Celestial City - Akademie der Engel (eBook)
134 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-4751-6 (ISBN)
Lincoln musste mitansehen, wie Luzifer die Liebe seines Lebens entführt hat. Niemals wird er es einfach akzeptieren können, dass Brielle womöglich tot ist. Während das Leben um ihn herum weitergeht, stürzt Lincolns Welt immer mehr in sich zusammen. Nur Shea, Brielles beste Freundin, ist noch auf seiner Seite. Gemeinsam machen sie sich auf die riskante Suche nach ihr. Doch als ihre Freunde plötzlich in Gefahr geraten, steht Lincoln vor einer folgeschweren Entscheidung. Ist Brielle für ihn vielleicht endgültig verloren?
ONE. Wir lieben Young Adult. Auch im eBook.
<p><strong>Leia Stone </strong>ist eine Bestseller-Autorin, die schon zahlreiche Bücher veröffentlicht hat. Wenn sie nicht gerade mit ihren zwei Kindern durchs Haus tobt, schreibt sie neue Geschichten oder vergräbt ihre Nase in einem Buch. Zusammen mit ihrem Mann, den Zwillingen und dem Hund der Familie lebt sie in Arizona.</p>
1
Als sich das Portal schloss, erstarrte mein gesamter Körper. Ich wankte vorwärts, stolperte über die eigenen Füße, streckte die Hand aus, versuchte noch, sie zu erwischen.
»Brielle!«, brüllte ich erneut. Panik und Kummer schnürten mir die Brust zu.
Wenn ich sie in den nächsten Minuten erreichen könnte, um die Blutung zu stoppen, würde sie vielleicht überleben ...
Mit wild in der Brust hämmerndem Herzen wirbelte ich herum. »Shea! Öffne ein Portal!«, rief ich der Lichtmagierin zu. Chloe und Luke standen wie erstarrt hinten im Raum, während Darren und Blake durch die Seitentür hinausrannten, wahrscheinlich, um Hilfe zu holen.
Brielles beste Freundin sah mich entsetzt an. Tränen liefen ihr über die karamellfarbenen Wangen. Ihre Hände zitterten.
»SHEA!«, schrie ich und stapfte auf sie zu.
Luzifer hatte den Boden weit aufgerissen. Shea stand auf der anderen Seite der Kluft. Meine gebrochenen Flügel ließen sengende Schmerzen durch meinen Rücken schießen. Zum Glück hatte sich mein bester Freund Noah von seinen Fesseln befreit und flog zu Shea hinüber, um sie zu holen. Nach drei Flügelschlägen setzte er sie auf meiner Seite ab.
Sie hyperventilierte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich rasend schnell, während sie nach Luft rang. Ich stand selbst kurz davor, durchzudrehen. Aber das durfte ich nicht. Brielle zählte auf uns.
»Shea. Öffne das Portal, damit Noah sie heilen kann. Okay?« Ich bemühte mich zwar, meiner Stimme einen ruhigen Klang zu verleihen, trotzdem zitterte sie.
Mit immer noch bebendem Körper straffte Shea die Schultern. »Okay.«
Für ihr Alter war sie schon immer außergewöhnlich begabt gewesen. Was ich ihr natürlich nie sagen würde. Sie besaß ohnehin schon ein Ego so groß wie Texas. Aber besonders gut beherrschte sie das Öffnen von Portalen. Wenn es jemand schaffen konnte, dann Shea.
Sie atmete tief ein, stellte sich breitbeinig hin und streckte die Hände vor sich. Violettes Feuer knisterte zwischen ihren Handflächen, erlosch aber sogleich wieder. Ihre Augen weiteten sich erschrocken. Sie nahm einen neuen Anlauf, entfachte ihre Magie. Wieder verpuffte sie sofort.
»Ich werde blockiert«, stieß sie erstickt hervor.
»Nein!«, entfuhr es mir. Verzweiflung drohte mich zu überwältigen.
Brielle ... und so viel Blut.
Ich schüttelte mich, ergriff Sheas Hand und lief an der Stelle vorbei, an der Luzifer Brielle entführt hatte. Wir stürmten durch die Türen in die kalte Nacht hinaus. Der Dämonenalarm schrillte noch immer. Auf der anderen Seite des Campus sah ich Raphael, an seiner Seite Michael. Beide rannten in unsere Richtung. Darren und Blake folgten dicht hinter ihnen.
»Versuch es hier.« Meine Hände zitterten. Ich wusste, dass ich kurz vor einer gigantischen Panikattacke stand.
Ist Brielle schon verblutet? Kann ich sie noch retten? Wie tief hat er sie geschnitten? Und warum überhaupt? Wie viele Minuten sind vergangen?
Hunderte Fragen schossen mir rasend schnell durch den Kopf. Ich fürchtete, jeden Moment den Verstand zu verlieren.
Shea schien ihren ersten Schock ein wenig überwunden zu haben. Sie hatte wieder den grimmig entschlossenen Ausdruck aufgesetzt, den ich von ihr kannte. Mit angespannter Kieferpartie streckte sie die Hände vor. Ihre Magie flammte wild auf ...
Und erlosch erneut.
»Scheiße!«, fluchte sie.
»Was ist passiert?« Raphael sah uns in die Gesichter und las wahrscheinlich unsere Gedanken, denn gleich darauf sank er gegen Michael.
»Brielle«, flüsterte der Erzengel. Er wirkte krank vor Entsetzen. Ich konnte ihm kaum ins Gesicht sehen.
Shea drängte sich in meine Arme. »Flieg mich nach Demon City!«, verlangte sie mit knurrendem Unterton.
Ja! Natürlich.
Wenn sie durch Magie blockiert wurde, dann vermutlich nur in Angel City.
»Nein, das würde ich ni...« Noah wurde vom Geräusch meiner aus dem Rücken hervorschnellender Flügel unterbrochen.
Ein sengender Schmerz zuckte durch meine Schulterblätter. Schweiß perlte auf meiner Stirn. Ich hatte vergessen, dass meine Flügel gebrochen waren. Sie waren noch kaum verheilt und äußerst zerbrechlich.
Scheiß drauf.
Ich zog Shea an meinen Körper, jagte etwas von meiner Heilenergie in meine Flügel und erhob mich in die Lüfte.
Oh Gott.
Das Brennen zwischen meinen Schultern fühlte sich an, als würde mir ein glühender Schürhaken in den Rücken getrieben. Trotzdem war es nichts im Vergleich zu den Qualen in meinem Herzen als ich mitansehen musste, wie der Teufel meiner Verlobten die Kehle aufgeschlitzt hatte. Ich schlug wie wild mit den Flügeln und forderte meinen Körper auf, irgendwie mit dem Schmerz zurechtzukommen. Denn ganz gleich, wie heftig die Schmerzen sein mochten, ich würde Shea in Rekordzeit über die Mauer bringen.
»Lass uns die Sache durchdenken!«, brüllte Michael neben mir, um sich über den Wind Gehör zu verschaffen. Der Erzengel hatte sich mit mir in die Lüfte erhoben.
Das darf nicht wahr sein.
Stöhnend ignorierte ich Michael, konzentrierte mich auf den Flug und meine Selbstheilung. Ich musste mich von den Schmerzen in meinen Flügeln und in meinem Herzen ablenken.
Als ich nach unten schaute, erblickte ich die Grenze von Demon City.
Diese Kloake. Wie ich diesen Ort hasse. Nichts würde ich lieber tun, als alle Unschuldigen rauszuholen und ihn dann niederzubrennen.
Im Sinkflug fühlten sich meine Arme an, als würden sie langsam taub werden. Vermutlich verursachte ich gerade irgendeinen Nervenschaden, doch es war mir egal.
Brielle war meine Familie. Die einzige, die ich noch hatte. Emotionen schnürten mir die Kehle zu. Um nicht überzuschnappen, musste ich mir auf die Zunge beißen. Ich sank mit Shea in eine Schneise zwischen der Mauer von Demon City und einigen Wohngebäuden, landete und setzte sie ab. Sofort durchzuckten mich Schmerzen, als kratzten Rasierklingen über jeden Quadratzentimeter meiner Haut. Eine weitere Erinnerung daran, dass ich mich hier – anders als Shea oder Brielle – nicht lange aufhalten konnte.
Michael, Noah und Raphael setzten neben mir auf. Alle zuckten mit denselben Schmerzen zusammen, die auch mich heimsuchten. Als Celestial litt man in einer Dämonenhochburg Höllenqualen. Die anderen suchten die Umgebung nach Bedrohungen ab, mein Blick hingegen richtete sich auf Shea.
Komm schon. Bitte.
Die Magierin klatschte in die Hände und brummte. Ein Funke grüner Magie erwachte zum Leben und färbte sich dann pechschwarz.
»Das ist dunkle Magie«, merkte Michael nachdenklich an. In seiner Stimme schwang kein Tadel mit. Es klang lediglich nach einer Feststellung.
Shea zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Ich tue, was nötig ist.«
Ja!
Um Brielle wohlbehalten zurückzuholen, hätte ich alles getan. Ich hätte sogar meine Seele an einen Dämon verkauft.
Als sich ein Portal zwischen ihren Händen zu öffnen begann, wurde mir vor Erleichterung regelrecht schwindlig. Plötzlich aber fiel mir ein, dass ich es nicht durchschreiten konnte. Niemand von uns konnte das. Außer Shea.
Verdammt!
In mir zog sich alles zusammen, als ich daran zurückdachte, wie Brielle einmal impulsiv durch ein Portal gerannt war, um Sera zu holen, dicht gefolgt von Shea. Brielle, die Liebe meines Lebens, war loyal bis zum Umfallen. Damals hatte ich versucht, ihr durch das Portal zu folgen. Um ein Haar hätte ich dabei ein Körperteil verloren. Diesmal war es anders. Sie verblutete. Wir hatten keine Zeit. Ich musste es einfach versuchen. Ich konnte Shea unmöglich allein lassen.
Raphaels starke Hand landete auf meiner Schulter. »Nein, Junge. Du wirst sterben. Ich habe das schon gesehen. Diese Welt wird dich verbrennen.«
Ich spürte, wie sich Dunkelheit in meinem Geist ausbreitete. Ich drohte, dorthin zurückzukehren, wo ich nach dem Tod meiner Eltern und meiner Schwester gewesen war – in einen Zustand der Rücksichtslosigkeit, in dem mich nichts mehr scherte, am wenigsten meine eigene Sicherheit. Raphael verstärkte seinen Griff um meine Schulter, hielt mich fest. Sollte ich versuchen, durch das Portal zu springen, würde er mich daran hindern, das wusste ich.
»Ich hole Hilfe – andere Soldaten der Engelsarmee mit Dämonengaben«, kündigte Michael an. Das Portal war nun groß genug, um die Hölle zu betreten.
»Für solchen Scheiß haben wir keine Zeit!«, fluchte Shea. »Er hat ihr die Kehle durchgeschnitten! Sie verblutet.«
Jenseits des Portals erschien eine feurige Ödnis mit reihenweise Strohhütten. Einige davon standen in Flammen. Ein paar Dämonen wuselten herum und unterhielten sich miteinander. Shea wirbelte zu Michael herum. »Leih mir dein Schwert.«
Luzifer hatte unsere Party gestürmt, als wir alle unbewaffnet waren. Darauf waren wir nicht vorbereitet gewesen. Die Wut in mir loderte...
Erscheint lt. Verlag | 1.7.2023 |
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Reihe/Serie | Akademie der Engel | Akademie der Engel |
Übersetzer | Michael Krug |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Fallen Academy: Year Three and a Half |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | action • Akademie • Band3 • Bücher ab 14 Jahren • Dämon • Engel • Fallen Academy • Fantasy • Identitätssuche • Junge Erwachsene • Los Angeles • Reihe • Romance • starke Heldin • Tainted Academy • Urban-Fantasy • YA • Young Adult |
ISBN-10 | 3-7517-4751-6 / 3751747516 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4751-6 / 9783751747516 |
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Größe: 1,3 MB
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