The Romeo & Juliet Society, Band 2: Schlangenkuss (eBook)

Spiegel-Bestseller
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2024 | 1. Auflage
480 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51211-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Romeo & Juliet Society, Band 2: Schlangenkuss -  Sabine Schoder
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An dieser Akademie endet die erste große Liebe tödlich. Kann man an gebrochenem Herzen sterben? Eine einzige Nacht hat Joys Welt auf den Kopf gestellt: Von nun an muss sie ihre Gefühle verbergen, wenn sie nicht in einem der grausamen Maskenduelle gegen den jungen Fürsten kämpfen will, in den sie sich nicht hätte verlieben dürfen. Doch der Fluch sucht immer noch sein tragisches Liebespaar, und das Spiel von Leben und Tod an der Akademie nimmt eine gefährliche Wendung ... Band 2 der herzzerreißend romantischen Fantasy-Trilogie Entdecke die komplette Reihe: The Romeo & Juliet Society Band 1: Rosenfluch Band 2: Schlangenkuss Band 3: Diamantentod

Sabine Schoder hat Grafikdesign in Wien studiert und sich dort unsterblich verliebt. Heute lebt sie mit ihrem Mann 200 Kilometer nördlich von Verona und dient hingebungsvoll ihren zwei Katzen(fürsten), die es nicht nur auf Schlangen, sondern auf alles mögliche Getier in ihrem wildromantischen Garten abgesehen haben. Bei einer Reise nach Verona, die sie u.a. auf den berühmten (wenn auch gefälschten) Balkon der Julia führte, kam ihr die Idee zu ihrer Trilogie 'The Romeo & Juliet Society'.

Sabine Schoder hat Grafikdesign in Wien studiert und sich dort unsterblich verliebt. Heute lebt sie mit ihrem Mann 200 Kilometer nördlich von Verona und dient hingebungsvoll ihren zwei Katzen(fürsten), die es nicht nur auf Schlangen, sondern auf alles mögliche Getier in ihrem wildromantischen Garten abgesehen haben. Bei einer Reise nach Verona, die sie u.a. auf den berühmten (wenn auch gefälschten) Balkon der Julia führte, kam ihr die Idee zu ihrer Trilogie "The Romeo & Juliet Society".

KAPITEL 1

»Wer zum Teufel hat Chili in mein Duschgel gerührt?!«

Ein Aufschrei reißt mich aus dem Schlaf und lässt mich keuchend hochfahren. Mit klopfendem Herzen sitze ich in einem Meer aus samtigen Kissen. Kunstvoll gefärbte Stoffbahnen in Glutrot und Flammengelb drehen sich über meinem Kopf zu einer Zeltspitze zusammen. Einige Sekunden lang weiß ich nicht, wo ich bin. Dann steigt mir der Geruch von kaltem Rauch und teurem Aftershave in die Nase. Ein Duft, den ich kenne.

Natürlich. Das ist Cuts Zimmer.

Und es war seine Stimme, die mich aufgeweckt hat.

Ich krabble über das Kissenmeer hinweg, ziehe die Zeltvorhänge mit beiden Händen auf – und erstarre mitten in der Bewegung.

Cut Montague, der Katzenfürst höchstpersönlich, steht splitterfasernackt mitten im Raum. Nur ein Handtuch hat er um seine Hüften geschlungen. Ein Handtuch, das auf seiner feuchten Haut langsam Millimeter für Millimeter herunterrutscht und dabei sonnengebräunte Muskeln entblößt. Trotzdem funkelt er seinen kleinen Bruder so empört an, als wäre er derjenige, der gerade einen Striptease in Zeitlupe vollzieht.

»Das warst du, oder?«, faucht er Ink an. »Du hast Chili in mein Duschgel gerührt! Hast du eine Ahnung, wie heftig das auf rasierter Haut brennt?«

Ink verschränkt die Arme vor der Brust. Mit seinem kohlrabenschwarzen Wuschelhaar und den goldenen Augen sieht er wie eine zwölfjährige Miniaturausgabe seines großen Bruders aus. »Das Chilipulver war nicht für dich bestimmt«, verteidigt er sich mit vorgeschobenem Kinn. »Außerdem, warum regst du dich so auf? So schlimm kann’s nicht gewesen sein, dein Gesicht ist nicht mal rot geworden.«

»In meinem Alter rasiert man sich nicht nur im Gesicht!«

Cut packt das feuchte Handtuch, als wollte er es sich von den Lenden reißen, doch ein Geräusch hält ihn in allerletzter Sekunde davon ab. Wir beide brauchen einen Moment, um zu kapieren, dass der abgewürgte Laut aus meiner Kehle kam. Sein Kopf schnellt zu mir herum. »Joy!«

Ink verengt seine Augen zu schmalen Schlitzen und mustert seinen Bruder kritisch. »Jetzt wird dein Gesicht ja doch noch rot. Etwa wegen einer müffelnden Capulet?«

»Ich bin keine müff…«

Im gleichen Moment steigt mir tatsächlich ein leicht unangenehmer Geruch in die Nase und lässt mich stutzen. Mit gerunzelter Stirn stehe ich auf und blicke an mir herab. Ich trage noch immer den schwarzen Duellanzug von gestern Nacht. Einen Duellanzug, mit dem ich ins Wasser gesprungen und über Erde gerollt bin, mich zwischen Steinsäulen gezwängt und in feurigem Sand gewälzt habe. Nach dem Duell – und allem, was dann passiert ist – habe ich völlig vergessen, ihn von meiner verschwitzten Haut zu schälen.

»Ich bin keine …« Ich beende den Satz deutlich leiser: »… keine Capulet.«

Nicht mehr.

Plötzlich krampft sich mein Magen zusammen. Dieser Traum, den ich vorhin hatte, schnellt aus den dunklen Tiefen meines Unterbewusstseins zurück an die Oberfläche und füllt meine Gedanken mit blendend grellen Bildern. Ich sehe sie alle deutlich vor mir: Drapes, die sich hinter ihren schwarzen Vorhanghaaren vor meinem Anblick versteckt. Tears Tränen, die über ihr weißes Tattoo laufen. Stage, der mich mit schmerzverzerrtem Gesicht von seinem besten Freund wegreißt. Und Rhyme. Rhymes fassungsloser Ausdruck, als ihm die Bedeutung von Stages gekeuchten Worten klar wird: Ich weiß, dass du sie magst … aber sie kann nicht unter Wasser atmen … und so, wie es aussieht … ist sie immun gegen Feuer.

Nur, dass es überhaupt kein Traum war.

Es ist alles wirklich so geschehen.

Meine Mutter war nicht Rose Capulet, wie ich mein Leben lang geglaubt habe, sondern ihre Freundin Joy Montague. Eine Frau, die ich niemals kennengelernt habe, weil sie kurz nach meiner Geburt gestorben ist. Und auch mein Vater … Mein Vater! Dad! Sein zerknitterter Gesichtsausdruck, als er sagte: »Es hat für mich nie eine Rolle gespielt, wer dein leiblicher Vater war.«

»Joy?« Cut taucht wieder vor mir auf und lässt mich heftig zusammenzucken. Seine dunklen Augenbrauen quetschen tiefe Kummerfalten in seine Stirn. Er hält mich sachte an beiden Oberarmen fest, so als würde er befürchten, ich könnte ihm vor die Füße kippen. »Alles okay?«

Mit rasendem Herzen weiche ich vor ihm zurück. »Ja, ich, ähm, ich bin okay. Ich …« Seine Augen nehmen einen noch besorgteren Ausdruck an, der mir plötzlich Angst macht. Angst, ich könnte die Fassung verlieren. Auf eine Art und Weise, die mich komplett zerfetzen würde. »Ich … geh besser unter die Dusche!«

Überstürzt drücke ich mich an ihm vorbei und laufe auf das Badezimmer zu, das sich in einem kurzen Durchgang seitlich der Eingangstür befindet, genau dort, wo es auch im Capuletturm wäre. Das imposante Lagerfeuer, das die Mitte des Raumes dominiert, verwischt genauso zu undeutlichen Farben in meinem Augenwinkel wie Cuts kleiner Bruder.

»Im Bad steht eine Tasche für dich!«, ruft mir Cut hinterher. »Das Mädchen mit den grünen Haaren … Wie heißt sie noch gleich? Sie hat sie dir heute Morgen vorbeigebracht.«

Mein Herz macht einen Satz.

Ich wirble herum. »Tear war hier? Was … was hat sie gesagt?« Was hat sie dazu gesagt, dass ich plötzlich eine Montague bin? Dass ich seit gestern Nacht zu dem Haus gehöre, das Poetry – das Mädchen, in das sie verliebt ist – in eine Souffleuse verwandelt hat?

Cut tappt barfuß über den tiefroten Perserteppich und schüttelt sachte den Kopf. »Keine Ahnung, Capulets dürften den Montagueflügel genauso wenig betreten wie umgekehrt. Sie hat die Tasche bei unserem Pförtner abgegeben.« Ich weiß nicht, welche Reaktion er in meinem Gesicht entdeckt, sein Blick flackert jedenfalls hinab zu meinen Fäusten. Erst jetzt wird mir klar, dass ich meine Hände fest geballt habe. Ich will sie lockern, doch im selben Moment spüre ich das Zittern, das ich verzweifelt in ihnen festhalte. Cuts goldene Augen richten sich wieder auf mein Gesicht. »Ich hab die Tasche für dich neben das Waschbecken gestellt.«

Ich laufe ins Bad.

Mein Blick fällt sofort auf die Capulet-weiße Tragetasche, die auf dem schwarzen Marmor der Badgarnituren besonders hervorsticht. Unterwäsche und ein paar Klamotten sind darin, aber egal, wie oft ich sie durchwühle, egal, in welche Richtung ich sie drehe und wende – nicht mal unten auf dem Boden finde ich eine geheime Nachricht von Tear. Nichts, das mir verraten könnte, wie sie jetzt von mir denkt.

»Joy?«

Mit klopfendem Herzen drehe ich mich zu Cut, der im schummrigen Durchgang vor dem Badezimmer stehen geblieben ist und mich beim Durchwühlen der Tasche beobachtet haben muss. »Ja?«, hauche ich ein wenig atemlos.

Sein Mundwinkel zuckt. »Benutz nicht mein Duschgel, okay?«

Trotz allem stolpert ein kurzes Lachen aus mir heraus. Gleichzeitig kribbeln meine Augen, und ich wende mich von Cut ab, bevor er den Glanz in ihnen entdecken kann. Meine Finger nesteln an der Papiertasche herum, aber das ist nur ein Ablenkungsmanöver. »Danke für die Warnung.«

Cut merkt trotzdem, dass etwas nicht stimmt, seine Stimme wird sehr viel sanfter. »Joy …«

»Ich geh jetzt duschen«, erkläre ich und schließe die Tür zwischen uns etwas übereilt. Das Klacken des schweren Goldschlosses hallt durchs Badezimmer. Mit weichen Knien taumle ich einige Schritte zurück und sacke auf den dick gepolsterten Toilettendeckel.

Meine Blicke schweifen ohne Ziel durch den Raum. Alles ist blitzblank und sauber, von den Becken aus schwarzem Marmor bis hin zu den goldenen Spiegeln und Lichterspots. In einem Regal reihen sich kostbare Rasierwasser und eine breite Auswahl an modernem Goldschmuck, in einem anderen stehen allerlei Mittelchen für reine Haut und Zahnpastatuben mit Kaugummigeschmack. Zwei weitere Regale sind leer. Wie alle Zimmer in der Akademie ist auch das Turmzimmer des Katzenfürsten für vier Personen ausgelegt. Ich frage mich, wer das zweite Turmzimmer direkt darüber bewohnt. Nicht, weil das in diesem Moment wichtig wäre, sondern um meinem Kopf eine unverfängliche Beschäftigung zu geben. Könnte es Blaze’ Zimmer sein? Ursprünglich für die zahlreichen Kinder der Familienoberhäupter gedacht, beherbergen die Türme heutzutage immerhin auch deren beste Freunde. Zumindest war das bei den Capulets so.

Ich schlinge meine Arme um den Bauch.

»Kommst du da drin klar?«, fragt Cut gedämpft durch die Tür. »Ich will dich nicht drängen, aber wenn wir den Brunch nicht verpassen wollen, müssen wir in einer halben Stunde los. Danach haben die Haubenköche frei, und du kriegst nur noch was von den Souschefs.«

Er klingt so, als würde er sich bei dem Gedanken schütteln. Ich bezweifle stark, dass Cut das Mittagessen in meiner alten New Yorker Highschool überhaupt als Nahrung bezeichnet hätte. Das Montagsgemüse war für gewöhnlich noch halb gefroren, und der Freitagsauflauf ist nichts, worüber ich jemals wieder sprechen möchte. Nicht, dass das heute einen Unterschied machen würde. Mein Magen fühlt sich an, als würde ich nie wieder auch nur einen Bissen runterkriegen.

»Ich beeile mich!«, rufe ich durch die geschlossene Tür.

Leichter gesagt als getan. Kaum stehe ich auf und will mir den Duellanzug abstreifen, fällt mir ein, dass der Einteiler mit einem Reißverschluss auf meinem Rücken verschlossen ist. Unweigerlich schießt mir eine Erinnerung an...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Reihe/Serie eBook – The Romeo & Juliet Society
The Romeo & Juliet Society
The Romeo & Juliet Society
The Romeo & Juliet Society
Mitarbeit Cover Design: Isabelle Hirtz
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Academy • Akademie • Band 1 • Buch • Bücher • Geschenk • Geschenkidee • Herbstlektüre • Humor • Jugendbuch • Lesen • Liebe • Literatur • Magic • Magie • Roman • Romantic Fantasy • Romeo und Julia • Shakespeare • Urban Romantasy • Verbotene Liebe
ISBN-10 3-473-51211-7 / 3473512117
ISBN-13 978-3-473-51211-9 / 9783473512119
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