Das Leben ist kein Himbeereis (eBook)

Jugendbuch für Mädchen ab 11 Jahren über Sommer, Freundschaft und die erste Liebe
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2023 | 1. Auflage
201 Seiten
Karibu (Verlag)
978-3-96129-358-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Leben ist kein Himbeereis -  Kristina Kreuzer
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Freibad, Eis und erste Liebe - fünf Freunde und ein unvergesslicher Sommer Mila, Max, Luh, Arthur und Liz sind 15 und kennen sich aus dem Sandkasten - sogar schon länger, denn ihre Väter sind damals schon zusammen zur Schule gegangen. Doch in diesem Sommer ist plötzlich alles anders: Max und Mila sind verliebt, und irgendwie scheint auf einmal nichts mehr zu sein, wie es war. Die Freundschaft, die immer selbstverständlich war, droht zu zerbrechen. Zum ersten Mal stellen die fünf sich die Frage, ob jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, an dem sie ihre eigenen Wege gehen müssen. Ein Buch über dieses aufregende und gleichzeitig unsichere Gefühl, 15 zu sein. Geschrieben von Kristina Kreuzer zusammen mit ihrer Tochter Lina.

Kristina Kreuzer, geboren 1975, arbeitete nach ihrer Ausbildung beim S. Fischer Verlag in mehreren Verlagen. Sie studierte Literatur in Amsterdam und in den USA. Heute lebt sie mit ihrer Familie in ihrer Heimatstadt Hamburg und beschäftigt sich mit großer Leidenschaft mit Wörtern: als Autorin, Übersetzerin, Herausgeberin und in ihrem eigenen Blog.  

Kristina Kreuzer, geboren 1975, arbeitete nach ihrer Ausbildung beim S. Fischer Verlag in mehreren Verlagen. Sie studierte Literatur in Amsterdam und in den USA. Heute lebt sie mit ihrer Familie in ihrer Heimatstadt Hamburg und beschäftigt sich mit großer Leidenschaft mit Wörtern: als Autorin, Übersetzerin, Herausgeberin und in ihrem eigenen Blog.   Stephanie Reis ist Designerin, Illustratorin und Schriftgestalterin. Bereits zu Schulzeiten machte sie im Unterricht nichts lieber, als all ihre Heftumschläge mit Schriftzügen und kleinen Illus zu verschönern. Ihre Leidenschaft hat sie nach ihrem Kommunikationsdesignstudium zum Beruf gemacht – heute sieht man ihre Werke unter anderem auf Buchumschlägen, Plakaten und als Logo-Designs.

Als ich von Weitem Mila, Max und Luh vor dem Schwimmbad stehen sehe, habe ich dieses total herrliche Glücksgefühl im Bauch, weil ich einfach die tollsten, liebsten Freunde der Welt habe! Wir fünf kennen uns schon, seit wir auf der Welt sind. Eigentlich sogar schon viel länger, nicht nur aus der Zeit im Bauch unserer Mütter, sondern sogar schon davor! Unsere fünf Väter sind nämlich zusammen zur Schule gegangen. Das klingt ein bisschen wie im Märchen, oder? Ist es auch! Max, Mila, Luh, Art und ich waren dann erst Babyfreunde und später Kindergartenfreunde. Auch wenn ich mich kaum an diese Zeit erinnere, muss das das Wunderbarste überhaupt gewesen sein – wir alle zusammen, auch mit Art, der dann schon ein Jahr früher eingeschult wurde. Jeden von meinen Freunden mag ich auf diese spezielle Weise. Ganz besonders Max. Wenn man Max nicht kennt, denkt man vielleicht, dass er ein bisschen zu cool für die Welt oder arrogant ist und sich für nichts anderes als seinen Sport interessiert. Aber für mich ist er wie ein superlieber, großer Bruder. Max würde mich vor jedem und allem auf der Welt beschützen.

»Hi, Physik-Genius, wie läuft’s?«, begrüßt mich Luh. »Ging doch gut gestern, oder? Du brauchst einfach ein bisschen Übung, Liz.«

Seit ich mit Luh Physik gelernt habe, ist der dicke Kloß in meinem Bauch etwas kleiner geworden. Ich nicke. »Ja, echt, danke noch mal«, sage ich leise. Manchmal fühle ich mich Luh gegenüber etwas schüchtern.

»Können wir jetzt bitte das Thema wechseln?«, stöhnt Mila. Sie rollt die Augen. »Hey, es ist Sommer, die Sonne scheint, wir stehen vorm Schwimmbad und – reden über Physik! Sorry, aber erstaunlicherweise würde ich jetzt ganz gerne mal nicht an den miefenden Physiktrakt denken …«

Art nickt. »Mila, du hast mal wieder absolut recht. Physik sucks …« Er sieht sich um. »Wo ist eigentlich Max?«

»Der rennt bestimmt noch irgendwo auf der Aschebahn rum«, murmelt Luh. »Lass uns doch schon mal reingehen!« Und ohne eine Antwort abzuwarten, stolziert sie dann auch entschlossen zur Freibadkasse. Ich bewundere Luh echt. Dafür, wie sie ist, so selbstbewusst und dazu noch so schlau! Und was das Coolste dabei ist: Ihr scheint völlig egal zu sein, was die anderen von ihr denken, und sie sagt immer ihre Meinung. Das würde ich mich nie trauen.

Wir bauen unser Lager auf der Schwimmbadwiese auf. Luh hat sich die Sonnenbrille ins Haar gesteckt und sitzt kerzengerade in einem orangen Sportbadeanzug da. Mila liegt neben ihr im Gras, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sie trägt einen altmodischen Badeanzug, so einen mit Blümchen, wie aus den Zwanzigerjahren oder so. Eine typische Mila-Klamotte. Mila zieht sich oft total schräg an, aber irgendwie sieht bei ihr alles gut aus. Und was trage ich? Ich habe zur Abwechslung einen superunauffälligen Badeanzug mit Adidas-Streifen an. So einer, bei dem keiner zweimal hingucken würde.

Weil Art sich gar nicht umgezogen hat, frage ich ihn: »Gehst du nicht ins Wasser?«

Er rückt seine Brille zurecht und räuspert sich: »Na ja, sagen wir mal so: Ich akklimatisiere mich erst mal, alles ganz entspannt. Danach besteht eine minikleine Chance, dass ich noch reingehe.« Er trägt doch tatsächlich lange Jeans und T-Shirt, ich würde umkommen bei dem Wetter! Auf seinem hellblau verwaschenen Shirt ist natürlich ein Aufdruck von irgendeinem Theaterfestival.

»Hast du überhaupt eine Badehose mit?«, fragt Luh.

Art grinst. »Ich hoffe doch …«

»Wo steckt denn eigentlich Max?«, fragt Mila, und genau in dem Moment sagt jemand: »Ach, ihr auch schon da?« Vor uns steht Max, wie aus dem Boden gewachsen, rote Badehose, breites Grinsen. Er hat sogar schon seine Schwimmbrille auf der Nase. Max tippt Luh auf die Schulter. »So, Luh, Wettschwimmen? Kleine Revanche, nach letztem Mal?«

»Aber so was von«, antwortet Luh.

Anscheinend entdeckt Max mich erst jetzt, dabei sitze ich ihm sozusagen zu Füßen, aber ich bin eben tatsächlich ein wenig unsichtbar. Max sieht zu mir herunter: »Alles wieder okay bei dir, Schwesterchen?«

Ich nicke. Dann hockt er sich neben mich ins Gras. »Mann, Lizzy, du musst dir das echt nicht so zu Herzen nehmen, das ist doch nur Schule. Und es gibt so viele Dinge, die du tausendmal besser kannst als wir alle zusammen«, er klopft mir auf die Schulter und sieht mich ernst an. »Okay?«

Ich nicke, obwohl ich nicht weiß, was genau ich besser können sollte. Aber so war es schon immer: Wenn Max da ist, ist irgendwie alles gut. »Danke«, sage ich leise und lächle ihn an. Erstaunlich, dass er das gestern in der Schule überhaupt mitbekommen hat.

»Hallo!! Können wir dann mal? Wie war das mit der Revanche, Max?«, fragt Luh und springt auf. Sie sieht echt irre gut aus, wie sie dann kurz darauf mit ihren langen, schlanken Beinen neben Max zum Sportpool läuft, die Haare zu einem lässigen Dutt hochgebunden. Mila neben mir guckt den beiden ebenfalls hinterher, aber sie sagt nichts und stöhnt nur leise. Als sie außer Hörweite sind, murmelt sie: »Boah, bei Luh ist das Leben echt ein einziger Wettkampf, oder? Die sollte sich mal entspannen. Also, gehen wir auch ins Wasser? Komm, Liz!« Ich stehe auf, und Mila und ich folgen den beiden mit etwas Abstand zum Pool. Art bleibt sitzen. Als ich mich noch mal umdrehe, sehe ich, dass er bereits Harry Potter 5 vor der Nase hat. Es scheint ihn nicht zu kümmern, dass er alleine zurückbleibt.

Mila und ich planschen im Wasser herum und rutschen gefühlte hundert Mal die große Rutsche herunter. Wir angeln uns ein paar von den bunten Reifen und drehen uns, bis uns so richtig übel ist. Nebenan im 50-Meter-Sportbecken sehen wir Luh und Max, wie sie sich einen Wettkampf nach dem anderen liefern. »Jetzt noch mal kraulen hin und freestyle zurück«, höre ich Luhs Stimme. Kurz darauf dann Max’ Fluchen, ein sicheres Zeichen dafür, dass er verloren hat. Max hasst verlieren. Wenn ich Luh wäre, würde ich jetzt Brustschwimmen vorschlagen, denn darin ist Max unschlagbar. Ich mag es nicht, wenn Max schlechte Laune hat. Und genau so ist es auch: Max fragt: »Brustschwimmen?«, aber Luh erwidert: »Nope, noch mal freestyle«. Oh Mann, Luh … echt jetzt.

»Hey, ich glaube, wir müssen mal in den Schatten gehen, du bist schon total rot«, sagt Mila zu mir. Ich nicke und beneide sie, weil sie einfach direkt schön braun wird. Ich hasse meine empfindliche, viel zu blasse Haut. Auch wenn alle anderen sagen, dass meine Sommersprossen ja sooo niiedlich sind. Da bin ich absolut anderer Meinung.

Wir lassen uns neben Art auf unsere Handtücher fallen. Mila lehnt sich an ihn und verstrickt ihn in ein Gespräch über Harry Potter. Mila und Art sind die größten Harry-Potter-Fans auf der Welt, sie wissen alles darüber. Sie haben jedes Buch und jeden Film Millionen Mal verschlungen. Ich hatte schon nach Band 1 keine Lust mehr.

Gerade sagt Mila: »Ich kann einfach nicht fassen, dass du diese Cho magst. Sie ist einfach schrecklich! Affektiert und für Harry absolut nicht gut genug!«

»Aber ehrlich gesagt wäre Hermine doch auch nicht die Richtige … außerdem sind die zwei beste Freunde, sorry, das ist echt ein No-Go …«, sagt Art.

»Ach komm«, erwidert Mila. »Das kann doch nicht ernsthaft ein Grund sein. Ich meine, würden sie sich echt verlieben, dann …«

Ich weiß nicht, wie viele tausend Mal die zwei genau diese Diskussion schon geführt haben. Ich dämmere weg. Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich Max und Luh auf uns zukommen. »Pssst!«, zische ich Art und Mila zu und setze mich mit einem Ruck auf.

»Hä?«, setzt Mila an, aber dann murmelt sie: »Ah, verstehe.« Luh kann Harry Potter nicht ausstehen. Ihre Eltern sind noch viel größere Potter-Fans als Art und Mila, und deshalb ist Luhs erster Name – zu ihrem großen Entsetzen – »Hermine«. Weil dieser auch auf der Telefonliste steht, nennen neue Lehrer sie immer wieder so, wofür sie von Luh richtig Ärger kriegen. Glück für sie, dass sie wenigstens noch ihren zweiten balinesischen Namen »Luh« hat. Luh meint, dass ihre Eltern sich eines Tages noch scheiden lassen wegen ihrer ständigen Diskussionen, ob Snape nun ein Held oder ein Verräter ist.

An Luhs Gesicht sehe ich sofort, wer gewonnen hat. Als die beiden bei uns angekommen sind, fragt Art herausfordernd: »Und, wer war schneller?«

Luh knufft Max mit einem triumphierenden Grinsen in die Seite. »Es steht 10 zu 8!«

Max ächzt nur und murmelt: »Das waren superunfaire Wettbewerbsbedingungen. Schließlich hatte ich eben noch Fußballtraining.«

»Selbst schuld!«, sagt Luh und verzieht den Mund zu einem kleinen Grinsen.

»Sport ist Mord«, wirft Art ein.

»Ihr wart beide megaschnell! Wahnsinn, ich schaffe ja noch nicht mal eine Bahn Kraulen am Stück«, sage ich. Auf einmal fällt mir auf, dass Mila neben mir ungewöhnlich still ist. »Alles gut?«, frage ich sie leise.

Mila hat den Kopf abgewandt und sonnt sich mit geschlossenen Augen. Keine Ahnung, was mit ihr los ist, sonst ist Mila eigentlich immer die Quatschtante. Aber es bleibt mir auch nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn wie immer hat Art Hunger. Er wedelt begeistert mit den Armen in der Luft herum und ruft: »Und jetzt holen wir uns endlich Pommes!« Art hat immer Hunger. Wahrscheinlich liegt das daran, dass er so schnell wächst. Oma Düsseldorf würde sagen: »An dem ist ja nichts dran, gebt dem mal was Ordentliches zu futtern.« Art wirft sein Buch neben sich aufs Handtuch und springt auf. Wir alle folgen ihm. Während Mila sich noch schnell...

Erscheint lt. Verlag 3.6.2023
Illustrationen Stephanie Reis
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Beziehung • Erste Liebe • Erwachsen werden • Freundschaft • Jugendbuch ab 11 • Kinderbuch ab 11 • Liebe • Pubertät • Streit • Teenager
ISBN-10 3-96129-358-9 / 3961293589
ISBN-13 978-3-96129-358-2 / 9783961293582
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