr als zwanzig Stufen, oder so), aber ich war leider auch der Inbegriff der Unsportlichkeit. Jemand, der noch unsportlicher schien als ich, konnte eigentlich nur tot sein.
Auf der Hälfte der Treppe hörte ich das leise Bimmeln der Türglocke, die verkündete, dass Besucher den Laden betraten.
Oh nein … Hoffentlich waren es keine bekannten Leute. Bitte, bitte mach, dass es fremde Leute sind!
Ich hatte keine Lust auf irgendwelche Omas und Opas, die mir in die Backe kniffen, mir sagten, wie groß ich geworden sei und wie nett sie es von mir fänden, dass ich meinem Vater half. Und schon gar nicht wollte ich irgendwelchen Klassenkameraden hier begegnen.
Die meisten von ihnen wussten zwar sowieso, dass ich nachmittags bei meinem Dad aushalf, aber sie mussten ja nicht ständig daran erinnert werden. Ich wurde schließlich schon genug gehänselt. Aber so war das eben, wenn man nachmittags arbeiten musste, anstatt sich wie die anderen nach der Schule treffen zu können. Wobei ich das nie als schlimm empfunden hatte.
Klar, die Arbeit war zum Kotzen, aber meine Klassenkameraden trafen sich meistens eh nur zum Rauchen oder um ein paar Bier plattzumachen. Bier schmeckte mir ohnehin nicht, und hätte mir jemand einen dieser Stinkstängel angeboten, hätte ich ebenfalls abgelehnt. Ob ich nun blöd angemacht wurde, weil meine Eltern nicht so viel Geld hatten und ich im Laden aushelfen musste, oder weil ich weder Bier trank noch rauchte, war ja letztendlich auch egal …
Vorsichtig stieg ich die restlichen Stufen nach oben und linste durch den schmalen Gang in den Laden hinein: Ein großer, gut aussehender Junge stand vor dem Verkaufstresen und unterhielt sich angeregt mit meinem Dad. Ob er sich verirrt hatte? Er sah zumindest nicht so aus, als wollte er etwas kaufen.
Schnell schlüpfte ich in die Mitarbeitertoilette, stellte die Kiste ab und zupfte geschickt ein paar Strähnen aus meinem Zopf heraus. Wer auch immer das sein mochte, er sollte mich nicht mit meinem üblichen, langweiligen Pferdeschwanz sehen, den ich meistens so streng nach hinten gebunden hatte, dass er mein komplettes Gesicht straffte. Nicht, dass ich es nötig gehabt hätte, aber meine glatten braunen Haare hingen sowieso immer wie durchgegarte Spaghetti an meinem Kopf herunter. Die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammenzubinden war daher die schnellste Frisur, die ich morgens vor der Schule zaubern konnte. Auch wenn meine Mutter immer sagte, damit sähe ich aus wie meine eigene Oma. Selbst schuld, schließlich hatte sie mir auch den altmodischen Namen meiner Großmutter verpasst. Wer außer mir hieß denn schon Emma?
Sollten Dana oder Amilia, oder wie sie alle hießen, ruhig morgens um fünf Uhr aufstehen, damit sie gestylt wie Topmodels in der Schule ankamen. Ich schlief dafür lieber länger. Und auch, wenn ich schon immer groß und schlank gewesen war und dazu nicht unbedingt hässlich, wenn man so etwas überhaupt von sich selbst sagen durfte, bildete ich mir nichts darauf ein. An mir gab es nichts Besonderes … Oder doch, Moment! Zählten negative Eigenschaften auch dazu? Wenn ja, waren meine Haare etwas Besonderes. Etwas ganz Besonderes sogar! Ich kannte keinen Menschen, dessen Haare ständig so schlapp am Kopf herunterhingen, wie meine. Selbst wenn ich frisch aus der Dusche kam, meine Kopfhaut danach mit Lockenwicklern perforierte und so viel Haarspray benutzte, dass ich womöglich allein für das Ozonloch hätte verantwortlich sein können: zehn Minuten, und meine Haare waren wieder so gerade wie ein Highway …
»Emma? Hast du die Äpfel?«
Ich griff nach der Kiste und betrat den Verkaufsraum.
»Das ist meine Tochter Emma«, stellte Dad mich vor.
»Hey, ich bin Liam!« Ein charmantes Lächeln entblößte eine Reihe makelloser weißer Zähne und der Junge reichte mir die Hand.
Ich stellte die Holzkiste auf dem Boden ab, ergriff Liams Hand und hauchte ein unsicheres »Hey« zurück.
Liam hatte einen festen Händedruck. Das würde Dad gefallen! Seine Hände waren groß und sahen stark aus, doch seine Haut war seidenweich und warm.
Schnell entzog ich ihm meine kalte, schweißnasse Hand und rieb sie an meiner ausgefransten Jeans trocken. Zu meinem Bedauern hatte ich immer kalte Hände. Hinzu kam, dass sie auch noch ständig schweißnass wurden, sobald ich etwas aufgeregt war.
»Tschuldigung. Sind klebrig – von den Äpfeln«, log ich schnell, doch Liam sah nicht sehr überzeugt aus und musterte mich mit einer hochgezogenen Augenbraue.
»Liams Familie ist gestern in die Nähe der Fields gezogen. Er wollte sich erkundigen, ob wir vielleicht eine Aushilfskraft suchen. Tüchtiger Junge, nicht wahr?«
In die Nähe der Fields? Dann wohnte er ja nur ein paar Häuserblocks weiter. Ich wusste nicht wieso, doch ein kleiner Freudenschauer durchfuhr mich, während Liam mich lässig angrinste. Ich überhörte nicht, wie mein Vater die Worte erkundigen und Aushilfskraft betonte. Anscheinend hatte Liam sie verwendet und Dad schien ganz angetan von seiner vornehmen Ausdrucksweise zu sein.
»Ich hab mir gedacht, dass er dich ein bisschen...
Erscheint lt. Verlag | 21.9.2023 |
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Reihe/Serie | Moonlit Nights | Moonlit Nights |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Bundle • ebook bundle • Fantasy Roman • Gestaltwandler Romance deutsch • Highschool Friends to Lovers • impressbundle • impress ebooks • romantische jugendbücher • urban fantasy liebesroman • Werwolf Romantasy • Young Adult Bücher |
ISBN-10 | 3-646-61044-1 / 3646610441 |
ISBN-13 | 978-3-646-61044-4 / 9783646610444 |
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