Ponyherz 1: Wild und frei. Das Buch zum Film (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
208 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93835-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ponyherz 1: Wild und frei. Das Buch zum Film -  Usch Luhn
Systemvoraussetzungen
7,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Ein Mädchen. Ein Wildpferd. Eine unglaubliche Freundschaft. PONYHERZ. Filmstart am 24.8.2023 Das Filmbuch zur beliebten Ponyherz-Reihe - eine neue Geschichte mit vielen spannenden Extras  Anni muss mit ihren Eltern aufs Land ziehen. Erstmal ist alles doof - die Schule, die Orchideenzucht der Eltern und das Landleben sowieso. Doch dann trifft sie auf das Wildpferd Ponyherz, zu dem sie eine fast magische Verbindung spürt. Gemeinsam wehren sie sich gegen gemeine Klassenkameradinnen und schlagen rücksichtslose Pferdediebe in die Flucht. Zwischen den Kapiteln gibt es neben Filmbildern viele Infos rund ums Filmemachen - erzählt im warmherzigen Anni-Ton. Wildromantisch und einfühlsam: eine Pferdegeschichte für große und kleine Ponyfreunde ab 7 Jahren.

Usch Luhn, geboren in Österreich, arbeitete nach dem Studium beim Kinderfernsehen und beim Radio. Heute unterrichtet sie Dramaturgie an einer Filmschule, schreibt Drehbücher und sehr erfolgreiche Kinderbücher. Sie lebt abwechselnd in Berlin und am Wattenmeer.

Usch Luhn, geboren in Österreich, arbeitete nach dem Studium beim Kinderfernsehen und beim Radio. Heute unterrichtet sie Dramaturgie an einer Filmschule, schreibt Drehbücher und sehr erfolgreiche Kinderbücher. Sie lebt abwechselnd in Berlin und am Wattenmeer.

SCHULE, NEIN DANKE


Der nächste Tag fängt so blöd an, wie der vorige aufgehört hat. Anni würde alles dafür geben, um sich vor der neuen Schule zu drücken. Ihr Vater kann sie nicht hinfahren, weil er einen wichtigen Termin bei der Bank hat.

Also muss Anni mit einem klapprigen Damenfahrrad zum Unterricht radeln. Sie tritt so wütend in die Pedale, dass sie nur so dahinsaust. Sie ist viel zu früh in der Schule, lässt sich auf einen Poller plumpsen und verschwindet unter ihren Kopfhörern. Zum Glück hat sie ihr neues Skizzenbuch dabei. Wenn sie zeichnet, vergisst sie alles um sich herum. Die Bilder kommen von ganz alleine: Ein Mädchen, das ihr ganz zufällig sehr ähnlich sieht, trifft im Wald auf ein fremdes Pferd. Die beiden beäugen sich scheu. Aber man spürt, sie sind füreinander bestimmt.

Ja, nahezu perfekt. Zufrieden kaut Anni auf ihrem Stift. Mittlerweile ist es ganz schön wuselig um sie herum. Es klingelt zur ersten Stunde, aber Anni rührt sich nicht vom Fleck. Schade, dass sie die Zeichnung nicht gleich Mara zeigen kann.

„Dein Pferd?“ Anni hebt den Kopf. Neben ihr steht Lorenz, der Junge von gestern Abend. Er schaut ihr neugierig über die Schulter.

„Äh, was?“, nuschelt sie. Sie klappt schnell das Buch zu, streift die Kopfhörer zurück und nimmt den Stift aus dem Mund.

„Das Pferd. Ist es deins?“, fragt Lorenz.

Anni schüttelt den Kopf. „Schön wär’s. Leider nur Fantasie.“ Sie verstaut das Skizzenbuch in ihrer Schultasche.

„Ich bin Lorenz. Ich war gestern mit meinem Onkel bei euch …“

„Weiß ich doch“, sagt Anni ein wenig ungehalten.

Sie kann sich auch nicht erklären, warum sie im Moment einfach nicht freundlich sein kann. „Ich bin Anni.“

„Weiß ich auch“, grinst Lorenz. Er reicht ihr die Hand und Anni zieht sich hoch. Mal sehen, vielleicht kann man mit diesem Lorenz ja doch was anfangen. Gemeinsam laufen sie zum Klassenzimmer.

Als Anni und Lorenz die Tür öffnen, steht dummerweise ein Mädchen im Weg.

„Hey“, regt sie sich gleich auf. Sie ist ganz schön herausgeputzt, das sieht Anni sofort. „Pass gefälligst auf!“, raunzt sie Anni an.

Ein zweites Mädchen kommt auf Anni zugestürmt, aber ihre Freundin pfeift sie zurück. Na, hier ist ja wohl klar, wer das Sagen hat, denkt sich Anni. Dumme Kühe.

„Sorry“, sagt Anni. „Ich hab dich nicht gesehen.“

Das Mädchen nickt. „Und du bist …?“

„Anni“, mischt sich Lorenz ein. „Das ist Anni aus Hamburg.“

„Okay. Pia Wittenberg. Willkommen.“ Pia streckt ihr förmlich die Hand entgegen und lächelt kühl. Puh, Anni hat jetzt schon zu viel.

Das andere Mädchen drängt sich dazwischen.

„Hallo. Und ich bin Bine. Pias beste Freundin.“ Sie zeigt auf einen dunklen Fleck auf Annis Hals.

„Hast du da ’nen Knutschfleck?“ Sie kreischt los.

Anni reibt hektisch über ihren Hals – es sind natürlich Bleistiftreste!

„Respekt, Lorenz“, legt Bine nach. Sie formt einen Knutschmund.

Anni entscheidet sich für Angriff. „Ja, stell dir vor. Wir haben die ganze Nacht geknutscht. Was dagegen? Du Opfer …“

In diesem Augenblick taucht die Klassenlehrerin auf. Sie ist noch sehr jung, aber Anni sieht mit einem Blick, dass mit ihr nicht gut Kirschen essen ist. „Hallo! So etwas möchte ich hier nicht hören.

Haben wir uns verstanden?“, weist die Lehrerin Anni zurecht. Aber das will Anni nicht auf sich sitzen lassen. Diese Frau kommt hier einfach reinspaziert und hat gar keine Ahnung, was los ist, und schon gibt sie Anni die Schuld!

„Aber sie hat doch angefangen.“ Sie zeigt auf Bine.

Die Lehrerin überhört ihren Einwand. „Du bist sicher die Neue, Anni Sommer. Ich bin Frau Grünklee. Herzlich willkommen.“ Sie mustert Anni.

„Such dir doch bitte einen Platz, damit wir mit dem Unterricht anfangen können. Das gilt übrigens auch für den Rest der Klasse.“ Sie geht geschäftig nach vorne zu ihrem Pult. Alle setzen sich eilig auf ihre Plätze, auch Pia und Bine. Nur Anni bleibt ganz verloren stehen.

„Schau mal, Anni“, sagt Frau Grünklee ein wenig freundlicher. „Neben Lorenz ist noch was frei.“

Widerstrebend setzt sich Anni neben ihn.

Bine kann es nicht lassen. Sie formt schon wieder ein Liebesherz.

Jetzt reicht es Anni endgültig. Dieser dummen Tussi wird sie es zeigen.

„Na warte“, droht sie ihr mit der Faust.

Aber Lorenz hält sie zurück.

„Chill mal. Bine will dich doch nur provozieren“, flüstert er. Anni bläht die Nasenflügel auf und schnaubt genervt.

Frau Grünklee wirft ihnen einen warnenden Blick zu. „Konzentration, bitte. Damit ihr gleich richtig auf Trab kommt, beginnen wir das neue Schuljahr mit einem Aufsatz. Titel: Die Ferien und ich: eine kritische Betrachtung.“

Sie schreibt die Aufgabe an die Tafel.

Anni verdreht die Augen. „Das ist doch Bockmist. Was soll ich denn da schreiben? Wir sind umgezogen? Ich hab den ganzen Sommer Kisten gepackt? Meine Freunde sind alle in Hamburg?

Hier gibt es nirgendwo Netz und meine neue Klasse ist ein Haufen …“

„Idioten?“, vervollständigt Lorenz ihren Satz spöttisch.

„Das hast jetzt aber du gesagt“, antwortet Anni.

Lorenz grinst und fängt an zu schreiben. Während alle anderen eifrig loslegen, kaut Anni ratlos auf ihrem Stift herum. Plötzlich hat sie eine grandiose Idee. Jetzt fliegt ihr Stift nur so über das Blatt.

Noch vor dem Pausenklingeln ist Anni fertig. So unauffällig wie möglich zieht sie ihr Skizzenbuch hervor und beginnt, ihre Mitschülerinnen zu zeichnen.

Bine malt sie einen überdimensionalen Kussmund.

Jetzt fehlt nur noch die Lehrerin. Anni kichert in sich hinein.

Plötzlich steht Frau Grünklee vor ihr. Sie schnappt sich das Arbeitsblatt und betrachtet es eine Weile wortlos. Anni hält vor Schreck die Luft an. Au Backe, die Grünklee guckt ja finster.

Anstatt einen Aufsatz zu schreiben, hat Anni einfach gezeichnet, was sie erlebt hat. Sich selbst neben Umzugskisten in Hamburg. Den Streit mit Mama im Auto. Das Straßenschild von Groß-Hottendorf. Und die Ankunft auf dem Orchideenhof.

Leider ist Frau Grünklee nicht die Kunstlehrerin, sondern unterrichtet nun mal Deutsch.

Frau Grünklee legt das Blatt zurück. „Anders, als ich es mir vorgestellt habe, aber ziemlich beeindruckend. Du kannst ja richtig gut zeichnen.“

Anni atmet erleichtert aus, aber da greift sich Frau Grünklee auch schon das Skizzenbuch.

„Und das bin ich?“, fragt sie und tippt auf ihr Porträt.

„Äh, ja“, stammelt Anni.

Frau Grünklee nickt anerkennend. „Gut getroffen.

Das Zeichenbuch nehme ich aber erst mal mit, damit du nicht von meinem Unterricht abgelenkt wirst.“

Anni springt wie von der Tarantel gestochen auf.

„Das dürfen Sie nicht. Es gehört mir!“ Sie will Frau Grünklee das Skizzenbuch aus der Hand reißen, aber die Lehrerin hält es fest. Dieses Spektakel ist natürlich viel spannender als jeder Aufsatz. Alle haben aufgehört zu schreiben und folgen dem Gerangel neugierig. Besonders Pia schaut Anni sehr interessiert an.

„Setz dich, Anni“, zischt Frau Grünklee.

„Aber …“, will Anni protestieren.

„Sofort!“, befiehlt die Lehrerin, ihre Stimme klingt richtig eisig.

Annis Lippen beben. Gleich wird sie etwas Schreckliches tun, das spürt sie.

Lorenz berührt Annis Arm. „Anni … bitte!“

Seine leise Stimme beruhigt Anni auf seltsame Weise. Sie atmet tief durch und setzt sich wieder auf ihren Platz. Und das Skizzenbuch verschwindet in Frau Grünklees Arbeitstasche.

Den Rest des Vormittags träumt sich Anni nach Hamburg. Der Unterricht rauscht einfach nur an ihr vorbei. Endlich läutet es zum Schulschluss.

Ziemlich genervt schnallt Anni ihren Schulrucksack auf den Gepäckträger ihres klapprigen Damenfahrrads. Sie hat noch keinen Plan, wie sie ihr Skizzenbuch wieder zurückerobern soll. Auch wenn sie es ungern zugibt – Frau Grünklee macht ihr irgendwie Angst. Da hört sie hinter sich Bine kichern. Als sie sich umschaut, entdeckt sie ein paar ihrer Mitschülerinnen auf dem Klettergerüst im Hof. Pia und Bine sitzen ganz oben. Offensichtlich üben sie ein Theaterstück mit verteilten Rollen.

„Papa, ich will hier nicht wohnen. Meine Freunde sind alle in Hamburg“, jammert Bine mit verstellter Stimme.

„Du gewöhnst dich daran, mein Kind“, antwortet Pia mit tiefer Stimme.

„Und was ist mit meinem Pferd?“, quengelt Bine.

„Ihr habt gesagt, dass ich ein Pferd bekomme …“

Die Zuhörerinnen klatschen begeistert Beifall.

Anni wird kochend heiß. Das ist ja ihr Comic-Aufsatz! Wie haben sie es bloß geschafft, sich Annis Arbeitsblatt unter den Nagel zu reißen?

Sie stürzt hinüber zum Klettergerüst. „Hey, wo hast du das her? Gib mir meinen Aufsatz zurück. Sofort!“

Bine wedelt mit dem Blatt lachend vor ihrer Nase.

„Du willst also ein Pferd. Kannst du denn überhaupt reiten, du Stadtzicke?“

„Zicke, Zicke, Zicke!“, rufen die Mädchen im Chor und lachen gemein.

Jetzt brennen Anni die Sicherungen durch.

Sie reißt Bine den Zettel mit so viel Wut aus der Hand, dass Bine das Gleichgewicht verliert und vom Gerüst...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2023
Reihe/Serie Ponyherz
Illustrationen Franziska Harvey
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Buch Reiterhof • Filmbuch 2023 • Kinderbuch Landleben • Kinderfilm Pferde • Kinofilm 2023 • Leseanfänger Pferde • Pferdebuch ab 7 Jahre Mädchen • Pferde Bücher ab 7 • Pferde Freundschaften Buch • Ponygeschichten 1. Klasse • Wildpferde Buch
ISBN-10 3-646-93835-8 / 3646938358
ISBN-13 978-3-646-93835-7 / 9783646938357
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 11,9 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich