Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe (eBook)

Ein magischer Reihenauftakt ab 13 Jahren

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
366 Seiten
Magellan Verlag
978-3-7348-0425-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe -  Tina Blase
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Für alle Fantasy-Liebhaber: Eine mystische Reise auf die schottischen Hebriden beginnt Sky Lamar hat die Nase gestrichen voll: Sie will nicht schon wieder umziehen! Da lebt sie ab jetzt lieber bei ihrem Großvater auf der abgelegenen Insel Sidh. Zunächst freut sie sich, zu ihren schottischen Wurzeln zurückzukehren, doch die Bewohner der Insel begegnen ihr merkwürdig reserviert. Ob es etwas mit der uralten Feindschaft zwischen den Lamars und MacLeods zu tun hat? Als Sky mitbekommt, dass auf der Insel seltsame und unerklärliche Dinge vor sich gehen, will sie mehr wissen. Ausgerechnet Rory, der Sohn der MacLeods, erklärt ihr herablassend, dass die Insel verflucht sei und sie besser wieder abreisen solle. Doch damit ist ihre Neugier erst recht geweckt. Vor allem, weil sie eine besondere Verbindung zu den Flüchen zu haben scheint ...

Tina Blase musste schon immer viel ausprobieren, um herauszufinden, was gut ist. Nach drei Studiengängen und unzähligen Praktika, Volontariaten und Jobs ist sie schließlich als freie Autorin und Lektorin zum Bücherschreiben gekommen - und möchte jetzt nichts anderes mehr tun.Unterwegs hat sie einen Abschluss in Kulturwissenschaften, ein Stipendium an der Akademie für Kindermedien und eine Familie angesammelt, mit der sie nach diversen Reisen durch die Weltgeschichte in Hamburg lebt.

Tina Blase musste schon immer viel ausprobieren, um herauszufinden, was gut ist. Nach drei Studiengängen und unzähligen Praktika, Volontariaten und Jobs ist sie schließlich als freie Autorin und Lektorin zum Bücherschreiben gekommen – und möchte jetzt nichts anderes mehr tun.Unterwegs hat sie einen Abschluss in Kulturwissenschaften, ein Stipendium an der Akademie für Kindermedien und eine Familie angesammelt, mit der sie nach diversen Reisen durch die Weltgeschichte in Hamburg lebt.

2


Ich wachte um vier Uhr früh vom Zwitschern der Spatzen vor meinem Fenster auf. Nach einem Blick auf die Uhr drehte ich mich zur Wand und versuchte, wieder einzuschlafen. Aber es war zwecklos, mein Kopf hatte bereits das Gedankenkarussell angeworfen.

Was tat ich hier bloß? Wollte ich wirklich lieber allein auf dieser zugigen Insel sitzen, als mit Mama Abenteuer im afrikanischen Busch zu erleben? Genau das hatte Ethan mich gestern Abend gefragt. Wenn auch nicht so direkt. Und ich hatte geantwortet, dass ich nichts gegen Abenteuer hatte, im Gegenteil. Doch ich war es einfach leid, ständig umzuziehen. Und meistens wechselten wir ja nicht nur die Straße oder die Stadt, nein, Mama und ich wechselten Länder und Kontinente wie andere Leute ihre Unterwäsche.

Bewusste Erinnerungen hatte ich an Singapur, Nizza, Whistler und Auckland. Wobei sich manche Erinnerungen miteinander vermischten. In Neuseeland, wo wir zuletzt gelebt hatten, wäre ich wirklich gerne geblieben. Ich mochte einfach alles: die Stadt, das Wetter, die Natur und die Leute. Und ich hatte dort Freunde gehabt.

»Du kannst ja Kontakt halten«, hatte Mama gesagt.

Ich schnaubte. Welchen Sinn hatte das, wenn man eine Million Flugstunden voneinander entfernt lebte? Und wegen der Zeitverschiebung konnte man nicht mal spontan telefonieren! Immer dasselbe Spiel, immer wieder von vorne. Mama war als Hotelmanagerin so erfolgreich, dass sie sich die Jobs aussuchen konnte. Besonders die schwierigen Fälle reizten sie. Doch sobald alles lief, zog es sie weiter. Und mich mit ihr.

Aber jetzt nicht mehr. Ich würde endlich richtig Wurzeln schlagen und der einzige Ort, wo das ging, war Sidh. Das wiederum hatte ich Ethan nicht so direkt auf die Nase gebunden.

Außerdem hatte ich verschwiegen, dass wir wieder über meinen Vater gestritten hatten. Mama wollte mir einfach nicht verraten, wer er war. Sie versuchte immer noch, mich mit ihrem »Ich sag’s dir, wenn du so weit bist« hinzuhalten, aber, du meine Güte, wie lange wollte sie noch warten – bis ich selbst Mutter war? Ich war es so leid, mich mit ihren Ausreden abzufinden, genauso wie mit den ständigen Ortswechseln. Doch von meinem Vater hatte ich gestern nichts erzählt, denn das war ein Thema, das niemanden etwas anging außer Mama und mich.

Emily hatte die ganze Zeit über kaum etwas gesagt, uns aber fürsorglich mit Tee und Keksen versorgt. Was war wohl ihre Geschichte, wo war sie gewesen, mit wem und warum war sie nach Sidh zurückgekehrt? Ich wusste überhaupt nichts von ihr.

Plötzlich hielt ich es im Bett nicht länger aus. Ich stand auf und schlüpfte in Jeans und Pulli. Dabei spürte ich den Kratzer wieder. Er hatte sich über Nacht leicht entzündet und juckte.

Das Bad lag direkt neben Emilys Zimmer. So leise wie möglich putzte ich mir die Zähne, was natürlich Quatsch war, weil die Klospülung sowieso ohrenbetäubend laut gurgelte und rauschte.

Einen Moment stand ich im Flur und lauschte, doch im Haus blieb alles still. Meine Boots standen neben der Haustür, die nicht abgeschlossen war. Als ich Ethan gestern nach einem Schlüssel gefragt hatte, wollte er erstaunt wissen, wofür. Anscheinend schloss hier niemand ab, man kannte sowieso jeden. Ich grinste in mich hinein. Die offenen Türen gefielen mir, aber Sidh war wirklich ein Nest.

Auf dem Weg zum Bäcker wurde es immer heller. Hoffentlich lag ich richtig damit, dass er schon geöffnet hatte. Bei dem Gedanken an warme Scones mit Rahm und Marmelade lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich wollte Ethan und Emily damit zum Frühstück überraschen.

Ich roch die Bäckerei, noch bevor ich sie sehen konnte. Allerdings roch es nicht besonders gut, sondern irgendwie angebrannt. Ich rieb mir die kribbelnde Nase und eilte voll Sorge um meine Scones weiter.

Neben dem Laden stand ein Junge in Arbeitskleidung und kippte mehrere Eimer Brot und Brötchen in die Mülltonne. Alles war schwarz verkohlt. Ein scharfer Brandgeruch stieg mir in die Nase, doch den Jungen schien das nicht weiter zu stören.

»Was ist denn passiert?«, fragte ich und musste niesen.

Der Junge sah mich neugierig an. »Neu hier?«

»TSCHI! Ja.« Ich nieste noch drei Mal, meine Nase lief. War ich plötzlich allergisch auf angebrannte Brötchen? »Gestern angekommen, bin zu meinem Großvater gezogen. War aber schon öfter hier«, ergänzte ich schnell. Nicht dass ich mir gleich wieder einen Vortrag in Sachen Heimatkunde anhören musste.

»Wirklich? Hab dich noch nie gesehen. Hätte mich sonst bestimmt daran erinnert.« Der Junge grinste und holte irgendwo aus den Tiefen seiner Hose ein zerknittertes Taschentuch. »Hier. Ist unbenutzt, wirklich.«

»Danke.« Ich grinste zurück und bemühte mich, das Taschentuch nicht allzu genau anzusehen, bevor ich mich schnäuzte. »Ist euer Ofen kaputt?«, fragte ich dann mit einem Blick auf den Mülleimer.

»Der Ofen? Ach, der funktioniert eigentlich ganz gut …« Er legte den Kopf schief. »Und du lebst jetzt hier, hast du gesagt?«

»Ja, bei meinem Großvater, Ethan Lamar, du kennst ihn vielleicht. Hast du das Brot verbrennen lassen?«

Der Junge stieß einen leisen Pfiff aus. »Ethans Enkeltochter, wie? Na dann … Also, je nachdem wer fragt, war es entweder der ungeschickte Will oder …« Er beugte sich dichter zu mir heran: »… oder der Howler. Aber du weißt schon: Psst!« Er legte den Finger an die Lippen und zwinkerte mir verschwörerisch zu.

Verwirrt kämpfte ich gegen eine erneute Niesattacke an.

»Der How-TSCHI! Der Howler? Wer oder was ist das?«

»Will! William! Wo steckst du?«, rief jemand von drinnen.

»Sorry, muss los. Pflicht ruft.« Der Junge lächelte breit. »Hat mich gefreut. Kannst das Taschentuch behalten.«

»Warte doch mal! Will?« Ich folgte ihm in den Laden, doch bevor ich ihn weiter ausfragen konnte, verschwand er durch eine Tür in die Backstube. Eine Frau hinter der Theke sah ihm nach. Mit gerunzelter Stirn schaute sie von ihm zu mir.

Ich schenkte ihr mein breitestes Lächeln. Damit hatte ich schon so manchen kritischen Blick weggeschmolzen.

»Guten Morgen. Sechs Scones, bitte.« Ich nieste zweimal. »Sie haben doch noch welche, oder?«

»Natürlich! Alles?« Sie drehte sich um und schaufelte in Rekordgeschwindigkeit die Scones in eine Papiertüte. Offenbar war sie immun gegen meinen Charme. Ehe ich wusste, wie mir geschah, hatte ich gezahlt und stand wieder draußen auf der Straße. Inzwischen hatte sich eine kleine Schlange vor dem Tresen gebildet. Es gab eine Menge Frühaufsteher auf Sidh. Und niemanden sonst schienen die verkohlten Backwaren zu interessieren.

Hatte der Junge – Will – sich einen Spaß mit mir erlaubt? Ich konnte ihn schwer einschätzen, vielleicht hatte er nur nicht zugeben wollen, dass ihm öfter mal ein Missgeschick passierte. Das würde auch den mürrischen Blick seiner Chefin erklären.

Ich nieste erneut und ging langsam zurück. Was war mit mir los, hatte ich mir auf der Fähre eine Erkältung geholt? Doch als ich mit der Brötchentüte in die Küche kam, war der Niesanfall vorbei und ich fühlte mich wieder völlig normal, höchstens ein bisschen müde.

Ethan und Emily saßen bereits am Tisch und löffelten Porridge. »Sky! Warum bist du schon wach?«, fragte Ethan überrascht.

Ich zuckte mit den Schultern. »Die Zeitverschiebung vermutlich. Und warum seid ihr schon wach? Ich hab Scones mitgebracht.« Ich wedelte mit der Tüte durch die Luft. »Hoffentlich habt ihr noch ein bisschen Platz im Bauch.«

Emily lächelte warmherzig. »Oh, wie lieb von dir!«

Doch Ethan stand schon auf und räumte sein Geschirr in die Spüle. »Wir müssen leider noch fertig auspacken«, erklärte er. »Aber wir nehmen gern ein paar Scones mit.«

Ich ließ die Tüte auf den Tisch fallen und sank auf einen Stuhl. Mit einem Mal war mir der Appetit vergangen.

»Was hast du heute vor?«, fragte Emily sanft.

»Keine Ahnung«, gab ich leichthin zurück, während ich unter dem Tisch die Fäuste ballte. Wie um Himmels willen sollte ich einen weiteren öden Tag überstehen? Und danach noch einen und noch einen. Ich brauchte dringend eine Beschäftigung.

»Wie wär’s, wenn ich euch im Laden helfe?«, schlug ich vor. »Scheinbar gibt’s da mehr als genug zu tun.«

Ethan und Emily wechselten einen Blick. Emily wirkte positiv überrascht, doch die Falte zwischen Ethans Augen verhieß nichts Gutes. Ich verstand nicht, was das Problem war. Warum sagte er nicht einfach Ja?

»Also, die Scones gibt’s jedenfalls nur mit mir zusammen«, setzte ich mit einem...

Erscheint lt. Verlag 17.8.2023
Reihe/Serie Insel der wandernden Flüche
Illustrationen Tristan Elwell
Verlagsort Bamberg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Anna Benning • Atlantik • Banshee • Dark Sigils • Die Nebel von Skye • Erste Liebe • Familiengeheimnis • Fantasy • Faye – Herz aus Licht und Lava • Gälisch • Hebrideninsel • Jugendbuch • Jugendbuch ab 13 Jahren • Katharina Herzog • Keltische Mythologie • Kerstin Gier • Liebe • Magie • Romantasy • Schottland • verfeindete Clans
ISBN-10 3-7348-0425-6 / 3734804256
ISBN-13 978-3-7348-0425-0 / 9783734804250
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