Foxgirls - Wenn die Fuchsmagie erwacht (eBook)

Das magische Abenteuer zweier Gestaltwandlerinnen
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
304 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-31447-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Foxgirls - Wenn die Fuchsmagie erwacht -  Sabine Städing
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Eine magische Begegnung
Puder Zucker und Bonnie Vanzetti, beide 13 Jahre, sind waschechte Hamburgerinnen und lieben es, sich im bunten Leben ihrer Stadt treiben zu lassen. Doch als sie eines Abends einen Fuchs finden, der sich ihnen als Fuchsgeist Mellow vorstellt, lernen sie ihr geliebtes Hamburg von einer völlig neuen Seite kennen. Denn Mellows Magie überträgt sich auf Bonnie und Puder, und befähigt die beiden Mädchen, sich in Füchse zu verwandeln! In Fuchsgestalt entdecken sie, dass es in der Stadt vor magischen Wesen nur so wimmelt. Doch die Welt der Elbnixen, U-Bahn-Ghule und Stadtwölfe ist in Gefahr, denn Jäger mit finsteren Absichten sind hinter ihnen her ...

Die spannende Gestaltwandler-Fantasy aus der Feder der Dein Spiegel-Bestseller-Autorin Sabine Städing als Neuausgabe

Schon während ihrer Schulzeit war Sabine Städing begeisterte Autorin und verfasste erste Geschichten. Im Anschluss an ihr Abitur brachte sie das Punk-Fanzine »Plastik« heraus. Darüber hinaus absolvierte sie eine Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau. Inzwischen ist die Jugendbuch-Autorin zudem ausgebildete Yoga-Lehrerin, arbeitet in der Erwachsenenbildung und lebt gemeinsam mit ihrer Familie vor den Toren Hamburgs. Ihre Bestseller-Reihe »Petronella Apfelmus« stürmt seit Jahren die Kinderbuch-Bestsellerlisten.

1

»Umpf!« Der Schlag traf Puder so hart, dass sie das Gleichgewicht verlor und rückwärts auf der Matte landete.

»Du hast geträumt, Pomposa!«, grinste der Junge, der ihr den Schlag versetzt hatte, und reichte ihr gutmütig die Hand.

Ohne sich darum zu kümmern, sprang Puder auf und fummelte sich den blöden Zahnschutz aus dem Mund. »Nenn mich nicht Pomposa, Rapha!«, fauchte sie.

Puder konnte ihren Namen nicht ausstehen. Es war ein absolutes Rätsel, was sich ihre Eltern dabei gedacht hatten.

Pomposa, die Prunkvolle – mal ehrlich, wer wollte so heißen? Puder jedenfalls nicht. Und weil sie mit Nachnamen Zucker hieß, wurde sie schon im Kindergarten einfach Puder genannt. Puder Zucker, damit konnte man leben, fand Puder.

Jetzt stand sie in einer altersschwachen Sporthalle, mitten auf St. Pauli, und starrte Rapha, den Chef ihrer Gang, böse an. Es war megapeinlich, von den Füßen gefegt und dabei von ein paar Bluthunden beobachtet zu werden.

»Du darfst dich von den Typen nicht ablenken lassen«, flüsterte Bonnie.

»Ach wirklich …?« Puder sah ihre Freundin genervt an. Natürlich durfte sie sich von den Typen nicht ablenken lassen. Und normalerweise passierte ihr so ein dummer Fehler nur selten. Aber es passierte eben auch selten, dass ihr vier Bluthunde beim Kickboxen zusahen. Und dass sie da waren, konnte nur eins bedeuten, nämlich Ärger!

Die vier Bluthunde waren Mitglieder der »Bloodhound«-Gang. Sie hatten den Namen von einer amerikanischen Band geklaut, die kein Schwein mehr kannte. Puder und Bonnie nannten sie einfach »Bluthunde«, genau wie Rapha. Sie selbst gehörten zu den »Pauli-Panthern«. Wer die Panther und Bloodhounds nicht kannte, konnte leicht den Eindruck gewinnen, dass sie bis aufs Blut verfeindet wären. Doch das war glücklicherweise nicht der Fall. In der Schule kamen sie sogar erstaunlich gut miteinander aus. In Hamburg gab es so viele Gangs, dass man unmöglich mit allen bis ins Grab verfeindet sein konnte.

Die meisten gab es übrigens auf St. Pauli, dem buntesten Teil der Stadt. Hier reihten sich eine Bar und ein Club an den anderen, es gab Musicaltheater und das Wachsfigurenkabinett. Auf St. Pauli trafen Touristen, Obdachlose, Punks und Partygänger aufeinander.

In eine Gang wurde man gewissermaßen geboren. Puder und Bonnie gehörten zu den Pauli-Panthern, weil sie alle im selben Block wohnten. Es war einfach so und fühlte sich irgendwie richtig an, und niemand machte sich einen Kopf darüber.

»Sie kommen rüber«, murmelte Puder. Bonnie und Raphael strafften die Schultern.

»Da steht einer der Panther wohl nicht ganz sicher auf den Beinen!«, feixte Mungo, der Bloodhound-Boss, während seine Begleiter, Samu, Quincy und Tim blöde gluckerten. Bonnie schoss sofort das Blut in den Kopf, dabei hätte doch eigentlich Puder rot werden müssen. Puder unterdrückte ein Grinsen. Sie wusste, dass Bonnie wahnsinnig verliebt in Mungo war und total auf seine strubbeligen blonden Haare und die süßen Sommersprossen stand. Leider hatte Mungo Bonnie bisher überhaupt nicht auf der Rechnung.

»Zwei Dinge«, sagte er jetzt gefährlich leise und blickte grimmig in die Runde. »Erstens: Wer von euch hat auf der Party, Samu mit einem wasserfesten Stift eine durchgehende Augenbraue gemalt?«

Die drei Pauli-Panther grinsten zufrieden, sagten aber kein Wort.

»Er muss zur Hochzeit seiner Tante, ihr Spinner! Und zweitens … möchten wir die Karten abholen, die ihr euch, ohne zu fragen, aus dem dicken Bismarck geliehen habt!«

Puder und Bonnie sahen sich nervös an. Dummerweise wussten sie genau, von welchen Karten die Rede war. Der FC St. Pauli spielte nächsten Monat gegen Nürnberg und die Bluthunde hatten im alten Bismarckdenkmal sechs Karten versteckt. Die Pauli-Panther kannten das Versteck im Denkmal, und so wie es aussah, wussten die Bluthunde, dass sie es kannten.

Puder kaute angespannt auf ihrer Unterlippe. Nicht, dass sie ein schlechtes Gewissen gehabt hätte. Der Himmel wusste, wie die Bluthunde an die Karten gekommen waren. Aber sie waren bloß zu dritt, während die Bluthunde zu viert waren.

»Das Spiel ist ausverkauft, und wir haben vor, hinzugehen«, sagte Mungo.

Rapha krauste die Nase und näherte sich bis auf wenige Zentimeter dem Anführer der Bloodhounds. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, zischte er.

»Dann solltest du vielleicht das Vakuum zwischen deinen Ohren füllen«, knurrte Mungo.

»Mich interessieren eure Karten nicht, verstanden?«, schnaubte Raphael genauso unangenehm. »Und jetzt verschwindet ihr besser!«

Mungo stieß ihn mit dem Zeigefinger vor die Brust. »Wir behalten euch im Auge«, versprach er drohend. »Und wehe es lässt sich auch nur einer von euch im Stadion blicken!«

»Was dann?«, fragte Raphael.

»Dann nehmen wir euch auseinander!«

»Und wenn wir euch wieder zusammensetzen, sitzen eure Hintern auf den Schultern. Aber das fällt ja zum Glück nicht weiter auf!«

Einige Sekunden lang starrten sich die beiden Anführer feindselig in die Augen. Dann gab Mungo seiner Truppe ein Zeichen, woraufhin die Bluthunde kehrtmachten und eilig die Halle verließen.

»War nett, mit euch zu reden, Jungs«, rief Puder ihnen hinterher.

»Ja, kommt doch morgen wieder vorbei«, schlug Bonnie gut gelaunt vor und sah Mungo verliebt nach. Sie grinste so verzückt, dass Puder fürchtete, es würden rosa Wölkchen aus ihrem Mund kommen, sobald sie ihn öffnete.

»Hast du gesehen, wie süß seine Sommersprossen leuchten, wenn er rot wird?«, fragte Bonnie prompt.

»He, auf wessen Seite stehst du?«, schnauzte Raphael.

»Mach dir keine Sorgen. Ich bin ein Panther, genau wie du«, gab Bonnie schnippisch zurück und verschwand hinter Puder in der Umkleidekabine.

»Wusstest du eigentlich, dass Mungos die einzigen Tiere sind, die freiwillig gegen Kobras kämpfen?«, fragte sie wenig später verträumt, während sie in ihrer Tasche nach dem Deo kramte. »Früher glaubte man, sie seien immun gegen Schlangengift. Was nicht stimmt. Sie sind bloß ungeheuer mutig … und sehen dabei soooo knuffig aus!«

Puder setzte ihre coole Nerd-Brille auf. »Und wusstest du, dass Mungo nur Mungo heißt, weil ihn mal eine Blindschleiche gebissen hat?«

Bonnie sah sie überrascht an. »Ehrlich? Eine Blindschleiche? Der Ärmste!« Sie sprühte sich großzügig Deo unter die Achseln und reichte es dann an ihre Freundin weiter.

»Wie sieht es aus, hat deine Mutter heute Nachtschicht?«, fragte Puder wenig später, als beide, umgezogen und duftend, aus der Umkleide gingen.

Bonnie nickte. Ihre Mutter war Krankenschwester und alleinerziehend, genau wie Puders Vater. Nur, dass der im Gewölbe arbeitete, einem schnuckeligen kleinen Music Club, was ungleich cooler war. Betreuungstechnisch waren sie beide aber in der gleichen Situation. Puders Vater kam selten vor vier Uhr morgens nach Hause, und wenn Bonnies Mutter Nachtschicht hatte, war es bei ihr genau das Gleiche.

»Super. Ich hätte mal wieder Lust auf Rocky, was meinst du?« Puder sah ihre Freundin fragend an.

Sie hatten das Musical schon ungefähr fünfundzwanzig Mal gesehen, aber es wurde niemals langweilig. Im Gegenteil. Es war immer wieder wahnsinnig romantisch.

»Rocky geht immer«, meinte Bonnie und schulterte ihren Rucksack.

Von der Sporthalle bis zur Reeperbahn, wo das Musical lief, war es nur ein kurzes Stück. Auf St. Pauli war nichts wirklich weit voneinander entfernt. Man gelangte in wenigen Minuten auf die Meile, an den Hafen, in die Stadt, und wenn es sein musste, auch zur Schule. Wenn man die Abkürzungen kannte, ging alles sogar noch ein bisschen schneller.

Jetzt trabten die beiden Mädchen über das runde Kopfsteinpflaster der schmalen Seitenstraßen und zwängten sich durch eine Lücke im Bretterzaun. »Wählt 110, wir sind für jeden Spaß zu haben«, hatte jemand daran gesprüht. Puder und Bonnie winkten ein paar Punks zu, die auf dem frisch besetzten Platz vor ihren Bauwagen saßen, kletterten über eine brüchige Steinmauer, sprangen von dort auf das flache Dach einer Garage und waren beinah schon da.

Von vorne sah das Operettenhaus vielversprechend und modern aus. Von hinten war es wenig spektakulär und es gab mindestens fünfzig Wege unbemerkt hineinzukommen. Man musste bloß aufpassen, dass einen nicht der alte Jürgensen erwischte.

Heute stand zum Beispiel gleich die Hintertür offen. Durch die Garderoben gelangte man ziemlich problemlos hinter die Bühne. Die Schauspieler, die noch in der Maske saßen, petzten nicht, und Puder und Bonnie konnten es sich auf ihrem Stammplatz, zwischen Scheinwerfern und Bühnenseilen, bequem machen. Während der Vorstellung kam hier nie jemand her und man hatte einen fantastischen Blick auf das Geschehen.

Die Mädchen hatten das Stück schon so oft gesehen, dass sie locker als zweite Besetzung hätten einspringen können. Nicht, dass es unbedingt Puders Musik war, dafür war sie viel zu schmalzig. Aber Rocky war ein echter Schatz – auch wenn er schon ziemlich alt war.

Nach der Vorstellung mischten sie sich unbemerkt unter das Publikum. Das Risiko entdeckt zu werden, war sehr gering.

»Hast du gemerkt, dass Adrienne einen kurzen Texthänger hatte?«, fragte Bonnie, während sie sich in der Menge in Richtung Ausgang treiben ließen.

»Und hast du bemerkt, dass Rocky echtes Nasenbluten hatte, weil Apollo ihn so unglücklich getroffen hat?«

»Was? Armes Rockyli!«, rief Bonnie mitleidig.

Dann waren sie draußen, und Puder atmete...

Erscheint lt. Verlag 13.9.2023
Reihe/Serie Die FOXGIRLS-Reihe
Zusatzinfo Mit s/w Vignetten
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2023 • ab 10 • Abenteuer für Mädchen • Action für Mädchen • Aimée Carter • Animox • Dein-Spiegel-Bestseller-Autorin • eBooks • Fantasy • Freundschaft • Fuchsgeist • Fuchsmädchen • Gestaltwandler • Hamburg • Katja Brandis • Kinderbuch • Kinderbücher • Kitsune • Mädchen • magische Welten • Neuerscheinung • Seawalkers • Urban Fantasy • Woodwalkers
ISBN-10 3-641-31447-X / 364131447X
ISBN-13 978-3-641-31447-7 / 9783641314477
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