Der Mörder kam auf leisen Sohlen (eBook)
LXXXVIII Seiten
BookRix (Verlag)
978-3-7554-3221-0 (ISBN)
2 "Pamela"
Der leichte Schwips, machte sich bereits nach einigen Minuten bemerkbar.
Pamela trank normalerweise selten Alkohol. Ihr gaben die Knie nach und eine bleierne Müdigkeit, machte sich in ihren Gelenken bemerkbar. Beinahe, hätte sie ihr Abendessen versemmelt.
Der Zeiger der Standuhr aus geschnitztem Erlenholz, zeigte bereits auf 22:32 Uhr.
„Dann esse ich eben eine Kleinigkeit im Stehen!“, dachte sie bei sich.
Ein stinknormales Sandwich, belegt mit einer Scheibe rohem Schinken, Gewürzgurken und zwei dicken Scheiben Cheddarkäse, mussten für den heutigen Abend reichen. Einige Scheiben Tomate als Garnitur und ihr Abendessen schien perfekt.
Pamela stützte ihren schmerzenden Rücken gegen eine der Schubladen und streckte ihren müden Körper.
Ihr fielen vor Müdigkeit und Erschöpfung fast die Augen zu.
Das belegte Sandwich aß sie ohne jegliches Hungergefühl.
Doch die behagliche Wärme vom Wohnzimmer aus, brachte ihr das Wohlbefinden zurück.
Obwohl es Sommer war, waren die Nächte meistens frisch. Pamela hatte den Kamin mit einigen trockenen Holzscheiten befüllt, die eine behagliche Wärme ausstrahlten. Die purpurnen Flammen der Holzscheite, züngelten an der Scheibe des Ofens entlang.
Glutrot und irgendwie beruhigend, loderten sie in sprühenden Funken auf.
Pamela schritt auf den mit einer Sitzbank umrandeten Ofen zu, um ihn noch einmal, mit einigen Holzscheiten zu befüllen.
Heute Nacht, wollte sie lieber, in ihrem Wohnzimmer übernachten.
Denn sie würde in ihrem Schlafzimmer, kaum ein Auge schließen können.
Teilnahmslos starrte Pamela auf das Telefon. Wann zum Teufel, meldete sich Steve endlich?
Seine letzten Worte, die sie von unterwegs von einem Telefonat mit ihm entlockte, waren wie aus ihrem Gedächtnis gelöscht.
Gehirnnebel machte sich in ihrem Kopf breit.
Doch jetzt, fiel es ihr, wie Schuppen von den Augen:
Steve erwähnte eine Geburtstagsparty, bei der er eingeladen war.
Dann musste sie sich eben zusammenreißen, um den anderen Morgen abzuwarten.
Bestimmt floss reichlich Champagner, auf dieser feuchtfröhlichen Fete.
Seinem heißgeliebten Cocktail, war Steve Goldman garantiert nicht abgeneigt.
Steve, hatte nebenbei, so etwas wie eine Fruchtbowle mit Champagner, Weintrauben und Ananas erwähnt.
„Na klasse…“, dachte Pamela beunruhigt. Entnervt sprach sie laut vor sich hin:
„Steve mein Teuerster, bitte trinke nur das Nötigste und schlafe gut deinen Rausch aus. Sonst kann ich morgen für nichts garantieren.“
Ihre Nerven vibrierten und waren zum Zerreisen angespannt.
Dieser gefährliche Mann, konnte jederzeit wiederkommen!
Pamela lugte vorsichtig in den Garten hinaus.
Angespannt biss sie in ihrem Daumennagel. Sie lauschte. Doch alles blieb ruhig!
Es hätte gestern, ein so wunderbarer Abend werden können, wäre dieser elende Kerl nicht bei ihr aufgetaucht.
Alles Schöne, hatte er ihr, bei ihrer Rückkehr ihres Zuhauses vermasselt.
Hell brannten die Laternen im Garten. Sie gaben unterschiedlich verteilt, helles Licht ab und funktionierten mit Solarstrom.
Die verflixte Automatik der Fernanlage zur Schließung des Tores, klemmte noch immer.
Die Fernbedienung klappte einfach nicht, wenn sie den Knopf der Alarmanlage drückte, geschweige um es sicher zu schließen.
Pamela, musste das Problem, unbedingt ihrem Vermieter melden. Zaudernd spähte sie immer wieder auf das gesamte Grundstück.
Bei der Dienststelle der Polizei, wollte Pamela, erst am anderen Morgen persönlich vorsprechen.
Es konnte ja sein, dass sie den einen, oder anderen Kollegen, von ihrem ehemaligen Job als Polizistin erkannte.
Müde und abgeschlagen, wollte sie endlich schlafen gehen.
Pamela schlich zum Sofa, das einer Insel glich und richtete, die mit Cordstoff bezogenen Kissen.
Das weiche Ledersofa, jenes wie eine Insel wirkte, stand mittig im Raum. Es besaß einen kaffeebraunen Überzug und harmonierte mit dem runden Couchtisch, der auf der Tischplatte aus Erlenholz eine Öffnung für Zeitschriften und Prospekte enthielt.
Pamela hatte einen Teil darin mit Sand und Steinen von ihrem letzten Urlaub aus Griechenland befüllt.
Nebenbei blätterte sie eine Frauenzeitschrift durch.
„Die Cosmopolitan“, ein sehr bekanntes Blatt von Deutschland aus importiert.
Es enthielt die wichtigsten Themen vom heutigen Monat bereit. Die Zeitschriften lagen zu einem Dutzend übereinandergestapelt.
„The Times“, ein noch bekannteres Tagesblatt aus London faszinierte sie immer wieder aufs Neue.
Pamela legte sich eine leichte Decke aus Baumwolle bereit und raffte von dem Sofa einige kleine Schmetterlingskissen zusammen.
Der weiche Stapel, musste ihr heute als Kopfkissen dienen. Sie versuchte einzuschlafen, was ihr so gar nicht gelingen wollte. Die Fernbedienung vom Plasma - Fernseher lag auf dem Couchtisch. Wie unter einer seltsamen Anspannung, drückte Pamela auf den Einschaltknopf der Fernbedienung.
Ein Programm nach dem anderen, zappte sie durch. Doch mit einmal, wurde Pamela hellhörig.
Die Themen des Tages, gingen stündlich durch das Programm. Eine aktuelle Reportage ließ sie hellwach aufschrecken.
Ein bekannter Sender dieser interessanten Reportage, erwähnte gerade einen gesuchten Mörder.
Er stammte aus der Nähe Bostens und trug den Namen Brad Perez.
Der gefährlich aussehende Mann, war aus einer Heilanstalt für Psychisch Kranke entflohen.
Das Dokument, dass die Reporterin in ihren Händen hielt, zeigte auf einen Verbrecher, der knapp um die fünfzig Jahre alt war.
Die junge Frau bemerkte kaum, dass sie am ganzen Körper zitterte. Der Schock über das Profils des Mannes, ließ sie bis ins Mark erschaudern.
Es war genau der irre Kerl, der ihr Grundstück betreten hatte. Es folgten noch weitere Themen des Senders.
Doch Pamelas jetziger Brennpunkt, lag bei diesem Brad Perez.
Wankend stand sie auf, riss das Telefon vom Festnetz und wählte die Nummer vom FBI.
Ein gemütlich wirkender Mann meldete sich als Inspektor David Hamilton:
„Sie sprechen mit dem Vorgesetzten des FBI.
Was kann ich für sie tun?“
„Hi, hier spricht Pamela Gray!
Ich habe ein deutliches Problem mit einem nicht unbekannten Mann. Ich habe ihn vorhin im Fernsehen wiedererkannt!
Er verfolgt mich hartnäckig und ich weiß nicht einmal, was dieser seltsame Mann, von mir möchte. Seit ich von einer geschäftlichen Reise aus Boston zurückkehrte, habe ich das Gefühl, meines Lebens nicht mehr sicher zu sein.
Es ist ein sehr großer Mensch, der eher, wie ein Riese aussieht.
Er stalkte mich bis vor meinem Grundstück und hat er es sogar noch betreten. Was soll ich nur tun, um ihn nicht, in die Hände zu fallen?“
Auch den vorläufigen Fernsehbericht erwähnte Pamela dem Beamten. Hamilton hörte direkt die Verzweiflung in der Stimme der jungen Dame. Dann antwortete er mit sehr sanftem Unterton:
„Bitte Miss Gray, bleiben sie erstmal ganz ruhig! Wenn dieser Kerl nochmals auftaucht, scheuen sie sich nicht, Hilfe vom FBI anzunehmen."
Dienstlich und nach Vorschrift, notierte er sich Pamelas Aussage.
Sogleich am nächsten Morgen um 07:30 Uhr bei der Dienststelle des FBI, sollte sie ihrer wichtigen Aussage nachkommen.
Der Inspektor entschuldigte sich dafür, nicht eher Zeit für die junge Frau zu haben.
Bereits andere Personen, hatten diesen Perez angeblich in der Stadt gesehen.
Noch, hatte die Polizei keine handfesten Beweise dafür.
David Hamilton war gespannt, was ihm die junge Dame zu sagen hatte. Pamela verabschiedete sich erleichtert.
Mit einem kurzen `Bye`, beendete sie das für sie so wichtige Telefonat.
Langsam beruhigte sich auch ihr rasender Puls. Wenn sie sich keine Hilfe holte, drehten ihre vibrierenden Nerven womöglich noch durch.
Pamela zappte sich durch etliche Programme, dennoch langweilte sie der Sender.
Nichts sprach ihr noch zu. Noch nicht einmal die langweiligen Soaps, an dem das künstliche Gelächter vom Band kam.
Das was sie in dieser Reportage gesehen hatte, würde sie die halbe Nacht beschäftigen.
Sie wagte noch einmal den Blick nach draußen, mitten zum Garten hin und bemerkte einen Schatten, der über ihr Grundstück huschte.
War es Einbildung? Oder nur eine rasche Sinnestäuschung? Wieder einmal, ging Pamela einem raschen Hirngespinst auf den Leim.
Ach nein, es war nur die streunende Katze des Nachbargrundstücks.
Sie hatte sich irgendwoher eine Maus gefangen und jagte sie, wie eine Katze nur Mäuse jagen konnte.
Die Katze stob davon und verschwand zwischen den Brombeerhecken.
Endlich übermannte sie der gnädige Schlummer.
Pamela schob sich die Schmetterlingskissen zurecht und faltete die Decke in der Mitte zusammen.
Die Baumwolldecke fiel groß aus.
Für das große Sofa, dennoch ideal!
Die kleine Leuchte, die neben dem Fernseher stand, gab ihr ein Gefühl von Geborgenheit.
Die Helligkeit tat ihr gut und beruhigte ihre angespannten Nerven.
Die Vorhänge beider Fenster, schlossen mit Zugkordeln sicher vor...
Erscheint lt. Verlag | 8.12.2023 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Essays / Feuilleton |
Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater | |
Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre | |
Schlagworte | Allee • Bekannte • Bob Black • Boston • Brad Perez • Cooper • Dachboden • David Hamilton • Episoden • FBI • Flucht • Garten • Grundstück • Hamilton • Hohe Mauer • Holztreppe • Igel • Inspektor • Journalistin • Keller Fenster • Kommissar • Krimi • Kriminalamt • Leutnant • Mauer • Mörder • Müllberg • Müllsäcke • Ohnmacht • Opfer • Pamela • Pamela Gray • Park • Parkbank • Party • Perez • peter cooper • Sohlen • Steve • Steve Goldman • Tageszeitung • Thriller • Thriller/Krimi • Totschlag • Truhe aus Holz • Überarbeitet: 2023 • Verfolgung |
ISBN-10 | 3-7554-3221-8 / 3755432218 |
ISBN-13 | 978-3-7554-3221-0 / 9783755432210 |
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