Imagine Me -  Tahereh Mafi

Imagine Me (eBook)

Spiegel-Bestseller
Die Fortsetzung der mitreißenden Romantasy-Reihe. TikTok made me buy it

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
352 Seiten
cbt Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-31389-0 (ISBN)
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Juliette Ferrars. Ella Sommers. Wer von beiden ist die Wahrheit und wer die Lüge?

Seit Ella weiß, wer Juliette ist und warum sie erschaffen wurde, wurde alles nur noch komplizierter. Während ihre Vergangenheit sie heimsucht und sie sie nicht versteht, und ihre Zukunft unsicherer ist als je zuvor, beginnt die Grenze zwischen richtig und falsch, zwischen Ella und Juliette, zu verschwimmen. Als ein altbekannter Widersacher wieder auftaucht scheint es immer unwahrscheinlicher, dass sie ihr Schicksal noch selbst in die Hand nehmen kann. Der Tag der Abrechnung ist gekommen! Doch ist es überhaupt noch ihre Entscheidung, auf welcher Seite sie steht?

Die TikTok Sensation - Mitreißende Young Adult Romantasy-Reihe mit Suchtfaktor für alle Fans von Leigh Bardugo, Sarah J. Maas und Victoria Aveyard.

Erstmals in deutscher Übersetzung!

Tahereh Mafi wurde als jüngstes von fünf Kindern in einer Kleinstadt in Connecticut geboren und lebt mittlerweile mit ihrem Mann Ransom Riggs und ihrer gemeinsamen Tochter in Kalifornien, wo sie und ihr Mann beide Bestseller schreiben. Nach ihrem Abschluss an einem kleinen College in Laguna Beach studierte Mafi, die acht verschiedene Sprachen spricht, ein Jahr in Spanien. Danach reiste sie quer durch die Welt und fing nebenbei an zu schreiben. Ihre »Shatter Me«-Reihe eroberte die Romantasy-Gemeinde und Bloggerwelt weltweit im Sturm.

Kenji


Ich weiche einer klaffenden Erdspalte aus und ducke mich unter einem Gestrüpp hinweg, das plötzlich in der Luft auftaucht. Ein Fels schwillt zu gigantischer Größe an, und als er in unsere Richtung zu rollen beginnt, packe ich Nasiras Hand noch fester, und wir rennen weiter.

Der Himmel zersplittert, vor unseren Füßen bricht die Erde auf. Die Sonne flackert wie ein Stroboskop, dunkel, hell, dunkel, hell. Und die Wolken – was ist mit denen los?

Zerteilen sich so schnell wie im Zeitraffer.

Bäume biegen sich bis zum Erdboden, donnernde Windböen fegen heran, und plötzlich ist der Himmel voller Vögel. Vögel.

Emmaline ist vollkommen außer Kontrolle.

Wir wussten, dass ihre telekinetischen und psychokinetischen Kräfte gewaltig sind – in bislang unbekannten Dimensionen –, und wir wussten, dass Emmaline vom Reestablishment manipuliert wurde, damit sie die Welt beherrschen kann. Aber mehr wussten wir auch nicht, und bislang waren das nur Worte. Reine Theorie.

So hatte sie noch niemand je erlebt.

Tobend.

Und sie tut J irgendetwas an, attackiert brutal ihr Gehirn, verwüstet gleichzeitig die Welt, und dieser Horrortrip, den ich hier gerade erlebe, wird von Sekunde zu Sekunde schlimmer.

»Lauf ins Refugium«, schreie ich Nasira zu. »Hol Hilfe – hol die Zwillinge!«

Ein Antwortruf, dann löst sich ihre Hand von meiner, und ich höre kurz die Schritte ihrer schweren Stiefel auf dem Boden, als sie Richtung Lager rennt. Ich bin erleichtert, dass sie so schnell handelt.

Fühlt sich gut an, eine kompetente Partnerin an meiner Seite zu haben.

Ich stemme mich gegen den Wind, kämpfe mich voran, bis ich nahe genug bei Warner und J bin, um ihre Gesichter deutlicher erkennen zu können. Dann mache ich mich wieder sichtbar.

Inzwischen zittere ich am ganzen Körper vor Erschöpfung, stütze keuchend die Hände auf die Knie, um zu Atem zu kommen.

Ich hatte mich gerade erst einigermaßen von den Folgen der Drogen erholt, und jetzt bin ich schon wieder in Lebensgefahr. Aber mir wird klar, dass ich keinen Anlass zum Jammern habe, als ich mich aufrichte und sehe, in welchem Zustand Warner ist.

Er sieht absolut furchtbar aus.

Scheint fast am Ende seiner Kräfte zu sein, während er Js Schultern umklammert, als müsste er sie davon abhalten, wegzufliegen, und erst in diesem Moment ahne ich, dass er nicht nur bei ihr ist, um sie seelisch zu stärken.

Die ganze Szene ist surreal: Beide sind nur teilweise bekleidet, knien auf der Erde, J presst die Hände auf die Ohren – und ich frage mich, was für eine Hölle diese zwei wohl gerade durchleben.

Und ich habe geglaubt, ich hätte eine merkwürdige Nacht.

Plötzlich knallt etwas mit solcher Wucht gegen meinen Rücken, dass ich zu Boden gehe. Als ich mich aufstütze und wild um mich blicke, sehe ich etwas, das mich zum Würgen bringt.

Ein großer toter Vogel.

Oh Gott.

Und J schreit weiter.

Ich rapple mich auf, und als ich mich weiterschleppe, um die restlichen Meter zu meinen Freunden zu überwinden, verstummt plötzlich alles.

Wie ausgeschaltet.

Kein heulender Wind, keine angstvollen Schreie, kein Donnern und Tosen. Das ist keine gewöhnliche Stille.

Kein Ton ist zu hören.

Absolut gar nichts.

Ich blinzle verwirrt, drehe den Kopf hin und her, schaue dann in alle Richtungen, um eine Erklärung zu finden. Hoffe inständig, dass sie sich irgendwo zeigen wird.

Doch dem ist nicht so.

Was nur heißen kann, dass ich taub geworden bin.

Nasira ist nirgendwo zu sehen, J und Warner sind immer noch etwa zwanzig Meter entfernt, und ich bin taub. Höre den Wind nicht mehr, den Lärm aus den Siedlungen in der Nähe, nicht einmal mehr mein eigenes Keuchen. Als ich die Hände zu Fäusten ballen will, dauert das ewig, als wäre die Luft plötzlich eine zähe Masse, die Widerstand leistet.

Etwas stimmt nicht mit mir.

Ich bin so langsam wie nie zuvor, so langsam, als müsste ich unter Wasser rennen. Irgendetwas zieht mich körperlich von Juliette weg, versucht, mich von ihr fernzuhalten – und plötzlich verstehe ich. Plötzlich erkenne ich die Zusammenhänge.

Natürlich ist niemand hier. Natürlich eilt niemand zu Hilfe.

Emmaline verhindert es.

Vielleicht bin ich überhaupt nur so nahe herangekommen, weil sie mich durch die Unsichtbarkeit nicht wahrgenommen hat. Ich frage mich, wie es ihr gelingt, alle von hier fernzuhalten.

Und ich frage mich, wie ich es unter diesen Umständen schaffen kann, zu überleben.

Das Denken fällt auch schon schwerer. Es dauert endlos lange, einen Gedanken zu fassen. Die Arme zu bewegen. Den Kopf zu heben. Mich umzusehen. Als es mir schließlich gelingt, den Mund zu öffnen, wird mir klar, dass meine Stimme gar nicht funktioniert.

J, immer noch auf den Knien kauernd, hat sich vorgebeugt und die Augen zusammengekniffen, den Mund zum Schrei geöffnet, aber falls sie immer noch schreit, kann ich es nicht hören.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals im Leben so viel Angst gehabt zu haben.

Ich muss unbedingt näher an J und Warner herankommen, kann von hier aus nicht mal erkennen, ob sie verletzt sind. Aber als ich mich schwerfällig vorwärtsschleppe, explodiert mit einem Knall etwas in meinen Ohren.

Dann herrscht wieder diese unheimliche Stille, doch jetzt ist auch ein furchtbarer Druck in meinem Kopf entstanden, ein grausam stechender Schmerz, und der Druck nimmt stetig zu, als sollte ich von innen heraus gesprengt werden. Es ist, als wäre mein Kopf mit Helium gefüllt und würde anschwellen wie ein Ballon, der gleich platzen wird. Als ich glaube, dass es nicht mehr zu ertragen ist und ich in der nächsten Sekunde sterben werde, erbebt die Erde unter meinen Füßen.

Eine seismische Erschütterung –

Und plötzlich sind alle Geräusche wieder da, aber mit so brutaler Lautstärke, dass etwas in mir zu zerreißen scheint. Als ich die Hände von den Ohren nehme, sind sie rot vor Blut. Ich schwanke, Dröhnen und schrilles Pfeifen im Kopf.

Als ich mir die Hände an meinem nackten Oberkörper abwische, wird mir schwarz vor Augen. Ich stürze, lande so hart auf der Erde, dass ich den Aufprall in allen Knochen spüre. Die Erde an meinen Händen fühlt sich weich an, schlammig. Nass. Wolkenbruchartiger Regen fällt vom Himmel, und ich hebe den Kopf, noch immer so langsam, als wäre er festgeschraubt, während ich spüre, wie mir Blut aus den Ohren tropft. Blut tropft, auf meine Schultern, Blut –

Name.

Jemand ruft meinen Namen.

Brüllt meinen Namen, so laut, dass das Wort in meinem Kopf widerhallt, ein Echo erzeugt, ich kann es nicht orten.

Kenji

Ich versuche, mich umzuschauen, aber mein Kopf dröhnt und pfeift zu heftig.

K e n j i

Ich blinzle, was Tage zu dauern scheint.

Vertrauter

Freund

Etwas rührt sich, unter mir, versucht mich hochzuziehen, aber das nützt nichts. Ich bewege mich nicht.

Zu

schwer

Ich versuche zu sprechen, aber das geht nicht. Ich sage nichts, tue nichts, während es sich anfühlt, als würden kalte Finger mein Gehirn umklammern, es zusammendrücken, die Synapsen zerstören. In der Schwärze unter meinen Augenlidern erwachen weitere Worte, Worte, die wie Erinnerungen klingen, aber ich verstehe sie nicht, kann sie nicht deuten

der Schmerz in mir, die Ängste, die ich überwunden haben sollte. Ich erschlaffe unter dem Gewicht der Einsamkeit, der Ketten der Enttäuschung. Allein mein Herz wiegt tausend Pfund. Ich bin so schwer, dass ich nicht mehr hochgehoben werden kann. Ich bin so schwer, dass ich mich in der Erde begraben muss. Ich bin so schwer, zu schwer

Mit einem Seufzer gebe ich auf, sacke nach vorn, mein Gesicht sinkt in den Schlamm. Die Erde heißt mich willkommen, zu Hause.

Die Welt wird schwarz.

Mutig

Meine Lider zucken. In meinen Ohren ein stetiges Brummen, wie ein Generator. Kein Licht mehr, nur noch Dunkelheit. Ein Blackout. Angst legt sich auf meine Haut, bedeckt mich.

aber

s c h w a c h

Messerstiche in meinen Knochen, sie füllen sich mit Trauer, einer Trauer, so überwältigend, dass mir der Atem stockt.

Noch nie habe ich so sehr gehofft, meine Existenz beenden zu können.

Ich schwebe.

Schwerelos und dennoch – beschwert, dazu bestimmt, ewig zu sinken. Trübes Licht dringt durch die Dunkelheit unter meinen Lidern, und ich sehe Wasser. Meine Sonne, mein Mond sind das Meer, meine Berge der Ozean. Ich lebe in Flüssigkeit, die ich niemals zu mir nehme, ertrinke in milchigen, schlierigen Gewässern. Mein Atem ist schwer, automatisch, mechanisch. Ich bin gezwungen, einzuatmen, auszuatmen. Der raue röchelnde Laut meines eigenen Atems ist meine ständige Erinnerung an das Grab, das mein Heim ist.

Ich höre etwas.

Ein metallisches Geräusch, dumpf, Metall auf Metall, dringt zu meinen Ohren aus weiter Ferne, wie aus dem Weltall. Ich blinzle, erkenne verschwommen neue Formen und Farben. Balle die Fäuste, aber mein Fleisch ist weich, meine Knochen wie Teig, meine Haut schuppig. Ich bin von Wasser umgeben, aber mein Durst wird nie gelöscht, und meine Wut –

Meine Wut –

Etwas knackt. Mein Kopf. Mein Gehirn. Mein Hals.

Meine Augen sind weit aufgerissen,...

Erscheint lt. Verlag 13.3.2024
Reihe/Serie Die "Shatter me"-Reihe
Die "Shatter Me"-Reihe
Übersetzer Mara Henke
Sprache deutsch
Original-Titel Shatter Me #6, Imagine Me
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2024 • ab 14 • Bookstagram • Booktok • Dystopie • eBooks • enemies to lovers • Fantasy • fantasybooktok • Ich fürchte mich nicht • Jugendbuch • Leigh Bardugo • Neuerscheinung • Rebellion • Romantasy • Sarah J. Maas • Selbstwert • Slow Burn • slowburnromance • TikTok-Hype • tiktok made me buy it • Urban Fantasy • Victoria Aveyard • Young Adult
ISBN-10 3-641-31389-9 / 3641313899
ISBN-13 978-3-641-31389-0 / 9783641313890
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