Wild Is the Witch. Verfluchte Nähe -  Rachel Griffin

Wild Is the Witch. Verfluchte Nähe (eBook)

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2023 | 1. Auflage
368 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-96052-327-7 (ISBN)
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Verhexte Leidenschaft Die 18jährige Iris ist eine Hexe. Nach einem tragischen Unglück eröffnet sie mit ihrer Mutter an der amerikanischen Westküste eine Station für verletzte Wildtiere. Iris schwört sich, dass nie wieder jemand erfahren darf, dass sie und ihre Mutter Hexen sind. Ihr Praktikant Pike Alder, der hexenhassende angehende Ornithologe, ist ihr mehr als nur ein Dorn im Auge. Als er eines Tages eine total verletzende Bemerkung über Hexen macht, schreibt sie einen Fluch, der Pike in eine Hexe verwandeln soll. Nun gerät alles außer Kontrolle. Um Pike zu retten begeben sich die beiden auf einen unfreiwilligen Campingtrip tief in die Wälder der Pazifikküste. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Eule, die Pike das Leben kosten könnte. Während sie den Gefahren der Wildnis trotzen, merken sie, dass sie doch mehr verbindet als zunächst angenommen. Iris muss entscheiden, wie weit sie gehen will, um ihre Geheimnisse zu bewahren... Der TikTok-Hit! - Romantasy vom Feinsten: Ein Pageturner voller Hexen, Magie und Liebe. - Die Sensation in der BookTok-Community: Von New York Times-Bestsellerautorin Rachel Griffin. - Alle angesagten Tropes in einem Buch: Enemies-to-Lovers, Forced Proximity und Only one Bed. - Trendthema Hexen: magisch und empowernd für Fantasy-Fans ab 14 Jahren. - Atemberaubendes Setting: die Liebesgeschichte zwischen einer Hexe und einem Menschen vor der Kulisse des nordamerikanischen Olympic-Nationalparks.Das immersive Fantasyabenteuer von Bestsellerautorin Rachel Griffin zieht Leserinnen und Leser in seinen Bann. Die BookTok-Community feiert diesen New York Times-Bestseller auf TikTok. Ein spannender Pageturner voller Magie! Ein tolles Buch für Hexenbegeisterte und Fantasy-Fans ab 14 Jahren.

Die New York Times-Bestsellerautorin Rachel Griffin ist an der Westküste Nordamerikas aufgewachsen. Dort lebt sie auch heute mit ihrem Mann, einem Hund und einer wachsenden Sammlung von Zimmerpflanzen.

Die New York Times-Bestsellerautorin Rachel Griffin ist an der Westküste Nordamerikas aufgewachsen. Dort lebt sie auch heute mit ihrem Mann, einem Hund und einer wachsenden Sammlung von Zimmerpflanzen.

1


Zwei Jahre später

Wieder beobachtet mich die Eule. Die meisten Eulen haben Augen, die wie Feuer leuchten – rot, gelb, orange. Nicht aber der Fleckenkauz. Der Fleckenkauz hat pechschwarze Augen, und obwohl er angeblich nachtaktiv ist, weiß er Tag und Nacht, wo ich bin.

Er hat sich sofort für mich interessiert, nachdem wir ihn in unser Wildgehege gebracht hatten. Mom sagt, das sei ein gutes Zeichen, schließlich sind Eulen den Hexen heilig.

Trotzdem läuft mir jedes Mal, wenn ich seine Augen auf mir spüre, ein Schauer über den Rücken. Als sei er vielmehr ein Unheilsbote.

Er sitzt auf dem Ast einer alten Tanne, und wir sehen uns eine Weile an. Als sich das Unbehagen in meinem Magen ausbreitet, wende ich mich ab. Eine feuchte Nase tippt gegen meine Fingerspitzen, und ich blicke auf Winter hinab. Sie ist meine treue Beschützerin, seitdem Mom und ich vor zwei Jahren hierhergezogen sind. Winter beobachtet die Eule mit wachsamen Augen.

»Diese Wölfin würde ihr Leben für dich geben«, sagt Pike hinter mir. Es klingt wie ein Vorwurf, als ob ich Winter mit einem Zauber dazu gebracht hätte, mich zu lieben. Ich drehe mich um und täusche ein Lächeln vor.

Pike Alder weiß nicht, dass ich eine Hexe bin, und selbst wenn er es wüsste – ich würde niemals Magie anwenden, um Zuneigung zu erzwingen.

Winter liebt mich, weil sie spürt, dass sie mir vertrauen kann.

»Ich weiß.« Ich tätschele Winters Kopf, und sie schließt ihre Augen. Auch ich würde mein Leben für sie geben, doch das würde sie niemals zulassen.

Pike runzelt die Stirn, wobei er seine Kiefer aufeinanderpresst und seine Lippen verzieht, als ob er etwas nicht ganz verstanden hätte. Ich merke, wie er versucht, aus mir schlau zu werden, wie er mich durch die Gläser seiner Brille mit dem Schildpattrahmen mustert. Also sage ich etwas, um seine Gedanken zu unterbrechen.

»Was gibt’s?«

Er legt den Kopf schief. Egal, was er sagen wird, ich werde es hassen. »Ich dachte nur, du würdest gerne wissen, dass ich auf unseren Bewertungsbögen wieder einmal besser abgeschnitten habe als du.« Er sagt es beiläufig, aber seine Brust hebt sich beim Sprechen.

Ich versuche, möglichst gleichgültig auszusehen, und hoffe, dass Pike nicht bemerkt, wie mir die Hitze den Nacken heraufkriecht. Ich habe hart trainiert, um vor den Besucherinnen und Besuchern unseres Wildgeheges frei sprechen zu können, aber Pike ist ein echtes Naturtalent. Ich gebe es ungern zu, aber er ist gut darin. Großartig sogar.

Und das weiß er.

»Gratuliere«, sage ich und versuche, mir meine Beschämung nicht anmerken zu lassen.

Ich kraule Winter noch einmal kurz, bevor ich an Pike vorbeigehe und mich auf den Weg zum Besucherbüro mache. Es ist bewölkt, über den Bäumen hängt eine schwere graue Decke, und die feuchte Luft verspricht baldigen Regen. Ich schlage den Weg durch den Fichtenwald ein. Überall liegen braune Zapfen, die unter meinen Schritten knirschen.

»Ich könnte dich bei deiner nächsten Tour begleiten und dir Tipps geben«, sagt Pike und passt sich an mein Schritttempo an. »Du weißt schon, Notizen machen, korrigieren, wenn du etwas falsch machst, dir danach Feedback geben. Nächste Woche ist Springbreak, ich hätte also Zeit.«

»Sehr großzügig«, bemerke ich und streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ist wirklich schon Springbreak?«

»Ja. Eine ganze Woche lang jeden Tag acht Stunden mit dir zusammen.«

»Na toll.«

»Du liebst es doch, wenn ich hier bin.«

»Interessante Wortwahl«, sage ich, drehe den Außenwasserhahn auf und spüle den Dreck von meinen Stiefeln. Pike tut es mir gleich, dann folgt er mir in das kleine Holzgebäude, das uns als Büro dient. Es verströmt immer noch den Duft der Kiefer, aus der es gebaut wurde. Unter mir ächzt der Holzboden, als ich eintrete.

»Ach komm, Iris. Ohne mich würdest du dich doch langweilen. Außerdem tut dir ein bisschen freundschaftliche Konkurrenz gut. Du würdest es hassen, wenn jemand denken würde, du hättest dir deinen Job hier nicht verdient.« Er zwinkert mir zu und geht in das hintere Büro, bevor ich etwas erwidern kann.

Pike macht mir das Leben schwer, weil das Wildgehege die gemeinnützige Einrichtung meiner Mutter ist. Aber er weiß, dass ich besser als alle anderen mit Tieren umgehen kann. Er geht aufs College, weil er Ornithologe werden und sein ganzes Leben dem Studium der Vögel widmen möchte. Aber seine Lehrbücher und Ferngläser sind nichts im Vergleich zu meiner Magie.

Von der weiß er natürlich nichts.

Es ist seine Arroganz, die mich stört. In der Natur geht es ums Gleichgewicht, aber Pike läuft herum, als gehöre ihm die ganze Welt. Er kennt weder Demut noch Ehrfurcht, respektiert nicht den natürlichen Kreislauf unter ihm, weil er glaubt, ganz oben zu stehen.

Nur ein einziges Mal würde ich ihm gern all das zeigen, das er nicht kennt, die vielen Facetten des Universums, die er verpasst, weil er keine magische Wahrnehmungsfähigkeit besitzt. Aber nichts in der Welt würde mich dazu bringen, einen anderen Menschen an meinen Geheimnissen teilhaben zu lassen, nicht einmal meine unüberwindbare Abneigung gegen Pike Alder.

Mit einem tiefen Seufzer mache ich mich ans Aufräumen. Ich sammle die Besucherformulare der letzten Führung ein und packe die nicht benötigten Broschüren weg. Ich wische die Glasvitrine ab, in der das Merchandise unseres Foggy-Mountain-Wildgeheges aufbewahrt wird, und ignoriere Pike, als er hinausgeht und den Fernseher an der Wand anstellt.

Wir benutzen ihn eigentlich nur, um den Besuchergruppen ein kurzes Video vorzuführen, in dem der Zweck des Wildgeheges erklärt wird, aber Pike zieht Hintergrundgeräusche der Stille vor. Ich blende sie normalerweise aus, aber jetzt tönt laut und deutlich das Wort »Hexe« aus dem Lautsprecher, gefolgt von einem Namen – einem Namen, der schwer auf meiner Brust lastet, als sei er ein Ding, sperrig und schmerzhaft.

Bilder von jener Nacht am See überfallen mich, und ich kneife meine Augen zusammen, um sie zu vertreiben. Aber sie kommen immer wieder und wieder, als wären sie der einzige Film in einem Nonstop-Kino. Ich zwinge mich, weiter meiner Arbeit nachzugehen, und achte darauf, dass Pike nicht merkt, wie sehr ich an jedem Wort des Nachrichtensprechers hänge.

Doch umsonst. Meine Handgriffe verlangsamen sich, während ich aufmerksam dem Bericht lausche, und dann schaue ich zum Bildschirm hinüber.

»… eine vorzeitige Entlassung gewährt. Amy Meadows wurde vom Gericht wegen fahrlässiger Tötung verurteilt und vom Hexenrat ihrer magischen Fähigkeiten enthoben …«

Ich atme aus und merke, dass die Erinnerung an diese Nacht plötzlich etwas weniger auf mir lastet. Die vorzeitige Entlassung ist bewilligt worden. Amy darf nach Hause.

»Schlechte Entscheidung«, sagt Pike leise und sieht kopfschüttelnd auf den Bildschirm.

Der Glasreiniger gleitet mir aus den Fingern und fällt zu Boden. Schnell hebe ich ihn wieder auf und versuche, die Beklemmung in meiner Brust loszuwerden. Ich sprühe noch etwas Flüssigkeit auf die Vitrine und wische sie in schnellen Kreisbewegungen ab, dann dasselbe noch mal.

»Denen ist nicht zu trauen«, sagt Pike. Dann, nach einem Moment, ertönt seine Stimme direkt hinter mir. »Ich glaube, jetzt ist es sauber.«

Ich zucke zusammen, weil er mir so nah ist, und lasse fast wieder die Flasche fallen. Ich will ihm sagen, dass er sich irrt, dass es eine Zeit gegeben hat, in der ich Amy alles anvertraut habe. Aber es wäre gefährlich, ihn merken zu lassen, wie sehr ich von der Nachricht über eine Hexe betroffen bin, also stehe ich auf und sage: »Ich habe wieder mal mehr Arbeit, weil du nicht richtig geputzt hast.«

»Ich glaube, ich weiß, wie man Glas reinigt«, entgegnet Pike.

Ich zeige auf die obere Ecke der Vitrine, wo Pike sich gern beim Putzen abstützt. »Deine Fingerabdrücke sind so deutlich, dass ich sie ausschneiden und deiner Mutter als Weihnachtsbaumschmuck schenken könnte.«

Pike lacht, aber ich konzentriere mich schon wieder auf den Fernseher. Die Sendung geht weiter, und Pikes Worte hallen in meinem Kopf nach.

Schlechte Entscheidung.

Denen ist nicht zu trauen.

Die Tür geht auf, und Mom kommt herein. Als würde sie sicherstellen wollen, dass ich nichts sage, was ich später bereuen werde.

»Also wirklich, Pike! Du weißt, wie sehr ich es hasse, meinen Tag mit Nachrichten zu beenden.« Mom gibt ihm einen Klaps auf den Arm und schaltet den Fernseher aus, wobei sie mit einem vielsagenden Blick in meine Richtung schaut.

»Tut mir leid, Isobel«, sagt er. »Ich war gerade dabei, zu gehen.«

»Dann bis morgen«, erwidert Mom und verschwindet im Hinterzimmer.

Pike ist schon fast aus der Tür, als er sich noch mal umdreht. »Mist, ich habe vergessen, das Faultiergehege sauber zu machen.« Dabei wirft er mir einen übertrieben entschuldigenden Blick zu, der alles andere als aufrichtig ist. Er sieht auf seine Uhr und schüttelt den Kopf. »Ich habe noch etwas vor und bin schon spät dran. Das macht dir doch nichts aus, oder, Gray?« Sein Gesichtsausdruck verrutscht, und die rechte Seite seines Mundes hebt sich zu einem Grinsen.

»Ich würde dir vielleicht glauben, wenn du es in diesem Monat nicht schon das dritte Mal vergessen hättest«, erwidere ich. »Und ja, es macht mir etwas aus.«

»Warum? Musst du irgendwo hin?«

Ich knirsche mit den Zähnen und sage kein Wort. Er weiß, dass ich nie irgendwo hinmuss. Sein Grinsen wird noch breiter. »Hätte ich auch nicht gedacht«, sagt er. Damit hüpft er aus dem Büro und lässt die Tür hinter sich zufallen, sodass ein Schwall kalter Frühlingsluft...

Erscheint lt. Verlag 6.10.2023
Übersetzer Cornelia Stoll
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 • Die TikTok-Sensation aus den USA • Enemies-to-Lovers • Fluch • forced proximity • Für Fans von Chilling Adventures of Sabrina • Für Fans von Hex Hall und Lady of the Wicked • Hexen • Liebe zwischen Hexen und Menschen • Magie • Only one bed • Romantasy • Spannung • wie Everyflame und Witch Hunter • Young Adult • Zeitgenössische Liebesromane
ISBN-10 3-96052-327-0 / 3960523270
ISBN-13 978-3-96052-327-7 / 9783960523277
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