Feuerblüte - Tochter der Flammen (eBook)

Auftakt einer phantastischen Trilogie ab 12 Jahre ? Jugendroman von Bestsellerautorin Katja Brandis für alle Fantasy-Fans
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2023 | 1. Auflage
352 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-7336-0593-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Feuerblüte - Tochter der Flammen -  Katja Brandis
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Ein geheimnisvoller weißer Panther zieht durchs Land. Wer ihn sieht, ringt schon bald mit dem Tod. Auch im Dorf der jungen rebellischen Schwertkämpferin Alena treibt er sein Unwesen. Als ihr Vater schwer erkrankt, hat Alena keine Wahl: Sie muss herausfinden, was es mit dem Dämon auf sich hat. Gemeinsam mit der Vermittlerin Rena, dem Sucher Tjeri und dem Iltismenschen Cchraskar begibt sie sich auf die Reise nach Ekaterin, die Stadt der Farben. Hier gerät sie nicht nur in das Visier des gefährlichen Heilers vom Berg, sondern begegnet auch dem jungen Gildenlosen Jorak. Und sie muss kämpfen - um das Leben ihres Vaters, um ihre Zukunft und um den Jungen, den sie liebt.  Auftakt der faszinierend-phantastischen Trilogie von Bestsellerautorin Katja Brandis

Katja Brandis, geb. 1970, studierte Amerikanistik, Anglistik und Germanistik und arbeitete als Journalistin. Sie schreibt seit ihrer Kindheit und hat zahlreiche Geschichten, Romane und Sachbücher für junge Leser*innen veröffentlicht, darunter die Bestsellerserien »Woodwalkers« und »Seawalkers«. Sie lebt mit Mann, Sohn und drei Katzen in der Nähe von München.

Katja Brandis, geb. 1970, studierte Amerikanistik, Anglistik und Germanistik und arbeitete als Journalistin. Sie schreibt seit ihrer Kindheit und hat zahlreiche Geschichten, Romane und Sachbücher für junge Leser*innen veröffentlicht, darunter die Bestsellerserien »Woodwalkers« und »Seawalkers«. Sie lebt mit Mann, Sohn und drei Katzen in der Nähe von München.

Erde und Feuer


Es war am einfachsten, so zu tun, als wäre alles wie immer. Alena half in der Schmiede und legte letzte Hand an ihre Meisterarbeit, ein Messer mit schmaler, etwas mehr als handlanger Klinge und einem Griff aus Schlangenbaumholz. Ob das dem Gildenrat gefallen würde – oder war ihnen der Entwurf zu schlicht, zu schmucklos? Gestern hatte sie einen richtig üblen Traum gehabt. Sie hatte vor dem Rat gestanden und hatte auf einmal gar nichts mehr gewusst. Keine einzige Antwort hatte sie rausgebracht. Und als sie dem Prüfer das Messer zeigte, hatte er gesagt: »Ganz nett, aber wo ist Eure Meisterarbeit?«

Ugh. Alena zwang sich, den Gedanken von sich zu schieben. Jetzt musste das blöde Ding erst mal fertig werden. Wochenlang arbeitete sie schon daran, zwei Fehlversuche hatte sie weggeworfen. Aber diesmal sah das Messer perfekt aus. Heute wollte sie die Klinge noch einmal schleifen und polieren. Kritisch prüfte sie die Schneide mit dem Daumen …

»Hallo, Alena.«

Alena fuhr herum. Eine zierliche Frau mit klugen Augen stand im Eingang der Schmiede. Sie trug ihr hellbraunes, leicht gelocktes Haar offen, es fiel über den Rücken ihrer schlichten Tunika. Ziemlich dünne Arme, wenig Kraft, trägt nur ein einfaches Lehrlingsschwert, schätzte Alena sie blitzschnell ab. Und begriff mit Verspätung, dass sie Tante Nana gegenüberstand.

Plötzlich kam ihr der Name kindisch vor, und sie wusste, sie würde ihn nicht mehr über die Lippen bringen. »Hallo … Rena«, sagte sie verlegen.

»Oh, du hast dich geschnitten«, bemerkte die Frau und sah sie forschend an. »Tut mir leid, ich habe dich abgelenkt.«

Alena blickte auf ihre Hand. Ja, das Messer war scharf. Und sie hatte es sich gerade ordentlich über den Daumen gezogen. Blut tropfte auf den Boden. Verlegen holte sie einen Lappen und band ihn sich um den Finger. Warum hörte diese Frau nicht endlich auf, sie so anzusehen? Das machte sie nervös!

»Pa holt gerade Nachschub – wir haben kaum noch Caradium, und das Kupfer geht uns auch bald aus«, sagte Alena, weil ihr nichts Besseres einfiel. »Wollt Ihr … äh, willst du … drinnen auf ihn warten?«

Die Frau musste lachen. »Was ist denn mit dir los? Wir kennen uns schon eine Weile, weißt du nicht mehr?«

»Ja, schon.« Nur vorher wusste ich nicht, wie berühmt du bist, du blöde Motte. Verlegen wickelte Alena den Dolch in ein Tuch und legte ihn weg. Sie würde später daran weiterarbeiten.

»Frisch geschmiedet?«, fragte Rena.

»Ja.« Alena wollte Rena das Messer noch nicht zeigen. Nicht, bevor es fertig war und sie sicher sein konnte, dass es wirklich toll geworden war. Sie ging voran in den Wohnteil der schwarzen Pyramide. »Magst du etwas trinken? Cayoral?«, fragte Alena und war froh, als Rena nickte. Wenn sie Cayoral kochte, hatten ihre Hände etwas zu tun, dann fühlte sie sich wohler.

Schließlich saßen sie sich gegenüber. Alena merkte, wie ihre Schüchternheit langsam schwand. Es half, wenn sie wenigstens ab und zu daran dachte, dass das da vor ihr Tante Nana war.

»Danke, dass du so schnell gekommen bist«, sagte sie. »Ganz schön nervig, was der Rat verlangt.«

»So sind die Gesetze der Gilde eben. Glaubst du, du kannst die Prüfung schaffen?«

Alena entschied sich, ihre Albträume nicht zu erwähnen. Sonst überlegte es sich Rena vielleicht noch mal, ob sie sich für sie einsetzte. »Ja. Pa sagt, ich bin im Kampf schon so weit wie eine Meisterin zweiten Grades«, berichtete sie. »Schmiedekunst, Metallkunde, Heilkunde und so weiter … ach, das wird schon klappen. Fehlt nur noch ein Bürge.«

Der Wink mit dem Zaunpfahl ging ins Leere. Rena lehnte sich gemütlich zurück. »Was machst du eigentlich in deiner freien Zeit – so zum Spaß? Spielt ihr immer noch dieses Spiel, bei dem man eins von diesen Feuer speienden Viechern berühren muss ohne Verbrennungen abzubekommen?«

»Du meinst Neck-das-Tass. Nein, das ist was für Kinder. Das habe ich so mit fünf gespielt.« Langsam wurde Alena ungeduldig. Es ging hier nicht um irgendwelche dämlichen Spiele, sondern um ihre Meisterschaft! »Ich bin gern mit den Iltismenschen unterwegs. Und ich experimentiere viel mit Feuer.«

»Das hat deine Mutter auch gerne gemacht.« Rena lächelte. »Hat dir schon mal jemand gesagt, wie ähnlich du Alix siehst? Letzten Winter ist es mir nicht so aufgefallen, aber diesmal …«

»Ach ja?«, fragte Alena. Musste das sein, dass jeder sie mit ihrer Mum verglich? Das hatte sie noch nie leiden können. »Und, was ist jetzt – bürgst du für mich?«, entfuhr es ihr.

Rena beobachtete sie weiterhin genau und verbarg das nicht. »Gib mir einen Tag Zeit«, bat sie ruhig. »Morgen sage ich es dir.«

Alena war froh, als sie die Tür der Werkstatt klappern hörte – ihr Vater war zurück. Während der Begrüßung schaffte es Alena, sich davonzuschleichen. Niedergeschlagen warf sie sich auf ihre Schlafmatte. Wieso hatte sie ihre große Klappe nicht wenigstens diesmal halten können? Morgen musste sie das schaffen!

In dieser Nacht holte sich Alena den alten schwarzen Umhang ihrer Mutter, den sie oft trug, und deckte sich damit zu. Er war schon ziemlich zerschlissen, aber er trug in einer Ecke Alix’ Namenszeichen, und manchmal bildete sie sich ein, es hinge noch etwas von ihrem Geruch darin. Was natürlich Blödsinn war, schließlich war Alix ke Tassos seit vierzehn Wintern tot. Doch Alena fühlte sich geborgen, wenn sie sich in den Umhang einwickelte.

Und vielleicht hielt er die Träume ab.

Normalerweise wachte Alena spät auf. Sie liebte es, noch eine Weile im Bett vor sich hin zu dösen. Doch diesmal war sie schon früh auf den Beinen und arbeitete in der Werkstatt an ein paar Gravierungen. Sie war gespannt, was Rena tun würde.

Nicht viel, wie sich herausstellte. Sie spazierte umher, schaute sich alles an und ging in die kleine Schänke. Ein paarmal sah Alena sie mit Dorfbewohnern reden. Sogar mit Marvys Meister plauderte sie. Sie holt sich all den Klatsch und Tratsch über mich, ohne sich meine Version davon anzuhören, dachte Alena feindselig. Es war eine miese Idee, sie zu fragen, ob sie mir helfen kann!

Achselzuckend ging Alena ihren eigenen Aufgaben nach und kümmerte sich nicht mehr um ihre seltsame Tante. Heilkunde-Lektionen, alte Schriften der Feuergilde studieren, Arbeit an ihrem Messer, Schwerttraining – die Tage glichen sich jetzt, so kurz vor der Prüfung. Irgendwann fühlte sich Alenas Kopf an, als würde er gleich platzen wie ein reifer Ballonkürbis. Sie entschied sich, ein bisschen zu verschnaufen. Ohne nachzudenken, schlug sie den Weg zum Phönixwald ein.

Dass es eine schlechte Idee gewesen war, ausgerechnet dorthin zu gehen, merkte sie, als sie Jelica und Kilian sah. Wo die Geschwister waren, konnten Zarko und die anderen nicht weit sein. Eigentlich schade, dachte Alena. Sie fand die beiden nett. Jelica war ein fröhliches Mädchen mit dunklen Haaren; sie schmiedete ihren eigenen Schmuck und war wie ihr Bruder eine gute Kämpferin. Nach dem, was Marvy erzählt hatte, war sie längst nicht so brav, wie sie aussah. Kilian war ein großer, schmaler Junge, der sich für alte Dokumente und Landkarten interessierte. Manchmal nickte er Alena zu, wenn er allein unterwegs war. Von Marvy, die immer über alles Bescheid wusste, hatte sie erfahren, dass er eine Schriftrolle mit Tavians Gedichten daheim hatte. Es würde bestimmt Spaß machen, mal mit ihm darüber zu reden – welche ihm am besten gefallen und welche ich besonders gut finde, dachte Alena.

Jetzt hatten die Geschwister sie bemerkt. Sie blickten Alena an, und sie konnte ihnen die Unsicherheit anmerken, ob sie Alena neutral oder als Feindin behandeln sollten. Sieht nicht so aus, als hätten sie vor, mich anzugreifen, dachte Alena. Ich könnte einfach mit ihnen reden. Aber ihr fiel nichts ein, was zur Situation passte. Schließlich brachte sie einfach nur »Hallo! Was macht ihr da?« heraus.

»Ein paar von den Bäumen sind fast reif – wir probieren, ob wir ihnen das Öl irgendwie abzapfen können«, sagte Kilian zögernd und hielt ein Gefäß hoch. »Das wäre …«

In diesem Moment tauchten Zarko, Rayka und zwei andere Jugendliche aus dem Dorf hinter einem Felsen auf. Als sie Alena sahen, gingen sie schneller. Zarko erkannte man schon von weitem, seine blonden Haare leuchteten in der Sonne.

O nein. Alena ärgerte sich über ihre Unvorsichtigkeit. Diesmal war sie allein. Eine perfekte Gelegenheit für Zarko, sich für die Sache mit dem Dhatla zu rächen. Nichts wie weg hier! Aber es war zu spät, die anderen hatten sie schon umringt. Alena blickte sich nach einem Ausweg um, aber Zarkos Gefährten hatten sie geschickt in die Zange genommen.

Ihr wurde mulmig zumute. Klar, sie hatte ihr Schwert dabei, und sie konnte die anderen Jugendlichen jederzeit besiegen. Aber ihr Instinkt warnte sie davor, ihre Waffe jetzt zu ziehen. Sie trug ihr scharfes Lehrlingsschwert. Wenn sie einen von ihnen verletzte...

Erscheint lt. Verlag 11.10.2023
Reihe/Serie Feuerblüte
Zusatzinfo 2 s/w Abbildungen
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Dämon • Daresh Band 1 2 3 • Die Jaguargöttin Der Panthergott Reihe • Fantasy High Fantasy Gestaltwandler Fantasy Romance Deutsch • Feuerblüte Band 1 2 3 • Halbwesen • Jugendbuch Jugendbücher ab 12 zwölf Spiegel Bestseller • Katja Brandis Buch Bücher Jugendbücher neues Buch • Seawalkers Reihe • Woodwalkers Reihe
ISBN-10 3-7336-0593-4 / 3733605934
ISBN-13 978-3-7336-0593-3 / 9783733605933
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