Earth Ending (Die Chroniken von Solaris 3) (eBook)

Spiegel-Bestseller
Epische Slow-Burn-Romantasy

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
432 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93690-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Earth Ending (Die Chroniken von Solaris 3) -  Elise Kova
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Band 3 der magischen Romantasy-Saga, voller Action, Drama und einer bittersüßen Liebe zum Dahinschmelzen! Windläuferin Vhalla hat es an die Kriegsfront im Norden geschafft und sie ist stärker als je zuvor. Doch um ihr Herz liegt ein Panzer, geschmiedet aus Blut und Feuer. Nur so kann sie der letzten Schlacht des Solaris-Imperiums entgegenblicken. Denn Vhalla steht mittlerweile nicht mehr vor der Wahl zwischen Knechtschaft und Freiheit, sondern vor der zwischen Knechtschaft und Tod. Der Kaiser hält ihr Schicksal eisern in seiner Hand - und alles, was sie noch zu verlieren hat ... Alle fünf Bände der Serie »Die Chroniken von Solaris«: Air Awoken (Band 1) Fire Fallen (Band 2) Earth Ending (Band 3) Water's War (Band 4) Crystal Crown (Band 5)

Elise Kova ist eine USA Today- und internationale Bestsellerautorin. Sie liebt es, Geschichten über fantastische Welten voller Magie und tiefer Gefühle zu erzählen. Sie lebt in Florida und wenn sie nicht schreibt, spielt sie Videospiele, zeichnet, chattet mit ihren Leser*innen auf Social Media oder träumt von ihrer nächsten Geschichte. 

Elise Kova ist eine USA Today- und internationale Bestsellerautorin. Sie liebt es, Geschichten über fantastische Welten voller Magie und tiefer Gefühle zu erzählen. Sie lebt in Florida und wenn sie nicht schreibt, spielt sie Videospiele, zeichnet, chattet mit ihren Leser*innen auf Social Media oder träumt von ihrer nächsten Geschichte.  Susanne Klein fand über ihre langjährige Arbeit als Kinder- und Jugendbuchlektorin zum Übersetzen, ihre Übersetzungen wurden bereits zweimal ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

EINS

Vhalla befand sich im freien Fall.

Der Wind dröhnte in ihren Ohren, als sie mit dem Kopf voran in die tiefste Schlucht des Großen Kontinents sprang. Ihre Magie sprühte Funken und sie versuchte, den Mann zu erreichen, der unter ihr ins Nichts stürzte.

Sie streckte den Arm aus, bis es schmerzte, und ihre Blicke trafen sich. Sie würde es schaffen. Sie würde seinen Fall abbremsen – sie musste es. Mit unendlicher Panik in den Augen starrte der dunkelhaarige Prinz zu ihr hinauf. Seine Lippen formten ihren Namen wie ein Gebet.

Vhallas blutige Finger griffen ins Leere, verfehlten seine nur knapp. Sie schrie auf vor Qual, streckte ihren Arm noch weiter aus in einem erneuten Versuch, ihn festzuhalten. Doch da schlug sein Körper schon auf dem felsigen Untergrund auf.

Vhalla schreckte hoch, stieß die Decken weg, die über sie gebreitet waren. Ihre Hand schoss vor, ins Leere. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn, in ihrem Kopf drehte sich alles. Zwei Hände packten ihre Finger, und Vhallas Blick wanderte über die südländisch helle Haut bis hinauf zu einem Paar blauer Augen.

»Fitz?«, fragte sie atemlos und verwirrt.

»Vhalla, der Mutter sei Dank!« Fitz gab ihre Hand frei und schlang ihr stattdessen die Arme um die Schultern.

Vhalla bemühte sich, einen klaren Kopf zu kriegen. Sie lag in einem Zelt, Licht sickerte schemenhaft durch das Segeltuch. Vhalla rieb sich die Stirn und ertastete dabei einen festen Verband.

Verband … Blut … Ein zerschmetterter Mann in schwarzer Rüstung in einer Lache seines eigenen Blutes.

»Aldrik?«, wandte sie sich mit großer Bestimmtheit an Fitz.

Der Südländer zuckte angesichts ihrer plötzlichen Schärfe zusammen. »Vhalla … Du … Elecia muss dich untersuchen, nun da du wach bist.« Fitz vermied es, sie anzusehen.

»Aldrik?«, wiederholte Vhalla. Ihre Stimme klang schrill.

»Ich gehe und hole sie. Du hast fast zwei Tage geschlafen und …«

Vhalla stürzte sich auf ihren herumstammelnden Freund und packte ihn am Hemdkragen. Ihre Finger krallten sich in den Stoff und sie starrte Fitz an. Grenzenloser Kummer und auch Angst spiegelten sich in seiner Miene. Vhallas Herz zog sich zusammen.

»Wo ist Aldrik?« Ihre Hände begannen zu zittern, weil sie Fitz’ Kragen so eisern umklammert hielt – und vor Entsetzen.

»Vhalla, der Prinz, der Sturz, er …« Fitz’ Blick sprach Bände.

»Nein.« Vom Schock überwältigt ließ Vhalla den Kopf sinken. Sie war nicht schnell genug gewesen. Sie war nicht schnell genug gewesen, und jetzt war Aldrik …

»Er lebt.« Fitz fasste Vhalla sanft bei den Armen, und sie war dankbar dafür, dass er sie stützte.

Mit bebenden Fingern fuhr sie über Fitz’ Wange, als wollte sie die Worte auslöschen, die seine Lippen gerade gesprochen hatten. Denn Vhallas aufkeimende Freude wurde vom gramerfüllten Blick ihres Freundes getrübt. »Was?«, krächzte sie. »Was ist denn?«

Fitz schüttelte langsam den Kopf. »Es steht schlecht um ihn.«

»Wo ist er?«, fragte Vhalla drängend.

»Vhalla, das geht nicht.« Fitz umfasste ihre Schultern fester.

»Wo ist er?« Vhalla bekam keine Luft mehr. Aller Sauerstoff schien verbraucht zu sein, und sie würde ersticken, wenn sie es nicht schaffte, zu Aldrik zu gelangen. »Ich muss ihn sehen.«

»Aber das geht wirklich nicht …«

Vhalla wollte keinen weiteren Einwand hören, sie war bereits aufgesprungen und aus dem Zelt gestürzt, ehe Fitz seinen Satz beenden konnte. Ihr tat alles weh, und von der schnellen Bewegung wurde ihr wieder schwindelig. Doch als sie sich im Lager umsah, verdrängte rationale Erkenntnis einen Moment lang ihren Schmerz. Sie hatten sich hier verschanzt. Die Zelte waren mit Zweigen, Blättern und Moos getarnt, in den Bäumen hielten Bogenschützen Wache, und ein Schutzwall umgab das Lager – das Heer richtete sich darauf ein, für längere Zeit hier auszuharren.

»Vhalla, bitte, du musst dich wieder hinlegen«, flehte Fitz, der ihr nach draußen gefolgt war.

»Wo ist er?« Vhalla riss sich von Fitz los und versuchte, das Zelt ausfindig zu machen, in dem der Kronprinz untergebracht sein könnte. Ihr Blick fiel auf zwei Soldaten, die vor einem Eingang Wache hielten, und sie rannte los.

Die Soldaten reagierten nicht schnell genug, sodass Vhalla es beinahe ins Zelt hinein geschafft hätte.

Beinahe.

Sie stieß mit dem Soldaten zusammen, der sich ihr hastig in den Weg stellte. »Lass mich durch«, sagte sie drohend.

»Unser Befehl lautet, dass nur der Kaiser, seine Familie und die Heiler das Zelt betreten dürfen.« Dem Soldaten fiel es offensichtlich nicht leicht, ihr das mitzuteilen, in jedem seiner Worte schwang Mitgefühl mit.

»Lass mich durch.«

»Tut mir leid, aber das dürfen wir nicht. Wir haben unsere Befehle.«

Er warb um ihr Verständnis. Oh ja, Vhalla verstand nur allzu deutlich. Sie verstand, dass man sie ohne Grund von Aldrik fernhielt. Sie musste ihren Prinzen sehen. Solange sie ihn nicht gesehen hatte, war er nicht wirklich am Leben.

Vhalla stemmte die Füße in den Boden und ballte die Hände zu Fäusten. Ihre Magie musste sich nach dem Kampf, in den sie vor dem Sturz verwickelt gewesen war, noch erholen. Und da auch ihr Körper noch heilen musste, fühlte sie sich schwach. Doch das würde sie niemanden merken lassen. »Lass mich durch oder ich werde …«

»Oder du wirst was

Vhalla gefror das Blut in den Adern. Langsam drehte sie sich zum mächtigsten Mann des Großen Kontinents um, zu Kaiser Solaris. Aldriks Vater musterte sie mit kaum verhohlener Verachtung. Er gab ihr die Schuld am Zustand seines Sohnes. Immerhin eine Sache, bei der sie sich einig waren.

»Du kehrst unverzüglich zu deinem Zelt zurück, Yarl«, befahl er.

Vhalla holte ein paarmal tief Luft. Sie war immer noch Eigentum der Krone. Sie gehörte diesem Mann, bis sie ihm den Sieg über den Norden schenkte. Und wenn das Ultimatum, das er ihr vor ein paar Tagen gestellt hatte, noch galt, dann hing ihre Freiheit auch daran, dass sie die Beziehung zu seinem Sohn beendete. Eine Beziehung, die fast ein Jahr zuvor ihren Anfang genommen hatte. Eine Beziehung, in deren Verlauf Vhalla zur geheimen Geliebten des Kronprinzen geworden war.

»Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?« Der breitschultrige Herrscher kam drohend auf sie zu.

Die Anspannung war fast mit Händen zu greifen, und die Soldaten hinter ihr hielten hörbar den Atem an, scharrten nervös mit den Füßen.

»Ah, Vhalla, sehr gut – du bist wach.« Vhalla fuhr herum und sah Elecia aus Aldriks Zelt schlüpfen. »Ich muss dich untersuchen und sehen, wie es dir geht.« Sie schob sich an den Soldaten vorbei und hakte Vhalla unter. Nie zuvor war ihr die dunkelhäutige Frau körperlich so nah gekommen. »Komm mit.«

Es war Elecias strenger Ton, der Vhalla schließlich zum Einlenken bewog. Sie ließ sich von der jungen Frau zurück zu ihrem Zelt führen, wobei ihr Blick jedoch trotzig auf den Kaiser gerichtet blieb. Solange noch ein Funken Leben in ihr war, konnte er Aldrik nicht von ihr fernhalten.

»Rein mit dir«, murmelte Elecia wütend und schubste Vhalla quasi ins Zelt, wo Fitz sie schon erwartete.

»Was ist denn los?« Vhalla blinzelte Elecia überrascht an. Plötzlich hatte die Frau rein gar nichts mehr von der besorgten Heilerin, die Vhalla eben noch durchs Lager geführt hatte.

»Was ist mit dir los?«, zischte Elecia und ging in die Knie. »Hast du bei dem Sturz in die Schlucht dein letztes bisschen Hirn verloren? Das ist kein guter Zeitpunkt, um den Kaiser herauszufordern.«

»Es schert mich einen Dreck, was der …« Fitz’ Hand verschloss Vhalla fest den Mund, bevor sie den verräterischen Satz zu Ende sprechen konnte.

»Können wir uns jetzt alle mal beruhigen, bitte?« Er machte eine beschwichtigende Geste in Elecias Richtung.

Vhalla schaute die Frau mit den lockigen Haaren wütend an. Freund oder Feind, noch immer wusste sie nicht, auf welcher Seite Aldriks Cousine stand. Der Schmerz und die Wut in Elecias smaragdgrünen Augen verrieten ihr, dass diese die gleichen Schwierigkeiten hatte, ihre Beziehung richtig einzuordnen.

»Wie geht es Aldrik?«, fragte Vhalla, sobald Fitz seine Hand von ihrem Mund genommen hatte, weil das die einzig unverfängliche Frage war.

Elecia schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie, »ich stelle hier die Fragen.«

»Also entschuldige mal!«

Elecia hatte Vhalla aus dem Konzept gebracht und nutzte die Gelegenheit, um vorzupreschen. »Wie ist das Band zwischen dir und meinem Cousin entstanden?«

Dies war die letzte Frage, mit der Vhalla gerechnet hätte. Sie war derart überrumpelt, dass ihr die Worte fehlten. »W-was?«

»Dass du es mir nicht erzählt hast, wundert mich nicht«, sagte Elecia schneidend, »aber Aldrik?« Verunsichert zupfte sie an ihren Korkenzieherlocken, doch dann verwandelten sich ihre Zweifel wieder in Wut. »Was hast du mit ihm gemacht? Mit was hast du ihm gedroht, damit er das für sich behält?«

»Wie kannst du es wagen!« Vhalla hätte Elecia am liebsten die Augen ausgekratzt. Oder ihr nacheinander Arme und Beine ausgerissen. »Wenn du glaubst, dass ich jemals etwas tun würde, das ihm schadet …« Vor lauter Wut bekam sie keinen geraden Satz heraus.

»Aufhören,...

Erscheint lt. Verlag 30.8.2023
Reihe/Serie Die Chroniken von Solaris
Die Chroniken von Solaris
Übersetzer Susanne Klein
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Action & Abenteuer Liebesromane ab 14 • elemente fantasy • Fantasy Bücher Jugendliche • Fantasy Hexen und Zauber • Fantasy Liebesroman • Fantasy Romance • High Fantasy • high fantasy romance • Romantasy • Romantasy Bestseller • Romantic Fantasy
ISBN-10 3-646-93690-8 / 3646936908
ISBN-13 978-3-646-93690-2 / 9783646936902
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