Misfits Academy - Als wir Helden wurden (eBook)

Auftakt der atemberaubenden Urban-Fantasy-Reihe.

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023
512 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-30212-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Misfits Academy - Als wir Helden wurden - Adriana Popescu
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Fünf Teenager - fünf Superkräfte - eine mysteriöse magische Academy
***Je nach Verfügbarkeit wird das Buch mit oder ohne Farbschnitt geliefert. Der gestaltete Buchschnitt ist auf eine limitierte Stückzahl begrenzt.***

Menschen, die mit dem Skill-Gen geboren werden, haben besondere mentale Fähigkeiten. Damit kann man Gutes tun oder eben Mist bauen. Wer auf der Misfits Academy landet, hat definitiv gewaltigen Mist gebaut. So wie Taylor, die sich für coole Insta-Bilder mal kurz nach Dubai teleportiert, oder Eric, der Gefühle steuern kann und sich als Happy-Feelings-Dealer auf dem Schulhof eine goldene Nase verdient hat. Zusammen mit June, Dylan und Fionn sind sie deswegen zur Misfits Academy auf Guernsey geschickt worden. Doch wider Erwarten werden die fünf Nachwuchshelden Freunde und beginnen einander das Geheimnis ihrer jeweiligen Skills zu enthüllen. Doch dann ereignen sich an der Schule mysteriöse Vorkommnisse und das junge Team muss sich einer Prüfung auf Leben und Tod stellen ...
Der packende Auftakt einer mitreißenden Urban-Fantasy-Reihe mit toughen Charakteren und einem faszinierenden Setting: Willkommen an der Misfits Academy!

Adriana Popescu, in München geboren, liebt Geschichten in allen Formen und Farben - ob als Fernseh-Drehbuchautorin oder als Autorin mehrerer renommierter Buchverlage. Wenn sie nicht gerade ihre Finger über die Tastatur sausen lässt, träumt sie von einem Haus am Lago di Garda oder verliert bei Spieleabenden, um weiterhin Glück in der Liebe zu haben. Sie lebt mit Mann, Hund und großer Begeisterung in Stuttgart.

Kapitel 1


Taylor

Wer hätte je gedacht, dass man von Chicago aus das Meer am Venice Beach sehen kann?

Na ja, zumindest fast.

Die Luft schmeckt hier tatsächlich salzig, die Sonne scheint sanft auf meine nackten Beine, und ich kann noch immer nicht so recht begreifen, dass ich bis vor ein paar Minuten daheim in Chicago war. Im Physikunterricht bei Mr Horner, dem absoluten Endgegner an einem Montag. Es kann mir also eigentlich keiner übel nehmen, dass ich mich gegen die Elektrizitätslehre und für eine Runde Rollerblades die Promenade am Strand entlang entschieden habe.

Irgendeine Entschuldigung wird mir schon einfallen. Lebensmittelvergiftung oder Migräne. Die Unterschrift meiner Mutter beherrsche ich inzwischen so gut, dass ich damit sogar einen Kreditantrag in ihrem Namen unterschreiben könnte, und niemand würde es merken.

Obwohl ich hier bin, wandern meine Gedanken doch wieder zurück nach Chicago, in unser Haus, zur Schule und wie verdutzt die Gesichter meiner Schulfreunde wären, wenn sie wüssten, wo ich jetzt bin. An diesem Strand, wo alles wie durch einen Instagramfilter wirkt. Die Palmen, der Sandstrand, der Himmel, der sich langsam pink färbt, die sonnengebräunten Menschen, die in der Sonne liegen, im Skatepark Tricks üben oder im Ozean auf die perfekte Welle warten.

Es riecht nach Sonnenmilch und fettiger Pizza, die an einem kleinen Imbiss direkt neben einem Laden für Surf­artikel verkauft wird. Irgendwo läuft Musik, liefert den perfekten Soundtrack für diesen sonnigen Spätnachmittag am Meer. Heute hätte ich mir wirklich keinen besseren Ort für meinen Ausflug aussuchen können. Den Donutsladen in der Nähe des Parkplatzes habe ich schon hinter mir gelassen, rolle entspannt am Skatepark vorbei die Promenade entlang in Richtung Pier. Der Strand erstreckt sich zu meiner Rechten, so weit das Auge reicht. Die Rettungsschwimmer-Häuschen stehen vereinzelt im Sand, dazwischen letzte Beachball-Matches und Familien, die langsam ihre Handtücher einsammeln. All meine Sorgen sind so weit weg.

Mein Lächeln wächst mit jedem Meter, den ich auf den Rollerblades zurücklege, der warme Wind kitzelt meine Haut ganz sanft und nicht so stürmisch wie daheim. Man nennt Chicago nicht umsonst The Windy City und an manchen Tagen macht das Wetter diesem Spitznamen alle Ehre. Ob ich vielleicht irgendwann hier in Los Angeles lebe? Denn wenn ich in den letzten Wochen eines gelernt habe, dann, dass ich überall sein kann, wo ich will.

Und wo die Sonne scheint.

Ein heftiger Schlag an meiner linken Schulter bringt mich aus dem Gleichgewicht und ich rudere hektisch mit den Armen, suche Halt und greife doch nur ins Leere. Im letzten Moment verlagere ich mein Gewicht zur Seite und stürze statt auf den Asphalt unter meinen Rollen seitlich in den Sand direkt neben der Promenade, wo ich eine formvollendete Bruchlandung hinlege.

Heiß und rau fühlt sich der Sand unter meinen Händen und Knien an und doch wie ein dankbarer Untergrund für einen Sturz.

»Verzeihung.« Ein junger Mann taucht neben mir auf, sein weißes, blütenreines Hemd blendet mich einen Moment, als ich meine Hände und Knie abklopfe und versuche, zurück auf die Beine zu kommen.

»Ist ja nichts passiert.«

Da tritt eine Frau neben den jungen Mann, von einem Lächeln auf ihrem Gesicht fehlt allerdings jede Spur. Auch sie trägt ein weißes Hemd, dazu dunkle Stoffhosen. Beides sieht zu warm für die Hitze des Tages aus. Ihr Blick mustert mich genau, was ein ungutes Gefühl in meinem Magen weckt. »Wir können dir helfen.«

»Nein, geht schon, danke.«

Immerhin stehe ich wieder und will auch schon weiter, als sie mir direkt in den Weg tritt.

»Es gibt Heilung.«

Heilung? Erst jetzt fällt mir die Broschüre in ihrer Hand auf, Werbung für eine Klinik. Future-Skill-Clinic, und mir dämmert so langsam, dass sie mich beobachtet haben müssen. In manchen Foren wird vor solchen Kliniken gewarnt, Gruselgeschichten machen die Runde. Jetzt lächelt die Frau doch, aber es wirkt nicht gerade besonders freundlich. Sie hält mir eine dieser vierfach gefalteten Broschüren ent­gegen.

»Lass dich doch zumindest informieren.«

Mein Blick fällt auf die kleinen Namensschilder an ihren Brusttaschen, die mir verraten, dass es sich bei den zwei Leuten um Chuck und Karen handelt. Und dass sie zu den Skillz-Huntern gehören. Alle meine inneren Warnsignale schlagen Alarm.

»Danke, aber das ist nicht nötig. Fühle mich prächtig.«

Nur nichts anmerken lassen, das predigt Dad schließlich immer. Kopf runter. Blickkontakt vermeiden und weitergehen.

»Das meinen wir nicht.« Karen versperrt mir den Weg nun offensiver und schenkt mir ein zahnpastawerbungswürdiges Lächeln, während ihre Augen unverändert kühl bleiben. »Du und deinesgleichen, ihr könnt Hilfe bekommen.«

Sie hält mir wieder die Broschüre entgegen, aber ich weiche zurück, als wäre das dünne Heftchen giftig. Die Future-Skill-Clinic und ihr kleines Logo einer Doppelhelix wirbt für eine angeblich bessere Zukunft. Doch ich will nur weg hier und sehe mich einen Moment Hilfe suchend um. Aber alle anderen Spaziergänger, Touristen und Skater nehmen mich nicht mal wahr, ich bin ihnen keinen zweiten Blick wert. Anders als den beiden vor mir, die mich so offensichtlich durchschauen, dass mein Herz einige Schläge verpasst und aus dem Rhythmus kommt.

Doch statt mir die Unsicherheit anmerken zu lassen, knipse ich mein unschuldigstes Lächeln an und verfalle in eine säuselige Kleinmädchenstimme. »Vielen Dank für das Angebot, aber ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, und bin auch schon wieder weg.«

Ärger kann ich mir nämlich nicht leisten, immerhin sollte besser niemand von meinem Blitzausflug an die Westküste erfahren – schon gar nicht meine Eltern. Doch bevor ich mich an dem Pärchen vorbeischieben kann, packt die Frau meinen Arm.

Fester als nötig. Ihr Lächeln ist wie weggeblasen, als sie sich zur mir beugt, ihre Stimme nur noch ein eisiges Flüstern.

»Ihr breitet euch überall aus, verseucht unsere Schulen, unsere Städte, drängt euch in die Politik und wollt uns weismachen, dass das alles ganz normal wäre.«

Ich für meinen Teil dränge mich nirgendwohin, ganz im Gegenteil, ich versuche mich sogar aus dem Klammergriff der Frau zu lösen, aber sie hält mich nur noch fester.

»Du kommst jetzt erst mal mit uns mit, wir werden dir schon helfen.«

»Was?«, keuche ich fassungslos.

Der Typ grinst mich harmlos freundlich an, was mich aber nicht im Geringsten beruhigt. »Wir haben dich gesehen. Wir wissen, was du bist.«

Die besitzergreifende Karen hält mich so fest, dass ich nicht einfach abhauen kann, und plötzlich ist da eine tiefe Abscheu in ihren Augen, die einzig und alleine mir gilt. Es muss hier am Strand über dreißig Grad haben, aber trotzdem breitet sich eine eiskalte Gänsehaut rasend schnell auf meinem Körper aus.

»Du bist eine von ihnen

War ich so unachtsam? Bisher ist doch immer alles gut ­gegangen, niemand hat mich bemerkt – nicht mal meine ­Eltern ahnen was von meinen Ausflügen –, und jetzt stehen diese zwei Menschen vor mir und scheinen alles zu wissen. Ob sie mir schon länger folgen? Ob sie wissen, dass ich vor ein paar Minuten noch in Chicago war?

»Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden.«

Dabei weiß ich das genau. Sie sind Hunter, und wenn man den Gerüchten, die im Internet kursieren, glauben darf, verschwinden ziemlich viele Skill-Teens spurlos von der Straße oder auf dem Nachhauseweg. Ich will mir gar nicht ausmalen, was mit ihnen passiert. Karen und Chuck sehen in ihrer schicken kleinen Uniform absolut harmlos aus. Nur sind sie genau das überhaupt nicht.

Mein Herz will in den Streik treten, aber das anrauschende Adrenalin hält es fleißig am Schlagen, als ich zwischen den beiden vor mir hin- und herschaue.

»Ich informiere die anderen, Karen.«

Karen nickt, und Chuck will nach seinem Handy greifen, als ich begreife, dass so ein Anruf das jähe Ende meiner Ausflüge bedeuten würde – wenn nicht Schlimmeres.

»Hören Sie …« Lächeln ist noch immer die beste Waffe, dazu ein unschuldiger Augenaufschlag. Ich bin eine harmlose Schülerin, die hier sicher keinen Ärger will. »… es tut mir wirklich leid, wenn ich Sie irgendwie verärgert habe, aber –«

»Uns kannst du nicht einfach so täuschen. Solche wie du gehören aussortiert.«

War da nicht eben noch von Heilung die Rede?

Chuck, ganz ohne sein breites Lächeln, verliert ebenfalls die Geduld mit mir und drückt die erste Taste auf seinem Handydisplay, als alles um mich herum langsamer wird. So langsam, dass ich zwar noch in Zeitlupe sehe, wie er auch die zweite Ziffer drückt, doch dann setzt die Dunkelheit ein, und ich schließe die Augen, denn nun kann nicht mal mehr ich aufhalten, was gerade in Gang gerät.

Denke an einen anderen Ort, Taylor, konzentriere dich.

Aber mein Kopf ist wie leer gefegt, nicht mal die Umrisse meines eigenen Zimmers wollen mir noch in den Sinn kommen, nur der Skatepark wird vor meinem inneren Auge lebendig. Dort, wo ich die Jungs und Mädchen dabei beobachtet habe, wie sie waghalsige Tricks vollführt haben. Er ist nah genug und ausreichend weit von dieser Bekehrungs-Katastrophe entfernt.

Skatepark. Bunte Skateboards, der Geruch von...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2023
Reihe/Serie Die Misfits-Academy-Reihe
Die Misfits-Academy-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2023 • ab 14 • Abenteuer-Fantasy • Anna Benning • cloak and dagger • Dark Sigils • Diversity • eBooks • emily seymour • Fantasy • Fantasy Neuerscheinung 2023 • found family • Friends to Lovers • Harper Green • Homosexualität • Internat • Jennifer Alice Jager • Jugendbuch • Jugendbücher • Kinderkrimi • Legend Academy • LGBTQ • My Hero Academia • Neuerscheinung • School for Good and Evil • she falls first, but he falls harder • Superhelden • The Atlas Six • titans • Umbrella Academy • Urban Fantasy • vortex • Young Adult
ISBN-10 3-641-30212-9 / 3641302129
ISBN-13 978-3-641-30212-2 / 9783641302122
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