Whisperworld 4: Gefahr im Sumpf (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
288 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93730-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Whisperworld 4: Gefahr im Sumpf -  Barbara Rose
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Lesespaß mit Sogwirkung - auf nach Whisperworld! In Whisperworld, einem Land fernab der Zivilisation, werden Kinder zu Tierflüsterern.  Sie wachsen über sich hinaus, retten bedrohte Arten und finden Freunde fürs Leben.    Eine aufregende Reise für Leser*innen ab 9 in eine unbekannte Welt - voll mit wilden Tieren, Fantasiewesen und spannenden Prüfungen! Chuck wurde entführt! Fiesling Devin Dolor hält den Jungen im Faulsumpf gefangen und verhört ihn Tag und Nacht. Doch Chuck bekommt Hilfe von seinem Käfer-Kumpel Jerry und so gelingt ihm die Flucht. Nun muss er sich allein durch den Sumpf kämpfen, ein Gebiet voller Gefahren! Die anderen Tierflüsterer eilen ihm entgegen und finden Spuren von einer neuen magischen Art: den drachenartigen Dracoferi. Doch die Fabelwesen brauchen dringend ihre Hilfe! Finden Coco, Chuck und Co rechtzeitig das versteckte Nest der Drachenwesen? Ein Buch voller Fantasie und Abenteuer, das Kindern auch das Thema Artenschutz näherbringt 'Wir haben definitiv Feuer gefangen und wir brauchen mehr! Diese Bücher sind für alle geeignet, die zwischen Fantasie und Wirklichkeit wandern, Tiere lieben und dazu noch Abenteuer mit dem Tüpfelchen Nervenkitzel in kindgerechter Art mögen. Unbedingt lesen!' Leser*in von Whisperworld

Barbara Rose ist Kinder- und Jugendbuchautorin und Journalistin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, hat sie Sendungen für Kinder und Jugendliche im Radio moderiert und sich Geschichten fürs Fernsehen ausgedacht. Sie wohnt mit ihrem Mann, vier Kindern, Hund Molly und vielen anderen Tieren in der Nähe von Stuttgart. Aber häufig ist sie auch an einem anderen Ort anzutreffen ... in Whisperworld!

Barbara Rose ist Kinder- und Jugendbuchautorin und Journalistin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, hat sie Sendungen für Kinder und Jugendliche im Radio moderiert und sich Geschichten fürs Fernsehen ausgedacht. Sie wohnt mit ihrem Mann, vier Kindern, Hund Molly und vielen anderen Tieren in der Nähe von Stuttgart. Aber häufig ist sie auch an einem anderen Ort anzutreffen … in Whisperworld! Alina Brost, geboren 1996, studierte Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. Sie ist fasziniert von magischen Welten und stets auf der Suche nach neuen Abenteuern in Büchern aller Art. Sie lebt mit ihrem Partner und vier Katzen in Augsburg.

Als Chuck aufwachte, war alles um ihn herum in bläuliches, technisches Licht gehüllt. Bildschirmlicht, das unter dem Spalt einer Tür hindurchschien, wie er schnell feststellte. Diese Lichtstimmung kannte Chuck bestens. Nächtelang hatte er während seiner Schulzeit bei dieser Art von Beleuchtung heimlich Musikvideos und Filme angesehen oder mithilfe von Tutorials weit nach Mitternacht seine verhassten Hausaufgaben erledigt.

Chuck kniff die Augen zusammen. Jemand musste draußen vor der Tür an einem oder mehreren Rechnern arbeiten. Oder jemand hatte einen Computer angelassen, der sich nicht von selbst in den Ruhemodus versetzt hatte.

Entweder sein Entführer oder jemand, der mit ihm unter einer Decke steckte.

„Verdammt, wo bin ich hier?“

Chuck stützte sich auf seine Ellenbogen. Dabei gab das Bett unter ihm ein wenig nach. Er tastete nach links und rechts und stellte fest, dass er auf einer schmalen Pritsche lag, wohl einem ziemlich unbequemen und ausgeleierten Campingbett. Die Metallstreben waren kalt, die Liegefläche für einen kräftigen Kerl wie Chuck viel zu schmal. Chuck blinzelte. Mit einem kurzen Blick scannte er den kleinen Raum ab, entdeckte den Stuhl, die Kabelbinder, die auf dem Boden lagen, den Eimer in der Ecke.

Und jetzt erinnerte er sich auch wieder daran, dass ihn dieser Typ mit der Kapuze, der ihn vom Flughafen Beagle Cove verschleppt hatte, in genau diesem Raum auszuquetschen versucht hatte. Ein abscheulicher Kerl. Nachdem Chuck vorgegeben hatte, dass ihm schlecht wäre, hatte er Chucks mit dem Kabelbinder hinter dem Rücken gefesselte Arme losgebunden und ihm erklärt, dass er sich in den Eimer übergeben könne. Danach war Chuck beim Aufstehen schwindelig geworden … und alles um ihn herum war in Dunkelheit versunken.

Schrrrrrrr!

Ein energisches Fauchen ließ Chuck aufhorchen. Als er den Kopf hob, entdeckte er den großen Käfer, der mitten auf seinem Bauch saß. Ein Nashornkäfer, das wusste Chuck auch ohne die Notizbücher von Coco, häufig genug hatte sich ein solcher Käfer im Deepwood an seine Fersen geheftet. Damals konnte Chuck das Tier nicht schnell genug loswerden. Käfer! Für seine Begriffe waren das lächerlich winzige, kraftlose Viecher. Auch wenn Doktor Noa ihn immer wieder davon zu überzeugen versuchte, dass die Krabbler unverzichtbar für das Ökosystem seien.

Hier jedoch, in diesem schummrig beleuchteten Raum im Nirgendwo, war Chuck beinahe dankbar für die Anwesenheit des fast handtellergroßen Insekts. Hauptsache, er war nicht wieder allein! Während sich seine Augen weiter an das diffuse Licht gewöhnten, sah er sich den Käfer näher an. Dunkelbraun leuchtete sein glänzender Körper, die sechs Beine waren an den Enden hakenähnlich geformt, statt Fühlern hatte der Käfer ein kräftiges Horn. Wenn Chuck ehrlich war, musste er zugeben, dass der Käfer ziemlich gefährlich aussah, in jedem Fantasy-Film wäre er mit Sicherheit als Krieger gecastet worden.

„Hachu“, grunzte der Käfer mit krächzender Stimme.

„Hachu?“ Chuck stöhnte. Er presste beide Fäuste an die Schläfen und dachte nach. „Hör mal, Käfer, ich bin superschlecht bei Quizfragen und Rätselraten. Und es gibt im Moment sowieso nur eine Frage, die mich interessiert. Wie. Komme. Ich. Hier. Raus?“, erklärte Chuck, jedes einzelne Wort betonend.

„Hachu?“, wiederholte der Käfer.

Jeder Muskel in Chucks Körper spannte sich an. Er packte den Käfer und sprang mit einem Satz aus dem Bett.

„Pass auf, Freundchen. Alles klar, dann lass ich mich eben auf dieses Tierflüsterer-Ding ein. Ich setz dich jetzt hier auf den Stuhl und knie mich vor dich. Damit wir uns unterhalten können und ich auch die Chance hab, was zu kapieren.“

Vorsichtig öffnete er seine Faust und ließ den Käfer auf den Stuhl krabbeln, wo dieser nach ein paar Bewegungen reglos sitzen blieb.

„Jetzt ma piano.“ Chuck warf einen raschen Blick zur Tür. „Ich hab keine Ahnung, wer der Typ ist, der mich hier gefangen hält. Ich hab keine Ahnung, was ich hier soll. Und ich hab keine Ahnung, was du von mir willst. Aber am allerwenigsten weiß ich, wann der Knallkopf wieder zurückkommt und was er dann mit mir vorhat. Wir haben also keine Zeit. Schieß los!“

„Hachu“, knarzte der Käfer noch einmal und sah Chuck vorwurfsvoll an.

„Echt jetzt? Hör mal, ich hab keinen Bock darauf, dass ich mich auf dich …“

In diesem Moment hob der Käfer seine harten Deckflügel an und breitete ein zweites, weiches rostbraunes Flügelpaar aus. Unvermittelt schoss er in die Höhe, schlug wie verrückt mit den Flügeln und flog zischend eine Runde durch den Raum, schob sein scharfes Horn nur Millimeter vor Chucks Nase vorbei.

Atemlos registrierte Chuck, dass die Körperoberfläche des Käfers, vor allem seine Flügeldecken, glatt und so glänzend war, als hätte er sich mit Sonnenöl eingeschmiert. Außerdem war sie völlig kahl, während die Unterseite auffallend behaart war. Aus den Ritzen zwischen den Körpersegmenten ragte feiner rötlicher Flaum heraus, der beinahe weich aussah.

Der Käfer schien kein Interesse daran zu haben, so ausführlich studiert zu werden. Er wirbelte über Chucks Kopf wie ein kleiner Helikopter, stoppte kurz vor der Tür und … war auf einmal in einer Ritze verschwunden.

„Äh? Käfer? Ähm … also, ich hab’s doch nich so gemeint. Du, ähm, bist echt cool und … und … ich geb mir auch mehr Mühe, dich zu verstehen.“

Chuck wischte sich den Schweiß von der Stirn und wartete. Doch nichts regte sich in seinem Gefängnis.

Chuck biss sich auf die Lippen und dachte darüber nach, dass er hier festsaß. Alle anderen konnten einfach abhauen. Der gruselige Typ. Der Käfer.

Nur er blieb allein zurück.

„Käfer?“ Chuck räusperte sich. „Ich … äh … ich hab doch sonst keinen hier. Und … ich hab eine Scheißangst, wenn du’s genau wissen willst.“

Kaum hatte Chuck sein Innerstes nach außen gekehrt, krabbelte der Käfer wieder aus dem Spalt unter der Tür hervor, flog auf Chuck zu und landete auf der Lehne des Stuhls, auf dem Chuck ihn kurz vorher abgesetzt hatte. Dort blieb er regungslos und abwartend sitzen.

Chuck stöhnte. „Okay, okay. Verstanden.“ Er schloss die Augen und dachte an die Worte von Doktor Noa:

Kommunikation zwischen Mensch und Tier funktioniert nur dann, wenn man eine persönliche Beziehung herstellt. Lass das Tier dein Lehrer sein! Achte auf seine Körpersprache, sein Verhalten, die Tonlage, den Blick. Dein Gegenüber redet mit dem ganzen Körper. Denk nur an dieses Wesen, sei ihm in Gedanken ganz nah!

Chuck riss sich zusammen, atmete tief und öffnete die Augen wieder. Konzentriert sah er auf den Käfer vor sich.

„Hallo, ich bin Chuck. Ich freue mich, dich kennenzulernen.“ Ein bisschen Höflichkeit konnte nicht schaden. Da bemerkte Chuck, wie sich die Mundwerkzeuge des Käfers langsam öffneten.

„Hallo, Chuck.“ Der Nashornkäfer schien beinahe zu grinsen.

„Hey …?“ Chuck zuckte hilflos mit den Schultern.

„Ich bin Jerry und passe ab jetzt auf dich auf. Dich kann man ja keine Minute alleine lassen. Jetzt hab ich hier das Sagen.“ Der Käfer wippte auf seinen drei Beinpaaren lässig auf und ab wie ein Boxer kurz vor dem entscheidenden Schlag.

Chuck lachte leise. „Du bist ganz schön eingebildet, Jerry. Wie willst du in diesem Loch auf mich aufpassen? Du bist nur ein Käfer.“

„Oho!“ Jerry krabbelte an den Rand des Stuhls und deutete mit einem Kopfnicken nach unten. „Von wegen – nur ein Käfer!“

Und da sah Chuck es auch: Wie aus dem Nichts war der Boden seines kleinen Gefängnisses plötzlich übersät mit Käfern. Goldenen, grünen, schwarzen und braunen, kleinen und großen. Es waren Käfer mit langen Fühlern und behaartem Körper, metallisch schimmernde Insekten mit knallbunten Beinen, schuppig braune und tintenschwarze Käfer. Käfer jeder Form und jeder Art.

„Wow!“ Chuck wagte kaum, sich zu bewegen, um kein Tier zu verletzen.

„Kannste wohl sagen“, brummte Jerry. „Ich allein kann mehr als das Achthundertfache meines eigenen Körpergewichts tragen. Dann stell dir mal vor, wie viel Kraft wir alle gemeinsam haben. Käfer sind cool! Ein Löwe, ein Elefant oder ein Krokodil könnte dir hier nicht wirklich helfen. Diese riesigen Viecher kämen gar nicht erst zu dir durch. So klein zu sein, ist manchmal auch ein großer Vorteil.“

Chuck fühlte sich ertappt. „Kannst du Gedanken lesen?“

„Nö.“ Jerry schrappte mit seinen Beinwerkzeugen über den Stuhl. „Aber du bist nicht der erste und einzige Mensch, der uns Käfer unterschätzt. Liegt wohl in eurer Art.“

Chuck hob die Hände. „Erwischt. Und jetzt?“

„Jetzt sollten wir mal darüber nachdenken, wie wir dich so schnell wie möglich hier rausbringen.“

„Äh … Jerry? Wo bin ich hier eigentlich? Also, in welchem Teil der Welt, in welchem Land?“

Jerry schnaubte. „Du hast echt keine Ahnung?“

Chuck schüttelte den Kopf.

„Du bist in Whisperworld, beinahe zumindest. Oder besser … du bist wieder in Whisperworld. Der Typ, er heißt übrigens Devin Dolor, hat dich entführt und mit einem Flugzeug hierhergebracht. In sein Hauptquartier.“

„Devin Dolor.“ Jetzt war es Chuck, der durch die Zähne pfiff. „Den Namen kenn ich von Doktor Noa. Ich glaub, den Typ kann sie absolut nich ausstehen.“

„Kein Wunder, ist auch kein freundlicher Bursche.“ Jerry reckte seinen Körper so ins...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2023
Reihe/Serie Whisperworld
Whisperworld
Illustrationen Alina Brost
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer Buch ab 9 • Artenschutz Kinder • Buch sprechende Tiere • Fantastische Tierwesen • Fantasy Bücher Kinder ab 9 • Kinderbuch Drachen • kinderbuch umweltschutz • Kinderroman Umweltschutz • magische tiere buch • Tierflüsterer • Tierschutz Kinderbuch
ISBN-10 3-646-93730-0 / 3646937300
ISBN-13 978-3-646-93730-5 / 9783646937305
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