Das magische Schulschiff (Band 2) - Verborgen in den Wellen (eBook)

Nimm Kurs auf ein neues Abenteuer - für Kinder ab 8 Jahren
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2023 | 1. Auflage
224 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-2003-4 (ISBN)
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Wir sind die Crew! Fantastische Wassermagie, unlangweiliger Unterricht und neue Freundschaften - das magische Schulschiff sticht in See. Band 2 der abenteuerlichen Reihe Auf der Wellenkron herrscht Aufregung: In der Großen Bibliothek des Meeres scheint etwas nicht zu stimmen! Hat es etwa jemand auf die magischen Geheimnisse abgesehen, die dort gehütet werden?  Für Marie und ihre Freunde ist der Schulalltag sofort vergessen, als das Schiff Kurs auf die Bibliothek nimmt. Bei ihrer Ankunft erwartet die Crew ein erschreckender Anblick, denn dunkle Magie liegt in der Luft ... Wasser aufwirbeln, gefrieren oder ihm die Form von Tieren verleihen: In dieser abenteuerlichen und magischen Buchreihefür Kinder ab 8 Jahren ist alles möglich! An Bord des SchiffsWellenkron, der schwimmenden Schule auf dem Meer, stehen Zusammenhalt, Freundschaft und spaßiger Unterricht an erster Stelle. Voller Witz und Spannung verbindet die Autorin Anna Lisa Kiesel Schulalltag mit der atemberaubenden Magie des Ozeans. Coole Schwarz-Weiß-Illustrationen von Leonie Daub lassen die Crew lebendig werden. Komm auch du an Bord! Für Fans von Die Schule der magischen Tiere und Harry Potter. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Anna Lisa Kiesel, geboren 1989 in Graz, hat bereits vor der Schule mit dem Lesen und Schreiben angefangen und seitdem die Füllfeder kaum mehr aus der Hand gelegt. Das Germanistikstudium, das sie im Alter von 15 Jahren begann, ließ sie schnell wieder bleiben, machte stattdessen eine Ausbildung zur Fotografin und arbeitete schließlich als freie Werbetexterin. Mittlerweile hat sie sich ganz den Kinder- und Jugendbüchern verschrieben und wird von ihrer Tochter und ihrem Sohn laufend zu neuen Geschichten inspiriert.

Anna Lisa Kiesel, geboren 1989 in Graz, hat bereits vor der Schule mit dem Lesen und Schreiben angefangen und seitdem die Füllfeder kaum mehr aus der Hand gelegt. Das Germanistikstudium, das sie im Alter von 15 Jahren begann, ließ sie schnell wieder bleiben, machte stattdessen eine Ausbildung zur Fotografin und arbeitete schließlich als freie Werbetexterin. Mittlerweile hat sie sich ganz den Kinder- und Jugendbüchern verschrieben und wird von ihrer Tochter und ihrem Sohn laufend zu neuen Geschichten inspiriert.

Von Kringeln und Strichen


„Die Lehre über die Formen der Gischt und ihre jeweilige Bedeutung ist essenziell für die Kommunikation unter Wassermagiern, aber auch für die interkulturelle Verständigung zwischen Menschen mit magischen Fähigkeiten und magischen Wasserwesen.“ Adrian las den Satz bereits zum fünften Mal laut vor, aber verstanden hatte er ihn noch immer nicht. Der Text, den die Kinder für Valerian Winkelherz’ Unterricht lesen mussten, kam ihm wie eine wahllose Aneinanderreihung von Wörtern vor.

„Ich kapier’s nicht. Hast du eine Ahnung, was die uns damit sagen wollen?“ Er ließ das Buch sinken. Die Ratlosigkeit war ihm ins Gesicht geschrieben, aber Marie antwortete nicht. Sie saß auf ihrem Stuhl, das Kinn war ihr auf die Brust gesunken und ihre tiefen Atemzüge folgten einem gleichmäßigen Rhythmus.

„Sag mal, schläfst du?“ Adrian knallte das Buch mit solcher Wucht auf den Tisch, dass Marie sich kerzengerade aufrichtete und erschrocken nach Luft schnappte.

„Gischtkringel … nach oben gerichtet … Gefahr … Tupfen … so müde …“ Marie war wie benommen. Ihr Herz raste, und sie hatte das Gefühl, sehr langsam von einem weit entfernten Ort auf die Wellenkron zurückzukehren. Wenn sie sich nur daran erinnern könnte, wovon sie geträumt hatte. Wohin hatte ihr Geist sie im Schlaf gebracht, dass es ihr jetzt so schwerfiel, sich zu orientieren?

„Ich bin im Studierraum“, murmelte sie und rieb sich ihren Nacken, der sich steif anfühlte.

„Herzlichen Glückwunsch! Der Preis für Detektivarbeit geht an dich, aber könntest du dich jetzt bitte mal konzentrieren?“ Adrian stieß ein genervtes Schnauben aus.

„Tut mir leid …“ Marie rieb sich die Augen. „Ich weiß nicht, warum ich in letzter Zeit ständig so müde bin. Aber die Hausaufgaben, der Unterricht und die Arbeit an Deck … Es ist so viel.“

Adrian nickte, doch Marie entging die Art und Weise, wie er sie dabei ansah, nicht. Genau so betrachtete er seine geliebten Korallen immer, wenn ihre Farbe blasser wurde oder sie zu langsam wuchsen.

„Keine Sorge! Mir geht es gut.“ Marie schnappte sich das Buch.

„Was ich als Nächstes sagen werde, wirst du so schnell nicht wieder von mir hören.“ Adrian holte tief Luft und fuhr mit gesenkter Stimme fort: „Vielleicht solltest du Ohneherz oder Ava Krull anvertrauen, dass du überfordert bist.“

„Bin ich nicht!“ Marie verschränkte entrüstet die Arme vor der Brust. „Ich bin nur müde! Das sind hier doch alle, nicht wahr?“

„Klar“, meinte Adrian knapp, aber Marie konnte deutlich raushören, dass ihr Freund eigentlich noch sehr viel mehr zu sagen gehabt hätte.

„Überspringen wir den Text einfach“, schlug Marie vor. „Es dauert sicher Stunden, bis wir den verstanden haben. Was müssen wir sonst noch machen?“

„Wir sollen eine Gischtbotschaft verfassen. Zuerst müssen wir die Nachricht auf Papier zeichnen und sie anschließend auf eine Welle übertragen.“

Marie seufzte tief. „Wir werden definitiv die ganze Nacht hier sitzen.“

„Ach was. Ein paar Kringel und fertig.“ Adrian setzte den Bleistift voller Entschlossenheit auf das leere Blatt Papier, ließ ihn aber sogleich wieder sinken. „Ehm … Hast du dir gemerkt, was die ganzen Symbole bedeuten?“

„Nein, aber …“ Marie schlug ihren Notizblock auf und las vor: „Gezackte Formen stehen für unterschiedliche Arten von Gefahr. Kreise und Kringel in Kombination mit verschiedenen Strichen stellen die Buchstaben des Alphabets dar. So lassen sich Wörter und ganze Sätze in die Gischt schreiben. Für besonders wichtige Begriffe, wie ,Meer‘ und ,Wasser‘, gibt es eigene Symbole.“ Marie zeigte ihrem Freund die Liste, die sie von der Tafel abgeschrieben hatte. Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf Adrians Gesicht aus.

„Ah ja, wusste ich’s doch. Die Aufgabe wird das reinste Kinderspiel. Wir brauchen uns nur noch die Nachrichten zu überlegen und schon hat sich die Sache.“

Marie wünschte sich, genauso zuversichtlich zu sein, aber Wassergrafie bei Valerian Winkelherz hatte sich bereits in der ersten Stunde als kompliziert herausgestellt.

„Das ist bestimmt die Mathematik der Wassermagie“, hatte Kira gebrummt und Marie konnte ihrer Freundin nur zustimmen. Dabei hatte anfangs alles so toll geklungen.

„Die Gischt“, hatte Ohneherz gerufen und sich die Hände gerieben. „Die Gischt ist viel mehr als weißer Schaum, der auf den Wellen tanzt. Sie erzählt uns Geschichten. Wir müssen sie nur zu lesen verstehen.“

Wie mysteriös das geklungen hatte! Marie hatte sich all die Geheimnisse ausgemalt, die das Meer ihr mitteilen würde, aber dann hatte Ohneherz eine endlos lange Liste unterschiedlicher Formen herausgeholt. „Wenn ihr die beherrscht, könnt ihr mithilfe eurer magischen Kompasse Nachrichten in die Gischt schreiben und sie auf einer Welle zu anderen Wassermagiern schicken.“

Theos Hand war in die Höhe geschnellt. „Wie weit können die Botschaften reisen?“

„So weit, wie es eure Fähigkeiten erlauben. Die Nachrichten großer Wassermagier reisen problemlos in Windeseile von einem Pol zum anderen. Ihr aber …“ Valerian Winkelherz musterte die Klasse. „Ihr könnt froh sein, wenn sich der Schaum, in den ihr eure Nachricht geschrieben habt, nicht sofort auflöst.“ Auch wenn Marie gerade nicht zum Lachen zumute war, musste sie bei dem Gedanken an Theos enttäuschtes Gesicht trotzdem schmunzeln.

Jetzt saß sie also hier und versuchte sich an ihrer ersten Botschaft.

Je mehr sich das Blatt mit Kringeln, Punkten und Strichen füllte, desto stärker nagte der Zweifel an ihr. Adrian war mit der Vorarbeit fertig und hatte bereits zwei mit Meerwasser gefüllte Steinschüsseln geholt. Er zog seinen Kompass aus der Hosentasche und führte damit knapp über der spiegelglatten Wasseroberfläche Bewegungen aus.

„Klappt es?“ Marie beobachtete ihn neugierig.

„Wie am Schnürchen.“ Unter Adrians Kompass bildete sich tatsächlich weißer Schaum. Die meisten Formen verliefen jedoch schon nach kurzer Zeit oder verbanden sich miteinander und nahmen dadurch eine ganz andere Bedeutung an. Marie legte den Stift beiseite und holte ebenfalls ihren Kompass. Behutsam ließ sie den magischen Gegenstand über dem Wasser kreisen. Eine Schaumblase erhob sich, so groß, dass sie über den Rand der Schüssel ragte. Erschrocken zog Marie den Kompass zurück. Mit einem schnalzenden Geräusch löste sich die Blase vom Wasser und schwebte höher und höher.

„He! Wie hast du das gemacht?“ Adrian starrte die Schaumblase, die fast so groß war wie sein Kopf, verwundert an. Als sie an ihm vorüberschwebte, hob er den Zeigefinger und mit einem lauten Plopp! zerplatzte die Blase. Adrian kicherte und wischte sich die Wassertropfen vom Gesicht. „Das war cool!“

Marie fand die Sache alles andere als lustig. Ihr wäre es lieber gewesen, ihr Kompass hätte richtig funktioniert. Also nahm sie all ihre Konzentration zusammen und versuchte es erneut. Plötzlich fing es in der Schüssel an zu brodeln, und Marie war überzeugt, ihre Wassermagie habe sich mal wieder verselbstständigt.

„Halt!“, rief sie, aber das Wasser hörte nicht auf sie. Dichter weißer Schaum blubberte aus der Schüssel und verteilte sich über die Utensilien der beiden Wellenkronschüler.

Adrian konnte seine Bücher gerade noch in Sicherheit bringen. „Wie machst du das?“

„Ich wünschte, ich wüsste es. Dann würde ich es nämlich nicht mehr machen“, entgegnete Marie zähneknirschend.

„Das ist ja wie in der Badewanne.“ Adrian tauchte beide Hände in den Schaum und klatschte ihn sich ins Gesicht. „Hallo, ich bin der Weihnachtsmann“, sagte er mit tiefer Stimme und spitzte die Lippen. „Warst du auch immer schön brav?“

„Lass den Quatsch!“ Marie stand auf und nahm die Schüssel. „Ich hol frisches Wasser.“

Still war es in den Gängen der Wellenkron. Nur das Holz knarrte von Zeit zu Zeit, wenn der Ritt über das vom Sturm aufgepeitschte Meer zu wild wurde. Marie stieß die Badezimmertür auf und konnte gerade noch einen Schrei unterdrücken. Kira stand mit der Zahnbürste im Mund vor dem Waschbecken. „Was machst du denn mitten in der Nacht hier?“

„Chähne chutsen“, erwiderte Kira undeutlich. Marie zog die Augenbrauen fragend nach oben. Also spuckte Kira einen Schwall Zahnpasta ins Waschbecken und wiederholte: „Ich putze meine Zähne.“

„Ah“, machte Marie. „Solltest du nicht längst schlafen?“

„Gilt das nicht auch für dich?“

„Ich muss noch die blöde Gischtnachricht für Wassergrafie schreiben.“ Marie drängte sich an Kira vorbei, wusch den Schaum aus ihrer Schüssel und befüllte sie mit frischem Wasser. Sämtliche Waschbecken auf der Wellenkron hatten zwei Wasserhähne. Aus einem kam Trinkwasser und aus dem anderen jenes Meerwasser, das den Kiel des Schulschiffs gerade umspülte.

„Na dann, viel Spaß“, sagte Kira und schlich auf Zehenspitzen davon.

Marie wunderte sich. Kira hatte sich in den letzten Wochen ganz schön verändert. Die Momente, die sie mit den anderen Schülern des ersten Jahrgangs verbrachte, waren selten geworden. Natürlich saßen sie zusammen im Unterricht, doch sobald die Schiffsglocke den Beginn des Nachmittags einläutete, verschwand Kira. Manchmal meldete sie sich für einen Extradienst an Deck, aber oft kam es Marie so vor, als verschluckte der Bauch der Wellenkron ihre Freundin einfach. Dann fehlte von Kira und ihrer kleinen Schildkröte Nanami jede Spur. Sie schien eine wahre Meisterin im Verstecken zu...

Erscheint lt. Verlag 16.8.2023
Reihe/Serie Das magische Schulschiff
Das magische Schulschiff
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuergeschichten ab 8 Jahren • Bücher wie die Schule der magischen Tiere • Bücher wie Die Schule für Tag- und Nachtmagie • Bücher wie School of Talents - Erste Stunde: Tierisch laut! • Bücher wie Seawalkers - Gefährliche Gestalten • Illustrierte Kinderbücher ab 8 Jahren • Kinderbücher ab 8 Jahren • Magie Kinderbücher • Magische Fähigkeiten Kinderbücher • Ozean Kinderbücher
ISBN-10 3-7320-2003-7 / 3732020037
ISBN-13 978-3-7320-2003-4 / 9783732020034
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