Die drei ??? und der Puppenmacher (drei Fragezeichen) (eBook)

Spiegel-Bestseller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
200 Seiten
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
978-3-440-50703-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die drei ??? und der Puppenmacher (drei Fragezeichen) -  André Marx
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Die drei ??? übernehmen jeden Fall. Deep Spring, ein verschlafener Ort in der Wüste von Arizona. Die drei ??? reisen an, um bei der Hochzeit eines alten Bekannten dabei zu sein. Während die Hochzeitsvorbereitungen in vollem Gange sind, geht noch etwas anderes vor sich: Unheimliche Maispuppen, Schüsse im Maisfeld und verurteilte Verbrecher trüben die Vorfreude auf das Fest. Können Justus, Peter und Bob die seltsamen Geschehnisse aufklären und den Hochzeitstag retten?

ÜBERRASCHUNG!


Justus Jonas musste gegen die helle Morgensonne anblinzeln, als er mit einem Glas Orangensaft in der Hand aus dem Wohnhaus trat. Auf dem Gelände des Gebrauchtwarencenters war nichts los. Justus’ Tante Mathilda saß im Bürohäuschen in der Nähe der Einfahrt und erledigte Papierkram. Sein Onkel Titus war nirgendwo zu sehen, er machte wahrscheinlich eine Einkaufstour. Justus lebte bei den beiden, seit seine Eltern vor vielen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen waren.

Er schlenderte über den staubigen Platz zur Zentrale, dem geheimen Hauptquartier des Detektivunternehmens, das er mit seinen Freunden Bob Andrews und Peter Shaw gegründet hatte. Die  Zentrale befand sich in einem  alten Campinganhänger, der unter einem Haufen Schrott verborgen lag. Inmitten dieses Schrotts stand auch ein mannshoher ausrangierter Kühlschrank, das Kalte Tor, ihr geheimer Eingang zur Zentrale.

Am Kalten Tor klebte ein mit schwarzem Filzstift beschriebener Zettel.

Früher zu zwei’n.

Heute allein.

Wer bin ich

???

Stirnrunzelnd nahm Justus den Zettel ab und öffnete die Geheimtür. Hinter der aufklappbaren Rückwand des Kühlschranks führte ein kurzer Gang direkt in das Detektivbüro.

»Na, ausgeschlafen?« Bob stand auf einem Stuhl und war dabei, das oberste Fach eines leer geräumten Wandregals mit einem feuchten Lappen abzuwischen.

»Wir wollten gerade schon eine Suchmeldung rausschicken«, sagte Peter, der grimmig mit dem Säubern der kleinen Campingspüle beschäftigt war. »Hatten wir nicht vorgehabt, uns um zehn zu treffen, um gemeinsam mal wieder Frühjahrsputz in der Zentrale zu machen?«

»Mal wieder ist gut«, sagte Bob. »Haben wir das je getan? Und wusstet ihr, dass dieses Regal unter der Staubschicht gar nicht grau ist, sondern braun?«

»Beruhigt euch, Kollegen. Jetzt bin ich ja da. Sagt mal, wart ihr das?« Justus zeigte seinen Freunden den Zettel. »Der hing draußen am Kalten Tor.«

Bob und Peter schüttelten gleichzeitig den Kopf. »Als wir vor zehn Minuten ankamen, hing da noch nichts«, sagte Peter.

»Vielleicht war es Tante Mathilda«, murmelte Justus. »Ich frage sie mal.«

»Willst du dich etwa vor der Arbeit drücken?«, fragte Peter. 

»Nein.«

»Wir kommen mit«, entschied Bob und legte den Putzlappen beiseite.

Im Bürohäuschen war Justus’ Tante gerade damit beschäftigt, Zahlen in eine alte Rechenmaschine zu tippen. Der Erste Detektiv streckte den Kopf durch die offene Tür. »Guten Morgen, Tante Mathilda. War heute Vormittag schon jemand hier?«

»Hm?« Sie blickte nicht einmal von ihrer Arbeit auf. »Nein. Ach so, doch. Dieser Mann. Er hat etwas für dich abgegeben.« Sie schob einen zusammengefalteten Zettel an den Rand des Schreibtischs. Das gleiche Papier.

»Was war das für ein Mann?«

»Na, ein Mann halt. Er kam zu mir, als ich gerade das Büro aufgeschlossen habe, und drückte mir den Zettel in die Hand. ›Für Justus Jonas‹, hat er gesagt. Dann ist er wieder gegangen.«

»Wie sah er denn aus?«

Tante Mathilda vertippte sich und unterdrückte einen Fluch. »Wie soll er schon ausgesehen haben?«

»War er groß? Klein? Jung? Alt? Haarfarbe? Augenfarbe? Kleidung? Besondere Kenn–«

»Groß«, fiel Tante Mathilda ihrem Neffen ins Wort. »Kräftig. Mittelalt. Rotblond. Augenfarbe keine Ahnung. Holzfällerhemd. Reicht das? Ich habe gerade wirklich keinen Nerv für deine Zeugenbefragung, Justus Jonas. Ich stecke mitten in der Monatsabrechnung.«

»Schon gut«, murmelte Justus. Wenn Tante Mathilda schlechte Laune hatte, ging man ihr besser aus dem Weg.

Draußen faltete er das Stück Papier auseinander. Bob und Peter schauten ihm dabei über die Schulter.

Früher am Steuer.

Heute im Flieger.

Wer bin ich

???

»Am Steuer …«, murmelte Peter.

»Rotblonde Haare und eigentlich zu zweit, aber nun allein?«, überlegte Bob laut. »Da würde mir glatt jemand einfallen.«

»Mir auch …«

»Patrick oder Kenneth O’Ryan«, sagte Justus. »Unsere beiden ehemaligen irischen Gehilfen.« Die beiden Brüder hatten jahrelang im Gebrauchtwarencenter gearbeitet, bevor sie vor einiger Zeit nach Irland zurückgekehrt waren. Seitdem hatten die drei Detektive sie nicht mehr gesehen. »Aber das ergibt keinen Sinn, die hätte Tante Mathilda ja wohl erkannt und –« Justus verstummte und besah sich den Zettel noch einmal genauer. »Seht ihr, wie die schwarze Schrift an den Rändern grünlich ausfranst? Ich kenne diesen Stift. Onkel Titus benutzt ihn für die Preisschilder, die er an gebrauchte Möbel klebt.« Lächelnd schüttelte er den Kopf. »Tante Mathilda hat mich doch tatsächlich reingelegt. Kommt mit, Kollegen!«

Diesmal betraten sie gemeinsam das Bürohäuschen, wo Justus’ Tante noch immer mit der Rechenmaschine beschäftigt war – oder zumindest so tat.

»Tante Mathilda – du bist überführt«, sagte Justus.

»Wie bitte?«

»Der Falschaussage. Du hast heimlich einen der O’Ryan-Brüder empfangen. Wir wissen lediglich nicht, welchen der beiden.«

Mathilda Jonas griff schweigend zum Hörer ihres Bürotelefons und wählte eine Nummer. »Der Fall ist gelöst«, sagte sie.

Einen Augenblick später rollte der Pick-up von Onkel Titus durch die Einfahrt aufs Gelände. Anscheinend hatte er an der Straße auf den Anruf seiner Frau gewartet. Titus Jonas stieg aus und mit ihm ein hünenhafter rotblonder Mann in einem karierten Holzfällerhemd, das über seinen Oberarmen spannte. Neben dem breitschultrigen Iren wirkte Onkel Titus geradezu winzig.

Der unerwartete Besucher kam grinsend auf sie zu. »Na, ihr drei Schlawiner!«

»Kenneth!« Die drei Detektive liefen ihm entgegen.

»Justus Jonas, ich traue ja kaum meinen Augen! Du bist aber groß geworden!« Kenneth O’Ryan packte den Ersten Detektiv wie ein Kleinkind bei den Seiten und hob ihn ächzend in die Luft. Justus keuchte erschrocken und Bob und Peter brachen in prustendes Gelächter aus. »Hahaha, das geht so gerade noch! Und ihr zwei Fliegengewichte reißt euch besser zusammen, sonst seid ihr gleich auch noch dran!« Er setzte Justus wieder ab, der einmal tief ausatmete.

»Das ist aber eine Überraschung!«, fand Bob. »Was machst du denn hier?«

»Hast du Patrick auch mitgebracht?«, fragte Peter.

»Nein, der ist in Irland. Ich bin heute Morgen in Los Angeles angekommen. Wollte euch überraschen. Diesmal hat es zum Glück geklappt.«

»Kenneth war nämlich schon einmal hier«, erklärte Tante Mathilda. »Vor einigen Monaten. Da wart ihr bloß gerade in Indien mit Mr Charles wegen dieser Rubin-Sache.«

»Kaum zu glauben, wo ihr euch so rumtreibt«, sagte Kenneth kopfschüttelnd. »Ich hatte Mrs Jonas gebeten, euch nichts von meinem Besuch zu sagen, damit die Überraschung vielleicht ein anderes Mal klappt. Hatte mir extra das kleine Rätsel ausgedacht, weil ihr doch früher immer so gern geknobelt habt. Aber anscheinend war es zu leicht.«

»Wir knobeln halt immer noch gern«, meinte Bob grinsend. »Du bist also in letzter Zeit öfter in der Gegend? Wie kommt’s?«

Ein breites Lächeln stahl sich auf Kenneths Gesicht. Er warf Tante Mathilda und Onkel Titus vielsagende Blicke zu.

»Wir kennen den Grund schon«, erklärte Tante Mathilda. »Kommt mit auf die Veranda. Jetzt essen wir erst mal ein Stück Kuchen.«

Sie scheuchte sie wie eine Schar Hühner zum Wohnhaus. Kurz darauf hatten alle eine dampfende Tasse Kaffee und ein Stück Kirschkuchen vor sich stehen und Kenneth begann zu erzählen.

»Patrick und ich waren eine ganze Weile in Irland damit beschäftigt, uns dort unser neues Leben aufzubauen. Aber vor einem Jahr hatte ich Sehnsucht nach meiner zweiten Heimat und flog für ein paar Tage nach Kalifornien. Eigentlich wollte ich euch damals schon besuchen. Aber am Flughafen kam alles ganz anders. Ich lernte jemanden kennen. Eine Frau.« Wieder dieses breite Lächeln. »Es gab eine Verwechslung an der Gepäckausgabe. Sie dachte, mein Koffer wäre ihrer und umgekehrt, und dann hatte ich plötzlich eines ihrer Kleider in der Hand und … Na ja, egal, jedenfalls, also, um es kurz zu machen, wie soll ich sagen … Es hat gefunkt zwischen uns beiden.«

»Gefunkt«, sagte Bob.

»Ja. Und deshalb bin ich dann gar nicht nach Rocky Beach gefahren, sondern mit zu ihr. Sie lebt auf einer Farm in Arizona. Und von da an … war ich oft in Arizona. Ziemlich oft.«

Peter schüttelte gespielt vorwurfsvoll den Kopf. »Und du hast uns kein einziges Mal besucht.«

»Ich wollte!«, beteuerte Kenneth. »Und einmal war ich auch hier. Aber da wart ihr ja unterwegs.«

»War doch nur Spaß«, versicherte Peter grinsend. »Vielleicht kannst du ja in Zukunft öfter vorbeikommen. Oder ihr beide. Du und …«

»Tricia«, sagte Kenneth versonnen. »Sie heißt Tricia.«

»Ist so eine Fernbeziehung zwischen Arizona und Irland nicht ganz schön kostspielig?«, fragte Onkel Titus und zwirbelte nachdenklich seinen Schnurrbart.

...

Erscheint lt. Verlag 17.2.2023
Illustrationen Silvia Christoph
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 8 • ab acht • ab zehn • Bob Andrews • Detektivclub Rocky Beach • Detektive • Detektivgeschichten • Fragezeichen • Japan • Jungen • Justus Jonas • Kinderbuchreihe • Mädchen • Mystery Kinder • nachhaltige Herstellung • nachhaltiges Buch • Nachhaltigkeit • Nachhaltig produziert • Peter Shaw
ISBN-10 3-440-50703-3 / 3440507033
ISBN-13 978-3-440-50703-2 / 9783440507032
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