Der Tag, an dem ich in ein Märchen fiel -  Ben Miller

Der Tag, an dem ich in ein Märchen fiel (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
320 Seiten
arsEdition GmbH (Verlag)
978-3-8458-5246-1 (ISBN)
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Warmherziges Kinderbuch voller Fantasie, Magie und Abenteuer für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren Diese spannende Geschichte eignet sich für Jungs und Mädchen ab der 2. oder 3. Klasse. Das fantastische Abenteuer ist ein tolles Geschenk für Kinder ab 8 Jahren, ideal auch zum Vorlesen für die Jüngeren. Der Bestseller aus Großbritannien von Schauspieler und Kinderbuchautor Ben Miller  Lana und ihr großer Bruder Harrison haben früher immer gerne zusammen gespielt - bis Harrison beschlossen hat, dass er ab jetzt für solchen Kinderkram zu alt ist.  Bei einem Ausflug in den Supermarkt öffnet sich überraschend ein magisches Tor zur Märchenwelt. Lana stellt fest, dass Märchen eben nicht nur erfundene Geschichten sind und nicht nur 'Kinderkram' sind. Aber die Märchenwelt ist in großer Gefahr. Kann Lana ihren Bruder davon überzeugen, ihr zu glauben, bevor es zu spät ist? - Ein fantasievolles und zauberhaftes Buch mit dem Potenzial zum Kinderbuchklassiker  - Mit stimmungsvollen Illustrationen von Daniela Jaglenka Terrazzini  - Extra-Motivation: Zu diesem Buch gibt es ein Quiz bei Antolin

Ben Miller ist ein britischer Autor, Schauspieler und Regisseur. Am bekanntesten ist er in seinen Rollen als Rowan Atkinsons Handlanger in 'Johnny English', als Colonel in 'Paddington' und als Lord Featherington in 'Bridgerton'. Er hat mehrere Kinderbücher veröffentlicht, die in England die Bestsellerlisten gestürmt haben.

Kapitel 3


Kannst du mir etwas vorlesen?«, fragte Lana am Abend, als ihre Mutter sie ins Bett brachte. »Aus meinem neuen Märchenbuch?«

»Natürlich«, antwortete ihre Mutter, sobald sie endlich aufgehört hatte zu niesen. »Schauen wir doch mal, was wir hier haben … Zum einen Hänsel und Gretel. Die Geschichte handelt von einem Jungen und einem Mädchen, die sich im Wald verirren und dann ein Lebkuchenhaus entdecken.«

»Was für ein Glück«, rief Lana. »So ein Haus würde ich auch gern entdecken!«

»Oh, na ja, das dachten sich Hänsel und Gretel erst auch, allerdings war das bloß eine Falle.«

»Eine Falle?« Lana riss die Augen auf.

»Das Haus gehört einer Hexe, und sowie die Kinder am Lebkuchen knabbern, nimmt die Hexe sie gefangen, und die beiden stellen entsetzt fest, dass … äh …«

Lanas Mutter sprach den Satz nicht zu Ende.

»Dass was?«, hakte Lana nach.

»Dass die Hexe sie aufessen will«, antwortete ihre Mutter und fuhr eilig fort: »Die Geschichte ist ziemlich gruselig. Deswegen lesen wir Hänsel und Gretel besser nicht. Aber wie wäre es mit Rumpelstilzchen

»Rumpelwas?«, fragte Lana.

»Rumpelstilzchen. Hier, so sieht es aus.«

Lanas Mutter drehte das Buch herum, damit Lana das altmodische Bild sehen konnte. Sie erkannte die Gestalt sofort wieder.

»Das ist doch der Mann aus dem Supermarkt!«

Lanas Mutter lächelte sie an. »Mhm, stimmt, sieht ihm wirklich ein bisschen ähnlich, was?«

»Das sieht ihm nicht ähnlich«, widersprach Lana. »Das ist er.«

»Sicher, Liebes«, sagte ihre Mutter leicht herablassend. »Aber sei’s drum. Hier – hier spinnt er Stroh zu Gold.«

»Und wer ist das Mädchen?«, wollte Lana wissen.

»Das ist die Tochter des Müllers. Soweit ich mich erinnere, hat ihr Vater dem König erzählt, dass sie Stroh zu Gold spinnen könnte, was aber gelogen war. Er wollte bloß angeben. Allerdings sperrt der König die Müllerstochter daraufhin in eine Kammer voller Stroh und sagt, wenn sie das bis zum Morgen nicht zu Gold gesponnen hat, dann – äh …«

Wieder sprach die Mutter nicht weiter.

»Dann was?«, fragte Lana.

»Dann, äh – bringt er sie um«, antwortete ihre Mutter.

»Er bringt sie um

»Ja.« Allmählich fragte sich ihre Mutter, ob der Mann an der Kasse nicht doch recht gehabt hatte und die Geschichten für Lana ungeeignet waren. »Hör mal, vielleicht sollten wir uns für heute Abend ein anderes Buch aussuchen? Eins, was ein bisschen netter ist?«

»Aber was ist mit der Müllerstochter passiert?«, fragte Lana.

»Also«, antwortete die Mutter widerwillig, »kaum dass der König sich zurückgezogen hat, taucht Rumpelstilzchen auf und bietet ihr an, das Gold für sie zu Stroh zu spinnen, wenn sie ihm ihre Kette gibt. Sie willigt ein, und er spinnt das Stroh zu Gold. Am folgenden Morgen ist der König so beeindruckt, dass er die Tochter, statt sie freizulassen, in einen noch größeren Raum mit noch mehr Stroh sperrt. Sie soll das Ganze noch mal machen.«

»Und kommt der kleine alte Mann zurück?«

»Ja, und er hilft ihr erneut, diesmal für – ihren Ring. Stimmt, es war ein Ring.«

»Und lässt der König sie dann endlich gehen?«

»Äh, leider nicht.« Ihre Mutter blickte erneut leicht betreten drein. »Er sperrt sie in einen noch größeren Raum mit einer Riesenmenge Stroh. Allerdings besitzt sie nichts mehr, was sie Rumpelstilzchen als Gegenleistung für seine Hilfe anbieten könnte, deshalb fordert er – ihren erstgeborenen Sohn.« Eilig blätterte sie durch die Seiten. »Das ist auch kein sehr nettes Märchen. Willst du nicht doch lieber ein anderes Buch?«

»Nein«, sagte Lana. »Diese Märchen klingen viel spannender als die Geschichten, die wir sonst immer lesen. Was ist denn mit diesem hier?« Sie zeigte auf das Bild eines hübschen Mädchens, das von Rosen umrankt auf einem Bett lag.

»Das ist Dornröschen«, antwortete ihre Mutter. »Aber das kennst du doch, oder?«

Lana schüttelte den Kopf.

»Das war eins meiner Lieblingsmärchen, als ich noch klein war. Und ich glaube, das war nicht gruselig – zumindest nicht, soweit ich mich erinnern kann.«

»Das klingt doch gut! Können wir das zusammen lesen?«

»In Ordnung«, sagte Lanas Mutter. »Lesen wir ein Stück und schauen mal, ob diese Geschichte besser geeignet ist.«

Und dann las sie – äh, mehr oder weniger – das hier vor:

Es waren einmal ein König und eine Königin, die sich nichts sehnlicher als ein Kind wünschten. Doch sosehr sie auch hofften, sie bekamen keins.

Irgendwann waren sie so verzagt, dass sie sich mit anderen Dingen ablenken mussten. Der König richtete Wettkämpfe im Bogenschießen aus und die Königin ging schwimmen.

Eines Tages, als die Königin gerade mal wieder im Burggraben schwimmen war, sprang ein eigenartig rotäugiger Frosch aus dem Wasser und blieb am Ufer sitzen.

»Gute Nachrichten«, quakte der Frosch. »Noch ehe dieses Jahr zu Ende geht, werdet Ihr und der König eine Tochter bekommen. Sie wird Dornröschen heißen und all Eure innigsten Wünsche wahr machen.«

Und allem Anschein nach hatte der Frosch recht, denn ein paar Monate später ward dem Königspaar ein bildschönes Mädchen geschenkt.

Der König und die Königin waren so glücklich, dass sie beschlossen, eine große Feier auszurichten, um ihr Dornröschen aller Welt zu präsentieren.

Dazu wollten sie die wichtigsten Menschen im Königreich einladen, unter anderem die dreizehn Feen.

Nun weiß jeder, dass Feen ausschließlich von goldenen Tellern essen. Doch noch während das Königspaar die Einladungen schrieb, stellte der König fest, dass sie nur zwölf goldene Teller besaßen und dass sie auch keine Zeit mehr hatten, einen dreizehnten zu besorgen. Deshalb luden sie statt der dreizehn Feen lediglich zwölf ein.

Bald brach der Tag der großen Feier an, und nach dem Essen trat eine Fee nach der anderen vor, um Dornröschen zu beschenken.

»Süßes Dornröschen«, sagte die erste, »ich schenke dir —Schönheit.«

»Schönheit besitzt sie nun schon«, sagte die zweite, »deshalb schenke ich ihr — einen klugen Verstand.«

Es waren so viele Feen gekommen, dass ihnen alsbald die guten Gaben auszugehen drohten.

»Euer Kind besitzt nun schon Schönheit, Verstand, Charme, Anmut, Demut, Eleganz, außerordentliche Führungsqualitäten, eine exzellente Auge-Hand-Koordination, ein Ohr für Musik, einen erfreulichen Mangel an Selbstmitleid und tolles Haar«, sagte die zwölfte Fee. »Daher bekommt sie von mir …«

»MOOOMENT!«, donnerte eine Stimme über alles hinweg, und als sich die Gäste der Feier umdrehten, stand die dreizehnte Fee in der Tür und sah stinkwütend aus.

»Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass Ihr hier ohne mich feiert«, fauchte sie das Königspaar an. »Und siehe da — es stimmt!«

Der König versuchte es ihr zu erklären, aber die dreizehnte Fee wollte keine Ausflüchte hören. Sie machte bloß ein finsteres Gesicht, rümpfte die Nase und ihr Blick glühte wie brennende Kohlen. Ihr schwarzer Umhang wehte hinter ihr auf, und sie richtete sich gerade auf, wurde größer und immer größer, bis sie fast an die Saaldecke reichte. Es war ein wahrlich furchterregender Anblick.

»Ihr hofft auf Geschenke, ja?«, wütete sie. »Dann ist hier meine Wundergabe: An ihrem fünfzehnten Geburtstag soll sich Dornröschen an einer Spindel stechen und sterben!«

Und noch ehe ihr jemand Einhalt gebieten konnte, verwandelte sie sich in einen großen, glutäugigen Frosch und sprang aus dem Fenster.

Einen Augenblick lang wusste niemand so recht, was er sagen sollte.

Die Königin brach in Tränen aus. »Unsere liebste Tochter!«, wimmerte sie. »Was steht dir nur bevor!«

Doch zum Glück hatte die zwölfte Fee zuvor nicht zu Ende gesprochen. Sie war drauf und dran gewesen, Dornröschen die erstaunliche Gabe zu schenken, verlorene Socken wiederzufinden, weil...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2023
Übersetzer Leena Flegler
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-8458-5246-1 / 3845852461
ISBN-13 978-3-8458-5246-1 / 9783845852461
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