Aru gegen die Götter, Band 2: Im Reich des Meeresfürsten (Rick Riordan Presents) (eBook)

Rick Riordan (Herausgeber)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
448 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51157-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aru gegen die Götter, Band 2: Im Reich des Meeresfürsten (Rick Riordan Presents) -  Roshani Chokshi
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Wer die Götter herausfordert, dem ist echt nicht zu helfen ... Eine Unheilsbotschaft versetzt die Anderwelt in Aufruhr: Pfeil und Bogen des Liebesgottes sind verschwunden! Und ausgerechnet Aru wird beschuldigt, sie gestohlen zu haben! Um ihre Unschuld zu beweisen (und ganz nebenbei das Universum zu retten - schon wieder!), macht sie sich auf die Suche nach dem Dieb. Die Spur führt Aru in ein magisches Unterwasserreich - und zu einer legendären Schatzkammer. Kann sie die göttlichen Waffen dort aufspüren? Persönlich empfohlen von 'Percy Jackson'-Autor Rick Riordan! Entdecke alle Abenteuer aus der Reihe 'Rick Riordan Presents': 'Zane gegen die Götter' von J. C. Cervantes Band 1: Sturmläufer Band 2: Feuerhüter Band 3: Schattenspringer 'Ren gegen die Götter' von J. C. Cervantes Band 1: Nachtkönigin Band 2: Jaguarmagie 'Sikander gegen die Götter' von Sarwat Chadda Band 1: Das Schwert des Schicksals Band 2: Der Zorn der Drachengöttin 'Aru gegen die Götter' von Roshani Chokshi Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts Band 2: Im Reich des Meeresfürsten Band 3: Das Geheimnis des Wunschbaums Band 4: Die Magie der goldenen Stadt Band 5: Der Trank der Unsterblichkeit 'Tristan gegen die Götter' von Kwame Mbalia Band 1: Mythenweber

Aru Shah: Halbgöttin und Hamster


Als Aru wieder zu sich kam, schwebte sie in einer Glaskugel zwischen den Wolken. Dann riss der Himmel unter ihr auf und ihr wurde flau im Magen. Hunderte Meter unter sich erblickte sie die farbenfrohen (wenn auch verwüsteten) Buden des Nachtbasars und die letzten Rauchschwaden, die von dem gelöschten Feuerkreis aufstiegen. Über ihr war nur Himmel. Hanuman hatte sie in die Glaskugel gesperrt wie einen ungezogenen Hamster ins Laufrad.

Dann bin ich jetzt eben ein Hamster, dachte sie trotzig.

Sie begann, auf der Stelle zu laufen. Vielleicht würde sich die Kugel ja fortbewegen. In der Ferne grollte Donner. War das ein Tadel ihres Göttervaters?

„Brynne hat aber angefangen!“, rief sie laut.

Es donnerte wieder. Als würde jemand entgegnen: „Sicher?“

Als der Wind eine große graue Wolke zerstreute, erblickte Aru zwei weitere schwebende Kugeln. In der einen hockte Mini im Schneidersitz und las ein Buch. Als sie Aru entdeckte, winkte sie ihr zu. Brynne war in der anderen Kugel eingeschlossen.

„Lasst mich raus!“, brüllte sie, aber es klang dumpf. Als sie mit der Faust gegen die Kugelwand schlug, bekam das Glas Sprünge.

Was du kannst, kann ich auch, dachte Aru und hämmerte auf ihre Kugel ein. Ein stechender Schmerz schoss ihren Arm hoch. „AUA, AUA!“, jammerte sie und rieb sich die Hand.

Mini zog nur kopfschüttelnd die Augenbrauen hoch.

Aru besann sich auf die telepathische Verbindung mit ihrer Seelenschwester. Doch diesmal spürte sie noch eine zweite Verbindung. Die zu Mini war glatt und weich wie Samt, die andere rau und stachlig. Es musste die Gedankenverbindung zu dem fremden Mädchen sein. Aru würde den Teufel tun, sich mit ihr zu verständigen!

Hast du das gesehen?

Dass du dir fast die Hand gebrochen hättest? Ja.

WIE HAT SIE DAS GEMACHT?

Vielleicht ist sie ja die Reinkarnation von Bhima dem Starken. Dann kann sie sogar Eisenstangen zerbeißen. Wobei das gefährlich sein kann, wenn man nicht gegen Tetanus geimpft ist.

Bhima der Starke war der zweitälteste Pandava-Bruder und ein Sohn von Vayu … Brynne wäre dann Hanumans Halbschwester. Das würde auch seine Warnung erklären: „Sonst sag ich’s Vater.“

Als ihr Seelenvater sie davongetragen hatte, war Brynne kein bisschen überrascht gewesen. Sie wirkte so selbstbewusst wie eine echte Pandava. Und sie kämpfte wie eine voll ausgebildete Heldin.

Wieder packte Aru der Neid. Dann fiel ihr etwas ein. Bevor sie ohnmächtig geworden war, hatte sie eine kühle Hand auf der Stirn gespürt und jemand hatte in ihren Erinnerungen geblättert wie in einem Stapel Karteikarten.

Wer war das gewesen?

Sie ließ sich auf den Boden der Hamsterkugel sinken. Mini kam nicht infrage. Trotz ihrer Pandava-Verbindung konnte Aru sie jederzeit von ihren Gedanken ausschließen. Aber vorhin war jemand gewaltsam in ihr Hirn eingedrungen und Aru hatte sich nicht dagegen wehren können. War das etwa Brynne gewesen?

Mini zeigte jetzt nach unten und bewegte die Lippen: Guck runter!

Unter ihnen hatte sich der Wächterrat im sogenannten Himmelspalast versammelt. Der Wolkenboden des prächtigen Saales war geädert wie Marmor. Es gab einen Halbkreis aus goldenen Thronsesseln und einen runden Tisch, der in der Mitte schwebte. Aru stand wieder auf und lief so lange auf der Stelle, bis ihre Kugel näher heran war. Jetzt konnte sie einigermaßen verstehen, was die Wächter redeten.

Wie üblich waren nicht alle anwesend. Die schöne Urvashi trank einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche, die aber, wie Aru durch das durchsichtige Plastik erkannte, statt Wasser offenbar Sonnenschein enthielt. Neben ihr hockte Buh auf der Lehne seines Thronsessels. Hanuman war im eleganten weißen Smoking gekommen und auf dem vierten Thron saß der Bärenkönig Jambavan. Seine Krone schien aus funkelnden Sternen zu bestehen.

Wer auf dem fünften Thron Platz genommen hatte, konnte Aru nicht erkennen, weil ihr eine Wolke die Sicht nahm. Doch als sie von innen gegen die Kugel stieß, bewegte die sich ein Stück und Aru erblickte die alte Naga-Frau.

Die meisten Anderweltgeschöpfe besaßen ewige Jugend oder alterten zumindest superlangsam. Die Nagini jedoch hatte runzlige braune Haut und ihre eingefallenen Lippen wirkten so verkniffen, als hätte sie vergessen, wie man lächelte. Der Tisch verdeckte ihren Unterkörper, aber Aru hatte ja schon gesehen, dass sie zur Hälfte eine Schlange war. Auf dem Kopf trug sie ein kostbares Diadem aus Mondsteinen und Aquamarinen. Was gut passte, denn Nagas waren Schatzhüter. Seltsam nur, dass in der Mitte ihrer Stirn kein großer Edelstein prangte.

„ … ein ernssstes Vergehen!“, sagte die Nagini zischelnd. „Pfeil und Bogen stammen aus dem Naga-Schatz! Nur jemand mit außergewöhnlichen Kräften schafft es, sich an Takshaka vorbeizuschleichen. Zum Beispiel ein Pandava. Takshaka ist zwar blind, aber ihm entgeht nichts.“

Die Nagini deutete auf den Naga-Mann, der neben ihrem Thron stand. Er wirkte zugleich jugendlich und Ehrfurcht gebietend alt. Sein braunes Gesicht und die Brust waren voller Brandnarben, die Augen milchig weiß. Auf seiner Stirn schimmerte ein dunkelblauer Edelstein. Angeblich waren die Edelsteine auf der Stirn der Schlangenwesen auch irgendwie der Sitz ihres Herzens. Umso merkwürdiger, dass auf der Stirn der alten Nagini nur eine vertiefte weiße Narbe zu sehen war.

„Das Mädchen wurde mit Kamadevas Pfeil und Bogen gesehen“, fuhr die Nagini fort. „Sie muss zur Rechenschaft gezogen werden.“

Kamadeva … Deva bedeutete Gottheit. Demnach waren Pfeil und Bogen göttliche Waffen. Kein Wunder, dass Vajra und ToDa vorhin versagt hatten. Göttliche Waffen konnten nicht gegeneinander kämpfen. Am liebsten hätte Aru Brynne zugerufen: „Geschieht dir ganz recht, dass du Ärger kriegst!“

„Aru hat nichts damit zu tun“, sagte Buh.

Moment mal, wieso ich?!

Brynne futterte in ihrer Glaskugel das Snickers, das Mini ihr gegeben hatte. Sie grinste Aru schadenfroh an, doch das Grinsen erlosch, als sie hörte, was die Nagini entgegnete.

„Aru kann sehr wohl etwas dafür und Brynne genauso. Beide wurden mit den gestohlenen Waffen gesichtet.“

„Von wem denn, bitte schön?“, konterte Buh. „Der ganze Nachtbasar war magisch verräuchert. Ich wette, eine Rakshasi steckt hinter der Sache. Immerhin war die Diebin eine Gestaltwandlerin. Das ist gerade dir sicher nicht entgangen, oder, Königin Ulupi?“

Ulupi? Aru kannte den Namen aus dem Mahabharata, dem alten Sanskrit-Epos über den Krieg zwischen den Pandavas und ihren Cousins. Ulupi war nicht nur eine legendäre Schlangenprinzessin, sondern auch eine der Gemahlinnen des Pandava-Bruders Arjuna. Nach seinem Tod in der Schlacht hatte sie ihn wieder zum Leben erweckt, hieß es. Was danach aus ihr geworden war, wusste Aru nicht.

Du warst seine Lieblingsgemahlin. Ich muss es wissen, denn seine Seele lebt in mir weiter, hätte sie gern gerufen. Da willst du mich doch bestimmt nicht umbringen!

Doch Ulupis Liebe zu Arjuna erstreckte sich anscheinend nicht auf seine Reinkarnationen.

„Ich bleibe bei meiner Meinung“, erwiderte die Schlangenkönigin barsch. „Und von dir lasse ich mir gar nichts sagen, Subala! Dein Spitzname war einst ‚Meisterbetrüger‘, stimmt’s? Jetzt, wo der Schläfer erwacht ist und ein Heer um sich versammelt, sollten wir vielleicht mal überprüfen, ob du den Devas wirklich treu ergeben bist.“

Buh gurrte beleidigt und Aru und Mini sprangen in ihren Kugeln empört auf. Buh zu verdächtigen, war unfair. Einst war er der hinterlistige Shakuni gewesen, der König von Subala, aber er hatte seine Taten bereut und war Aru und Mini stets ein treuer Freund gewesen.

Hanuman peitschte mit dem Schwanz. „Deine letzte Bemerkung war unsachlich, Ulupi. Abgesehen davon hatten die jungen Pandavas bei mir Unterricht, als der Alarm losgegangen ist. Sie können Pfeil und Bogen gar nicht gestohlen haben.“

Der Naga-Mann ergriff das Wort. „Wir haben erst Alarm geschlagen, als wir den Diebstahl entdeckt haben, nicht, alsss er stattgefunden hat. Ebensssogut könnte dein angeblicher Unterricht ein Alibi für die beiden sein.“

Hanuman wollte etwas entgegnen, doch Ulupi ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Takshaka hat recht. Die Lage ist verzwickt. Bis jetzt ist es keinem von uns gelungen, den Schläfer zu orten. Dabei ist er eindeutig für die sich häufenden Dämonenvorfälle verantwortlich. Vielleicht ist der Dieb von Kamadevas Waffen ja sein Komplize. Und dass die Pandavas auf unserer Seite sind, steht keineswegs fest. Wenn der unvermeidliche Krieg ausbricht, wird nichts mehr so sein, wie es scheint. So wurde es vorausgesagt.“

„Die Pandavas erwachen nur, wenn Gefahr droht“, hielt Hanuman mit seiner Bassstimme dagegen. „Und sie sind auf jeden Fall auf unserer Seite.“

„Ach ja?“, kam es von Takshaka. Als er die blinden Augen auf Aru richtete, wurde ihr beklommen zumute. Würde er gleich verkünden, dass alles ihre Schuld war? Aru hatte den Schläfer seinerzeit aus der Lampe im Museum befreit. Und als sie Gelegenheit gehabt hatte, ihm den Garaus zu machen, hatte sie ihn entkommen lassen. Er war weiterhin auf freiem Fuß und verfolgte seinen Plan, die Götter zu stürzen.

Trotzdem konnte sie...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Reihe/Serie Aru gegen die Götter
Mitarbeit Cover Design: Melanie Korte, Miriam Wasmus
Übersetzer Katharina Orgaß
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte action • Buch • Bücher • Fantasy Bücher • für Jungs ab 10 • für Mädchen ab 10 • Geschenk • Geschenkidee • Humor • Kinder-Bücher • Lesen • Literatur • lustig • Mythologie Buch • Neuerscheinungen Bücher 2023 • ownvoices • Rick Riordan • Rick Riordan presents • Sikander gegen die Götter • Von Rick Riordan empfohlen • witzig • Zane gegen die Götter
ISBN-10 3-473-51157-9 / 3473511579
ISBN-13 978-3-473-51157-0 / 9783473511570
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