Daughter of Heaven 2: When Demons Rise (eBook)

Epische Romantasy über Engel, Dämonen und Hexen
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
512 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65542-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Daughter of Heaven 2: When Demons Rise -  Magdalena Gammel
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Der Himmel verdammte sie, die Hölle wird sie nicht halten ... Um das Leben ihrer Freundin zu retten, musste Elodie ihre große Liebe Raphael verraten. Nun ist sie eine Gefangene Danjals, der mithilfe der heiligen Lanze und einer Armee aus Halbengeln und Dämonenfürsten den Himmel stürzen will. Als die Erzengel ins Visier der Rebellion geraten, bekommt Elodie unerwartete Verstärkung aus der Hexenwelt und erfährt eine Wahrheit über ihre Familie, die ihre Gefühle für Raphael in den Grundfesten erschüttert. Doch zunächst müssen sie gemeinsam Danjals Armee aufhalten. Scheitern sie, wird am Tag der schwarzen Sonne der Himmel fallen ... Epische Romantasy über den Kampf zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle, Engel und Dämonen - voller Drama, Knistern und unglaublicher Plot Twists. //Dies ist der zweite Band der »Daughter of Heaven«-Dilogie. Alle Romane der dämonisch-himmlischen Liebesgeschichte im Loomlight-Verlag: -- Band 1: Where Angels Fall                                                                                                                  -- Band 2: When Demons Rise//

Magdalena Gammel wurde 1997 in München geboren. Literatur und Film waren schon immer ihre Leidenschaft. Ein paar Ausflüge in die Schauspielerei machten ihr aber klar, dass sie die Geschichten lieber erzählt, als sie darzustellen. Auf das Kunst-Abitur folgte eine Ausbildung zur Mediengestalterin für Bild und Ton, was sie nach Hamburg brachte. Dort lebt und schreibt Magdalena momentan, wenn sie nicht gerade im südafrikanischen Busch bei ihrer Familie nach neuen Abenteuern sucht.

1.


Von den Socken gehauen


Die Einsamkeit kannte meinen Namen und lockte mich mit ihrem Gewisper noch tiefer in die Dunkelheit.

Seit einer Woche hielt man mich in diesem Zimmer gefangen. Gesellschaft leisteten mir dabei meine Schuldgefühle und die Erinnerungen an das, was ich hatte geschehen lassen.

Aber wenn die Männer, die mich zur Hilflosigkeit zwingen wollten, dachten, ich würde noch einen weiteren Sonnenaufgang tatenlos hier rumsitzen, irrten sie sich gewaltig. Wie so oft berührte ich meinen Hals, dort, wo Raphaels Kette nicht länger hing.

»Du musst etwas essen.« Valerios Stimme verfolgte mich in meinen Albträumen, aber in der Realität fand ich sie noch abstoßender.

Der Halbengel, der vor dem Zimmer postiert war, hatte ihm die Tür geöffnet, weil er ein Tablett in der Hand hielt, auf dem eine Kanne und zwei Tassen standen.

Wenn er plante, ein kleines Teekränzchen zu veranstalten, würde ich ihm das heiße Getränk mit Freude ins Gesicht schütten.

Seitdem er mich entführt hatte, hatte ich ihn wie Luft behandelt. Und das begann langsam, aber sicher an seiner Selbstbeherrschung zu zehren. Er kam jeden Tag. Begutachtete mich und mein unangerührtes Essen mit kritischem, teils verzagtem Blick und ging wieder, wenn er merkte, dass ich keinen seiner Annäherungsversuche beachtete.

»Darf ich mich zu dir setzen?«

Du darfst tot umfallen! Anstatt zu antworten, wandte ich mich ab und starrte stumm aus dem Fenster. Ich wollte ihn nicht sehen, nicht mit ihm sprechen – so tun, als gäbe es ihn nicht. Er seufzte hörbar, schaltete das Licht ein und trat an den Tisch, um dort das Tablett neben mein längst kalt gewordenes Abendessen zu stellen. Ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, wartete darauf, dass er bemerkte, welche Gegenstände fehlten. Aber er beachtete das Geschirr nicht weiter, sondern schob die Hände in die Hosentaschen und musterte mich.

Steif wie eine Wachsfigur saß ich am Flügel, der das halbe Zimmer einnahm und ein weiteres Zeichen für Valerios manipulativen Charakter war. Er hatte mir das Spielen beigebracht und meine Leidenschaft für die Musik geweckt. Hatte mir stundenlang dabei zusehen können, wie meine Finger immer geschickter über die Tasten geflogen waren, wie mich der Ehrgeiz, seine Lieder fehlerfrei zu spielen, angetrieben hatte.

Vermutlich glaubte er, mir mit dem Instrument ein Geschenk gemacht zu haben, das mich vor der Eintönigkeit der Tage retten sollte – oder hoffte, dass es irgendein Gefühl von Verbundenheit in mir weckte. Aber ich spielte nicht. Ich würde niemals wieder für ihn spielen. Die Stille war meine Rebellion. Auf keinen Fall wollte ich Valerio die Genugtuung verschaffen, sentimental zu werden und erneut auf ihn hereinzufallen.

Er trat schweigend neben den Flügel, ganz langsam, als sei ich ein Tier, das er nicht verschrecken wollte.

»Wenn es noch etwas gibt, das ich dir bringen lassen soll … Bücher oder Ähnliches …«

Ich presste die Lippen zusammen und bohrte meine Fingernägel in die Handballen, um den hochkochenden Zorn zu kontrollieren.

»Wie großzügig«, murmelte ich. »Für diesen Service würde euer kleines Etablissement auf Airbnb glatt fünf Sterne bekommen.«

Zwei mit Kleidung gefüllte Tüten waren mir bereits gebracht worden, was bedeutete, dass Danjals Männer für mich shoppen waren. So froh wie ich darüber war, frische Sachen tragen zu können, so zuwider war mir der Gedanke, mich wie eine Puppe anziehen zu lassen.

Valerio atmete tief durch und fuhr sich übers Gesicht.

»Ich tue alles in meiner Macht Stehende, es dir hier so angenehm wie möglich zu machen.«

Auf dem Bett, unter einem Zipfel der Decke, hatte ich eine lange Socke gebunkert. In dieser Socke steckten der Salzstreuer und die Pfeffermühle, welche mit meinem Abendessen gekommen waren. Am liebsten hätte ich Valerio damit bereits jetzt eine übergezogen; aber mich von blinder Wut leiten zu lassen, könnte meinen ganzen Plan zerstören.

»Und du denkst, ein paar meiner Habseligkeiten würden mich den Umstand vergessen lassen, dass du mich gefangen hältst?«

»Ich müsste dich hier nicht einsperren, wenn ich mich darauf verlassen könnte, dass du mir nicht davonrennst.«

»Die Logik hinkt.«

Wir starrten einander an und ich hasste es, wie vertraut sich diese Zweisamkeit immer noch anfühlte. Gleichzeitig war mir seine Ruhe, seine Geduld noch nie so sehr auf die Nerven gegangen. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er mich früher oder später mit dieser Beharrlichkeit kleinkriegen würde.

»Erinnerst du dich an den Tag, an dem du mich verlassen hast?«, fragte ich und sah ihm direkt in die Augen. Ihr Grün wirkte mal hell, mal dunkel, je nachdem, wie sich das Licht in ihnen brach.

»Natürlich«, antwortete er. »Und ich bereue ihn bis heute.« Ich roch die Wahrheit in seinen Worten und hörte das Bedauern in seiner Stimme. Aber der Kummer, der mich dabei überkam, war nichts weiter als die Nachwehen des Schmerzes, den sein Verrat in mir ausgelöst hatte. Irrational und nostalgisch. Ich würde ihm nicht die Absolution erteilen – auch wenn sein Welpen-Blick mich förmlich darum anbettelte.

»Ich hätte dir sagen sollen, dass ich mich auf die Suche nach meinem Vater mache. Ich hätte dich fragen sollen, ob du mit mir kommen willst.« Zögernd machte er einen Schritt auf mich zu, stoppte aber abrupt, als ich auf dem Hocker von ihm wegrückte. »So viel mehr hing mit dieser Entscheidung zusammen«, sagte er. »Ich wollte dich nicht vor die Wahl stellen, ohne mich vom Himmel zu träumen oder mit mir zusammen hinab in die Hölle zu steigen. Du hast dem Chor gehorcht und ich wusste, dass du niemals etwas tun würdest, um den Zorn der Erzengel auf dich zu ziehen.«

»Offensichtlich hast du schon damals gedacht, es wäre leichter, mir erst gar keine Wahl zu lassen.«

»Ich wollte dich beschützen, Ellie.«

»Große Worte für einen Mann in deiner Position.«

Für wie schwach und einfältig hatte er mich bereits damals gehalten? »Aber jemandem die Fähigkeit abzusprechen, Entscheidungen für sich selbst treffen zu können, ist nicht ganz so heldenhaft, wie du offenbar denkst.«

Valerios Miene verdüsterte sich.

»Würdest du das auch Raphael vorwerfen?«

Ich erstarrte und wurde von einer Welle aus Schmerz überflutet, die alles in mir zum Brennen brachte. Mein Atem beschleunigte sich und gleichzeitig packte mich die Panik, keine Luft mehr zu bekommen.

»Ja«, sagte ich und erhob mich langsam. »Wenn er mir jemals das Gefühl gegeben hätte, nicht in der Lage zu sein, für mich selbst einstehen zu können. Wenn er mir nicht immer wieder bewiesen hätte, wie sehr er meinen freien Willen respektiert.«

Valerio blieb vollkommen ruhig, nur der harte Zug um seinen Mund verriet die Verbitterung, die tief in ihm rumorte. Ich war ihm dankbar für diese Frage, denn sie bot die perfekte Vorlage. »Ihr beide könntet unterschiedlicher nicht sein. Dennoch würde ich niemals leugnen, wie sehr ich dich damals geliebt habe.« Valerio zuckte zusammen, und so etwas wie Hoffnung erhellte seine Züge. »Aber alles, was ich früher an dir bewundert habe, hast du benutzt, um mich von dir abhängig zu machen – um mich mit meinen eigenen Gefühlen zu manipulieren. Etwas, was Raphael niemals tun würde.«

Zum ersten Mal, seitdem er mein Zimmer betreten hatte, fühlte ich mich ihm überlegen. Ich hatte die Kontrolle, nicht er und das zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Ein Lächeln, das Valerio sichtlich beunruhigte und ihm noch mehr von der Macht nahm, die unsere gemeinsame Vergangenheit über mich hatte.

»Du hast mich gebraucht«, sagte er nach einigem Zögern und ballte die Hände zu Fäusten. »Du hattest nichts und niemanden, bevor du mich kennengelernt hast. Du warst allein und verunsichert und ich habe alles getan, um dir Halt zu geben.«

Ich biss die Zähne zusammen, bis es knirschte und konnte die Trauer und Verständnislosigkeit, die ich empfand, nicht länger vor ihm verbergen. So abgebrüht war ich nicht.

»Bis du mich verraten hast.«

Meine Worte verhallten in der Stille. Die Temperatur sank und etwas Bedrohliches huschte wie ein eisiger Luftzug durch den Raum. Valerio kniff die Augen zusammen. Er hatte mir gegenüber noch nie die Beherrschung verloren, aber so wie er nun vor mir stand, die Schultern verkrampft, die Lippen zu einer harten Linie zusammengepresst, traute ich ihm alles zu.

»Warum willst du nicht verstehen, dass ich all das hier für uns tue?« Ein Funke seiner Macht, die Kälte des Himmels, die in uns beiden schlummerte, brachte die Atmosphäre zum Knistern. Er machte so abrupt einen Schritt auf mich zu, dass ich nicht schnell genug zurückweichen konnte.

»Bitte, Ellie.« Gleißend helles Licht sprühte wie ein Meer aus grünem Feuer aus seinen Augen. Er packte mich an den Oberarmen und zog mich an sich. Sein eiserner Griff hinderte mich daran, erneut Abstand zwischen uns zu bringen. Angst und Abscheu schnürten mir die Kehle zu. Wie versteinert starrte ich zu ihm hinauf, zu erschrocken, um mich zu wehren. Alles an ihm wirkte zum Zerreißen gespannt und es hätte mich nicht überrascht, wenn er begonnen hätte mich zu schütteln, in der Hoffnung, mir damit »Vernunft« einzubläuen. »Wenn du wüsstest, was ich in den letzten zwanzig Jahren erfahren habe – wenn du verstehen könntest, was ich verstehen musste …« Sein Atem strich über meine Wangen. Seine Finger bohrten sich in mein Fleisch. Er tat mir nicht weh, aber der Eifer in seinem Gesicht, die Verzweiflung in seiner Stimme, trieb mir eine Gänsehaut über den Nacken. Ich bewegte mich zaghaft, wagte es aber nicht, irgendwelche ruckartigen Bewegungen zu machen....

Erscheint lt. Verlag 25.8.2023
Reihe/Serie Daughter of Heaven
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Bookstagram • Booktok • Dämonenfantasy • Daughter of Heaven 2 • Engel Fantasy • fantasy bücher für erwachsene • Fantasy Neuerscheinungen 2023 • Fantasy Romance • Jugendbuch für Mädchen • Juniper Moon • LoomLight • Romantasy • spicy fantasy
ISBN-10 3-522-65542-7 / 3522655427
ISBN-13 978-3-522-65542-2 / 9783522655422
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