Crown of Blood and Feathers: Der Sammelband der fesselnden High-Fantasy-Dilogie (Crown of Blood and Feathers) (eBook)
761 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60972-1 (ISBN)
Kira Borchers ist ein Nordlicht aus Schleswig-Holstein. Nach ihrer abgeschlossenen Verlagsausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print studiert sie nun Buchwissenschaft an der LMU in München. Neben dem Schreiben eigener Geschichten arbeitet sie in einem Buchverlag. In ihrer Freizeit entwirft sie Illustrationen oder lässt sich von Ausflügen in die Berge inspirieren. Ihre Leidenschaft zu Büchern teilt sie auf ihrer Instagramseite @kiras.zeilen.
Kira Borchers ist ein Nordlicht aus Schleswig-Holstein. Nach ihrer abgeschlossenen Verlagsausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print studiert sie nun Buchwissenschaft an der LMU in München. Neben dem Schreiben eigener Geschichten arbeitet sie in einem Buchverlag. In ihrer Freizeit entwirft sie Illustrationen oder lässt sich von Ausflügen in die Berge inspirieren. Ihre Leidenschaft zu Büchern teilt sie auf ihrer Instagramseite @kiras.zeilen.
Kapitel 1
Sacrande – Midre
»Wer ist das?«
Ich folgte dem ausgestreckten Finger meiner kleinen Schwester Aylin. Was ich daraufhin sah, ließ mich wie angewurzelt stehen bleiben und nach ihrem Arm greifen, um auch sie zurückzuhalten.
Das konnte nicht sein. Was wollten sie hier? Seit die Lafrander die Macht in der Hauptstadt übernommen hatten und ihr König Thorn auf dem Thron saß, waren sie nur selten so tief ins Gebiet von Sacrande vorgedrungen.
Ich starrte die Gruppe von Männern an, auf die meine Schwester gedeutet hatte, und konnte meinen Blick nicht mehr von ihnen abwenden. Kapuzen versteckten ihre Gesichter in dunklen Schatten und obwohl ihre Körper von schwarzen, bis zum Boden reichenden Mänteln verdeckt waren, wusste ich, dass diese Männer Waffen bei sich trugen. Neben Isandona und Sacrande hatte das Königreich Lafrand die am besten ausgebildeten Krieger in ganz Ilandmera.
»Freya?«, fragte Aylin mit ihrer hohen Kinderstimme und drückte sich enger an mich.
»Das sind Lafrander«, erklärte ich ihr. »Lauf sofort zu Mutter und Vater zurück, in Ordnung? Sprich mit niemandem, nimm keine Umwege. Ihr müsst von hier verschwinden. Sofort. Vater weiß, was zu tun ist. Unsere Eltern werden in der Hütte auf uns warten.«
Meine Stimme zitterte mit jedem meiner ausgesprochenen Worte mehr. Eindringlich sah ich Aylin ins Gesicht. Weit aufgerissene helle Augen schauten mich an, spiegelten meine eigene Panik wider.
»Hier, nimm den Korb von Vater mit zurück. Dann habt ihr etwas Proviant, um euch die nächsten Tage in den Wäldern verstecken zu können.« Ich reichte ihr unseren aus Schilf geflochtenen Korb und warf erneut einen Blick zu den Lafrandern, die mit großen Schritten über den Marktplatz marschierten. Die Augen der Soldaten wanderten über die Menschenmenge.
»Los, Aylin! Mach schon!«, flüsterte ich, als hätte ich Angst, die Männer könnten mich aus so weiter Entfernung hören.
Lafrander kamen niemals in friedlicher Absicht. Das letzte Dorf, das sie in den vergangenen Monaten besucht hatten, existierte nun nicht mehr. Es wurde nicht darüber gesprochen, was dort vorgefallen war, und die genauen Hintergründe waren nicht bekannt. Denn kaum einer der Bewohner hatte überlebt. Es wurde nur gemunkelt, dass die Krieger nach jemandem gesucht hatten, aber nicht fündig geworden waren.
Bei dem Gedanken daran wurde mir schlecht. Was, wenn sie mit demselben Ziel zu uns gekommen waren?
Plötzlich schaute einer der Männer zum Rand des Marktplatzes und damit in meine Richtung. Seine Kapuze rutschte ein Stück zurück, sodass ich einen Blick in sein Gesicht erhaschen konnte. Mir war, als würde mir das Blut in den Adern gefrieren.
»Du stehst ja immer noch neben mir!«, rief ich aufgebracht an Aylin gewandt. »Jetzt geh! Verdammt nochmal, renn! Verschwinde von hier!«
»Aber ich will nicht von dir weg!«, quengelte sie und klammerte sich noch fester an meinen Arm, um ihre Worte zu unterstreichen. »Mama hat gesagt, dass wir uns nicht trennen dürfen!«
»Das ist eine Ausnahmesituation. Tu einfach, was ich dir sage. Nur dieses eine Mal. Vertraue mir, ich komme gleich hinterher!« Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie der Lafrander in meine Richtung ging und sich von den übrigen Männern der Gruppe entfernte. Mein Herz fühlte sich an, als würde es mir jeden Moment aus der Brust springen, so schnell, wie es schlug.
Bestimmt bildete ich mir nur ein, dass er auf mich zukam. Bestimmt lief er ganz woanders hin, ging zu jemandem, der bloß in derselben Richtung stand wie ich.
Aylin löste sich von mir und lenkte meine Aufmerksamkeit damit wieder auf sich. »Und du kommst wirklich hinterher?«, hakte sie nach. Dieser Blick, den sie mir von unten zuwarf, brach mir beinahe das Herz.
»Ganz sicher, versprochen«, erwiderte ich und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.
Wie gern ich meine kleine Schwester zu unseren Eltern begleitet hätte und einfach von diesem Ort verschwunden wäre. Und obwohl sich mir vor Angst die Kehle zuschnürte, hielt mich etwas wie eine unsichtbare Kraft davon ab, mich von der Stelle zu rühren. Zugleich brannte sich mir immer noch die Frage in den Kopf, was diese Lafrander so tief im Gebiet von Sacrande machten.
Aylin nickte. Ich konnte förmlich das Misstrauen in ihren Augen glitzern sehen. »Dann sehen wir uns bei Mama und Papa?«
»Versprochen.« Mehr musste ich nicht mehr zu ihr sagen, damit sie endlich loslief.
Ich hob mein Kinn in die Höhe, drückte den Rücken durch und holte tief Luft. Dann ging ich dem Lafrander entgegen, um meiner Schwester einen Vorsprung zu verschaffen. Schließlich kam ich mit sicherem Abstand vor ihm zum Stehen. Wie von selbst griff ich an einen meiner Lederarmschoner, in denen ich je einen Dolch versteckt hatte.
»Was treibt euch her?«, wollte ich von ihm wissen, da nun klar war, dass er doch zu mir gewollt hatte. Aber warum?
»Ganz schön wortgewandt. Das kennt man gar nicht von euch Sacrandern. Wie alt bist du?« Der Fremde hob einen Mundwinkel, sodass ein Grübchen in seiner rechten Wange entstand. Mit der nächsten Handbewegung zog er seine Kapuze vom Kopf und nickte mir zu. »Aber zu deiner Frage: Wir suchen jemanden, der seit einigen Jahren als verschollen gilt, und haben den Hinweis erhalten, dass sich die gesuchte Person womöglich in eurem Dorf aufhält.«
Ich stieß ein höhnisches Lachen aus. »So wie ihr in dem anderen Dorf vor einigen Wochen nach diesem Jemand gesucht und dann einfach die ganze Siedlung samt Bevölkerung dem Erdboden gleichgemacht habt, nur weil ihr nicht fündig geworden seid? Und falls es dich wirklich interessiert, ich bin zwanzig Jahre alt.«
Als ich mein Alter nannte, meinte ich, eine kaum merkliche Veränderung in seiner Mimik zu erkennen. Doch er ging nicht näher darauf ein. »Das stimmt nicht ganz.« Der Lafrander verschränkte die Arme vor der Brust und trat noch einen Schritt auf mich zu.
»Ach ja?« Ich tat es ihm gleich und verschränkte ebenfalls meine Arme. Wenn er einschüchternd wirken wollte – das konnte ich auch. Gleichzeitig zog ich eine Augenbraue hoch. Es war mir selbst ein Rätsel, wie ich so ruhig bleiben konnte, während mein Herz einen halben Marathon in meiner Brust absolvierte. Das Wummern spürte ich wie Trommelschläge an meinen Rippen.
Der Fremde stieß ein Schnauben aus und sah kurz zu den anderen Männern seiner Gruppe hinüber. Ich nutzte den Moment, um ihn von oben bis unten zu mustern. Doch keine Sekunde später bohrten sich seine blauen Augen wieder in meine eigenen und mir schoss die Hitze ins Gesicht.
»Urteile nicht über Dinge, über die du nur Gerüchte gehört hast. Wie gesagt, wir suchen jemanden. Du siehst so aus, als hättest du einen guten Draht zu den Menschen hier.« Er deutete mit einer flüchtigen Handbewegung über den gefüllten Markt. »Kennst du jemanden, der noch nicht immer in diesem Dorf gelebt hat? Jemanden, der womöglich aus einer anderen Ecke des Landes stammt?«
Die Fragen ließen ein seltsames Gefühl der Unruhe in mir aufsteigen. Ich wollte hier weg, wollte das Gespräch möglichst schnell beenden und dass diese Männer von hier verschwanden. Die Frage bereitete mir Bauchschmerzen, obwohl ich sie ehrlich beantworten konnte. »Nein, hier gibt es niemanden aus einer anderen Ecke. Da muss ich euch enttäuschen.«
Plötzlich hörte ich eine Frau kreischen und ein lautes Poltern vom Marktplatz her. Ich zuckte zusammen, schaute in die Richtung des Lärms. Sofort stellten sich mir alle Nackenhaare auf. Einer der Männer hatte eine ältere Frau in einen aufgestapelten Turm Weinfässer gestoßen, die nun in alle Richtungen gerollt waren.
Davon abgesehen, dass Wein eines unserer kostbarsten Güter war, da wir es in der Nähe nicht selbst produzieren konnten, erschreckte mich die Geste. Wie konnte er es wagen, eine ältere, wehrlose Person so zu behandeln? Mir schnürte sich die Kehle zu.
»Bist du sicher?« Der Lafrander tat erneut einen Schritt auf mich zu und dieses Mal konnte ich mich nicht zurückhalten. In einer fließenden Bewegung zog ich einen Dolch aus meinem Lederband am Arm und streckte dem Mann die Waffe entgegen.
»Keinen Schritt näher, wenn du keine Klinge im Magen stecken haben möchtest«, drohte ich.
Zugleich bekam ich es mit der Angst zu tun. Der Kerl war über einen Kopf größer als ich und sein gesamter Körper spiegelte die harte Kampfausbildung der Lafrander wider. Ich würde es im Ernstfall wohl kaum eine Minute mit ihm aufnehmen können …
Dennoch blitzte...
Erscheint lt. Verlag | 2.3.2023 |
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Reihe/Serie | Crown of Blood and Feathers | Crown of Blood and Feathers |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Bundle • elfen liebesromane deutsch • Elfen und Feen Fantasyromane • Fantasy Liebesromane Erwachsene • fantasy romance deutsch • Feen Liebesromane • Hexen Liebesroman • Hexenromane • High Fantasy Bücher • impressbundle • impress ebooks • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher |
ISBN-10 | 3-646-60972-9 / 3646609729 |
ISBN-13 | 978-3-646-60972-1 / 9783646609721 |
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