Hidden Melody (It's Up to Us 2) (eBook)

Strangers to Lovers Romance an der UC San Francisco
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
320 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61038-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hidden Melody (It's Up to Us 2) -  Martina Riemer
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**Kann die Liebe wieder zusammensetzen, was die Trauer zerbrochen hat?** Durch einen schweren Autounfall hat Ava alles verloren. Ein Ortswechsel nach San Francisco soll Erleichterung bringen, doch auch dort wird sie von ihrem Schmerz verfolgt, den nicht einmal mehr die Musik zu lindern vermag. Erst als sie an der Uni den ebenso verletzten Nathan trifft, beginnt ihre Barriere zu bröckeln. Auch Nathan, der mit seiner Schwester Sarah und ihrem Freund Johnny nach Amerika gezogen ist, versucht sich nach dem Tod seiner Mutter vor der Welt zu verstecken, bis er merkt, dass Ava nur ihn sieht und nicht das, was er getan hat ... Wenn Schuldgefühle dich um die halbe Welt verfolgen, kann die Liebe dich davon befreien? //»Hidden Melody« ist der zweite Band der New Adult Reihe »Its Up To Us« von Martina Riemer. Alle Bände der musikalischen Trilogie bei Impress: -- Broken Harmony (Its Up To Us 1) -- Hidden Melody (Its Up To Us 2) -- Crushed Symphony (Its Up To Us 3)// Diese Reihe ist abgeschlossen. Die New Adult Reihe »It's Up to Us« ist eine überarbeitete Neuauflage der »Herzenswege«-Trilogie. 

Martina Riemer lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Österreich. Zurzeit ist sie Vollblut-Mama und arbeitet im Büro. Wenn sie nicht liest, macht sie sich mit Kaffee und Laptop bewaffnet auf, um eigene Geschichten zu schreiben, die ihr im Kopf herumschwirren. Tagträumerin war sie immer, später wurden die Gedankensplitter zu Büchern. 2014 hat sie ihre ersten Romane veröffentlicht und kam bei Lovelybooks auf Platz 3 der besten DebütautorInnen. 

Martina Riemer lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Österreich. Zurzeit ist sie Vollblut-Mama und arbeitet im Büro. Wenn sie nicht liest, macht sie sich mit Kaffee und Laptop bewaffnet auf, um eigene Geschichten zu schreiben, die ihr im Kopf herumschwirren. Tagträumerin war sie immer, später wurden die Gedankensplitter zu Büchern. 2014 hat sie ihre ersten Romane veröffentlicht und kam bei Lovelybooks auf Platz 3 der besten DebütautorInnen. 

1. Kapitel


Adam Lambert – »Mad World«

Ava

Wie lebt man ein Leben, das einmal perfekt erschien und nun in Scherben vor einem liegt?

Ich wusste es nicht. Wollte es nicht wissen. Gleichzeitig hatte ich Angst, es nie zu erfahren, oder es doch zu tun. Dieses Wissen konnte mich jedoch nicht aus meinem derzeitigen Zustand herausreißen, der sich wie ein Wachkoma anfühlte – ein belangloses, angenehm taubes Dahindriften. Und ich hatte keine Ahnung, ob ich das überstehen würde.

In dem einen Moment war noch alles in Ordnung gewesen: Familie und Liebe ein Teil meines Lebens, die Zukunft so reich und voller Möglichkeiten vor mir. Nur einen Wimpernschlag später war alles anders. Noch immer konnte ich das Quietschen und die Schreie hören, wobei ich nicht wusste, ob diese von mir gekommen waren. Zu einer anderen Zeit, in einem anderen Leben.

Nun war alles weg und es gab bloß noch Schmerz, Trauer und Einsamkeit. Letzteres hatte ich mir selbst ausgesucht und dabei würde es auch bleiben. Mir war bewusst, wie unfair es meinen Eltern und meiner Familie gegenüber war. Auch wenn man weiß, dass etwas falsch ist, kann man es oft nicht ändern. Genauso erging es mir, seit es passiert war, jeden Tag, und es halfen kein gutes Zureden, keine Therapien, die ich besucht hatte, oder Pillen, die ich einwerfen sollte, um mich aus der Depression zu reißen, die jetzt mein Leben war.

Es half auch eindeutig nicht, wie ein Idiot auf der kalten Tribüne zu sitzen und auf die Laufbahn zu starren. Besonders, wenn ein einsamer Läufer Bahn um Bahn lief und jede weitere Runde meine Kehle verengte, mich immer weiter erstickte. Obwohl ich wusste, wie falsch es war, grub ich die Fingernägel in meinen linken Handballen, kratzte über den Schorf am Handgelenk und hörte erst auf, als ich eine warme Flüssigkeit spüren konnte. Beinahe erleichtert seufzte ich, als mir der brennende Schmerz Tränen in die Augen trieb, gleichzeitig jedoch den grausamen Druck in meinem Inneren entweichen ließ, ihn erträglicher machte, als könnte ich erst jetzt wieder richtig atmen.

Der Wind blies stärker, rollte vom Meer ausgehend über die Küste und das Universitätsgelände der Stadt San Francisco. Mir wehten die hüftlangen rabenschwarzen Haare in die Augen, was sie kurz tränen ließ. Was natürlich bloß am Wind lag.

Nachdem ich mir die Strähnen und die feuchte Spur von der Wange weggewischt hatte, sah ich aus dem Augenwinkel, dass ich auf der Tribüne nicht so alleine rumsaß, wie ich gedacht hatte. In der untersten Reihe, am anderen Ende der Tribüne, saß ein Typ, die Ellbogen auf die Knie gestützt, sein Gesicht ebenfalls der leeren Rasenfläche zugewandt, die von der Laufbahn eingesäumt wurde. Dabei hatte er das Kinn auf seine verschränkten Finger gelegt und ich konnte nur sein Profil sehen. Vermutlich einer aus den verschiedenen Sportteams an der Uni, der im Geiste seine Spieltaktik oder Siegesrufe durchging.

Neid durchstieß meine Wut und Traurigkeit – ein Gefühl, das ich noch weniger leiden konnte als die anderen beiden. Aber diese drei gingen oft Hand in Hand wie Geschwister, die man nicht trennen konnte.

Da ich nicht länger alleine war, hatte ich keine Lust, sitzen zu bleiben und Trübsal zu blasen; das konnte ich auch in meinem Zimmer. Außerdem sollte ich langsam meine Sachen aus den Kartons auspacken, da in zwei Tagen mit Anfang September mein erstes Unisemester begann – der Start in mein neues Leben. Ob ich nun Freude dabei empfand oder nicht.

Mir war klar, wie erdrückend und undankbar ich war. Dieses Leiden ging mir genauso auf die Nerven wie wohl jedem anderen auch, doch ich konnte partout nicht aus meiner Haut.

Seufzend stand ich auf und schnappte beim Davongehen meinen schwarzen Rucksack, der mit Sicherheitsnadeln verziert war, um zumindest kleine Akzente in all dem Schwarz zu setzen. Auf diese hatte meine dreijährige Nichte bestanden, auch wenn ich sie nicht alleine damit hatte herumhantieren lassen. Sie war von ihrem Projekt »Rucksack verzieren« nicht abzubringen gewesen, egal wie lange und oft ich »Nein« gesagt hatte oder wie mies ich sonst zu allen gewesen war. Aber es war eben meine Nichte Sookie und gegen ihre süßen blonden Locken und ihr einnehmendes Lächeln konnte man einfach nicht bestehen. Oder ihr Geschrei, wenn sie etwas nicht bekam und sich hysterisch auf dem Boden wälzte.

Der Wind strich erneut durch meine Haare und gab meine Sicht durch den dunklen Vorhang frei, wodurch ich beim Vorbeigehen einen raschen Blick auf den Typen werfen konnte, der nicht aufsah. Er musste definitiv ein Sportler sein, das verrieten mir sein Körperbau und das enge Shirt, das um seinen Brustkorb und die Oberarme spannte. Er sah jedoch nicht zu aufgeblasen aus, weshalb ich ihn nicht zu den übertrainierten Quarterbacks zählte. Seine Haare schätzte ich blond, was schwer zu sagen war, da er sie kurz geschoren trug. Und seine Augen waren … Ungelenk stolperte ich und behielt gerade noch mein Gleichgewicht, als ich dieselbe Sehnsucht und diesen tiefen Schmerz in seinen Augen las. Die gleichen Qualen, die ich selbst kannte, die mir jeden Tag aus dem Spiegel entgegenschrien.

Er blickte auf und für einen Moment fühlte ich mich wie in einem Vakuum, als würde die Zeit stillstehen und alles verschlucken, was um mich herum passierte. Was vollkommener Schwachsinn war und mich daran erinnerte, vielleicht doch bald wieder meinen Psychiater aufzusuchen. Nicht zum Reden, aber für neue Medikamente.

Der Bann, der mich eben überkommen hatte, brach jäh ab, als er den Mund aufmachte. »Hi. Alles in Ordnung mit dir?«

Er hatte einen ungewöhnlichen Akzent, den ich nicht zuordnen konnte, der jedoch deutlich machte, dass er nicht aus Amerika stammte. Was mir am meisten zu schaffen machte, war nicht diese unbeantwortete Frage seiner Herkunft, sondern dass es mich interessierte. Mich hatte schon lange nichts mehr interessiert.

»Hallo? Hast du dir was verknackst?«, fragte er erneut und dieses Mal trat sein Akzent noch deutlicher hervor, als würde dieser stärker durchkommen, wenn er sich sorgte.

Europäisch, aus dem deutschsprachigen Raum vielleicht? Weiter kam ich mit meinen Überlegungen nicht, denn er machte Anstalten aufzustehen. Was ich auf jeden Fall vermeiden wollte. Schnell schüttelte ich mit zusammengepressten Lippen den Kopf und schleppte mich fort Richtung Parkplatz, während ich bemerkte, wie mir die Hitze ins Gesicht stieg. Etwas, das ich eigentlich seit damals abgelegt hatte.

Nachdem ich einige Schritte davongehastet war, hörte ich ihn noch einmal nachfragen, ob mit mir alles okay wäre. Zu mehr als einem Wink mit der Hand, der alles hätte bedeuten können, war ich nicht in der Lage und stakste davon. Das Knirschen der Sitzfläche der Holztribüne ließ mich erleichtert aufatmen. Das sichere Zeichen dafür, dass er sich wieder gesetzt hatte und mir nicht folgen würde. Zum Glück läutete in diesem Moment mein Handy und holte mich aus meinen Gedanken über diesen Typen, den ich hoffentlich nicht so schnell wiedersehen würde.

Nat

Ich war einmal ein netter Typ gewesen. Wirklich. Einer von den Guten. Aber das war Vergangenheit. In meinem Inneren war ich nun so dunkel wie schmieriges Öl, das sich nicht mehr abwaschen lässt, egal was man versucht. Da halfen kein Therapeut, kein Reden mit meiner Schwester Sarah oder ihrem Freund und meinem besten Kumpel Johnny, die es immer wieder versuchten. Ich machte es ihnen nicht zum Vorwurf, nicht aufgeben zu wollen, da sie in ihren Erinnerungen noch immer den guten Nat vor sich sahen. Der Nat, der gerne in einem Verein mit anderen Jungs Fußball spielte, backte, das Frühstück machte und andere aufheiterte, wenn es ihnen scheiße ging. Aber das war vorbei. Ich redete nicht mehr viel – machte schon gar keine Scherze –, hatte keine Hobbys, zog mich immer weiter in mich zurück und wollte nur meine Ruhe.

Willkommen im Schneckenhaus.

Seit einem Monat waren wir drei – Sarah, Johnny und ich – in Amerika, genauer gesagt in San Francisco, und hatten unsere Zelte im Domizil von Kelsey aufgeschlagen. Das Haus war der Hammer, lag unglaublich gut entlang der schicken South Bay und bot vom Obergeschoss aus einen einzigartigen Blick auf die in der Ferne liegende Golden Gate Bridge. Kelsey war eine gute Freundin der beiden, die auch mit mir befreundet sein wollte. Sogar ziemlich vehement, egal wie oft ich murrte und versuchte, ihr verständlich zu machen, nicht der Richtige zu sein, um Spaß zu haben.

Bisher hatten Sarah und Johnny gut als Puffer fungiert und mit ihr Zeit verbracht, aber die beiden waren seit heute mit ihrer Zwei-Frau/Mann-Band »Hallelujah’s Rising« auf einer Musiktour durch den Bundesstaat und ich ahnte Böses. Solche Mini-Touren würden sie in der nächsten Zeit öfter unternehmen, da das Label der Shaw-Morrison-Group sie unter die Fittiche genommen hatte, deren Besitzer Kelseys Onkel war. Zwar betonten die beiden, nur für eine gewisse Zeit in den Musikhimmel zu schnuppern, weil sie eine andere Ausbildung und Jobs für ihre Zukunft planten, aber momentan genossen sie es.

Sarah hatte vor, später etwas in Webdesign, Gestaltung und Werbung zu machen, wohingegen Johnny aufgrund seiner Kindheit eine Ausbildung als Erzieher machen wollte, um später besonders im Bereich Jugend-Sozialbetreuung in Kinderheimen oder der Fürsorge zu arbeiten. Momentan lebten sie ihren Traum, den ich ihnen so wenig wie möglich vermiesen wollte. Daher hatte ich sie gestern Nachmittag breit lächelnd verabschiedet, Sarah mehrmals...

Erscheint lt. Verlag 18.5.2023
Reihe/Serie It's Up to Us
It's Up to Us
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte impress ebooks • Liebesroman deutsch • music romance • new adult bücher • new adult college romance • Roman mental health • Sommer Liebesromane • strangers to lovers • USA Westcoast San Francisco • Zeitgenössische Liebesromane
ISBN-10 3-646-61038-7 / 3646610387
ISBN-13 978-3-646-61038-3 / 9783646610383
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