Die Fee aus der Zuckerdose

(Autor)

Buch | Hardcover
124 Seiten
2023
Doxie Verlag GmbH
978-3-9525578-0-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Fee aus der Zuckerdose - Katya Antonova
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Habt ihr euch schon einmal gefragt, wo die Feen wohnen? In den Wäldern? In den Blüten der Tulpen? Zwischen den Sternen? Ja, einige Feen wohnen wirklich an diesen Orten. Wenn sie Glück haben. Doch diese Geschichte handelt von einer Fee, die in einer ganz gewöhnlichen … Zuckerdose wohnt. “Sie ist nicht ganz gewöhnlich!” würde die Fee protestieren. “Sie ist aus Porzellan! Und verziert mit herrlichen goldfarbenen Aprikosen.” Eine ungewöhnliche und witzige Freundschaftsgeschichte, die Spass von der ersten bis zur letzten Seite macht!

Habt ihr euch schon einmal gefragt, wo die Feen wohnen? In den Wäldern? In den Blüten der Tulpen? Zwischen den Sternen? Ja, einige Feen wohnen wirklich an die- sen Orten. Wenn sie Glück haben. Doch diese Geschichte handelt von einer Fee, die in einer ganz gewöhnlichen ... Zuckerdose wohnt. „Sie ist nicht ganz gewöhnlich!“ würde die Fee gleich protestieren. „Sie ist aus Porzellan! Und verziert mit herrlichen goldfarbenen Aprikosen.“ Doch ich versichere euch, dass es sich um eine wirklich alte, angeschlagene und abgenutzte Zuckerdose handelt, die früher vielleicht „herrliche goldfarbene Apriko- sen“ zierten, inzwischen sind das aber einfach ein paar braune Flecken. Die Zuckerdose und die Fee darin steckten lange in der hintersten Ecke des Küchen- schranks der sympathischen Großmutter von Philipp, einem dunkelhaarigen neun- jährigen Jungen. Doch die Großmutter ist vor Kurzem gestorben. Das war ein sehr trauriger Tag für Philipp und seine ganze Familie. Die Tage vergingen, mehrere Wochen, und Philipps Eltern beschlossen, das Haus der Großmutter zu verkaufen. Als Philipps Mutter, die gleichzeitig die Tochter der Großmutter war, die Schränke entrümpelte, fand sie die alte Zuckerdose. Sie erinnerte sich an ihre Kindheit und wie gern sie sich ab und zu heimlich ein Stück Würfelzucker daraus stibitzt hatte. Es rührte sie, es rührte sie so, dass sie beschloss, die Zuckerdose mitzunehmen. Als sie nach Hause kam, schob sie sie in die hinterste Ecke ihres Küchenschranks. Weitere Tage und Wochen gingen ins Land. Der Winter kam. Und Philipp bekam eine Erkältung und blieb allein zu Haus. Das war klasse, denn es ging ihm nicht so schlecht, dass er nicht hätte spielen können, doch es ging ihm wiederum schlecht genug, um nicht zur Schule zu müssen. Immerhin hatte er etwas Halsschmerzen und so beschloss er, sich einen Tee zu machen. Unsinn – er hasste Tee. Er beschloss, sich eine Kakaomilch zu machen. Er goss sich Milch ein, dann gab er Kakao dazu. Doch als er den Zucker suchte, konnte er ihn nicht finden. Er war alle. Philipp begann in den Schränken zu kramen in der Hoffnung, dass seine Mutter die ein oder andere Packung irgendwo wei- ter hinten versteckt hatte. Nichts. Es gab keine einzige. Nicht einmal ein winziges Zuckertütchen. Als er schon am Verzweifeln war, entdeckte er die alte Zuckerdose. Philipp zog sie schnell hervor, öffnete hastig den Deckel und schaufelte sich noch hastiger mit einem großen Löffel etwas heraus. Er wollte gerade genüsslich von seiner Kakaomilch trinken, da sah er etwas in seiner Tasse schwimmen. Nur weni- ge Sekunden später gelang es dem Etwas über den Rand der Tasse zu kriechen. Es plumpste auf den Tisch. „Uuuuih, was für ein großer Käfer!“, rief Philipp, er zog seinen Pantoffel aus, holte zum Schlag aus und ... „Nein, nein, nein!“, rief ein zartes Stimmchen, kurz bevor der Pantoffel auf dem Tisch aufschlug. Philipp schrak zurück. „Wer hat das gesagt?“, fragte er. „Ich!“, sagte das kleine Wesen. „Wie krass, ein sprechender Käfer!“, schrie Philipp auf, der nicht wusste, ob er sich erschrecken oder freuen sollte. „Wenn du mich noch einmal Käfer nennst, werde ich ... werde ich ... dich in Zucker verwandeln!“, sagte der vermeintliche Käfer nach kurzem Zögern. Philipp beugte sich zu dem seltsamen Wesen hinab und betrachtete es. Ahaaa, es war tatsächlich kein Käfer! Es sah aus wie ein Mädchen in Miniaturformat. Es hatte lange, dünne Beine und Arme, ein schönes Gesicht und ganz große, grüne Augen. Sein Haar war zu einem Zopf geflochten, der recht störrisch wirkte. Das kleine Mädchen trug ein sehr sonderbares Kleid – als wäre es aus Zuckerkristallen gemacht. Außerdem hatte es an seinem Rücken grazile durchsichtige Flügel, die in einem zarten Rosa schimmerten. „Wer bist du?“, fragte Philipp. „Die Hexe Baba Jaga!“, entgegnete das Wesen spöttisch. „Wirklich?“, fragte Philipp verblüfft, der in diesem Moment bereit war, absolut alles zu glauben. „Meinst du das im Ernst?! Hast du denn noch nie Märchen gelesen?! Bücher? Es ist doch eindeutig – ich bin eine Fee!“ „Eine Fee ...“, wiederholte Philipp wie hypnotisiert. „Eine Fee!“, gab die Fee schroff zurück. „Ich heiße Vanillia. „Vanillia ...“, wiederholte Philipp erneut wie hypnotisiert. „Ja, Vanillia! Und wer bist du?“ „Ich bin ... einfach Philipp“, antwortete der Junge und kam langsam wieder zu sich. „Warte, warte mal! Vanillia heißt du? Wie das, was Mama immer zum Kuchenba- cken nimmt?“ „Genau“, sagte die Fee. „Ich bin eine Konditorei-Fee.“ „Ist ja krass!“, sagte Philipp begeistert. „Da kannst du bestimmt verschiedene Wun- der vollbringen und zaubern, oder?“ „Nun jaaa, kann man so sagen ...“, entgegnete Vanillia. „Kannst du mich in die Zeit zurückversetzen, als die Ritter lebten? Oder, nein, war- te, ich will, dass du mich in einen Tiger verwandelst. Nein, nein, eigentlich will ich, dass du mich unsichtbar machst. Kannst du das?“ „Nun jaaa, genau diese Sachen kann ich nicht“, stotterte Vanillia. „Und was kannst du?“, Philipp konnte ihre Antwort kaum erwarten. „Ich kann ... dich in Zucker verwandeln“, schlug Vanillia vor. „Und was sollte ich davon haben?! Das klingt überhaupt nicht lustig.“ „Du klingst auch nicht lustig, aber irgendjemand scheint etwas davon zu haben, dass du hier bist, oder?“, entgegnete Vanillia schnippisch. „Sei nicht böse“, sagte Philipp etwas leiser. „Kannst du denn nur das? Dinge in Zucker verwandeln?“ „Ja! Und ich bin stolz auf mich! Du bringst ja nicht einmal das zustande“, schmoll- te Vanillia. „Ich bin eine erstklassige Konditorei-Fee, majestätisch und allmächtig!“ Philipp musterte sie erneut – sie wirkte auf ihn keineswegs majestätisch und all- mächtig. Sie hatte lustige Sommersprossen. Sie war zart und ... SÜSS. Aber all- mächtig – niemals! „Und warum wohnst du dann in der alten Zuckerdose von Großmutter?“ „Weil ich bestraft wurde ...“, seufzte Vanillia, sie brach ein Stück von ihrem Kleid ab und steckte es in den Mund, um sich zu beruhigen. „Mich bestrafen sie auch manchmal, das ist voll blöd“, versuchte Philipp sie zu beruhigen. „Wofür haben sie dich bestraft?“ „Praktisch für nichts“, winkte die Fee ab. „Ich hatte vergessen, Zucker in die Hoch- zeitstorte von Allexina zu geben.“ „Wer ist Allexina?“ „Die Herrscherin über alle Feen, das weiß doch jeder!“ „Sie war sicher ganz scheußlich, diese Torte ohne Zucker“, mutmaßte Philipp. „Ganz eklig!“, stimmte Vanillia ihm zu. „Und darum soll ich zur Strafe einhundert- vier Jahre in dieser Zuckerdose verbringen.“ „Einhundertvier! Wirst du denn gar nicht alt werden und sterben bei so vielen Jah- ren?“, wunderte sich Philipp. „Feen werden nicht alt. Und sterben tun sie überhaupt nicht.“ „Und warum hat dich mein Pantoffel dann so erschreckt?“, fragte Philipp neugierig. Vanillia flog los und landete auf seiner Nase. Dann sagte sie listig: „Wenn dir gegeben wäre, nicht zu sterben, würdest du dann wollen, dass dir ein gigantischer Pantoffel eins überzieht? „Ähmmm, eher nicht.“ Vanillia lächelte selbstzufrieden und kehrte auf den Tisch zurück. Plötzlich fiel Phi- lipps Blick auf die Tasse mit der Kakaomilch, auf der sich bereits eine Sahnehaut gebildet hatte. „Igitt“, erschauderte der Junge im Stillen und schöpfte sie schwung- voll mit dem Löffel ab. Dann fiel ihm ein, dass noch Zucker fehlte. „Würdest du mir bitte etwas Zucker geben?“, fragte er. „Ich habe keinen Zucker. Ich verwandele in Zucker!“, stellte die Fee richtig. „Gib mir etwas, und ich werde es in Zucker verwandeln.“ Philipp schaute sich um und entdeckte in der Obstschüssel seinen Radiergummi. Er schätzte, dass er einen kleinen Löffel Zucker ergeben könnte und so schlug er ihn Vanillia vor. Die Fee warf einen Blick darauf und der Radiergummi verwandelte sich in ein Häufchen Zucker. „Nicht schlecht! Danke!“, freute sich Philipp Im selben Moment hörte er, wie die Wohnungstür geöffnet wurde und ihm fiel ein, dass seine Mutter versprochen hatte, heute eher von der Arbeit heimzukommen. Die Fee hatte es ebenfalls gehört. Sie erschrak und schlüpfte in die Zuckerdose. „Versteck mich!“, bat sie. Philipp schloss die Zuckerdose und schob sie schnell zurück in die Schrankecke. Er griff sich seine Tasse, ging ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Während er wartete, dass seine Mutter hereinkam, bemühte er sich, entspannt und unver- dächtig zu wirken. Er schlürfte etwas von seiner Kakaomilch und lachte insgeheim – wer hätte gedacht, dass er einmal Kakao mit Radiergummi trinken würde! Und ... er schmeckte!

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Die Fee aus der Zuckerdose ; 1
Illustrationen Mila Lozanova
Übersetzer Ines Sebesta
Sprache deutsch
Original-Titel Феята от захарницата
Maße 170 x 240 mm
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Die Fee • Freundschaft • goldfarbene Aprikosen • Philipp • Vanillia • Zuckerdose
ISBN-10 3-9525578-0-3 / 3952557803
ISBN-13 978-3-9525578-0-8 / 9783952557808
Zustand Neuware
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